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Dieses Thema hat 1 Antworten
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 Urgrund
Linoma Offline




Beiträge: 1.500

30.03.2010 21:40
RE: Von Göttern und Menschen Antworten

Die Mythen aller Welt erzählen, dass die Menschen von den Göttern erschaffen wurden. Doch dann - im Alten Testament sehr bald, in der Ägyptischen Kultur etwas später - ließen die Götter die Menschen allein mit sich und ihren Sorgen und Wünschen.

So erzählen die Mythen. Das Verhältnis von Göttern und Menschen ist Menschen seit eh ein Rätsel. Sie versuchen es zu beschreiben und halten ihre Beschreibungen leicht für wahr.

Fakt ist jedoch auf jeden Fall: Mensch musste, wollte, sollte selbst für sein Überleben und seine Entwicklung sorgen. Das ist wie mit menschlichen Eltern und ihren Kindern auch nicht anders.

Hast du schon einmal gefragt, was Götter sich davon versprechen könnten, Menschen in die Welt zu setzen? Nehmen wir das Gleichnis von Eltern und Kindern zur Hilfe: Wozu setzen Menschen Kinder in die Welt? Vielleicht lassen sich ja Ähnlichkeiten entdecken.

Menschen in allen Kulturen und ihren Mythen versuchen seit Jahrtausenden überzeugende Antworten auf diese Frage zu finden.

Mythen von der Größe des Menschen wurden geschaffen - und von Dichtern und Künstlern seit alters her in Wort und Bild gebracht. Menschen wollen verstehen, wer oder was sie sind. Und wozu sie tun was sie tun. Das geht nicht nur dir so. So weit die Aufzeichnungen zurückreichen - bei Gilgamesch schon - lesen wir von der Suche des Menschen nach dem Sinn seines Daseins.

In allen Mythen lassen sich Muster erkennen, die einander ähneln. Sie erklären die Entwicklung des Menschen von einem Normalsterblichen zu einem einzigartigen Wesen. Das vermutlich fast jeder Mensch sein will. Und insofern durchaus ein wenig ist. Es gilt nur genau hinzusehen und zu hören.

Entwicklung des Menschen vom Geschöpf zum Helden

Die Wiege des Menschen

Anfang, Sinn und Zweck des Menschen werden gesetzt, meist durch einen Schöpfergott, oft auch durch Götterpaare. Nachdem die Welt, die Himmel, Wasser, Erde geteilt wurden. Das Feuer wird erst für die Menschen interessant. So erzählen die Mythen die Entwicklung von Menschen in Geschichten. Heldengeschichten sind es meist, die mindestens folgende Elemente haben:

Menschen, die sich selbst zum Thema werden, die mehr wollen als ein paar Lebensjahre erleiden oder genießen.
Kämpfe, tödliche Bedrohungen und Gefahren. Die zum Handeln zwingen und rettende Helden brauchen.
Da sind die Alten, die Weisen, Magier und die geheimen Helfer und Lenker:
Da ist der seinem Ziel zustrebende Held und die unvergleichlich Schöne, deren Gunst zu erreichen der Held alles zu geben bereit ist.
Der große Widersacher des Helden, Dämon, Teufel, das Ungeheuer und seine Helfer - übermächtig stark für jeden normalen Menschen.
Und der Zweck der großen Unternehmung des Helden fehlt auch nicht. Ein Held - nur so zum Sport und Zeitvertreib für sich selbst wird höchstens von sich selbst als Held gesehen. Und auch das nicht auf Dauer.
Der letzte dieser Punkte: Der Zweck, das Ziel, den ein Held verfolgt, der Sinn seiner oft schwierigen Entwicklung - interessiert mich besonders.

Was erzählen uns die Mythen vom Wohin und Wozu des Menschen ?

Die Helden der Stunde von heute als Beispiel: Was zieht sie, was treibt sie? Wozu tun sie, was sie tun?

