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Dieses Thema hat 2 Antworten
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 Urgrund
Linoma Offline




Beiträge: 1.500

28.04.2010 08:47
RE: Urbewußtsein Antworten

Jean Gebser unterscheidet in seinem Werk "Ursprung und Gegenwart" zwischen vier verschiedenen Bewusstseinsphasen, die die Menschheit innerhalb ihrer menschheitsgeschichtlichen Entwicklung durchgemacht haben sollen. Auf der untersten Ebene der Bewusstseinsentwicklung befindet sich das archaische Bewusstsein, dann folgt das magische, mythische und zuletzt das mentale Bewusstsein. Jean Gebser nimmt an, dass in unserer Zeit das mentale Bewusstsein durch das Integrale ersetzt wird.

Der Übergang von einer Bewusstseinsphase in die andere findet durch eine Mutation statt. Bei der Durchsetzung der neuen Bewusstseinsphase bleiben die vorangegangenen Bewusstseinsphasen in verdrängter Form im Unbewussten bestehen. Jeder Bewusstseinsphase ordnet Jean Gebser verschiedene Aspekte zu. Zum Beispiel untersucht er jede Bewusstseinsphase nach seiner Raum- und Zeitorientierung (II, 695).

"Das archaische Bewusstsein":

Das archaische Bewusstsein ist gekennzeichnet durch Vor-Zeitlichkeit und Vor-Räumlichkeit, es ist ein nulldimensionales Bewusstsein. Dieses nulldimenisonale Bewusstsein ist bewusstlos. Unbewusst sein heisst auch kein Ich haben. Die archaische Bewusstseinsphase ist also Ichlos.

"Das magische Bewusstsein":

Der magische Mensch tritt aus der nulldimensionalen Struktur des archaischen Bewusstsein in die eindimensionale Unität. In der eindimensionalen Unität herrscht weiterhin die unbewusste Raum- und Zeitlosigkeit, Ich-Welt-Gott werden als energetische Punkte erlebt, die in einer Wechselbeziehung stehen und austauschbar sind. Das Symbol dieses Bewusstsein ist der Punkt, es ist ein Punkte-Bewusstsein, in dem eine Grösse pars pro toto andere Grössen vertreten kann. Ich denke da an die "Kuh" als Repräsentantin der "Allmutter", die zugleich die Welt ist.

Nach Jean Gebser erfährt der magische Mensch sein Ich als diffuse Ansammlung von Lichtpunkten, das sich als Gruppen-Ich, im Clan oder Stamm, organisiert. Ein solcher Clan sieht sich einer punkthaft erfassten Energie geladenen Welt gegenüber, die eine beständige Bedrohung darstellt.

In einem gewissen Sinne kann man sagen, dass in dieser Struktur das Bewusstsein noch nicht im Menschen ist, sondern noch in der Welt ruht. Die allmähliche Umlagerung dieses Bewusstseins, das auf ihn einströmt, und das er assimilieren muss, oder von ihm aus gesehen: diese erwachende Welt, der er gegenüberstehend allmählich bewusst wird - und in jedem Gegenüber liegt zugleich etwas Feindliches -: beides muss er meistern. Und er antwortet auf die ihm entgegenströmenden Kräfte mit den ihnen entsprechenden eigenen: er stellt sich gegen die Natur, er versucht sie zu bannen, zu lenken, er versucht, unabhängig von ihr zu werden; er beginnt zu wollen. Bannen und Beschwören, Totem und Tabu sind die naturhaften Mittel, mit denen er sich von der Übermacht der natur zu befreien, mit denen sich die Seele in ihm zu verwirklichen, sich ihrer bewusst zu werden versucht (I, 88).

Diese Bedrohung wird einmal als konkrete Gefahr in wilden Tieren und fremden Horden erlebt, aber auch in numinosen Kräften, in Gestalt von Geistern und Gespenster, die in Bäumen, Felsen oder im Gewässer hausen. Diese Kräfte müssen bekämpft oder zumindest manipuliert werden. Damit wird der Mensch zum Macher, zum Magier oder zur Magierin. "Machen" und "Magie" stammen aus der gleichen Sanskrit-Wurzel magh. Der magische Mensch will nicht mehr nur in der Welt sein, sondern die Welt haben (I, 88), und so sucht der magische Macher, die Hexe oder der Zauberer, die Welt zu manipulieren. Uns sehr geläufige Vorstellungen, denn auch wir sind Magier, bedienen uns der Mechanik und der Maschine, um die Umwelt zu bewältigen. "Mechanik", "Maschine stammen ebenfalls aus der Wortwurzel magh und sind unsere magische Möglichkeiten die Welt zu bekämpfen und zu besitzen.

"Das mythische Bewusstsein":

Jean Gebser beschreibt den Übergang vom magischen zur mythischen Bewusstseinssphäre als ein Zeitgefühl, das naturhaften Charakter hat. Eng mit diesem Zeitgefühl ist "die Seele" verbunden. "Zeit" und "Seele" sind Ausdruck psychischer Energie und bilden die Vorformen der "Materie". Jean Gebser unterscheidet das magische Bewusstseins als Bewusstwerdung der Natur vom mythischen Bewusstsein als Bewusstwerdung der Seele. Die mythische Struktur erkennt Jean Gebser in Jahreszeiten-Riten der alten Hochkulturen. In Astronomie und Kalender alter Kulturen soll sich das zum Abschluss kommende magische Bewusstsein ausdrücken. Der Rhythmus der Natur wird als zeitliches Phänomen wahrgenommen (I, 105).

