Eine „durch Flammenentwicklung u. Abgabe von Energie in Form von Wärme u. Licht gekennzeichnete Erscheinungsform der Verbrennung”. (Bertelsmann Taschenlexikon 1992, Bd. 4)
Der Gebrauch des Feuers ist eines jener Merkmale, die Mensch und Tier voneinander unterscheiden.
Frühmenschenforscher gehen davon aus, einmal habe sich ein Urmensch nach einem natürlichem Brand (z. B. durch Blitzschlag, Vulkanausbruch) getraut, den Funken aufzunehmen und zu bewahren.
Nach griechischem Mythos war es Prometheus, der den Menschen das Feuer brachte. In Argos sprach man dieses Verdienst dem Phoroneus zu (PAUSANIAS, Argolis, 19.5).
Sammlung:
Nach dem Römer Caesar war das Feuer (das Caesar Vulcanus nennt) neben Sonne und Mond eine der drei von den sonst wenig um Gottesdienst bemühten Germanen verehrten Gottheiten (Bell. Gall., VI,21).
Durch Vermischung von Feuer und Wasser entsteht die Welt. Im nordischen Mythos schmolzen die Funken Muspelheims die eisigen Gletscherwasser Hvergelmirs, es enstand der Riese Ymir (Edda, Wafthrudnirlied 30).
Die Verbindung der eigentlich unvereinbaren Elemente Feuer und Wasser ist Ziel der Alchemie.
In der Symbolsprache der Alchemie wird das Feuer auch durch ein Schwert ausgedrückt. (GEBELEIN, 430)
Im Tarot nach A. CROWLEY ist das Element Feuer dem Trumpf XX - Das Aeon zugeordnet (AKRON u. BANZHAF, 116). Diese Karte ist die vorletzte in der Reihe der „Großen Arkana”. Ehe der Weg vollendet werden kann, muß das läuternde Feuer wirken. Von den Kleinen Arkana entsprechen dem Feuer die Stäbe, auch die Könige der vier Farben stehen für die feurige Seite des jeweiligen Elements.
In der Astrologie sind dem Element Feuer die Tierkreiszeichen Widder, Löwe und Schütze zugeordnet.
Gott soll laut dem apokryphen Evangelium des Bartholomäus die Engel aus Feuer gebildet haben, als er die Himmel erschuf (WEIDINGER, Die Apokryphen, 500).
Von den Engelschören entsprechen dem Element Feuer die Seraphim „Tugenden” und „Kräfte” (Zuordnung bei Agrippa von Nettesheim, zit. n. BIEDERMANN, 143).
Die mantische Deutung aus Feuer wird Pyromantie genannt, nach Agrippa von Nettesheim eine der vier elementarischen Wahrsagekünste (De Occulta Philosophia, Kap. LVIII; Neudruck p. 274, zit. n. SCHRÖDTER, 72).
Dem Element Feuer entsprechen die leuchtenden und brennenden Steine. (SCHRÖDTER, 100)
Es soll niemals Feuer ausbrechen, wenn in einem Haus Hahn, Katze und Hund von schwarzer Farbe sind (GRIMM, Dt. Mythol. III., A. 1056, S. 474).
KERÉNYI nennt zwei durch Feuer geborene griechische Gottheiten: Dionysos und Asklepios (Die Heroen-Geschichten, 21)
„Hellbrennendes Feuer im Traume gesehen bedeutet Glück.” (KUHN u. SCHWARTZ, C. 474)
„Für Feuer und Wasser soll man nicht danken, es kommt so schon genug”, sagte man in Wiitmund in Ostfriesland. (KUHN u. SCHWARTZ, C. 400)
Prasselndes Feuer oder verschüttetes Salz bedeuten Streit. (aus Worms, GRIMM, A. 534 u. 535)
Feuer zeigt sich in allem Entflammten und Leuchtenden.
Man unterscheidet Yang Feuer: die offene Flamme oder den Brand und Yin Feuer: das Glimmen. Feuer transformiert das brennende Material und trägt seine Energie nach oben, in die geistige Sphäre. Daher symbolisiert das Feuer alles Aufstrebende, wie auch die menschliche Entwicklung, eine Höherentwicklung durch Lernen und Handeln. Als Feuerformen gelten alle spitzen Formen, wie etwa Tempel mit Spitzdächern, spitze Kirchtürme oder die Lederzelte der Nomaden.
