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Dieses Thema hat 2 Antworten
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 Die Sternzeichen
Linoma Offline




Beiträge: 1.500

29.04.2010 23:02
RE: Überblick Antworten

Ein kurzer Überblick über den Symbolgehalt der zwölf Sternzeichen.

WIDDER

Du kannst die Widder-Seele, die Energie des Widder-Archetyps am leichtesten verstehen, wenn du dich in die Stimmung der Natur im ersten Frühlingsmonat hineinversetzt. Die Energie der Natur hat hier mit Aufbruch zu tun, mit dem Sieg des Lichten über die Finsternis. Es gibt ja viele alte Zuordnun-gen bei denen als Leitmotiv des Widders immer wieder der Held, der Sieger, der Krieger, der Pionier genannt wird. Das hat vom Naturgeschehen her damit zu tun, dass jetzt bei Eintritt der Sonne in das Zeichen Widder der Tag länger wird als die Nacht. Der Winter ist besiegt. Wenn man immer wieder etwas über den „rücksichtslosen“ Widder zu lesen bekommt, hat das vom Naturgeschehen her damit zu tun, dass im Frühling normalerweise keiner sehnsüchtig auf den Winter zurückblickt sondern jeder freut sich darüber, dass das neue Leben aufsteigt, die Pflanzen an die Erdoberfläche kommen, es ist der Blick nach vorne, der hier wichtig ist.

Ein widderbetonter Mensch ist mit der Aufgabe angetreten, für „neue Geburten“ zu sorgen, Pionier zu sein. Etwas Altes, das dem Leben nicht mehr dient, abzuschneiden mit dem Schwert der Trennung. Letztendlich geht es hier auch um die Symbolik des Abschieds. Der erste große Abschied den wir erfahren, ist die Geburt und insofern heißt es wenn du Widder sein möchtest, auch abschiedlich zu leben. Zu wissen, dass es im Leben – wie auch immer das in Erscheinung tritt – immer wieder um Abschiede geht. Im Märchen ist das zum Beispiel dadurch ausgedrückt, dass der Held immer wieder ein altes Königreich verlassen muss. Das alte Königreich ist das Reich des Vertrauten, dessen was schon bewusst ist. Dem alten grauen König am Anfang eines Märchens fehlt das Wasser des Lebens. Und der Impuls, der das neue Leben bringt ist immer im Universum nebenan, in einer unbekannten Welt. Deswegen müssen die Helden der Märchen immer ins Unbekannte, ins Neuland gehen, mit aller Angst und Lust, die das macht.
Die Weisheit des Zeichens Widders lässt sich mit einem Begriff aus dem Zen-Buddhismus erläutern. Hier gibt es den Begriff des Anfänger-Geistes und der wird unterschieden vom Geist der Experten. Der Anfänger-Geist ist eine Lebenshaltung, die jedem Moment so begegnet als hätte man keine Er-fahrung. Wie ein unschuldiges, neugeborenes Kind. Der Expertengeist neigt dazu, alles was ihn neu berühren könnte in alte Denkschubladen abzulegen. Als Widder-Leitmotiv ließe sich hier sagen: „Unwissenheit ist die Mutter aller Abenteuer.“