Ein großartiger Torwart, der den Sieg seiner Mannschaft rettet.
Ein waagemutiger und genau kalkulierender Unternehmens-Chef, der über sich hinauswächst, um seine Firma auf dem Markt zu platzieren.
Ein Pilot, der mit einer gekonnte Notlandung die Passagiere eines Flugzeugs rettet.
Aeneas, der Auserwählte des trojanischen Königsgeschlechts führt sein Gefolge nach Italien und gründet dort eine neue Stadt - größer und mächtiger als das zerstörte Troja es je war.
Vielleicht lässt sich ja ein Muster erkennen? Der Torwart zum Beispiel - Er will den Grundstein für den Erfolg seiner Mannschaft legen. Er ist ja schließlich ein Profi. Was mich interessiert ist, wozu solch einem Helden dieser Erfolg wichtig ist. Für ihn persönlich.

Die Helden vollbringen große Taten, stellen ihre sonstigen Belange hintan und führen ein für wichtig gehaltenes Unternehmen für andere Menschen. Die sie als Helden feiern. Heute auch durch die Medien gehen, von der Menschheit. Doch wie wichtig sind ihre Taten für die Menschheit, von der sie gefeiert werden wirklich?

Die große Thema Mensch - Menschen, die nach großen Zielen streben, nach Zielen, die ihr, manchmal sogar: jedes normal-menschliches Vermögen übersteigen, sind sie alle. Jeder der als Held gefeiert wird, hat etwas getan, wofür Andere ihn bewundern.

Doch bewundert werden sie für ihre Tat.
Eine ganz andere Frage ist: Was treibt einen Helden zu seinen Taten an? Wozu ist - für ihn selbst - das Erreichen des Ziels so unerhört wichtig, dass er über sich hinaus wachsen kann?

Gilgamesch - Paradigma der Entwicklung des Menschen
Auch hier, meine ich, findet sich in den Grundzügen bei allen Helden dieselbe Grundstruktur. Gilgamesch zeigt sie uns, der älteste der uns heute bekannten Helden.

Der große Heldenepos es Gilgamesch stammt aus Sumer: Gilgamesch, Enkidu und Inanna sind ihre Protagonisten. Kunstvoll in Versen gesetzt ist schon dieses erste, älteste Zeugnis des Ringen des Menschen mit seinem Menschsein. Das ihn von Tieren, die nur vor sich hinleben, weil nicht voraus-denken können, unterscheidet.
Denn Menschsein heißt - die eigene Zukunft planen und gestalten, anstreben zu können. Was Denken, Abstraktion vom gerad aktuellen Überlebenskampf nötig macht und voraussetzt.

Seine Zukunft gestalten können, heißt aber unvermeidlich, um seinen eigenen Tod zu wissen. Was Fragen nach dem Sinn des ganzen Unternehmen dieses tagtäglichen Überlebenskampfes provozieren muss.

Und dann den Tod einfach hinnehmen? Und irgendwas hoffen? Was dann kommt?
Gilgamesch, der erste der Reihe von tausenden Helden, die Menschen erdichtet haben, will den Tod überwinden.

Doch wofür und wozu, nur für sich? Nur aus Entsetzen vor dem Tod, das ihm in die Gedärme fuhr als er seinem Freund Enkidu sterben sah? Gilgamesch erreicht das große Ziel, den Zweck seiner Kämpfe - Unsterblichkeit - nicht. Das, was ihn angetrieben hatte.

Als Held geht Gilgamesch dennoch in die Geschichte ein und als ein großer Held. Er baut die berühmte Stadtmauer von Uruk. Die Stadt zu schützen vor Nomadenvölkern und anderen Feinden. Das macht Sinn, das ist ein wichtiges, ein hohes Ziel - das den Menschen seiner Stadt zu leben hilft. Dafür wird er gefeiert.

Die Entwicklung des Menschen zur Unsterblichkeit
Ein ähnliches Muster wie im Epos von Gilgamesch findet man in vielen Mythen auf der ganzen Welt. Was einen Helden zieht, treibt, lockt - ist von enormer Größe. Die er spürt als Möglichkeit in sich. Göttlichkeit, dauerhaftes Glück, Erfolg, Gelingen, die Fäden seines Lebens in der Hand haben, Liebe, nie versiegende Schöpferkraft und Kreativität etc.