Die magische Bewusstseinsphäre befreite sich von der Natur. Mit der Befreiung von der Natur distanziert sich das Ich auch von der Natur, wird sich aber dessen auch bewusst. Die mythische Bewusstseinssphäre entdeckt nun die Innenwelt des Menschen, die Seele. Der vereinzelte Punkt des Motivs pars pro toto erhält eine zweidimensionale Struktur, welcher sich im Flächen einschliessenden Kreis, dem Symbol der Seele, darstellen lässt. Der Kreis umfasst alles Polare und bindet es ausgleichend ineinander: So kehrt im ewigen Kreislauf das Jahr über seine polaren Erscheinungsformen von Sommer und Winter in sich zurück, ebenso wie die Sonne in ihrem Lauf über Mittag und Mitternacht, Licht und Dunkelheit umschliessend in sich zurückkommt.

Die mythische Struktur erkennt die Gegenpole in der Natur und setzt den Himmel und die Sonne als Gegenpol zur Erde und Himmel in Gegensatz zur "Unterwelt", so dass die im magischen Kampfe angeeignete Erde gleichsam umfangen wird von den beiden polaren seelischen Wirklichkeiten: von dem untererdhaften Hades und dem übererdhaften Olymp. Da alles Seelische Spiegelcharakter hat, trägt es nicht nur naturhaften Zeitcharakter, sondern impliziert auch das Nicht-an-die-Zeit-gebundene, das Ewige, das auf den Himmel oder auf die Hölle bezogen ist (I, 107).

Das Verhalten der Gottheit oder des Menschen in der mythischen Bewusstseinsphase ist gekennzeichnet durch das Schliessen der Sinnesorgane, das schweigende Nach-Innen-Sehen und Nach-Innen-Hören. Das Resultat ist der Mythos, das Wort als Ausdrucksmittel des Innen-Erschauten und Erträumten.

So ist das Wort stets Spiegel des Schweigens, so ist der Mythos Spiegel der Seele. Erst die blinde Seite ermöglicht die Sehende. Und da alles Seelische vor allem auch Spiegelcharakter hat, trägt es nicht nur naturhaften Zeitcharakter, sondern ist stets auf den Himmel bezogen; die Seele ist ein Spiegel des Himmels - und der Hölle. So schließt sich der Kreis von Zeit - Seele - Mythos - Hölle und Himmel - Mythos - Seele - Zeit (I, 104f.)

"Das mentale Bewusstsein":

Das mentale Bewusstsein tritt aus der Geborgenheit des zweidimensionalen Kreises und aus dessen Einschliessung heraus in den dreidimensionalen Raum: Da ist kein In-der-polaren-Einheit-Sein mehr; da ist nur das fremde Gegenüber, der Dualismus, der durch die denkerische Synthese als Trinität überbrückt werden soll; denn von Eine-Zeit-Entsprechung, geschweige denn von Ganzheit ist nun nicht mehr die Rede (I, 132)

Es ist eine Welt des Menschen; das will sagen, es ist eine vorwiegend menschliche Welt, in welcher "der Mensch das Mass aller Dinge" ist (Protagoras); in welcher der Mensch selber denkt und dieses Denken richtet; und es ist eine Welt, die er misst, nach der er trachtet, eine materielle Welt, eine Objektwelt, die ihm gegenübersteht.

Im Keime sind die grossen formgebenden Begriffe hier enthalten, Begriffe, die mentale Abstrakta sind und die an die Stelle der mythischen Bilder treten, Abstrakta, die in einem gewissen Sinne Göttererscheinungen also Götzen sind: Anthropomorphismus, Dualismus, Rationalismus, Finalismus, Utilitarismus, Materialismus: kurzum die rationalen Komponenten der perspektivischen Welt (I, 132).

Das Aus-der-Natur gelöste Ich ist auch ein Zu-sich-selber-Erwachen des Menschen und ein Erkennen seiner selbst, wie es in einer Inschrift im Apollo-Tempel zu Delphi heisst "gnothi sëauton". Mit dem Erwachen des Menschen erhält das Denken eine vorrangige Bedeutung und besonders das gerichtete Denken, mit dem der Mensch aus dem dämmerhaften mythischen Bewusstsein heraustritt. Er gibt sich selber eine Ordnung, indem er Rechte schafft:

So vermittelt Mose am Berge Sinai dem Volk das göttliche Gesetz, Lykurg verfasste das spartanische Recht und später Solon das athenische. Mit "Recht" wird die "rechten" Seite betont, das nicht nur für das wache Bewusstsein steht sondern auch für das männliche Prinzip (I,133-135)

Der Begriff mental impliziert im Deutschen Mentalität in Sinne von moralischer Einstellung. Das ursprüngliche Wort von mental menos hat aber eine komplexere Bedeutung, es bedeutet: "Absicht, Zorn, Mut, Denken, Gedanke, Verstand, Besinnung, Sinnesart, Denkart, Vorstellung".

