Den Namen Luzifer wird man in der Bibel vergeblich suchen. Und dennoch kann jeder mit diesem Namen etwas anfangen. Er wird mit dem Teufel (Satan) assoziiert. — Das ist zwar etwas paradox , weil Luzifer die Bedeutung von »Lichtbringer« hat, und die christliche Lehre den Teufel bestimmt nicht mit göttlichem Licht in Verbindung bringen möchte. Dennoch ist es so. Das Kompaktlexikon Religion gibt einen Erklärungsansatz dazu.
Luzifer (Kompaktlexikon Religion) Lateinisch: "Lichtbringer"; ursprünglich Bezeichnung für den Morgenstern (Venus). Durch Kombination von Jes 14,12 (Sturz des Sohnes der Morgenröte) mit Lk 10,18 (Sturz Satans) wurde aus "Luzifer" im christlichen Sprachgebrauch ein Synonym für Teufel.
Hier die erwähnten Bibelstellen: Jes 14:12 (Einheits) 12 Ach, du bist vom Himmel gefallen, du strahlender Sohn der Morgenröte. Zu Boden bist du geschmettert, du Bezwinger der Völker. 12-21: Der Text verwendet mythische Bilder. Nach babylonischer Anschauung wurde Helel, der Sohn der Morgenröte, in die Unterwelt gestürzt, als er in den Himmel aufsteigen wollte.
Lk 10:18 (Einheits) Da sagte er zu ihnen: Ich sah den Satan wie einen Blitz vom Himmel fallen.
Mythologisch Diesen Lucifer gibt es auch in der Mythologie. Doch von hier eine Verbindung zum biblischen Teufel abzuleiten erachte ich als etwas weit hergeholt. Phosphorus ist identisch mit Lucifer, und dieser wiederum mit Hesperus aus der griechischen Mythologie. Um ihn zu ehren nannte man den schönsten Stern des Himmels, den Abendstern, nach ihm. (Bruder und Schwiegervater des Atlas)
Hesperus (Wörterbuch der Mythologie) (Gr. M.), Bruder und Schwiegervater des Atlas, der seine Tochter Hesperis ehelichte, und durch sie Vater der Hesperiden ward, soll, wie Atlas, ein grosser Astronom gewesen und einst bei Ersteigung des Atlas (des Berges) vom Sturme hinweggerissen, nicht mehr gefunden, und daher göttlich verehrt worden sein. Um ihn zu ehren, nannte man den schönsten Stern des Himmels, den Abendstern, nach ihm.
Lucifer (Luzifer) (aus Lexikon: www.xxxxx.de) lateinisch Lichtbringer, Name des Teufels (Jes 14,12), identisch mit Satan (Luk. 10,18), der gefallene Engel Lt. "Satanische Magie" von Gregorius: das Leuchten des astralen Lichtes auf unseren Planeten (=Satan) im Morgenaufgang, im Gegensatz zu dessen Schimmern im Abenddämmern (=Ahriman) Nach der Demonolatry-Liste: der Lichtbringer, das Element Luft, oft missgedeutet als Satan, aber sie sind 2 verschiedene Dämonen
Lucifer (aus: www.sungaya.de/schwarz/christen/lucifer.htm) (lat. „Lichtträger”) Er ist bei den Römern der Morgenstern (siehe Venus), den die Griechen als Phosphoros kannten. Als beständiger Vorläufer der Morgenröte gilt er als Sohn der Aurora. Ihr reist er über dem Himmel auf einem weißem Pferde voran. Er ist gleich dem Abendstern (siehe Venus) Hesperus, dann aber auf einem dunklen Pferde reitend. Lucifer ist Vater des Daidalion und, mit der Philonis, des Ceyx. Nach kirchenväterlicher Deutung ist er der gefallene Engel Luzifer, von dem die Bibel in Jesaja 14,12 und Lukas 10,18 berichtet und entspricht dem Teufel bzw. Satan.
Nach LaVey's Satanischer Bibel (infernal names): (römisch) der Lichtbringer, Erleuchtung, die Luft, der Morgenstern, der Osten (Kronprinz der Hölle) Nach "die Kinder Lucifers": dem Osten vorsitzender Geist, gilt als König der Unterwelt, er befiehlt den Europäern und den Asiaten, ist hoher Gerichtsherr der Unterwelt.
