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Linoma Offline




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30.04.2010 18:30
RE: Hexennacht/Walpurgis .... Antworten

Im Harz feiern Zehntausende Walpurgis

Bad Grund/Schierke (dpa) - Überlange Hakennase, Zahnlücke, Kopftuch, wallender Umhang und natürlich Besen oder Mistgabel. Sie blicken aus Fenstern, kauern auf Simsen, krallen sich an Mauern oder starren von Garagen und Bäumen.

Wer in diesen Tagen im Harz unterwegs ist, kann ihnen nicht entkommen: Überall lauern Hexen-Puppen. In der Nacht zum 1. Mai können einem die furchterregenden Gestalten dann auf Schritt und Tritt auch persönlich begegnen: In der Walpurgisnacht verkleiden sich tausende Frauen im Harz als Hexe, um an den Feiern zur Austreibung des Winters teilzunehmen.

«Die Vorbereitungen laufen schon seit Wochen», sagt Carola Schmidt, die Geschäftsführerin des Harzer Tourismusverbandes (HTV). In rund 30 Orten wollen die Harzer auch in diesem Jahr wieder Walpurgis feiern. Und dazu erwarten sie bis zu 100 000 Besucher.

Gefeiert wird eine mystische Legende, deren Ursprung nie ganz geklärt wurde. Die Walpurgisnacht basiert ursprünglich auf heidnischen Bräuchen. In vorchristlicher Zeit wurde auf dem Brocken, der als Sitz von Göttern und Geistern galt, zu Frühjahrsbeginn ein Fruchtbarkeitsfest gefeiert. Mit Einführung des Christentums wurden die alte Bräuche umgedeutet. Die Feuer, die in der Nacht zum 1. Mai entzündet wurden, sollten nun den heidnischen Spuk vertreiben.

Dass daraus irgendwann der Hexen-Mythos entstand, hat wohl mehr mit der Inquisition der katholischen Kirche als mit der Namensgeberin des Festes, der Benediktiner-Äbtissin Walpurga zu tun, die nach ihrem Tod im Jahr 779 heilig gesprochen wurde. Von Hexen war damals noch keine Rede. Erst als im 15. Jahrhundert die Hexenverfolgung einsetzte, galt auch der Brocken als Ort des Bösen, an dem sich Frauen dem Teufel hingaben. Berühmt wurde die Walpurgisnacht durch Goethe, der in seinem «Faust» das gruselige Treiben auf Norddeutschlands höchstem Berg beschrieb.

Heute sei die Walpurgisnacht eher eine große Gaudi, sagt HTV-Chefin Schmidt. Dazu zähle, sich als Hexe oder Teufel zu verkleiden, Peitschenknallen, Glockenläuten und das Entzünden von Feuern. Besonders ausgelassen und mit viel moderner Technik wird auf dem Hexentanzplatz bei Thale gefeiert. Laserstrahlen, Lichteffekte und gruselige Ton-Elemente prägen das Bühnenwerk «Mephistos Nacht». Und Schierke am Fuß des 1142 Meter hohen Brockens soll zum Schauplatz der Deutschlandpremiere der «Faust Saga», einer Multimediashow nach Goethe werden.

Ab Mitternacht ist allerdings zumeist Schluss mit der Hexerei. Dann übernimmt bis zum frühen Morgen die Maikönigin die Regie.

Harzer Tourismusverband: www.harzinfo.de/pages/Walpurgis.html

Die Walpurgisnacht

Die Walpurgisnacht ist die Nacht vom 30. April zum 1. Mai. Mit mystischen Festen, Umzügen, Feuerwerk und Musik wird in weiten Teilen Deutschlands der Winter ausgetrieben und der Frühling begrüßt. Zu den beliebtesten Bräuchen zählt der Tanz in den Mai. Die bekanntesten Feiern in der Walpurgisnacht gibt es im Harz. Nach altem Volksglauben treffen sich dort Hexen auf dem Brocken (Blocksberg), um mit dem Teufel zu tanzen und zu feiern. Benannt ist die Walpurgisnacht nach der an einem 1. Mai heilig gesprochenen Heidenheimer Äbtissin Walpurga (710-779), der Schutzpatronin gegen Pest, Tollwut und Aberglauben.

Die Wahrheit wiegt meistens schwer.

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