Die Grundlage für die Mutation ins mentale Bewusstsein ist "Zorn" und "Denken", welche zunächst noch mythisch im Zorn der Götter, der Zorn Zeus oder der Zorn Jahwes, erfahren wurde aber dann auf das menschliche Ich überging (5; S. 127).

Der Zorn, nicht als blinder, sondern als denkender Zorn, gibt dem Denken und der Handlung Richtung; und er ist "rücksichtslos", das will besagen: "er sieht nicht nach rückwärts", er wendet den Menschen fort von der bisherigen mythischen Welt der Eingeschlossenheit und ist vorwärtsgerichtet, wie die zielende Lande, wie der in den Kampf stürzende Achill. Er einzelt den Menschen von der bis anhin gültigen Welt - der Ton liegt auf Mensch - und ermöglicht sein Ich. (I, 129)

War das mythische Denken ein imaginäres Bilder-Entwerfen, das im die Polarität umfassenden Kreises eingeschlossen war, so handelt es sich bei dem gerichteten Denken um ein Objekt bezogenes und damit auf eine Dualität gerichtetes Denken. Der mentale Mensch oder Gott sieht sich als Subjekt einem Objekt gegenüber.

Diese Sicht möchte ich mit der Vorstellung von Erich Neumann wie folgt ergänzen:

Der Mensch im mentalen Bewusstsein sieht sich stets als Mann einem Nicht-Ich gegenüber. Dieses Nicht-Ich wird als weiblich erfahren, das unbewusst mit der Grossen Mutter alter Zeiten assoziiert dämonische Züge erhält.

Die Sanskrit-Wurzel von Mutter Ma(t) enthält Begriffe, wie matar, von dem sich Mutter und Materie ableiten lassen, aber auch Meter und "messen". "Meter" und "Mass" gehört zum mentalen System, mit welchem das männliche Ich das Mütterliche, die Materie, beherrschen will.

Jean Gebser formuliert "das Mass/messen" wie folgt:

...: dass die ursprüngliche Wurzel "ma: me" latent und komplementär auch das weibliche Prinzip enthält. Denn das griechische Wort für "Mond" , men, geht auf diese Wurzel zurück. Und die Sekundärwurzel "mat" erlebt ja in der heutigen patriarchalen Welt ihre Glorifizierung, die sich in dem Beherrschtsein des rationalen Menschen durch die "Materie" und den "Materialismus" zu erkennen gibt. War der Mond für den frühen Menschen der zeitliche Masstab, so ist die Materie für den heutigen Menschen der räumliche Maßstab (S. 131)

"Das integrale Bewusstsein":

Integrales Bewusstsein heisst Ganzwerdung, die Wiederherstellung des unverletzten ursprünglichen Zustandes unter dem bereichernden Einbezug aller bisherigen Bewusstseinsleistungen. Dem integralen Menschen werden die verschiedenen Strukturen durchsichtig und bewusst. Auch wird ihm die Auswirkungen auf sein eigenes Leben und Schicksal gewahr. Die defizient wirkenden Komponenten wird er durch eigene Einsicht derart meistern, dass sie jenen Grad an Reife und Gleichgewicht erhalten, die für die Vorbereitung der Konkretisierung nötig sind. Konkretisierung heisst das Losungswort:

Denn es kann nur das Konkrete, niemals das Abstrakte integriert werden (I, 167)

Nach Jean Gebser versuchte erstmals Jacopo da Pontorm, ein Schüler von Leonardo da Vinci den Sprung vom mentalen zum integralen Bewusstsein, denn in der "Lehre von den Kegelschnitten" (1639) verlässt Pontorme den dreidimensionale Raum in den erfüllten Kugelraum.

Er verlässt damit die "Leere" des nur linearen Raumes und rührt an jene Dimension, die als Erfülltsein, die zumindest latente Präsenz des Zeitlichen voraussetzt (I, 168f.)

Die Kugel ist das sinnfällige Symbol der integralen Struktur, zumal die sich bewegende Kugel eine vierdimensionale Struktur darstellt. Die gleiche in sich bewegenden kreisförmige Struktur sieht Jean Gebser z.B. auch in der klassischen Musik enthalten, weil jeder musikalische Satz in der gleichen Tonart zu enden hat, in der er begann (I, 170).

Jean Gebser sieht unsere Zeit als reif, dass der Übergang vom mentalen zum integralen Bewusstsein auf einer breiten Ebene vollzogen wird.

revidiert 9.11.02

© Esther Keller-Stocker, Horgen-Zürich (Schweiz)

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Linoma Offline




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28.04.2010 11:15
#2 RE: Urbewußtsein Antworten

"Uroboros":


Erich Neumann hat in seinem Buch „Ursprungsgeschichte des Bewusstseins“ die menschheitsgeschichtliche Entwicklung des Ich-Bewusstseins aus dem kollektiven Unbewussten dargestellt. Dabei geht er aus von der unbewussten Vollkommenheit, die von unserem Bewusstsein im Symbol der Kreisschlange, dem Uroboros, gerade noch wahrgenommen wird. Die Schlange, die sich in den Schwanz beisst, symbolisiert unser kollektives Unbewusste im dynamischen und statischen Aspekt seiner Ganzheit: Diese Ambivalenz kommt darin zum Ausdruck, dass sich die Kreisschlange sich selber auffrisst, aber auch gefressen wird. Sie gebiert sich und wird gleichzeitig geboren.