Doch nicht für seine Sehnsucht wird ein Held berühmt und geschätzt. Sondern für seine Taten, die andere retten oder nützen. Die Mythen der Völker erzählen in vielen Varianten von großen heldenhaften Taten ihrer Helden. Ihren Helden - Helden, die für andere Völker vielleicht Teufel sind. Achill zum Beispiel für die Troer.

Für die Menschheit, die Erde, die Menschen dieser Erde, gibt es noch keine Helden und keine Heldengeschichten, die von ihnen erzählen. Die Sehnsucht des Menschen nach seiner eigenen Größe, Selbstverantwortlichkeit, Unsterblichkeit, Glück zu erfüllen - braucht Mythen der Erde. Der ganzen Erde. Sie zu erdichten - aus der Weisheit all der Mythen dieser Erde - gibt es "Die-Goetter" .

http://www.die-goetter.de/entwicklung-des-menschen

Die Wahrheit wiegt meistens schwer.

Göttin Lilif Offline




Beiträge: 353

30.01.2013 09:14
#2 RE: Von Göttern und Menschen Antworten

Ich hatte für ein anderes Forum einmal einen Text geschrieben,
der deutlich machen sollte, dass es nicht immer sinnvoll ist,
eine Wahrheit als die tatsächliche, die einzig gültige anzunehmen.
Das alles nur als Beispiel, nicht als alternative Wahrheit ^^.

Hier der Text:

Man stelle sich vor, es hätte 2 Kontinente gegeben, die vor langer Zeit im
Ozean versanken, halt alles nur theoretisch, ich will hier keine Abhandlung über Atlantis, Kasskara, Lemuria und ko schreiben Beide Kontinente, so sagen wir jetzt einmal, versanken in diesem Beispiel fast zeitgleich.

Auf diesen Kontinenten lebten Menschen, die kurz vor dem Untergang in verschieden Richtungen flüchteten. Die Menschen des einen Kontinents hatten einen anderen Glauben, oder nennen wirs andere Vorstellungen, als die des anderen Kontinents. Der eine Kontinent bekommt nun die Bezeichnung A, der andere B.

Kontinent A sagen hatte einen sehr freien und sehr naturverbundenen Glauben, seine Götter, sind sehr auf das Wohl der Menschen bedacht und die Liebe ist ihre größte Kraft. Die Menschen von A leben außerdem sehr naturverbunden, in Häusern aus Holz und sie überliefern vieles von Mund zu Mund, halten es nicht für notwendig viele Schriften über sie zu hinterlassen.

Kontinent B hingegen ist sehr auf den Erfolg ausgerichtet, versucht das Volk immer wieder anzutreiben viel zu leisten. Es beutet die Natur aus und seine Götter sind ebenso machthungrig und erfolgsorientiert wie seine Bewohner, ja sie setzen es ihnen sogar in den Kopf so zu sein. Bautechnisch gesehen streben sie sehr in die Höhe, alles aus Stein und ihren Göttern setzen sie ein Denkmal nach dem nächsten. Ihre religösen Regeln sind streng und sie zeichnen gerne ihren Glauben schriftlich auf.

So - nun stelle man sich einmal vor, es wäre zwischen den Göttern des einen
Kontinents und denen des anderen zu einem Krieg gekommen, der blutig endete. Die machthungrige Götterriege hatte, die naturverbundene, friedvolle angegriffen.
Nichts war mehr wie vorher! Es kam zu Opfern auf beiden Seiten.

Götter bedienen sich der Elemente anders als Menschen, ihr Können übertrifft das eines Menschen um ein vielfaches und natürlich können sie auch zerstörerisch damit umgehen. So kam es schließlich dazu, dass ihr Krieg untereinander auch dazu führte, das beide Kontinente langsam untergingen, im Ozean versanken, wie auch immer, das hier ist ja alles nur ein Beispiel.