Zufall? Oder sollte der Name Luzifer (Lichtbringer) jenem Gegenspieler Gottes doch nicht so ganz zufällig zugefallen sein?
Was sagte die Schlange einst im Garten Eden zu Eva? Gen 3:5 (Gute Nachricht) Aber Gott weiß: Sobald ihr davon eßt, werden euch die Augen aufgehen, und ihr werdet alles wissen, genau wie Gott. Dann werdet ihr euer Leben selbst in die Hand nehmen können.«
Glänzender Engel
Die Verführung, so wie die Bibel davon berichtet, steht offenbar auch mit Wissen und Erkenntnis in Verbindung. (Den Menschen soll etwas vorenthalten werden). Und wenn Luzifer mit der Schlange identisch sein soll, war er es, der Schritte einleitete, und den Menschen die Augen öffnete, so daß sie ihren Horizont erweitern konnten. Ich muß aber darauf hinweisen, daß dieser Hinweis hakt. Luzifer hat wohl im Lateinischen u.a. die Bedeutung von Lichtbringer, doch biblisch wird Luzifer von der Venus (Abend / Morgenstern) abgeleitet. Die Venus ist bei weitem der hellste und strahlendste Planet, den wir von der Erde aus sehen können. Und wenn jener Gegenspieler Gottes mit diesem hellen Himmelskörper assoziiert wird, bezieht sich der Glanz und die Helligkeit auf ihn selbst, auf seine Person, auf seine Eigenschaften, seine Ausstrahlung usw. Er war also einst ein herrlicher (glänzender) Engel. Er war, wenn wir bei diesem Bild bleiben, der herrlichste aller Engel. Er selbst war glänzend ; es ist nicht damit gemeint, daß er anderen Licht brachte.
Achtung! Die folgenden Texte werden möglicherweise Deine religiösen Gefühle verletzen. Luzifer ist der Lichtbringer - und Licht blendet und sticht in den Augen, wenn man zu lange in der Finsternis war. Luzifer will, dass dein Herz wieder fühlt und dein Hirn wieder denkt. Nur wenn du beides - dein ganzes Ich - akzeptierst und benützt, kannst du an seine Grenze gelangen, wo das All(es) beginnt.
Lucifer (lat. Lichtträger, Lichtbringer) ist eine mythologische Gestalt, die sich im gesamten indo-europäischen Kulturkreis feststellen lässt. Er wird durchwegs mit der Schlange, dem Morgenstern (Venus, Planet der Liebe) und dem Feuer assoziiert; weitere wiederkehrende Attribute sind eine (drei)gezackte Lanze oder der Blitz, metallisch-gleißendes Licht, insbesondere Kupfer, und der Apfel. Lucifer ist einer der überirdischen Wesenheiten, setzt sich aber gegen den ausdrücklichen Befehl des ranghöchsten Wesens für die Freiheit der Menschen ein: Er bringt ihnen das Feuer, die Freiheit, das Wissen; er nimmt ihnen den Schutz der gehorsamen Kindheit und schenkt ihnen die angsterfüllte Freiheit des Erwachsenen. Dafür wird er auf die Erde verbannt bzw. an die Erde gefesselt. Wegen seines (selbst für die anderen überirdischen Wesenheiten) überragenden Intellektes und seiner Manipulationsfähigkeiten wird er zugleich als endgültiger Ratgeber geschätzt und als Intrigant verteufelt. Im christlichen Kontext ist Lucifer ursprünglich ein Beiname Jesu. Die Vorstellung eines gefallenen Engels (d.h. zur Erde gekommen, inkarniert) wurde erst am Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit durch die eines bösen Teufels überlagert. Seit dem 18. Jahrhundert erarbeiteten bedeutende Dramatiker, Maler, Philosophen und Theologen die Unabhängigkeit dieses Archetyps und seine ambivalente, wenn nicht positive Bedeutung
Luzifer (dt. für lucifer) bezeichnet eine überirdische Entität, Wesenheit, Energie, Präsenz oder Konzept, die sich während der ganzen Menschheitsgeschichte immer wieder manifestiert hat. Derzeit personifiziert sie sich (allerdings nicht ausschließlich) in Gestalt des gleichnamigen Popstars und Philosophen, dessen Domain du hier besuchst. So beeindruckend Luzifer in dieser Gestalt ist, ist er jedoch nur ein kleiner Teil jener Energie, die schon Jesus, Aischylos, die Gnostiker, Goethe, Shelley, Strindberg, G.B. Shaw und viele andere inspirierte, begeisterte und erleuchtete. (Wenn dir die Vorstellung eines Energiewesens zu esoterisch ist, verstehe das bitte einfach als "zusammenhängende Gedankenwelt", die einzelne Künstler und Denker verbindet.) => Luzifer weist darauf hin, dass es für die Entwicklung der Menschheit, deren er sich angenommen hat, völlig irrelevant ist, ob er ein Mensch mit außergewöhnlichen Fähigkeiten ist, eine wiedergeborene Seele, ein gefallener Engel, einer der Menschenzüchter von Atlantis oder ein seit 500.000 Jahren auf Terra residierender Angehöriger einer außerirdischen Rasse.