Die Kreisschlange symbolisiert den Zustand vor dem Ursprung des Bewusstseins. Sie ist ewig und unendlich, hat also weder Zeit noch Raum. Der vorbewusste Bereich, der der Uroboros versinnbildlicht, hat weder ein Aussen noch ein Innen, weder ein Oben noch ein Unten, Raum und Zeit fallen in eins zusammen, ebenso äussere und innere Welt. Es gibt keinen Unterschied zwischen Welt und Gott. Tod und Leben sind eins, ebenso weiblich und männlich, gut und böse, Geist und Materie. Weiter sind Finsternis und Licht noch nicht geschieden und Nichts und Alles fallen in eins zusammen.

* "Fallen in eins zusammen" ist etwas irreführend ausgedrückt, - denn Dunkel und Licht sind noch ungetrennt, - vereint,
- um "zusammenzufallen" müssten sie bereits getrennt gewesen sein. -

- Entspricht genaugenommen "der Vor-Schöpfung" = "dem Ungeoffenbarten" bzw. dem "Ursprungszustand allen Seins". - A . -

Der Uroboros steht auch da für den ersten Kreis des Bewusstseins und ist gleichzeitig eine Abgrenzung gegen etwas, das dem menschlichen Bewusstsein nicht mehr zugänglich ist, eben "die unbewusste Vollkommenheit".




Die archetypische Vollkommenheit des kollektiven Unbewussten strebt danach, sich in der konkreten Welt zu verwirklichen.

* Was sich lange vor dem Menschen in "der Trennung von Dunkel und Licht" ausdrückt,
- in einem "geoffenbarten / sichtbaren / erlebbaren Universum", - in "Tag und Nacht". - A . -

Die Verwirklichung dieser Vollkommenheit findet der Mensch in seiner Ganzwerdung. Der Einzelne integriert seine guten und schlechten Seiten zu einer Ganzheit. So soll nach Helmut Barz auch die negativen Seiten soweit ausgelebt werden dürfen, wie es gegenüber dem Kollektiv noch zu verantworten ist.

* Was auch geschieht, - die "Gesetzbarkeit" greift erst ein, wenn das Negativum "vom Kollektiv nicht mehr zu verantworten ist". - A . -

Das Negative jedoch, das auch zur eigenen Person gehört, muss der Einzelne ertragen. Das Ertragen des persönlich Bösen ist,
so schreibt Helmut Barz, die moralische Leistung des Einzelnen.


"DAS CHINESISCHE WUCHI":

Ein ähnliches Symbol wie die Kreisschlange kennen die Chinesen, den leeren Kreis. Er ist die abstrakte Form des Uroboros. Wu-Chi heisst Nicht-Anfang und symbolisiert das „Universum“, in welchem alle Unterschiede noch Un-geschieden vorhanden sind. Helmuth von Glasenapp kommentiert:


"Dieser Zustand des Alls ist nicht der eines absoluten Nichtseins, sondern der eines potentiellen, noch nicht in Erscheinung getretenen Seins".

* Eben "des Ungeoffenbarten". -

Die erste Entfaltung des Wu-Chi ist seine Teilung in die Urkräfte von hell und dunkel. Jede Urkraft hat dabei seine entgegengesetzte Kraft in sich. Es ist das Symbol von Yin und Yang.



Yin bedeutet ursprünglich die Nordseite eines Hauses, Yang dessen Südhang. Yang steht für das aktive, schöpferische, lichte Prinzip, während Yin Symbol für das empfangende ist. Häufig wird Yang als das männliche, Yin als das Weibliche gesehen.

Doch diese eindeutige Zuweisung trägt den Stempel des Patriarchats und ist religionsgeschichtlich nicht haltbar. Ein Beispiel: In vorgeschichtlicher Zeit wurde häufig eine Sonnengöttin verehrt. In Alt-Europa zum Beispiel gibt es unzählige Belege für die Sonnengöttin, die Marija Gimbutas in ihrem Buch "Die Sprache der Göttin" systematisiert hat. Erst zu Beginn der menschlichen Geschichte wurde die Sonnengöttin von einem männlichen Gott verdrängt. Ein schönes Beispiel ist die hethitische Sonnengöttin von anatolischen Hochgebirge, von einem Ort namens Arinna. In meinem Aufsatz zu Römer 3,24-26 zeige ich, dass die Bezeichnung Aruna für die göttliche Bundeslade auf die hethitische Sonnengöttin von Aruna zurückgeht.

