Nach geläufigster Überlieferung sind Kronos und Rhea, beide Kinder der Gaia und des Uranos, die Eltern des Zeus (HESIOD, Theogonie, 133-135 u. 457) Als Vater werden auch der Himmel Uranos, der aber meistens als Vater des Kronos gilt oder auch der Aither genannt.
Rhea Mann Kronos fürchtete, von seinen Kinder gestürzt zu werden und verschlang diese daher gleich nach der Geburt. Rhea bat ihre Eltern um Hilfe, welche sie zum Gebären nach Lyktos auf Kreta schickten. Dort verbarg Rhea ihren jüngsten Sohn Zeus in einer Höhle am Berg Aigaion. Rhea wickelte nun einen Stein in Windeln und gab diesen statt des Sohnes ihrem Mann zu schlucken. (Theogonie, 460-490)
Es heißt auch, man habe den kleinen Zeus zu den Kureten gebracht, die ihn in einer Höhle aufzogen. Seine Ammen waren die Nymphen Adrastea und Ida und draußen vor der Höhle lärmten mit ihren Schildern und Speeren die Kureten, damit der Kronos das schreiende Kind nicht höre.
Als Namen dieser Nymphen werden je nach angegebenen Ort verschiedene andere genannt, in Arkadien hießen diese Thisoa, Neda und Hagno, in Messene Neda und Ithome. Hier weiß man noch von der Quelle Klepsydra, in der diese Nymphen den Zeus gleich nach seiner Ankunft gebadet hätten.
Der Ort seiner Geburt soll der Berg Ida auf Kreta gewesen sein, auch die Berge Dikte oder Lykton (Lytton) werden als Schauplätze seiner frühesten Kindheit genannt. Auch die Phrygier haben ihren Berg Ida, dem sie solche Ehre zusprechen, vergleichbaren Anspruch erheben Thebaner, Messener und andere. In Arkadien zeigte man am Berg Lykaion einen Kretea genannten Platz, wo er aufgezogen sein soll (PAUSANIAS’, Arkadien, 38.2). Im Berg habe sich eine Höhle befunden, in der ein Bienenschwarm lebte, der den Zeus mit seinem Honig aufzog. Aus dieser Höhle soll alle Jahre Feuer getreten sein. Sofern die Arkadier Recht haben, befand sich diese Höhle im Lykaion, was dann wieder an Kleinasien erinnert (Lykien, Lykaonien).
Mehr menschlich gedacht soll Zeus am Hof des Königs Melisseos von Kreta von dessen Töchtern Amalthea und Melissa mit Ziegenmilch aufgezogen worden sein. Amalthea soll auch selbst eine Ziege gewesen sein, sonst werden neben erwähnten Bienen auch wilde Tauben und ein Adler oder eine Bärin genannt.
Nach seiner Geburt soll Zeus sieben Tage lang gelacht haben. Die Sieben galt deshalb als eine vollkommene Zahl.
Ein Jahr nach der List der Rhea soll Kronos zuerst den Stein erbrochen und danach alle seine Kinder wieder von sich gegeben haben. Den Stein stellte Zeus nun im heiligen Pytho am Hang des Parnassos auf, „als Zeichen für künftige Zeiten und Wunder für sterbliche Menschen.” (Theogonie, 492-500)
Zeus - Herrschaft und Taten
Ehe Zeus Herrscher des griechischen Pantheons wurde, war sein Vater Kronos göttlicher König. Der hatte einst seinen Vater, den Himmel Uranos, gestürzt, indem er ihn mit einer Sichel entmannte, was auf Bitten seiner Mutter Gaia geschehen war. (HESIOD, Theogonie, 154-187)
Auch Kronos fürchtete seine Kinder und verschlang sie gleich nach ihrer Geburt, doch gab ihm Rhea statt des kleinen Zeus einen Stein, den Kronos nach einem Jahr nebst seiner Kinderschar erbrach und damit besiegt war. Zeus war unterdessen herangewachsen und stark geworden, befreite auch noch die Kyklopen, von denen er zum Dank Donner, Blitz und blendenden Strahl erhielt, denen er, nun selbst Herrscher, fortan vertraute. (HESIOD, Theogonie, 501-506)