STIER

Ich habe ja schon anlässlich des ersten Tierkreiszeichens Widder darüber gesprochen, dass man im Grunde nur die Stimmung der Natur im jeweiligen Monat einfühlen muss, um ein Tierkreiszeichen zu verstehen. Bei Widder ging es um die Geburt des neuen Jahres, Sieg des Lichten über die Finsternis. Die jungen Pflanzen kämpfen sich ans Licht, an die Erdoberfläche. Im zweiten Frühlingsmonat, im Stier-Monat, da geht es einmal darum, dass diese jungen, noch ganz unsicheren Pflanzen ein Bedürf-nis nach Wurzeln entwickeln, dass das Bedürfnis nach Sicherheit, das man ja allgemein immer dem Stier-Prinzip zuschreibt, verständlich wird durch die Bedrohtheit und Unsicherheit dieser noch ganz jungen Pflanze. Deshalb das Bedürfnis, sich tief einzuwurzeln in der Mutter Erde.
Dann ist Stier vielleicht der Monat, in dem die Mutter Erde am ehesten ihren Schlaraffenland-Aspekt zeigt, diese üppige, nährende, sinnliche Erdmutter, die ist hier zu spüren. Hauptsächlich der Wonne-monat Mai gehört ja zu dieser Zeit, in der die Sonne das Zeichen Stier durchläuft. Und das ist nun wirklich eine Zeit, in der die Natur alles andere als geizig ist. Wenn man vergleichsweise die Energie des Winterzeichens Steinbock dagegenhält, dann ist Stier dagegen viel großzügiger und üppiger, wenn man die Natur in dieser Zeit anschaut.
Insofern ist auch das Motiv von Reichtum, das man so oft dem Stier zuordnet aus einer ganz anderen Sichtweise zu verstehen. In vielen astrologischen Büchern wird geschrieben, dass es bei Stier darum geht möglichst viel Geld anzusammeln. Aber Reichtum hat letztlich hier zu tun mit der Üppigkeit der Mutter Erde, mit diesem dionysischen Aspekt der Natur, der hier zu spüren ist. Die Frage für den Stier-Geborenen ist, wie Reichtum für dich geht, was für dich Reichtum überhaupt bedeutet – und da gibt es sicherlich noch andere Möglichkeiten als das nur über Geld zu definieren. Auf der anderen Seite steht der Verwurzelungsaspekt. Was gibt dir wirklich Sicherheit, was trägt dich im Leben, wie geht es, deine persönliche Burg zu bauen? Und das kann genauso gut eine geistige Burg sein, wie eine materielle. Und diese Definition von Reichtum und Verwurzelung kann sich im Laufe des Lebens wandeln, denn gerade in der zweiten Lebenshälfte – hat C.G. Jung so schön gesagt – wird der Tod geboren, und insofern ist der Sicherheitsgedanke, den man dem Stier-Prinzip zuordnet, hier natürlich auch einem Wandlungsprozess unterworfen.

ZWILLING

Zwilling entspricht dem letzten Frühlingsmonat. Die Stimmung der Natur ist hier heiter und leicht. In Imaginationen von Menschen mit starker Zwillingsbetonung taucht immer wieder die Frühlingswiese mit vielen Schmetterlingen auf – als Sehnsuchtsbild, als Kraftbild. Und der Schmetterling ist in der indianischen Astrologie das Zwillingstier.
Der zweite Zugang – neben dem Naturgeschehen - um ein Tierkreiszeichen zu begreifen, ist seine Entsprechung im Körper. Es gibt eine Entsprechung Kosmos – Körper, der Mensch als kleiner Kos-mos, und Zwilling wäre in diesem Denkmodell die Lunge des kosmischen Körpers, das heißt, dass ein zwillingsbetonter Mensch in seinem Leben, in seinem Umfeld eine Lungenfunktion hat. Es geht um Austausch, um Kommunikation. Atmen verbindet dich mit der äußeren Welt. Aber tiefer gesehen kann man den Atmungsvorgang auch mit dem Denkprozess in Verbindung bringen. Oskar Adler – mein Lieblingsweiser – hat den dialektischen Erkenntnisprozess „These – Antithese – Synthese“ in Bezie-hung gesetzt zu Einatmen, Ausatmen und dem kurzen Ruhepunkt vor dem nächsten Einatmen.