Allgemein denke ich, die Verbindung von männlich, licht und aktiv ist relativ genauso wie die Verbindung von dunkel, weiblich und passiv. Hell kann genauso gut, passiv und weiblich sein, wie dunkel, aktiv und männlich. Man bedenke nur an das germanischen Märchen, in dem die lichte Prinzessin (Sonne) von einem finsteren Bären (Winter) festgehalten wird und frei kommt, wenn sie ihn küsst respektive heiratet (Frühling).

Die Zuordnung von Yin = weiblich und Yang = männlich ist willkürlich. Sie geht zurück auf die "Achsenzeit", die Karl Jaspers zwischen 800 und 200 vor Christus einordnet. Zu dieser Zeit hat sich in allen Hochkulturen das noch heute gültige patriarchale Bewusstseinssystem entwickelt, in China, Indien, im Mittelmeerraum, später auch in der islamischen Welt und im Abendland und zuletzt in Afrika.

*


ANMERKUNGEN:

*

Erich Neumann, "Ursprungsgeschichte des Bewusstseins", vgl. auch C. G. Jung, GW 5, S. 477; Manfred Lurker Hrsg. Wörterbuch der Symbolik unter Uroboros, Ewigkeit, Ring und Manfred Lurker, "Schlange und Adler"; Schlangen und Drachen versinnbildlichen in der philosophischen Spekulation des Orients das noch nicht Manifeste, die noch ungeteilte Einheit vor der Schöpfung, S. 12
*

In der jungschen Psychologie wird entsprechend unserer patriarchal geprägten Kultur Ich immer als männliche Grösse betrachtet und als Held symbolisiert. Die Heldin gilt stets als Anima-Figur.
*

In "Der Mensch und seine Symbole, hrsg. C. G. Jung, S. 38. C. G. Jung zeigt anhand eines Traumes des deutschen Chemikers Kerkulé, dass der Uroboros kein weltfremdes Symbol ist. So träumte Kerkulé, als er die Molekularstruktur des Benzols untersuchte, von einer Schlange, die in ihren eigenen Schwanz beisst, darauf deutete er die Molekularstruktur als Benzolring.
*

Helmut Barz, Vom Wesen der Seele, 119f.
*

Helmuth von Glasenapp, Die fünf Weltreligionen, S. 120
*

vgl. Joseph Campbell, der Heros in tausend Gestalten, S. 204f.; für die alteuropäische Sonnengöttin vgl. Marija Gimbutas, die Sprache der Göttin
*

Karl Jasper "Vom Ursprung und Ziel der Geschichte, S. 19; übersichtliche Tabelle auf S. 48; Piper-Tb, Nr. 1980
*

Vgl. zum Beispiel Eugen Drewermann, Strukturen der Angst
*

Bild "Erich Neumann" aus: www.daimon.ch/Neumann1.htm


revidiert 9.11.02

Text und Gestaltung: Esther Keller-Stocker, Horgen (Schweiz)

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Göttin Lilif Offline




Beiträge: 353

01.02.2013 11:37
#3 RE: Urbewußtsein Antworten

DR. VERENA BREITENBACH / STEFAN ESSER

SPÜRE DEINE URKRAFT!

Die Intuitionsmethode

PROLOG

Eiskalt ist es hier, irgendwo im Nirgendwo des Universums, dann
wieder so unvorstellbar heiß, wenn da oder dort, vielleicht ein paar
hundert oder auch Millionen Lichtjahre voneinander entfernt, Sterne explodieren oder ultraheiße Quasare strahlen.

Dazwischen ein Dunkel wie ein absolutes Nichts, in Wahrheit aber voll von kosmischem Leben: Unvorstellbare Massen dunkler Materie marodieren durch den Kosmos und schleudern gigantische Mengen von Strahlen und verdichteter Materie von sich, die dann zum alles Licht verschluckenden Schwarzen Loch wird, bei dem ein nur faustgroßer Brocken zwanzigmal schwerer als ein ganzer Planet ist.
Über unendliche Lichtjahre wandern in diesem Universum gigantische Galaxien, wabern durch einen endlosen Raum, der kein Ende zu haben, immer weiter auseinanderzufliehen scheint, wohin auch immer; auseinandergezogen von unsichtbaren Energien, für die auch die kühnsten Vorstellungen vom Gigantischen, Urgewaltigen nicht ausreichen.

Ganz hinten, irgendwo in der relativ kleinen Galaxie Milchstraße,
prallvoll mit Materie, Energie und rotierenden Sternensystemen, sitzen auf einem sandkörnchenkleinen, blauen Planeten namens Erde ein paar winzige, sehr anfällige Wesen, Menschen genannt, und bemühen sich seit dem mikrokleinen Zeitabschnitt ihrer bisherigen Existenz, ein wenig von diesem unbeschreiblichen großen Ganzen zu erfassen, zu verstehen. Sie machen viel falsch dabei, wenn sie
Wege suchen, gut zu leben und ihre Erde, das Universum und sich selbst zu verstehen, und wenn sie einmal das Eine ganz verstehen
würden, hätten sie auch das Andere verstanden.