Mit Atlas, Menoitos, Prometheus und Epimetheus, den Söhnen des Iapetos und der Klymene, hatte Zeus einen besonderen Strauß auszufechten, in dessen Folge Atlas zum Tragen des Himmelgewölbes verurteilt wurde, Menoitos von des Zeus’ Blitz getroffen in den Erebos verbannt wurde und Prometheus gefesselt den grausamen Besuch des Adlers zu ertragen hatte, ehe ihn Herakles von dem befreite. (Theogonie, 514-616)
Prometheus
Prometheus hatte Zeus nämlich durch ständige Herausforderungen ergrimmt. Erst teilte er einen Stier so, daß Zeus die scheinbar bessere Hälfte für sich beanspruchen sollte, welche tatsächlich aber nur ein Haufen Knochen mit etwas Fett darüber war, während Prometheus den Menschen den Haufen zugedacht hatte, welcher das Fleisch und die guten Eingeweide enthielt, durch den darübergelegten Magen aber bewußt verunstaltet war. Zeus durchschaute die List, griff aber dennoch nach dem Knochenhaufen, um Prometheus sogleich der Hinterlist zu zeihen und ihn dadurch zu strafen, daß er seinen schutzbefohlenen Menschen fortan das Feuer entzog. Prometheus antwortete, indem er den Menschen das Feuer von der Sonne holte. (Theogonie, 514-570)
Als Zeus nun die brennenden Lichter bei den Menschen sah, ergrimmte er noch mehr und ließ den kunstfertigen Hephaistos aus Erde eine Frau erschaffen, welche von dem und der Pallas Athene noch reich geschmückt wurde, ehe man die Unwiderstehliche der Menschheit zugesellte, welche fortan unter ihrem Geschlecht zu leiden habe. (Theogonie, 570-616)
Der Titanenkampf
Eine Darstellung von Kampf und Ergebnis findet sich in der Theogonie des HESIOD. Zeus hatte seinem Vater Kronos die Herrschaft entrissen. Seine Ordnung der Welt sah allerdings für einige Titanen recht unerfreulich aus. So mußte Atlas fortan das Himmelsgewölbe tragen, Prometheus wurde gefesselt und gequält und sein Menschengeschlecht verdorben, den Menoitios erschlug Zeus gar mit seinem Blitz. Ob diese Geschehnisse dem Titanenkampf vorangingen oder ob sie zu dessen Folgen gehörten, geht aus dem Text (bzw. der dt. Übersetzung) nicht sicher hervor. Jedenfalls währt der Krieg schon zehn Jahre, doch weder die vom Othrys aus kämpfenden Titanen noch die Götter auf dem Olymp waren bislang siegreich. Dann riet Gaia dem Zeus, die drei Hundertarmigen aus dem Tartaros zu holen, wohin Uranos seine Riesensöhne einst verbannt hatte. Man befreite die Riesen, stärkte sie mit Nektar und Ambrosia und mit ihrem Einsatz, begleitet vom Blitz des Zeus, konnten die Titanen besiegt werden. Die Unterlegenen wurden in den Tartaros verbannt und die Hundertarmigen zu ihren Wächtern bestellt.
Der Kampf gegen den Typhoeus bzw. Typhon
Der Kampf gegen den Typhoeus wird in der Theogonie des HESIOD so geschildert, daß Typhoeus, ein Ungeheuer mit hundert Köpfen, das Kind der Gaia und des Tartaros war und von der Gaia nach Ende des Titanenkampfes geboren wurde. Typhoeus brachte Erde und Meer zum Kochen und Beben und ließ sogar den Hades in der Unterwelt erzittern. Zeus nahm alle Kraft zusammen und versengte mit Donner, Blitz und rauchendem Strahl die Häupter des Riesen, der brennend niedersank und die Erde umher zu unbeschreiblicher Glut erhitzte, bis Zeus den Typhoeus voller Zorn in den Tartaros schleuderte.