Das würde heißen – im Zwillingssinne gedacht – in dem Moment wo du glaubst die Wahrheit gefun-den zu haben – in dem Moment bist du tot. Dann hast du aufgehört zu atmen. Das heißt du musst immer wieder einatmen, ein „ja, aber...“ finden, eine neue Frage, damit du geistig lebendig bleibst. Deine Aufgabe als wandelnde Lunge in deinem Umfeld wäre: die Welt geistig in Atem zu halten. Also Kommunikation in jeder Form. Für den echten Zwilling ist das Leben eine große Schule und die Di-mension von Lehrer und Schüler gehört hierher. Mittler sein, darum geht es hier. Sich zeitlebens als Schüler oder Schülerin in dieser Lebensschule zu begreifen, das muss nicht nur mit der Institution Schule zu tun haben.
Auf der anderen Seite: Je älter du wirst wird hier die Möglichkeit geschaffen, selbst Mittler zu sein in Form von Lehrer oder Lehrerin. Das was du zu sagen hast zu vermitteln.

KREBS

Letztendlich geht es bei der Krebs-Thematik um die Rückkehr zum Ursprung. Das hat zunächst damit zu tun, dass mit dem Eintritt der Sonne in das Tierkreiszeichen Krebs die Sonne den Rückwärtsgang einlegt. Der längste Tag ist vorbei und jetzt geht es wieder in Richtung Herbst-Tag-und-Nacht-Gleiche. Die Sommersonnwende markiert den Beginn des Krebs-Monats.
Zum Vergleich noch einmal die Widder-Thematik, das Motiv des rücksichtslosen Helden, und zwar in der Entsprechung, dass man bei Frühlingsanfang nicht auf den Winter zurück blickt, sondern das auf-steigende neue Leben begrüßt. Insofern auch die Zukunftsorientierung des Widders. Und hier beim Krebs als Gegenpol geht es um die Rück-Sicht, und in tieferem Sinne hat das mit „religio“ zu tun, mit Rückbindung. Allgemein gesagt geht es um eine Rückbindung an den Archetyp der großen Mutter, das Große Mütterliche. Und dieses Große Mütterliche hat verschiedene Erscheinungsformen.
Einmal die ganz persönliche Lebensgeschichte mit allen Erinnerungen – wohl dem, der seiner Ahnen gern gedenkt – und nicht nur die persönliche Lebensgeschichte, sondern Geschichte überhaupt – das Woher, wie fing alles an?
Eine weitere Erscheinungsform ist Mutter Erde, Mutter Natur, die Verbundenheit mit diesem Aspekt ist bei der Krebs-Seele ganz selbstverständlich.
Weiter ganz persönliche Erfahrungen, alles was einem vertraut geworden ist, was Seelennahrung bedeutet hat, und das können genauso vertraute Menschen sein, wie auch vertraute Plätze oder ver-traute Gegenstände.
Eine weitere Erscheinungsform des Archetyps der Großen Mutter wäre die Welt der Nacht und des Unbewussten. Alles was bewusst ist, was im Licht ist, ist vorher einmal im Unbewussten gewesen, im Reich der Dunkelheit, und insofern geht es auch um die schöpferische Quelle des Unbewussten, aus dem die neuen Entwicklungs- und Lebensimpulse kommen. Die Anbindung an diese schöpferische Quelle stellt die Weisheit von Krebs sehr schön dar.

Die Wahrheit wiegt meistens schwer.

Linoma Offline




Beiträge: 1.500

29.04.2010 23:04
#2 RE: Überblick Antworten

LÖWE

Während im Zeichen des Krebses der Fruchtansatz in der Natur das Thema war, geht es beim Löwen um die volle Blüte der Frucht, die totale Extraversion. Die Natur ist hier auch überhaupt nicht geizig mit sich und gerade die Sonne, die während dieser Zeit ihre größte Kraft hat, bestimmt hier die Lebens-energie. Wie viel die Sonne mit Freude und Lebensenergie zu tun hat, kann man leicht am Unter-schied zwischen der Lebensweise eines Südländers und eines Nordländers sehen. In diesem Hoch-sommermonat gibt es noch keine Phantasie für Vergänglichkeit, dass auch so etwas wie Sterben und Dunkelheit zum Leben gehört. Es ist noch nicht spürbar, dass sich die helle Jahreshälfte auch einmal dem Ende zuneigen wird. Bei Jungfrau geht es um die Vorsicht, um die Vorausschau auf die dunkle Jahreshälfte, das ist im Hochsommermonat Löwe noch kein Thema. Hier kannst du mit einer Art Un-sterblichkeitsgefühl leben, als ob Leben nur aus Licht und nicht aus Schatten bestünde. Der Todesas-pekt des Lebens gehört hier nicht zur Lebensphilosophie.