Nun haben sie sich beim Blick in den Kosmos ein neues Fensterchen geöffnet, seit sie neuere Teleskope gebaut und astrophysikaische Techniken entwickelt haben, mit denen sie ein kleines bisschen weiter ins All sehen können. Und doch sehen sie nicht mehr als einen Tropfen in einem Ozean voller Wunder. Gammastrahlen,
Röntgenstrahlen, Infrarotstrahlung und einige mehr sind Energien,
die sie bislang unter den unzähligen ausmachen konnten. Über unendlich viele Schwarze Löcher und eine urgewaltige dunkle Strahlung debattieren sie noch, alles Weitere wissen sie nicht.

Die Lichtgeschwindigkeit, 300.000 Kilometer pro Sekunde, ist
die Maßeinheit, die sie als Hilfsmittel kennen, um den Kosmos
ansatzweise zu erfassen. So wurde es ihnen möglich zu erfahren,
dass ein Sonnenstrahl von ihrem kleinen glühenden Heimatstern
namens Sonne, 100-mal so groß wie die Erde und 10 Millionen
Kilometer von ihr entfernt, acht Minuten zu ihnen braucht, um
ihre blaue Kugel am Leben zu erhalten. Eine Entfernung wie ein
winziger Schritt im Universum. Für die wirklich großen Distanzen
haben sie auch mit der Messung in Lichtjahren kein taugliches Instrument mehr. Sie werden es mit Messungen und Beweisen allein ohnehin nie schaffen. Sie werden nur begreifen können, wenn sie ihr Denken ändern.

Leider geraten sie aber immer wieder schnell an ihre Grenzen,
egal, ob sie über das Weltall oder ihr Zusammenleben auf der Erde
nachdenken, und fangen in ihren kleinen Dimensionen an, alles Große, das sie nicht verstehen, in immer kleinere, verdaubare Häppchen aufzuteilen, die sie akribisch analysieren und voneinander abgrenzen. Was ihnen dann nichts mehr nützt, weil sie das Zusammenhängende, noch bevor sie es verstanden haben, in sinnlose Einzelteile zerschlagen haben. Auf die bisher nicht so zahlreichen
Mitbewohner ihrer Erde, die ahnen, dass nicht das Auseinanderdividieren, sondern das Zusammenspiel und Nutzen aller sichtbaren und unsichtbaren Elemente für sie gut wäre, hören sie selten.

Sie hatten einen Mitbewohner namens Johann Wolfgang von Goethe, der vor dem Bruchteil einer kosmischen Sekunde unter ihnen lebte und in einem Buch, das „Faust“ heißt, einen Mephisto sagen lässt: „Wer will etwas Lebendiges erkennen und beschreiben, sucht erst den Geist heraus zutreiben, dann hat er die Teile in seiner Hand, Fehlt leider! nur das geistige Band.“

Das geistige Band. Die Menschen brauchen es, wenn sie sich weiterentwickeln wollen und wenn jeder von ihnen mehr Glück erleben will. Sie müssen die Zugänge finden zu dem geistigen Band, es ist an der Zeit. Sie haben Botschaften erhalten, die sie daran erinnern, dass es große Kräfte, viele Energien gibt, die sie nutzen können, um mehr vom Sein zu begreifen, das Leben mit Ziel und Sinn und
damit automatisch friedlich und erfolgreich zu leben.
Die Menschen haben in jüngster Zeit über eines ihrer Lieblingsspielzeuge wieder einmal Hinweise bekommen, dass sie sich mehr um dieses geistige Band bemühen sollten. Hubble, ihr Teleskop im All, durfte Bilder eines Galaxienzusammenstoßes aufnehmen, der vor vierhundert Millionen Jahren geschah, und dann sogar Bilder von Galaxien in ihrer Entstehungsphase, vor dreizehn Milliarden Jahren, kurz nach dem Urknall.

Noch können die Menschen nicht verstehen, dass eine Billionen
Kilometer große und dreizehn Milliarden Jahre alte Galaxie längst
nicht mehr existiert, aber jetzt ein Foto ihrer Entstehung in der Anfangsphase des Universums empfangen werden konnte. Was dann noch Raum und Zeit und eine Armbanduhr für eine Bedeutung haben, fragen sich manche unter ihnen.
Dabei sollen sie nur erkennen, dass es viele für sie bisher unvorstellbare Energieformen gibt, und begreifen, dass unter ihnen Urkräfte sind, mit denen sie auf ihrem kleinen blauen Planeten viel mehr erreichen können – wenn sie nur wollen. Vielleicht kommen die Menschen weiter, wenn sie lernen, sich mit diesen Urkräften zu verbünden. Es ist nicht schwer, es ist ebenso leicht, wie es für den
gewaltigsten Stern oder Planeten ist, sich trotz seiner Masse schwebend auf seiner Bahn zu bewegen. Es funktioniert über die Offenheit für das richtige Zusammenspiel von Kräften.