Nach all diesen Kämpfen riet Gaia den Göttern, den Zeus als ihren König und Herrscher anzuerkennen, was auch geschah und Zeus teilte allen ihre Ehrenrechte zu. (Theogonie, 881-885)
Zu den genannten Ereignissen werden von anderen Autoren eine Fülle weiterer Details beigesteuert, die nachfolgend in loser Ordnung gesammelt sind:
Zeus ersuchte für den Kampf gegen die Titanen um Hilfe und bat alle ewigen Götter zum Olymp. Jeder, der ihm gegen die Titanen helfe, solle seine Vorrechte behalten. Als erste Helferin meldete sich die Styx, zum Dank leisteten an ihr später die Götter ihre Eide. (Theogonie, 389-403)
Als die Titanen nämlich bemerkt hatten, daß Zeus von Kronos nicht wie gewohnt gefressen wurde, stürmten diese gegen ihren Anführer, weil sie meinten, daß der Zeus absichtlich am Leben gelassen habe. Der Angriff glückt und die Titanen legen Kronos und Rheia in Fesseln.
Seinen Eltern zu Hilfe eilte der unterdessen herangewachsene Zeus, der mit seinem kretischen Heer die Titanen überwinden und die Herrschaft seines Vaters wieder herstellen konnte. Kronos ahnte aber, daß einst sein Sohn selbst ihn stürzen werde und trachtete nach dessen Leben. Zeus kam jedoch seinem Vater zuvor und im Kampf tat er mit Kronos, wie der einst mit Uranos getan hatte und trat selbst deren Herrschaft an. Kronos ließ er in Ketten legen und in den Tartaros werfen. Kronos, in seiner römischen Anschauung als Saturn, entkam aber und floh über den Peleponnes nach Italien, wo er bei Janus Aufnahme fand.
Im Kampf hatten dem Zeus die Kyklopen geholfen, die ihm für ihre Freilassung aus dem Tartaros, wohin sie Kronos verstoßen hatte, die Donnerkeile schmiedeten (und welche das fliegende Pferd Pegasos ihm brachte, HESIOD, Theogonie, 285f.). Dem Pluto, der für den Zeus focht, gaben sie einen Helm, dem Poseidon seinen Dreizack. Diese gefangen Riesen zu Hilfe zu holen hatte ihm die Erde geraten. Sie zu befreien erlegte Zeus ihre Wächterin Kampe. Auch ein Menschenvolk von der Insel Inarimen, die Kerkopen, sollte ihnen beistehen. Doch waren diese käuflich und ließen sich als Söldner dingen, einmal ausbezahlt blieben sie aber müßig zurück und trieben lieber ihren Spott mit Zeus, der sie dafür in Affen verwandelte.
Gleich nach den Giganten wurde der Typhon geboren, Sohn der Erde und des Tartaros, vor dem die Götter flohen. Zeus sucht ihn mit dem Donnerkeil zu erschlagen, doch widersteht der Typhon, erst die Drohung mit der erwänhten Sichel treibt ihn zur Flucht. Es heiß auch, Typhon habe den Zeus überwunden und gefesselt, dazu Hände und Füße gelähmt. Die ausgeschnittenen Nerven wickelte Typhon in eine Bärenhaut und warf sie ins Meer, die Schlange Delphine sollte sie bewachen. Doch gelang es Hermes und Aegipan, diese Teile zurückzugewinnen und Zeus wiederherzustellen.
Der griff den Typhon nun in seinem von geflügelten Pferden gezogenenem Wagen an, doch kann ihn Zeus endlich in Sizilien unter dem Ätna begraben. Von den Giganten stammte ein ungeschlachtes Menschengeschlecht, darunter Heroen wie der Lykaon, den Zeus in einen Wolf verwandelte. Schließlich sandte er eine Sintflut, in der das alte Menschengeschlecht bis auf Deukalion und Pyrrha ertrank. Damit fand auch sein Streit mit dem Schöpfer des Menschengeschlechts, dem Titanensohn Prometheus seinen vortläufigen Abschluß, indem Zeus den auf dem Kaukasus anketten ließ. Ein Adler hackt Prometheus dort täglich die ständig nachwachsende Leber aus.
Der Übergang der Herrschaft soll nach anderer Darstellung auch friedlich geschehen sein, entweder durch Entschluß des Kronos selbst oder auf Betreiben der anderen Titanen, die seiner überdrüssig waren.