Wenn du dich in die Löwe-Welt hineinversetzen möchtest, dann könntest du dir einfach vorstellen: Ich bin die Sonne. Verwandle dich in die Sonne und spüre, wie sich das anfühlt. Als erstes wirst du mer-ken, dass du unerschöpfliche Energien und Kräfte hast, als zweites wirst du merken, dass du sehr wichtig bist, denn: Alles dreht sich um dich. Du bist das Zentrum des Sonnensystems und die Plane-ten kreisen um dich. Du bist der Hauptdarsteller und die Planeten sind dein Publikum. Du selbst bist in der Mitte, du bist das Zentrum des Weltgeschehens.

JUNGFRAU

Vom Jahreszeitenrhythmus her ist Jungfrau der letzte Sommermonat. Der Hochsommer ist vorbei und die Sonne verliert an Kraft, der nächste Winter kommt bestimmt. Es ist die Zeit in der die Ernte einge-fahren wird, hier geht es um Vorsorge für den Winter, Vorsorge für die dunkle Jahreshälfte, deswegen schreibt man immer, dass Jungfrauen so vorsichtig sein sollen.
Die Körperentsprechung des Jungfrau-Prinzips ist der Darm- und Verdauungstrakt. Auch wenn das jetzt sehr seltsam klingt, als Jungfrau-betonter Mensch hast du die Aufgabe, in deinem Leben und in deinem Umfeld wie ein wandelnder Darm zu wirken. Was macht der Darm? Er analysiert und trennt die Speise nach dem Prinzip der Nützlichkeit. Was der Körper braucht wird beibehalten, was der Kör-per nicht braucht wird ausgeschieden. Es wird also eine Ordnung in die Vielfalt gebracht, nach dem Prinzip der Nützlichkeit. Diese Unterscheidungsfähigkeit gehört zum Jungfrau-Prinzip: Richtig - falsch, nützlich - unnütz, in tieferem Sinne auch gesund – ungesund.

Diese Unterscheidungsfähigkeit kann ganz verschiedene Erscheinungsformen haben. Sie kann auf der körperlichen, auf der seelischen, auf der geistigen Ebene Entsprechungen haben. Wenn du als Jungfrau-betonter Mensch ein Buch liest und es befindet sich ein Druckfehler auf der Seite, er wird dir ins Auge springen. Als ob du eine vergrößerte Empfindsamkeit hättest, für das was nicht stimmt. Und diese Wahrnehmung zu haben ist - wie alles - ein Segen und ein Fluch. Wenn du so eine genaue Wahrnehmung hast, so einen Instinkt für das was nicht stimmt, was fehlerhaft ist, was ungesund oder schädlich sein könnte, dann lebt es sich natürlich nicht so naiv und leicht. Wenn du weißt, dass ein kleiner Fehler große Folgen haben kann, dann wirst du quasi gezwungen, mit absoluter Aufmerksam-keit durch dein Leben zu gehen. Und diese Aufmerksamkeit kann dich in eine Weisheit oder Le-bensklugkeit führen - oder auch in eine immerwährende pessimistische Lebensangst, wo du überall Katastrophen witterst.