Nun - die Einwohner konnten mehr oder minder fliehen. Die des Kontinents der machtgierigen Götter, fanden bald einen neuen Ort, den sie besiedeln konnten, begannen dann auch wieder mit dem Bau neuer Heiligtümer für ihre Götter, in denen sie unter anderem nicht korrekte Abläufe jenes Krieges bildlich darstellten.
Diese Götter flüsterten ihnen sozusagen ein, wie es angeblich war, veranlassten sie dazu ihnen zu huldigen. Die Menschen verfassten Texte zu ihnen, setzten Priester ein, die die Menschen dazu anleiten sollten an diese Götter zu glauben, ihre Größe zu preisen. Die gegnerischen Götter hingegen stellten sie als böse und falsch dar. Im Grunde verdrehten sie die Wahrheit im höchsten Maße .

Die Einwohner des anderen Kontinents kamen erst in späteren Zeiten hinzu.
Ihnen war es im Grunde nicht so wichtig, ihren Göttern zu huldigen, eben weil es jenen Göttern auch nicht so wichtig war. Dennoch störte es die Menschen, was sie vorfanden, da es nicht der Wahrheit entsprach, sie das Geschehene anders von ihren Göttern "übermittelt" bekamen (man denke sich in dem Fall einmal, dass die Menschen damals noch offener für so einiges waren). Darum begannen auch sie einen Kult um ihre Götter.

Im Laufe der Zeit durchmischten sich die Menschen des einen und des anderen Kontinents und es war nicht mehr klar erkennbar, was nun damals tatsächlich geschehen war, welche Götter was taten, wie ihr wirkliches Wesen war, welche Rangfolge es bei ihn gab, falls es die überhaupt jemals gegeben hatte.

Einige der ursprünglichen Kultplätze der Menschen, deren Götter für Freiheit und Naturverbundenheit standen, waren an etwas weiter entfernten Orten, geringer in der Zahl, da wie oben schon gesagt wurde, es ihnen nicht so wichtig war ihren Göttern zu huldigen und sie datierten aus der Zeit, bevor sie zu den Menschen des anderen Kontinents dazu kamen. Verlassen und vergessen, verschwanden sie im Laufe der Zeit im Wüstensand.

Viele Jahrhunderte später fand man dann bei Ausgrabungen zunächst die Hinterlassenschaften des Kontinents, dessen Götter ( oder ein einzelner Gott) machtgierig gewesen waren, dann jene derer, die später hinzu kamen sowie die gemeinsamen Heiligtümer der Menschen beider versunkener Kontinente.
Unentdeckt aber blieben weiterhin die Kultplätze jenes friedvollen Kontinents, aus der Zeit, bevor sie zu den Menschen des machtgierigen Kontinents dazu kamen. Nun, man ging natürlich davon aus das das, was zuerst als Andenken an Götter geschaffen wurde, der Ursprung bzw. die Wahrheit ist, doch aus obigem kann man entnehmen, dass dem gar nicht so war.

Würde man nun in irgendeiner Zeit unserer Zukunft jene verlassenen Kultplätze wieder finden, ja was wäre dann? Müsste man dann, wie jener Bericht weiter oben beispielhaft zeigt, die Geschichte neu schreiben?

Was aber war nun wirklich damals geschehen? Würde man es noch aus den archäologischen Funden erkennen können? Wo doch schon so vieles geschrieben und geglaubt wurde? Was war nun mit dem Glauben an Götter oder einen Gott überhaupt? Religion war ja nun nicht mal so eben entstanden, sondern über lange Zeit hinweg im Volk gewachsen. Ja, was würde passieren, würden neuere archäologische Funde alles widerlegen?

Selbst wenn eine Religion nach der anderen kam, bauten doch viele Feste, Riten und Vorstellungen auf der älteren auf, gab es Parallelen zu der vorangegangen oder steckte doch der selbe Gott bzw. Götter dahinter, nur halt unter anderem Namen.

Also im Grunde wusste man nicht wirklich etwas genaues, hatte der Machtkampf bzw. Krieg der Götter so oder so vielleicht noch gar nicht auf gehört, wurde er hinter den "Kulissen" weiter ausgetragen, ohne dass Menschen es überhaupt mitbekamen ........ wurden die Glaubensrichtungen der Menschen ohne ihr Wissen davon beeinflusst ........ ?

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