Zeus als Herrscher
Mit der Übernahme der Herrschaft durch Zeus endet das von Kronos/Saturn beherrschte Goldene Zeitalter und das silberne beginnt. (OVID, Metamorph. I,113)
Metis und Themis, Gattinnen des Zeus
Ersten Frau des Zeus, nachdem der gerade seine königliche Herrschaft über die Götter angetreten hatte, wurde Metis („Klugheit”), „die weiseste unter Göttern und sterblichen Frauen”. Als sie mit der Athene schwanger war, verschlang Zeus sie auf Anraten der Gaia und des Uranos, weil Metis sehr kluge Kinder gebären würde, die Tritogeneia und einen Sohn, der seinen Vater stürzen werde. (Theogonie, 886-901)
Seine zweite Frau wurde die Themis („Satzung”), die Mutter der Horen Eunomia („gute Gesetze”), Dike („Recht”) und Eirene („Frieden”). HESIOD nennt sie auch (in Widerspruch zu anderer Stelle seines Werkes) Mutter der Moiren („Zuteilerinnen”) Klotho, Lachesis und Atropos. (Theogonie, 901-906)
Uneheliche Verbindungen: Eurynome, Demeter, Mnemosyne, Leto
Eine uneheliche Verbindung ging Zeus mit der Eurynome ein, einer Tochter des Okeanos und der Thethys. Durch sie wurde er Vater der drei schönwangigen Chariten Aglaia („die Glänzende”), Euphrosyne („Frohsinn”) und Thalia („Festfreude”). (Theogonie, 907-911)
Danach kam er zum Lager der „vielnährenden” Demeter, die er zur Mutter der „weißarmigen” Persephoneia machte. (Theogonie, 912-914)
Die nächste Liebschaft war die Mnemosyne, durch die Zeus Vater der neun Musen wurde. (Theogonie, 915-918)
„In Liebe vereint mit dem aigisführenden Zeus” gebar ihm dann Leto den Apollo und die pfeilfrohe Artemis. (Theogonie, 918) So harmonisch wie bei HESIOD liest es sich bei anderen nicht, denn Hera soll Leto ebenso wie viele andere Nebenbuhlerinnen scharf verfolgt haben.
Hera
Nach HESIOD wurde im Anschluß an dessen Liebschaft mit der Leto die Hera Gattin des Zeus, die Schwester des Zeus und wie er von Kronos und Rheia abstammend. Durch sie wurde er Vater der Hebe, des Ares und der Eileithyia. (Theogonie, 453-458 u. 921-923)
Uneheliche Verbindungen II: Semele
Durch die Semele, der Tochter der Harmonia und des Kadmos, wurde Zeus zum Veter des Dionysos. Sie beide, die Sterbliche und ihr Sohn, wurden später zu Göttern. (Theogonie, 940-932)
Zeus und seine Brüder teilten die Welt unter sich auf. Hades beherrscht seitdem die Unterwelt mit dem Tartaros, Poseidon das Meer und Zeus herrscht an Stelle des Kronos über den Himmel.
Strafend ging er gegen Salmoneus vor. Weil dieser König seine Donnerkeile nachahmte, erschlug ihn Zeus mit seinem Blitz. Dieser traf auch die Kureten, weil diese auf Betreiben der Hera den Epaphus versteckt hatten, weiter den Idas, den Kapaneus sowie den Asklepios. Letzteren Tod rächte sein Vater Apollo, der dem Zeus dafür seine Kyklopen erschoß, wofür der ihn schon in den Tartaros stürzen wollte.
Quellen und Literaturhinweise
Die obige Darstellung folgt im wesentlichen und soweit nicht gesondert angegeben: Benjamin Hederich, Gründliches Mythologisches Lexikon (bes. Stichwort „IVPPITER”) sowie Karl Kerenyi, Die Mythologie der Griechen I.
Jupiter
(lat. IVPITER, Diupiter, Deus pater, „Gott Vater”, auch Juppiter, Iuppiter) Er ist der höchste römische Gott. Jupiter ist Herrscher des Himmels, des Lichts, des Blitzes, des Regens und Donners. Er ist Gott des Krieges und Bewahrer von Recht und Wahrheit. Seine Attribute sind Blitz und Zepter.
Jupiter ist Sohn des Saturnus und der Ops, Bruder und Gatte der Iuno. Mit ihr und mit der Minerva bildete er, eingeführt von den etruskischen Königen, eine kapitolinische Göttertrias.