WAAGE

Setz dich ans Meer und konzentriere dich auf die Linie, bei der Himmel und Erde sich begegnen. Gott ist nicht wie der Himmel, Gott ist auch nicht wie das Meer, Gott ist wie diese Linie.
Das Waage-Symbol hat im tiefsten Sinne mit der „heiligen Hochzeit“ zu tun, mit der Versöhnung der Urgegensätze, egal ob sie nun hell und dunkel, männlich oder weiblich, Yin und Yang genannt wer-den.
Der Eintritt der Sonne in das Zeichen Waage ist definiert durch den Herbstanfang, die Herbst Tag- und Nachtgleiche. Die Stimmung in der Natur ist im ersten Herbstmonat eher eine sanfte, freundliche Energie aber es hat auch ein wenig melancholische Abschiedsstimmung. Die Vergänglichkeit ist noch nicht so stark spürbar wie im nächsten Monat, im Skorpion wo es meist doch etwas düsterer wird.
Die Aufgabe der Waage besteht darin, für ein Gleichgewicht zu sorgen, das der kosmischen Ordnung entspricht – auf der persönlichen wie auch auf der kollektiven Ebene – und es geht vor allem auch darum, Beziehung herzustellen, Beziehung zwischen den Gegensätzen.
Als Waage-Mensch kommst du von vorneherein mit dem Bewusstsein auf die Welt, dass du nicht alleine hier bist, dass es um ein „Wir“ geht, dass das Leben erst über eine Bezogenheit zum „Du“ sinnvoll und reich wird. Und das ist natürlich ein ganz besonderes Talent, aber: Es macht auch ab-hängig. Denn wer so auf das „Wir“ orientiert ist, der tut sich schwer mit dem Wort „Ich“. Und wer so auf Versöhnung aus ist, der hat Schwierigkeiten, mit dem trennenden Schwert der Entscheidung umzuge-hen. Das ist der tiefere Hintergrund dafür, dass du bei Waage-betonten Menschen oft so viele Ent-scheidungsprobleme findest. Denn Waage hat nicht die Aufgabe, Entscheidungen zu treffen, sondern Gegensätze zu versöhnen. Das was auseinander gefallen ist wieder zusammenzufügen.
Der amtierende Dalai Lama hat den Aszendenten im Zeichen Waage und er wurde einmal gefragt was der Inhalt seiner Religion sei. Seine Antwort: „Meine Religion heißt Freundlichkeit.“

SKORPION

Skorpion hat mit dem Aspekt der Vergänglichkeit, mit dem Todesaspekt des Lebens zu tun. Im mittle-ren Herbstmonat lassen die Bäume die Blätter los und das Sterben der äußeren Natur ist deutlich spürbar. Der Skorpion selber ist ja ein sehr interessantes Tier. Natürlich denkt man zuerst an diesen berühmten Stachel und das Gift. Aber: Der Stachel und das Gift haben grundsätzlich zwei Aspekte, und zwar kann diese Energie dem Leben dienen oder ihm schaden. Der Stachel kann sich zum Bei-spiel in der Hand des Arztes in die heilende Injektion verwandeln oder in den Bohrer des Zahnarztes, der vielleicht nicht gerade angenehm ist, aber hilft. Oder es kann die Nadel des Akupunkteurs sein, oder das Messer des Chirurgen, das er gebraucht um notwendige Operationen durchzuführen. Das Messer kann also dem Leben dienen, indem man Schnitte macht, die schmerzhaft sein können, aber dadurch neues Leben wachsen lassen. Es kann auch das Messer des Wortes sein, das verletzen, aber auch aufdecken kann, indem unangenehme Wahrheiten ausgesprochen werden. Aber der Sta-chel kann natürlich auch die tödliche Injektion bedeuten, es kann die Nadel sein, mit der dir du Heroin gibst, zum Beispiel. Und das Messer kann ja auch ein destruktives Instrument sein – in der Hand ei-nes Mörders. Das Gift kann heilen und kann töten. Interessant ist, dass das griechische Wort Pharma-kon gleichzeitig Gift und Heilmittel bedeutet.