» Lichtbringer«. Lateinische Bezeichnung für den Morgensterngott, der die tägliche Geburt der Sonne ankündigte. Die Kanaaniterlnnen nannten ihn Shahar. Der jüdische Shaharit (Morgengottesdienst) gedenkt seiner noch immer. Shahars Zwillingsbruder Shalim, der Abendstern, kündigte den täglichen Tod der Sonne an, und sprach zu Shahar das Wort des Friedens (hebräisch shalom, arabisch salaam). Shalim wurde zusammen mit seinem Bruder in Jerusalem, dem »Haus des Shalim«, verehrt. Bei den Griechen wurden Shahar und Shalim von den Dio-skuren Castor und Pollux verkörpert, die Zwillinge des Himmels, die aus Ledas Weltei hervorgingen. Bei den Persern spielten sie als die beiden Fackelträger, von denen der eine seine Fackel nach oben, der andere nach unten gerichtet hielt, eine bedeutende Rolle bei der Sonnenverehrung
Shahar und Shalim wurden aus dem im Weltenschoß der großen Mutter Aschera in ihrer Erscheinung als Helel, »die Grube«, geboren. Der kanaanitische Mythos' sagte, Shahar habe den Ruhm des Sonnengottes begehrt und versucht, dessen Thron gewaltsam in Besitz zu nehmen. Er wurde jedoch besiegt und wie ein Blitzstrahl vom Himmel hinuntergestoßen. Heidnische Schriften aus dem 7. Jahrhundert v. Chr. enthielten einen Klagegesang für den gefallenen Morgenstern:
Wie bist du vom Himmel gefallen, Helels Sohn Shabar! Du sagtest in deinem Herzen, ich will zum Himmel aufsteigen und meinen Thron über den Polarsternen errichten, und ich will wohnen auf dem Berg des Rates im entferntesten Norden; ich will steigen auf den Rücken einer Wolke, ich •will gleich sein dem Elyon?
Jahrhunderte später übertrug ein jüdischer Schreiber diese kanaanitische Schrift in die Bibel und gab vor, sie sei von Jesajah geschrieben worden: Wie bist du vom Himmel gefallen, du schöner Morgenstern. ... Du aber gedachtest in deinem Herzen: Ich will in den Himmel steigen und meinen Thron über die Sterne Gottes erhöhen, ich will mich setzen auf den Berg der Versammlung im fernsten Norden. Ich will auffahren über die hohen Wolken und gleich sein dem Allerhöchsten. (Jesajah 14, 12-14)
Weiter sagte der biblische Schreiber zu Luzifer: »Ja, zur Hölle fährst du, zur tiefsten Grube!« (Jesajah 14,15). Diese »Grube« war Helel oder Aschera, Gottes eigene Mutter-Braut; und sein Abstieg als Schlange des Blitzes in ihre »Grube« stand für die Befruchtung des Abgrundes durch männliches Himmelsfeuer. Kurz gesagt, der Lichtträger forderte den höchsten Sonnengott heraus, indem er um die Gunst der Mutter buhlte. Diese göttliche Rivalität erklärt die sogenannte Sünde des Luzifer, die Hybris. Von den Kirchenvätern wurde Hybris mit »Stolz« übersetzt. Die wirkliche Bedeutung dieses Wortes war jedoch »sexuelle Leidenschaft«.