TEIL I:
Wer die Urkraft begreift,
kann sie optimal nutzen

Annäherung an die Urkraft…
„Also, vernünftig wäre es ja gewesen, an Ostern zu Hause zu bleiben,
aber irgendwie sagte mir mein Bauch, fahr weg, buch Last-Minute
auf irgendeine griechische Insel… ja, und das war gut so.“ Ob auf
Partys, an Stammtischen oder in geschäftlichen Meetings, man trifft
immer mehr solcher Bauchredner, Menschen, die sagen, sie halten
viel von Intuition, und die hinhören, wenn ihr Bauch mal wieder zu
ihnen spricht. Die Intuition ist ein mittlerweile gern in die Menge
geworfenes Aperçu bei gesellschaftlichen Gesprächen, wenn es darum geht, sich selbst facettenreich darzustellen: „Also echt, ich halte Intuition auch für sehr wichtig.“

Aber sicher doch, Intuition ist wichtig. Und angesagt: Im Privatleben ist sie in unserer Gesellschaft schon länger salonfähig, niemand wird mehr als Anhänger durchgeknallter spiritueller Theorien und Praktiken angesehen, wenn er kundtut, er würde seinem Bauchgefühl vertrauen. Auch im Business-Bereich, in Managementseminaren, hat das Thema Intuition sich längst breitgemacht.
Nur – reicht es aus zu sagen, Intuition ist gut, ich fühle sie ja
auch dann und wann? Wäre es nicht gut, diese Urkraft mit ihren Eigenarten und Gesetzmäßigkeiten etwas näher anzuschauen, um sie gezielter nutzen zu können?
In diesem Buch spielt das Wort Ganzheit eine große Rolle. Viele
Betrachtungen und Überlegungen zur Intuition leiden grundsätzlich an dem Ansatz, man müsse die Intuition unbedingt einem einzigen Bereich des menschlichen Körpers zuordnen und auch noch dem Verstand unterordnen, sie also am besten als eine Art Unterabteilung im Gehirn ansiedeln. Das wird ebenso schiefgehen wie alle bisherigen Versuche, mit dem Skalpell irgendwo im Körper die Seele zu entdecken. Sie kommen mit dem Thema Intuition von Anfang

an viel besser zurecht, wenn Sie auch Dinge für möglich halten, die
sich unsere Schulweisheit und Naturwissenschaft noch lange nicht
träumen lässt und schon gar nicht beweisen kann. Reißen Sie als
erste Tat für mehr Intuition Grenzen ein; lassen Sie sich nicht von
kleinkarierten Dogmen verunsichern, die ohnehin wieder bald obsolet werden – und Sie werden über Intuition Erfahrungen machen, die Ihrem Leben in jedem Bereich neue Dimensionen öffnen.Und gleich zu Anfang: Vorsicht mit einer „modischen“ Intuition.

Man muss hellwach bleiben, wenn sich unsere Gesellschaft in ihren
bräsig-breiten Mittelgang etwas gar zu bereitwillig einverleibt. Denn
dann fehlt es meist an Tiefgang, den man durchaus braucht, wenn
man Wesentliches essenziell begreifen und im Leben davon profitieren möchte. Man geht dann meist nicht beherzt und klar an ein Thema heran, verleiht ihm lieber ganz schnell ein Etikett, ohne zu verstehen, was dahintersteht. So wird Intuition derzeit entweder als Lightversion wellnessgerecht serviert oder wissenschaftlich bis zur Unkenntlichkeit filetiert. Beides bringt wenig.

Eine seltsame Spielart ist dabei die Mär von der männlichen und der weiblichen Intuition. Männer haben zwar auch längst erkannt (kluge Philosophen ohnehin schon vor zweitausend Jahren…) wie wichtig und wirksam Intuition ist, aber sie pflegen aus gutem Grund eine männliche Variante des Themas: Bei Männern findet man das Thema Intuition vorwiegend im Arbeitsbereich, gerne im Management: Intuition wird von Männern inzwischen als ein Arbeitstool hoch gelobt. Das hat rein gesellschaftliche Gründe: Nur das gibt ihnen die Lizenz, sich ohne Gesichtsverlust mit dem Thema überhaupt zu beschäftigen. Nur so kommen sie nicht in den Verdacht, sich mit „weichen“ spirituellen Themen zu beschäftigen.
Der Hintergrund ist, dass Intuition besonders für Männer tatsächlich nicht immer gesellschaftlich hoffähig war. Seit dem ausgehenden Mittelalter wird vor allem in der Männerwelt das rationale

Entscheiden als das Maß der Dinge gesehen. Der Psychologe Gerd
Gigerenzer, am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin seit Jahrzehnten der Intuition auf der Spur, sagt dazu: „Intuition wird meist mit weiblichem Denken zusammengebracht. Oder mit einem sechsten Sinn. Und daher eigentlich als ‚verdächtig‘ abgetan. In Wirklichkeit ist Intuition eine Form von Intelligenz. Eine unbewusste Intelligenz, die sowohl Männer als auch Frauen besitzen.“

Gut, dass Gigerenzer Intuition zu den Formen der Intelligenz zählt, weil sie damit auch wissenschaftlich als etwas Nützliches und Existentes zertifiziert ist. Früher unterstellte man Frauen sogar, die angebliche frauliche Intuition, das sei doch nur eine überdrehte Einbildung. Im jahrtausendelangen Machtkampf zwischen Männern und Frauen gab es ohnehin seltsame Vorstellungen, die Männer über
Frauen generierten, nur weil sie aus ihren Ängsten heraus Frauen
unterdrücken, ausgrenzen mussten – was eine Weiterentwicklung
der Menschheit ziemlich blockierte. Die irrwitzigste Geschichte war
dabei wohl die Vorstellung, dass nur Frauen hysterisch werden können – und dies natürlich dann, wenn der Mann nicht genügend Macht über sie ausübt. Dies hatte sogar einen massiven sexuellen Hintergrund: „Hystera“ war das griechische Wort für Gebärmutter, und die alten Griechen, offenbar sogar Geistesgrößen wie Hippokrates und Plato, behaupteten, eine Gebärmutter, die zu wenig mit Sperma „gefüttert“ werde, würde allmählich durch den Körper bis ins Gehirn wandern, dieses beißen und Hysterie verursachen.