Skorpion ist wie Krebs und Fische eines der drei Wasserzeichen und das Wasserbild, das ich in mei-nen Gruppen für Skorpion immer wieder stimmig gefunden habe ist das tiefe, abgründige, stehende Gewässer – auch das Wasser, das einen Sog nach unten hat. Wie zum Beispiel der Strudel, der dich verschlingen kann, oder Sumpf- und Moorgewässer. Es ist immer eine Ambivalenz spürbar wenn die-se Bilder auftauchen, und zwar könnte man sagen: Angst und Lust. Ein Anziehungs-Abstoßungs-Konflikt. Wenn dich etwas genauso magisch anzieht, wie es dich zu Tode ängstigt, dann hast du mit skorpionischer Energie zu tun. Das tiefe Wasser zum Beispiel, der tiefe, stille See, auf seinem Grund kann ein Goldschatz liegen oder ein Ungeheuer. Wer weiß es? Aber du bekommst den Goldschatz nur, wenn du riskierst auch dem Ungeheuer zu begegnen. Wenn die Äste eines Baumes bis zum Himmel wachsen wollen, müssen seine Wurzeln bis zur Hölle reichen.

SCHÜTZE

Wenn die Sonne sich aus dem Zeichen Skorpion verabschiedet, dann tritt sie in das letzte Herbstzei-chen Schütze. In diesem Monat geht es hin zum dunkelsten Punkt des Jahres – zur Wintersonnwen-de. Dieser Tag der Wintersonnwende, der den Eintritt der Sonne in das Zeichen Steinbock markiert, ist auf der einen Seite derjenige, an dem die Nacht ihre stärkste Kraft hat – sie ist die längste Nacht - aber gleichzeitig ist es auch die Geburt des neuen Lichtes, das jetzt mit dem Eintritt der Sonne ins Zeichen Steinbock ganz allmählich wieder stärker wird – aufwärts klettert, wie der Steinbock im Gebir-ge, könnte man sagen.
Es gehört insofern zur Schütze-Stimmung diese hoffnungsfrohe Erwartung des neuen Lichtes. Schüt-ze als ältestes Feuerzeichen hat etwas zu tun mit dem Leitmotiv des Weisen, genauer gesagt des Priesters und der Priesterin. Da geht es um einen Aspekt des Feuers, das nicht mehr so primitiv, wild, wie das der Widder-Energie ist, sondern es geht um den Aspekt des Feuers, der zu tun hat mit dem göttlichen Funken, mit dem religiösen, rituellen Aspekt des Feuers.

Es gibt eine Darstellung des Schütze-Prinzips, die die Thematik und auch den Auftrag dieses Tier-kreiszeichens sehr genau wiedergibt. Und zwar ist das der Pferdemensch, der Kentaur – den gibt es vor allem in der Mythologie der Griechen. Dieser Kentaur wird vollständig mit drei Niveaus dargestellt. Und zwar ist da der Pferdeleib, der Menschenoberkörper und als Bogenschütze hat er noch Pfeil und Bogen in der Hand und dieser Pfeil ist nach oben gerichtet. Dieser nach oben gerichtete Pfeil ist ja das Schütze-Symbol geblieben. Diese drei Niveaus, die hier in einem Bild verdichtet sind könnte man übersetzen mit: Tier, Mensch, Gott. Der Pferdeleib, das niederste Niveau in diesem Bild, das wäre ein Bild für die Tiernatur des Menschen – die animalische Seite unseres Wesens. Der Oberkörper, der menschlich ist, symbolisiert den Menschen, der sich erhoben hat, der sich aufgerichtet hat, der sich seiner Menschenwürde bewusst geworden ist, und der sich über diese primitive Tiernatur erhebt. Und der Pfeil nach oben ist ein Bild für die göttliche Bestimmung des Menschen. Nenne es den göttlichen Funken, nenne es den inneren Guru, nenne es den inneren Christus oder Buddha, die innere weise Frau. Aber letztendlich ist in diesem Kentaurenbild der Auftrag des Schütze-betonten Menschen an-gedeutet, nämlich: Du kommst auf die Welt mit dem Grundmotiv: Ich bin zu Höherem berufen.