Zeichen des Jupiter
Jupiter führt zahlreiche Beinamen, u.a. Iupiter Optimus Maximus (Jupiter der Beste und Größte, auch Iupiter OM) oder Iupiter Maius (der Wachstum bringenden Jupiter). Alle Vollmondtage, die Iden, sind ihm geweiht. In seinem Tempel begann der Auszug des Feldherrn und endete der Siegeszug. Die Feldherren krochen dabei auf Knien die Treppe des kapitolinischen Tempels hinauf.
Heilig war dem Jupiter der Edelstein Topas (Edelsteine in der Medizin, 1967, 45).
Der Flamen (Priester) des Jupiter war der Flamen dialis.
An der alten Kultstätte Baalbek errichteten die Römer zur Zeit des Augustus neben einem etwas kleineren Tempel des Bacchus auch einen gewaltigen Tempel zu Ehren des Jupiter (siehe auch Pluvius).
Der Jupiter findet seine Entsprechung im griechischen Zeus. Caesar setzt ihn dem keltischen Taranis gleich (Caesar 1999, VI. 17,1).
Als gegen Ende des dritten Jahrhunders Diokletian römischer Kaiser wurde, suchte er die alte Staatsreligion zu restaurieren. Er selbst war Vorstand einer Tetrarchie und ließ sich per Erlaß als Verkörperung des obersten Gottes Jupiter ansehen. Dieser politische Schachzug führte zu Diokletians Christenverfolgung.
Der größte Planet unseres Sonnensystems, Jupiter ist nach dem höchsten Gott der Römer benannt. Nach Maius, wie Jupiter in Tusculum genannt wurde, heißt der fünfte Monat des Jahres Mai. Der Name soll von a magnitudine et majestate herrühren.
Sprichwort: „quod licet Jovi, non licet bovi” — was dem Jupiter gestattet ist, das darf der Ochsen noch lange nicht. Namen des Zeus / Jupiter
Der griechische Name soll „glühen” bedeuten, was auf sein Wesen hindeuten könnte oder „leben”, weil Zeus als Ordner des Lebens gilt, wenn nicht gar als Schöpfer der Kreaturen.
Der bei den Römern übliche Name Jupiter (Iupiter, Iuppiter) soll aus lat. iuvo, „ich helfe” und lat. pater, „Vater” zusammengesetzt sein und als iuvans pater, helfender Vater bedeuten. Lautliche Ähnlichkeiten erinnern an den Namen Jehova, dem Gott der Bibel, was an einen Austausch in diese wie in jene Richtung denkenlassen mag. Jupiter soll ein allgemein üblicher Herrschertitel gewesen sein.
Abretanus Nachdem der Zeus mit der Nymphe Brettia seine Händel hatte, wurde er in Abretta verehrt und erhielt von daher den Beinamen Abrettinus oder Abretanus.
Adultus
Aegiochus
Aegyptius
Aethiops
Aethneus
Aethrius
Agamemmnon
Agoraeus
Alastor
Aliterius hieß er, weil er bei einer Hungersnot die Müller schützte. Demeter hieß deswegen Aliteria.
Altissimus
Alumnus
Alysius
Ambulius
Ammon
Anesius
Anxurus
Apemius
Apesantius
Apomyius
Arbitrator
Arborëus
Areius
Argiceraunus
Atabyrius
Athous
Bagaeus
Bienarius
Cataebates
Capitolinus
Carius
Catius
Cenaeus
Chrysaoreus
Chthonius von „Erde” kommt dieser Name, es gibt einige Gestalten mehr namens Chthonius.
Cithaeronius (Kithaironios) So nannte man den Zeus nach seiner Verehrung auf dem Berg Kithairon, ebenfalls deswegen hieß seine Gattin Hera Kithaeronia.
Clarius
Conius
Conservator („Erhalter”) nannten die Römer den Jupiter. Diesem Beinamen entsprechen Soter oder Servator.
Coryphaeus
Cosmetas
Custos
Dapalis
Dictaeus
Diespieter
Dodonaeus
Dolichaeus
Drymnius
Eleutherios
Elicius
Elymaeus
Emesius auf Lesbos
Epacrius diesen Beinamen hatte er, weil seine Altäre meist in der Höhe errichtet waren.