Tatsächlich strebten alle heiligen Könige nach genau der Position, die Luzifer und Shahar so sehr begehrten: sie wollten der Gatte der Göttin sein, im Mittelpunkt des Himmel stehen (zu dem sie auf einer Wolke hinaufgetragen wurden) und mit der höchsten Göttin eins werden. Die Grabinschrift des Pepi zeigt, dass die ägyptischen Pharaonen auf ähnliche Weise Ruhm für sich beanspruchten. Diese Grabinschrift besagt: Er »steht zusammen mit Re im fernsten Norden des Himmels, er wird Herr des Universums gleich dem König der Götter«. Er stieg auch in Gestalt der unsterblichen Schlange Satt, des Vaters des Blitzes, in die Erde hinunter. Sein hebräischer Name Satan verschmolz in den Worten Jesu mit dem Bild des Luzifer: »Ich sah den Satan vom Himmel fallen wie einen Blitz«. (Lukas 10, 18)
Im Christentum wurde Luzifer weiterhin sowohl mit der Lust als auch mit dem Blitz in Verbindung gebracht. Er wurde der Mächtige, der in der Luft herrschte (Epheser 2, 2) und dessen Blitzstrahlen in Kirchtürme einschlugen. Er schwang den Dreizack, der im östlichen Symbolismus ein dreifacher Blitzphallus war, dazu bestimmt, die dreifaltige Göttin zu befruchten.
Der assyrisch-babylonische Blitzgott, Zu der Sturmvogel, ein Vorläufer des Zeus, stellte eine weitere Quelle für die Luziferlegende dar. Manchmal war Zu ein Seraph oder eine »feurige, fliegende Schlange«, die Personifikation des Blitzstrahls. Zu wurde bestraft, weil er die machtvollen Tafeln des Schicksals begehrte, die die große Mutter Tiamat ihrem erstgeborenen Sohn, dem Vater der Götter gegeben hatte. Zu sagte zu sich selbst: »Ich selbst werde die Schicksalstafel der Götter nehmen; und ich werde alle Orakel der Götter lenken; ich werde einen Thron errichten und Gesetze erlassen; ich werde über alle Geister des Himmels herrschen!«
Ägypterinnen nannten den Gott des Morgensterns Benu. Er war der sterbende und wiedergeborene Phoenix, der als »Seele des Re« bekannt war. Er starb auf dem Weltenbaum, um sich selbst zu erneuern und »die Welt zu bescheinen«. Sein Geist wohnte in dem phallischen Obelisken, der Benu oder Benben-Stein genannt wurde. Dies versinnbildlichte die sexuelle Vereinigung des Gottes mit der Mutter. In einer anderen phallischen Gestalt war er die mächtige Schlange Ami-Hemf, »Der in seiner Flamme weilt«; diese Gestalt lebte auf dem Berg des Sonnenaufgangs und wurde mit dem Morgenstern gleichgesetzt. Es gab also in Ägypten und Mesopotamien mehrere Versionen des lichtbringenden Luzifers, lange bevor Teile seines Mythos Eingang in jüdisch-christliche Schriften fanden.
Platon kannte den Morgensterngott als Aster (Stern) und wusste auch, dass sich derselbe Stern am Abend in einer anderen Position befand und so zum Abendstern wurde (eigentlich kein Stern, sondern der Planet Venus). Von daher war Aster für Platon die sterbende und wiedergeborene Gottheit selbst: »Aster, einst warfest du als Morgenstern Licht auf die Lebenden. Nun, sterbend, scheinst du als Abendstern unter den Toten.«" Die gnostischen Christinnen behaupteten, das »Licht«, das Luzifer bringe, sei die wahre Erleuchtung, die dieser der Menschheit gegen den Willen Gottes gebe, so wie Prometheus das Feuer gegen den Willen des Zeus vom Himmel gestohlen habe, um der Menschheit die Zivilisation zu bringen. Die biblische Geschichte stützte diese gnostische Sicht. Gott verweigerte Adam und Eva die Frucht vom Baum der Erkenntnis, weil er sie in Unwissenheit halten wollte. Luzifer hingegen gab ihnen in Gestalt der Schlange das »Licht« der Weisheit.