Klingt nach vorsintflutlicher Naturwissenschaft, hielt sich aber jahrhundertelang als eine Tatsache…Auch dies ein – ziemlich übles – Beispiel dafür, dass man öfter darüber nachdenken sollte, was hinter einem trennenden, sezierenden und nur Details anschauenden Denken steckt, und dass man es vielleicht doch öfter mit einem ganzheitlichen Denken versuchen sollte. Man sollte also an das Thema Intuition nicht herangehen mit einer Aufteilung in eine „typisch“ weibliche, vielleicht allzu gefühlige, vielleicht gar sentimentale Form der Intuition und eine streng
männliche Intuition, die, um der „typisch“ männlichen Verpfl ichtung zur Ratio gerecht zu werden, ständig mit dem Wort „Intelligenz“ verbunden wird. Das wäre kontraproduktiv, weil es von vornherein kleinkrämerischen Schutt in jene Kanäle schütten würde, die wir ja gerade als Zugänge zur großen Urkraft Intuition freilegen
wollen. Mit sinnleeren Normen und ausgrenzenden Machtkämpfen
kommen wir in keinem Bereich weiter. Unsere menschliche Entwicklung hinkt deshalb seit langem der technischen Entwicklung hinterher. Aus diesem Grund wird hervorragende Technik für steinzeitliche Zwecke wie etwa das Führen von Kriegen genutzt. Wenn wir hier nicht umdenken und umfühlen, werden wir einst in einer technisch gigantischen, perfekten Dämlichkeit verkümmern.

Den größten Nutzen aus der Intuitions-Methode werden Sie also ziehen, wenn Sie völlig off en, ohne Vorurteile, an das Th ema herangehen. Die Intuition selbst hat nämlich auch keine wertenden Normen und bevorzugt auch nicht diesen oder jenen Menschen – sie gibt uns die Chance, über die Optimierung des kleinen Intuitionszugangsprogramms, das in jedem von uns steckt, aktiver auf
sie zuzukommen. Sie selbst drängt sich uns nicht auf, bietet sich
höchstens mal schemenhaft an, um daran zu erinnern, dass es sie
gibt – so, wie sich unsere Natur mit den Jahreszeiten immer wieder
neu anbietet und es an uns liegt, ob wir mit ihr richtig umgehen,
gut auf sie eingestellt sind und sie dann auch respektieren, genießen
und nutzen.

Wie in der gesamten sichtbaren und unsichtbaren Natur müssen wir der Intuition gegenüber unsere Türen weit öffnen, müssen zeigen, dass wir sie verstehen. Die Intuition ist ganz demokratisch für alle da, für alle erreichbar. Sie ist nicht typisch weiblich, nicht typisch männlich, verlangt keine Diplome oder anderen hierarchischen Schnickschnack, lässt sich weder von der Esoterik noch
vom Management vereinnahmen – denn sie ist eine ursprüngliche
große Kraft in einer vernetzten Ganzheit, die weit über unserem
einzelnen persönlichen Verstand steht.

Andersherum gesehen kann jedoch jeder diese Urkraft nutzen,
indem man sie nicht nur ab und zu vorbeihuschen sieht, sondern
lernt, sich auf sie einzustellen, sie besser wahrzunehmen und ihre
Bedeutung zu verstehen.

Urkraft Intuition: Kraft entsteht immer über ein sinnvolles Zusammenspiel von verschiedenen Elementen. In eine nachhaltige Harmonie mit der Intuition kommen wir nur, wenn wir unsere Einbettung in die Welt ebenso sehen.
Intuition kann grundsätzlich von jedem Menschen genutzt werden, denn sie ist eine über unserem Verstand und unserer Individualität und unseren hierarchischen Strukturen stehende Urkraft.

Berührungspunkte zwischen uns Individuen und der großen Urkraft Intuition gibt es „zufällig“ immer wieder – das ist aber nur die „passive Version“.
Wenn wir es bei zufälligen Begegnungen mit der Intuition belassen, verschenken wir riesige Chancen – wir müssen aktiv auf sie zugehen.Das geht grundsätzlich nur, wenn wir normenhaftes, detailversessenes, ausgrenzendes Denken ebenso wie oberfl ächliches Denken ablegen.Stattdessen sollten wir Wert und Nutzen eines sinnvollen Zusammenspiels der Elemente erkennen.

http://www.mankau-verlag.de/fileadmin/ma...h_Intuition.pdf

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