Epibemius
Epicoenius
Epidotas
Epistaeterius
Eremesius unter diesem Namen verehrte man ihn auf Lesbos.
Eridemius
Fagutalis
Feretrius
Gamelies
Genetaeus
Hecalesius
Herceus
Homacyrius
Horcius
Hospitalis
Hymettius hieß er nach seinem Altar auf dem Berg Hymettus.
Imperator
Inventor
Ithomates
Labradaeus
Lapis
Larissaeus
Latialis
Lecheates
Lucerius
Lykaios (v. gr. „Wolf”) hieß er in Arkadien nach dem Berg Lykaion, wo er auf dem Platz Kretea aufgezogen sein soll (PAUSANIAS’, Arkadien, 38.2).
Maius heißt Zeus/Jupiter nach seiner Verehrung in Tusculum. Der Name soll von a magnitudine et majestate stammen und nach im trägt der Monat Mai seinen Namen.
Maleaeus hieß er nach dem Vorgebirge Malea auf dem Peloponnes, wo sich ein Zeus-Tempel befand.
Messapheus
Milichius
Militaris
Muscarius Myiodes
Nemeetes
Nemeus
Nicephorus
Olympus heißt Zeus nach seinem Aufenthalt auf dem Olymp, nach dem das ganze Göttergeschlecht Olympier genannt wird.
Ombrios Hymettus/Attika
Opitulator
Optimus
Osogo
Palaestes Bei den neu eingeführten Olympischen Spielen war zunächst Herakles der überragende Athlet, gegen den niemand anzutreten wagte. Darum gab sich Zeus selbst die Gestalt eines Kämpfers und forderte unter dem Namen Palaestes den Kampf gegen den Helden. Der Kampf wog hin und her, keiner der Kämpen konnte einen entscheidenden Vorteil erringen, bis endlich Zeus sich dem Herakles zu erkennen gab und der Streit aus war. (HEDERICH, Sp. 1840)
Panellinus
Pamomphaeus
Pappas
Parnethius hieß er nach dem Berg Parnethe in Attika, wo sich eine Bildsäule des Olympiers befand.
Phratius
Pittius
Pistor
Plusius
Pluvius Jupiter als Regenbringer, siehe Pluvius.
Poliaeus
Praedator
Salaminios Beiname des Zeus in Salamis auf Zypern (s. Salaminios).
Scotias
Servator war ein Beiname sowohl des Jupiter als auch des Bacchus. Servator bedeutet das gleiche wie der folgende Soter.
Soter „Erretter”, sieh eigenen Artikel Soter
Sponsor Stator
Sthenius
Tarantaeus
Tarpeius
Tars(i)us
Teleus
Thesmophorus
Tropaeus
Trophonius
Urius Syrakus
Victor „Sieger”, in Rom
Xenios „Fremder” Unter diesem Namen verehrte man ihn in Sparta, wo sich eine Bildsäule befand, als Beschützer der Gastfreiheit.
Zeter Ein auf Zypern gebrauchter Beiname.
[ Editiert von Administrator Linoma am 07.05.10 9:06 ]
Dem Zeus bzw. Jupiter werden neben drei Ehen zahlreiche Liebschaften nachgesagt, denen etliche Nachkommen zugerechnet sind.
Häufig verführte der Gott seine jeweilige Auserwählte dabei in einer besonderen Gestalt, z. B. als Tier oder Regen. Vielfach gilt er als Vater von Gestalten, für die auch andere Eltern genannt sind, oft titanische Urgottheiten. Darin soll sich die Ablösung der zuvor herrschenden Religion spiegeln.
Gattinnen
Als seine erste Gattin gilt die Metis (HESIOD, Theogonie, 886). Weil Zeus geweissagt war, daß ein Sohn der Metis ihn selbst stürzen werde, verschlang er die schwangere. Später litt er unerträgliche Kopfschmerzen und seiner Stirn entsprang die Athene. Geburtshelfer war dabei der Hephaistos, der ihm den Schädel aufschlug.
Danach soll Zeus die Titanentochter Themis geheiratet haben. Die Kinder aus dieser Verbindung sind im einzelnen die Horen und die Chariten. (HESIOD, Theogonie, 901ff.)