Die Wahrheit wiegt meistens schwer.

Linoma Offline




Beiträge: 1.500

29.04.2010 23:05
#3 RE: Überblick Antworten

STEINBOCK

Die Sonne tritt zum Zeitpunkt der Wintersonnwende in das Zeichen Steinbock. Und Steinbock verste-hen heißt, wie bei jedem Tierkreiszeichen, die Qualität, die Energie, die Stimmung der Natur im ent-sprechenden Monat einzufühlen – es ist die Kälte und Klarheit des Winters, die hier ein Thema ist. Im Tarot von Rider-Waite gibt es eine Karte, die den Steinbock sehr gut wiederspiegelt: Den Eremiten. Man sieht einen Greis mit einem langen weißen Bart, in einem grauen Gewand mit Kapuze in einer Winterlandschaft, er stützt sich auf einen Stab und hat eine Laterne in der Hand. Dieser Eremit hat im Rahmen des Tarot mit dem Thema des Rückzugs von der Welt zu tun, und dass gerade dann wenn du dich von der äußeren Welt zurückziehst, ein Licht geboren werden kann – das Licht in der Laterne des Eremiten. Und Steinbock hat mit der Geburt des neuen Lichts zu tun. Bei der Wintersonnwende ist auf der einen Seite der dunkelste Tag des Jahres erreicht, auf der anderen Seite aber auch die Geburt des neuen Lichtes, weil der Tag jetzt ganz allmählich mühsam wieder länger wird, mühsam aufwärts klettert, wie eben ein Steinbock im Gebirge. Als steinbockbetonter Mensch bist du für den Winter des Lebens, für die Härtetests des Lebens gut ausgerüstet. Wer in dieser Winterlandschaft überleben möchte, der muss hart sein, der muss etwas aushalten können, der muss entsagungsfähig sein. Und diese Härte, Kälte, Klarheit der Natur, diese Einfachheit, das Reduziertsein auf das Wesent-liche und Notwendige, das macht Steinbockqualität aus, egal in welchen Bereichen man diese Quali-täten finden kann – geistig, körperlich oder seelisch.
Ein helles Leitbild das man aus dieser Stimmung der Natur ableiten kann, wäre zum Beispiel so ein alter Tibeter, der im Hochgebirge in einem Kloster lebt und unter absoluter Entsagung und Einfachheit innere Klarheit findet. Es ist wie die Klarheit eines Bergkristalls, die unter enormen Druck entsteht.

Natürlich hat auch dieses Prinzip seine Schattenseiten und dann kann diese Lebenshaltung einfach zu Freudlosigkeit und Geiz führen, zu einer Kälte, die einen frieren macht und letztendlich auch mit Erstarrung zu tun hat. Hier wäre der Leitsatz der Puritaner zuhause: Tu was du willst, solange es dir keinen Spaß macht.

WASSERMANN

Ein ganz wichtiges Gesetz, das dem Wassermann-Prinzip innewohnt, wie keinem anderen Tierkreis-zeichen: Das Gesetz der Individualität. Jeder Mensch ist ein ganz einmaliges Wesen. Das ist eine Binsenweisheit, aber als wassermannbetonter Mensch kommst du mit diesem Bewusstsein auf die Welt, anders als die Andern, anders als die Herde zu sein. Und auch mit dem inneren Auftrag, diese Einmaligkeit nicht an die Masse, an die Herde zu verraten, sondern deinen inneren einmaligen Geset-zen treu zu sein, treu zu bleiben, dein eigener Guru zu sein. Du hast einen unsichtbaren Adel in dir, der dir sagt: Ich bin etwas Besonderes. Aber die Besonderheit, die dir hier in die Wiege gelegt wurde ist nicht etwa die eines Schützen, die sagt: Ich bin zu Höherem berufen, sondern hier heißt die Beson-derheit: Ich bin anders als ihr. Und das ist ein Segen aber auch ein Fluch, wenn du nicht zur Herde gehörst.
Naturvölker wissen das: Wenn du nicht zur Herde gehörst, ausgestoßen bist aus der Gemeinschaft der Sippe, das kann wie ein Todesurteil sein. Es ist ein angeborenes Bedürfnis aller Menschen, dazu zu gehören. Gleichzeit ist es ein angeborenes Bedürfnis aller Menschen, die eigene Einmaligkeit und Individualität auszudrücken. Aber wassermännisch gesehen, gehörst du nie ganz dazu.