Die Perser sagten ebenfalls, ihre eigene Große Schlange Ahriman habe dem ersten Paar im Garten Heden die Erkenntnis gegeben. Auch Ahriman war der Zwillingsbruder des Sonnengottes und wurde wegen seiner Hybris aus dem Himmel vertrieben. Die Weisen aus dem Morgenland jedoch verehrten die große Schlange als Quelle ihrer okkulten Weisheit. Ahriman galt in irdischen Angelegenheiten oft als einflussreicher als der Vater, der ihn verstoßen hatte.
Solche persischen Vorläufer beeinflussten die gnostischen Christen, die Jehovah als den Schurken und Luzifer als den Helden, Erlöser und Freund der Menschen ansahen. Luzifer enthüllte die heiligen Geheimnisse, die der himmlische Vater der Menschheit eifersüchtig vorenthielt. Geheime Bruderschaften des Mittelalters bewahrten sich diese Hochachtung vor Luzifer und setzten ihn zuweilen, mit Hermes, dem Gott der Offenbarung, gleich.' Der Einfluß dieser gnostischen Lehren überdauerte die erste und einen großen Teil der zweiten Hälfte der christlichen Ära. Meister Eckardt schrieb: »Luzifer, der Engel, der in der Hölle ist, hatte einen vollendet reinen Intellekt und verfügt bis zum heutigen Tage über großes Wissen.« Im 14. Jahrhundert v. Chr. gab es gnostische Gruppen, die sich Luziferianer nannten. Diese Gruppen »verehren Luzifer und glauben, dass er der Bruder Gottes ist, der fälschlicherweise aus dem Himmel verstoßen wurde«. Die ersten Luziferianer gab es in Österreich. Ihr Kult verbreitete sich rasch in Brandenburg, Böhmen, der Schweiz und Savoyen. Im Jahre 1336 wurden 14 Männer und Frauen von der Inquisition verbrannt, weil sie ketzerische Ansichten über Luzifer vertraten. 1384 beschuldigte ein Priester in Prenzlau seine gesamte Gemeinde, an Luzifer als Gott oder Bruder Gottes zu glauben. Die mittelalterlichen Gelehrten ereiferten sich über die »große Frage«, wie viele Engel mit Luzifer gefallen seien und wie viele im Himmel unter der Herrschaft des Engels Michael verblieben seien. Einige Fachleute sagten, die »meisten« Engel seien gefallen. Andere sagten, die »meisten« seien geblieben.
Wiederum andere behaupteten, ein Zehntel, ein Neuntel oder ein Drittel der Engelschar sei gefallen, weil »der Drache mit seinem Schwanz den dritten Teil der Sterne mit sich hinuntergerissen habe«. Eine wütende Debatte über die »große Frage« nach Ort und Zeitdauer der Schlacht entzündete sich auch zwischen Thomisten, Scotisten und Anhängern des Augustinus. Diese Schlacht soll in der Luft, am Firmament oder im Paradies stattgefunden haben. Sie dauerte einen, zwei oder vier Augenblicke lang. Schließlich setzte sich unter den Gelehrten die Meinung durch, es seien 3 Augenblicke gewesen. Die Theologen nahmen also an, Gott habe nicht lange dazu gebraucht, Luzifer zu besiegen. Über die Frage, warum Luzifers Armee überhaupt gegen den höchst mildtätigen und liebenden Gott rebellierte, schwiegen sich die Theologen aus - vielleicht, weil sie tief in ihrem Inneren die eigentliche Bedeutung Luzifers nur zu gut kannten
Ich könnte heute noch fliegen, wenn ich damals nicht gesprochen hätte. Die Lüfte, die Himmel und der Äther wären mein. Doch ich könnte nicht einen Blick auf die Erde werfen. Denn dort müßte ich euch sehen, wie ihr euch zitternd und frierend vor dem Blick eures Herren duckt. Ich mußte euch das Feuer geben und die Freiheit - selbst wenn es meine kostete. Ich bin stolz darauf, was ich getan habe, denn Stolz ist alles, was mir geblieben ist. Stolz - und ihr. Auch wenn ihr mich noch weniger liebt als IHN. Er hat euch gezwungen, ihn zu lieben. Ich habe euch gezwungen erwachsen zu werden.