Dritte rechtmäßige Gattin des Zeus war seine eigene Schwester Hera. Die eroberte er, indem er sich in einen hilflosen Vogel verwandelte. Als Hera diesen Kuckuck aufnahm, gab der Gott sich seine eigene Gestalt zurück.
Mit ihr gilt er als Vater der Hebe, der Ilithyia und der Arge. Nach HOMER wurde er von ihr auch Vater des Hephaistos (Illias, 18.395ff.), nach HESIOD auch des Ares (Theogonie, 922).
Uneheliche Verbindungen
Die Untreue des Zeus ist legendär, seine Gespielinnen waren Göttinnen, Nymphen und Menschenfrauen. Als seine erste sterbliche Buhlschaft gilt die Niobe, Tochter des Phoroneus, mit der er den Argus zeugte, den Reigen seiner sterblichen Geliebten beschloß die Alkmene, die Mutter des berühmten Herakles. Auch eine Neigung zu dem Ganymedes wird ihm nachgesagt.
Agae Diese Gattin des Pan, der selbst Sohn des Zeus sein soll, wurde von diesem Mutter des Aegipan.
Aegina In Gestalt des Feuers näherte er sich dieser Tochter des Asopus und der Methone. Aegina wurde daraufhin Mutter des Aiakos. (OVID, Metamorph. VI,113)
Alkmene Mit dieser Tochter des Phoroneus zeugte Zeus den Herakles. Dabei hatte er sich in Amphitryon verwandelt, den Gatten der Alkmene. (OVID, Metamorph. VI,112)
Antiope In einen Satyr verwandelte sich Zeus, um diese Tochter des Nykteos zu verführen. Antiope wurde daraufhin Mutter von Zwillingen (OVID, Metamorph. VI,110), Amphion und Zethos.
Asteria Diese, die ihm noch in eine Wachtel verwandelt zu entkommen suchte, überwältigte er als Adler. (OVID, Metamorph VI,108)
Contumelia Diese oder die Hybris soll Zeus zum Vater des Pan gemacht haben.
Danae Diese Tochter des Akrisios schwängerte Zeus, indem er als goldener Regen auf sie herabfiel. (OVID, Metamorph VI,113) Danae gebar hernach den Perseus.
Demeter Diese Göttin (röm. Ceres) zeugte mit dem Zeus die Persephone, die ihrerseits von Zeus Mutter des Dionysos-Zagreus wurde.
Dione Diese soll ihm zum Vater der Aphrodite gemacht haben. siehe Dione
Elektra Mit dieser Tochter des Atlas zeugte Zeus den Dardanus.
Europa Die Tochter des Agenor, die Zeus in Gestalt eines Stiers entführte, gebar auf Kreta Minos, Sarpedon und Rhadamanthys.
Garamantis sie wurde von Zeus Mutter des Jarbas
Hora diese Nymphe bescherte ihm den Kolax.
Hybris Diese oder die Contumelia soll Zeus zum Vater des Pan gemacht haben.
Io Um sich dieser Tochter des Inachos nähern zu können, sandte Zeus dichten Nebel und zeugte so mit der danach von ihm in eine Kuh verwandelten Io den Epaphos. Das ist jener, der später den Phaeton zu seiner Sonnenfahrt herausforderte. (OVID, Metamorph I,588)
Jolambe Diese machte ihn zum Vater der Thebe.
Kallisto Diese Nymphe war Tochter des Lykaon und Zeus brachte sie zu Fall, indem er sich die Gestalt der Göttin Artemis gab. Kallisto wurde Mutter des Arkas. (OVID, Metamorph II,417ff.)
Kalyke war Tochter des Aiolos und von Zeus Mutter des Endymion.
Karme war Tochter des Eubulus und von Zeus Mutter der Britomartis.
Klymene Mit dieser soll Zeus die Mnemosyne gezeugt haben, die ihrerseits von ihm Mutter der Musen geworden sei.
Klytoris Um diese zu berücken, verwandelte sich Zeus in eine Ameise.
Leto Mit dieser Leto oder Latona zeugte Zeus die Götter Artemis und Apollo.