Ein echter Wassermann war Diogenes. Völlig unabhängig von der Welt bewohnte er seine Tonne und hat darin das ganze Universum erkannt. Und wie so ein Wassermannvertreter auf den Gegenpol Löwe reagieren kann – den Herrscher in der äußeren Welt – zeigt eine Anekdote: Der mächtigste Mann der damaligen Welt, Alexander der Große, suchte Diogenes auf und anstatt dass sich Diogenes geehrt gefühlt hätte, sagte er zu Alexander nur:
„Geh mir aus der Sonne.“

FISCHE

Fische ist vom Jahreszeitenzyklus der letzte Monat – das astrologische Jahr beginnt ja mit dem Eintritt der Sonne ins Zeichen Widder, Frühlingsanfang – und Widder, der rücksichtslose Held, ist ja eigentlich der absolute Gegenpol zu Fische. Allein schon, weil Fische das rücksichtsvollste der zwölf Zei-chen ist. Es ist ja der letzte Jahresmonat und man hat damit elf Monate – elf Seelenlandschaften – durchwandert, die man insofern alle rückblickend verstehen und einfühlen kann. Der Kreis schließt sich wieder und nicht zufällig gehört zu Fische das Symbol des Ozeans, es geht hier in sehr tiefem Sinne um Rückkehr zum Ursprung.
Das könnte man vielleicht am Motiv der Geburt beleuchten. Aus der Widder-Sichtweise ist geboren werden der Sieg des Lichten über die Finsternis. Du hast den Kampf gewonnen. Du hast dich durch den dunklen Tunnel des Geburtskanals gearbeitet, du hast es geschafft.
Auf der Fische-Ebene ist geboren werden die Quelle allen Leides. Denn im Mutterleib, da warst du noch eins mit der Mutter, da war ozeanisches Erleben, da war Symbiose. Und in dem Moment, wenn du den Mutterbauch verlässt, abgenabelt wirst, da wird dir schmerzlich bewusst, dass du einsam und getrennt bist, gefangen in deinem „Körpergefängnis“. Insofern kommst du als Fische-Geborener mit diesem Urschmerz und dieser Ursehnsucht auf die Welt – der Schmerz über die Tatsache überhaupt geboren und damit ge-trennt zu sein und aus diesem Schmerz heraus, aus diesem Leid heraus – das keinen Namen hat – wirst du einen ganz tiefen Draht haben zu allen Leidenden der Erde. Zu allen Menschen, die Ausge-stoßene sind wie du. Das Bild des ewigen Juden taucht hier auf, Randgruppen in jeder Form. Da wirst du aufgrund des eigenen Lebensgefühls eine ganz starke Bezogenheit empfinden. Da ist das kollekti-ve Leid, das Leid der Welt ein Thema. Der Menschheit ganzer Jammer fasst dich an. Und du kannst nicht einfach wie im wassermännischen Sinne sagen: Das geht mich nichts an, jeder Mensch hat sein Leben. Sondern hier bist du als Salzkorn im Wasser seelisch mit allem verbunden was existiert und du kannst aus dieser Haltung niemals sagen: Das geht mich nichts an. Da geht dich alles etwas an. Und solange noch ein Mensch auf diesem Planeten leidet wird es für dich immer etwas schwer sein, un-befangen zu genießen.

Textauszug aus:
Claus Riemann - Psychologische Astrologie.

Siehe auch: http://www.astrologie.de/astrologie/b/4/

Die Wahrheit wiegt meistens schwer.

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