Die Menschen wussten schon früh um die reinigende Kraft des Feuers. So rauchten die Indianer die Friedenspfeife, damit der Rauch sie reinige und verbinde. In der katholischen Kirche wird wegen der reinigenden Wirkung Weihrauch während des Gottesdienstes ausgetragen. Auch der Schamane nimmt mit seinen Händen die Hitze des Feuers auf und berührt den Leib des zu Heilenden. So kann er das Alte ausbrennen, den Kranken harmonisieren und stärken.
Der Süden repräsentiert das Element des Feuers. Das Feuer gehört zu den aktiven Elementen, denn es verändert, reinigt und es ist formlos. Viele Legenden und Mythen ranken sich um das Feuer.( Sucht die Legenden und Mythen und macht sie Euch zugänglich)
Am Anfang stand das Feuer. Unser Planet war auch eine feurige Masse, die sich langsam abkühlte. Die Sonne ist ein gigantisches Feuer, das das Leben auf unsere Mutter erst ermöglichte, die aber auch Gegenden einfach zu infernalen Regionen ohne Leben verdorren lässt.
Im Morgengrauen der Menschheit war es das Feuer, das das Überleben der Menschheit sicherte. Es gab Schutz und Wärme und es erlaubte das Zubereiten von Nahrung in einer Art und Weise, das selbst Menschen die schon alt und gebrechlich waren, noch Nahrung aufnehmen konnten.
Doch Feuer hat auch ein zerstörerisches Wesen, eine dunkle Seite. Es kann unkontrolliert Tod und Verderben bringen. In seiner grössten Kraft ist es die Eruption flüssiger Erde eines Vulkans. Bedenkt immer die helle und die dunkle Seite des Feuers.
In Australien sind einige Bäume nur in der Lage sich weiter zu vermehren, wenn die hohen Temperaturen eines Waldbrandes die Schale des Samenkorns, welches im Stamm verborgen ist, zu sprengen. An diesem Beispiel erkennt man/frau sehr schön das in der Zerstörung schon wieder der Funke des Lebens keimt. Gerade aus diesem Grund gibt es bei den Hexen nicht Gut und Böse, sondern Licht und Dunkelheit.
Meditationen:
Vor allen Meditationen zieht den Magischen Kreis. Erdet und zentriert euch. Visualisiert das entsprechende Element. Nach der Meditation erdet Euch, öffnet den Kreis und beschreibt eure Eindrücke im Buch der Schatten!
Kerzenmeditation:
Visualisiert eine rote Kerze. Nach einer Zeit entzündet die Kerze und betrachtet sie. Last den Wind mit der Kerzenflamme spielen, doch lasst sie nicht erlöschen. Seht wie das Wachs an den Rändern herunterläuft. Laßt die Kerze abbrennen und erlöschen. Beendet die Meditation!
Der Holzstapel
Stellt Euch einen Berggipfel vor. Ihr seid Priester/Innen und bereitet ein Fest vor. Sammelt Holz und schichtet es zu einem grossen Holzstapel auf. Meditiert vor dem Holzstapel bis es dunkel ist. Die Menschen kommen und ihr entzündet das Feuer. Schaut euch um und seht wie die Menschen Tanzen und lachen. Kontrolliert das Feuer. Lasst es grösser und kleiner werden. Fühlt das Feuer, werdet Feuer! Wenn der Stapel abgebrannt ist, dann lasst die Glut erlöschen.
Kontakt mit der Göttin und dem Gott
Geht in den Wald zu einer Quelle. Setzt Euch an die Quelle und entzündet ein kleines Rauchloses Feuer. Schaut in das Spiegelbild des Feuers in der Quelle und ruft die Göttin und den Gott.
Nach der Begegnung verabschiedet beide und beendet die Visualisierung.
Entwickelt eigene Meditationen und Visualisierungen. Geht auch in den Wald und laßt euch führen. Schaut nach einem Athame! Verbindet Eure Visualisierungen mit dem Gebrauch eines Athames.