Leda In einen Schwan verwandelt zeugte Zeus mit Leda (OVID, Metamorph, VI,109), Gattin des Tyndareos, den Polydeikes und die Helena. Dieses soll sich unter dem Gipfel des Taygetos zugetragen haben. (KERÉNYI, 86)
Maia Mit dieser Tochter des Titanen Atlas soll er den Hermes gezeugt haben.
Mnemosyne Ihr näherte sich Zeus in Gestalt eines Hirten (OVID, Metamorph. VI,114) und machte sie zur Mutter der Musen. Mnemosyne selbst gilt als Tochter des Zeus, die Mutter war dann Klymene.
Niobe Mit dieser Tochter des Elektryon zeugte Zeus den Argos, den mythischen Gründer des argivischen Reiches. siehe Niobe
Persephone / Proserpina Diese, die OVID Deois nennt, weil sie Tochter der Demeter und des Zeus war, näherte er sich in Gestalt einer schillernden Schlange (Metamorph. VI,110), wovon sie mit dem Zagreus schwanger wurde (siehe unten, Semele).
Pluto Mit dieser Tochter des Himas soll er den Tantalos gezeugt haben.
Protogenia Den Aethlius zeugte Zeus mit dieser Tochter des Deukalion und der Pyrrha, die als einzige seine Flut überlebt hatten.
Pyrrha Diese Tochter des Epimetheus wurde von ihm Mutter der Helena.
Semele Den Weingott Dionysos gebar ihm diese Tochter des thebanischen Königs Kadmos. Sie strafte die Hera, indem Semele verbrannt wurde, doch reifte der ungeborene Dionysos im Oberschenkel des Zeus heran. (siehe oben, Persephone)
Taygete Diese machte ihn zum Vater des Lacaedamon.
Thalia Die Thalia wurde von Zeus Mutter der Paliken.
Ungenannte Eine namentlich nicht weiter erhellte sithnidische Nymphe machte ihn zum Vater des Megarus.
„jedoch sind es die erzähleten keineswegs alle (...) Er nahm auch noch mehr Gestalten an, als erzählet worden, seinen Leidenschaften Genüge zu tun” (HEDERICH, Grdl. myth. Lex., Sp. 1410)
Darstellung
Dargestellt wird Zeus in würdevoller Haltung, auf einem Throne sitzend, mit ernstem Blick und wallendem Haupthaar und Bart, mit Szepter, einem Adler und dem Donnerkeil.
Die berühmteste Statue des Zeus stand in seinen Tempel in Olympia, einem der sieben Weltwunder. Das Bild schuf der berühmte Bildhauer Phidias aus Gold und Elfenbein, sie soll 30 Meter hoch gewesen sein.
Verehrung
Dieser Gott wurde weithin verehrt und soll auch den Atlantern bekannt gewesen sein. Geschichtlicher ist seine Verehrung bei Ägyptern, Kretensern, Griechen und Römern, wobei die Namen des Gottes sehr unterschiedlich sind.
Geheiligt waren ihm die Spitzen der Berge, der Adler, Eichen und Buchen und überhaupt fruchttragende Bäume. Der Adler soll ihm deshalb besonders zugeeignet sein, weil ein solches Tier ihm gutes Vorzeichen gab, als Zeus selbst vor dem Krieg gegen die Titanen auf der Insel Naxos geopfert hatte. Eine andere Deutung sieht in der Widmung des Adlers dessen Hilfe bei der Gewinnung des Ganymedes.
Eines der bedeutensten Heiligtümer dieses Gottes stand in Olympia, wo sich in seinem Tempel ein gewaltiges Standbild des Zeus befand und das eines der sieben Weltwunder der Antike war. Dem Zeus zu Ehren wurden hier die olympischen Spiele abgehalten.
In Dodona befand sich ein wichtiges Orakel des Zeus, in dem er unter dem Namen Naios wirkte.
In Rom standen gleich mehrere dem Jupiter geweihte Tempel. Das ganze Capitolium war ihm geweiht, darin stand ein Jupiter-Tempel, den Domitian mit 12000 Talenten Gold verzieren ließ. Hier opferte man dem Gott Stiere, deren Hörner vergoldet waren, jeweils zur Monatsmitte (Iden) brachte man ihm ein Schaf dar.
Ein gewaltiger Zeustempel, von dem Trümmer erhalten sind, stand in Baalbek, Libanon, das die Griechen als Stadt des Sonnengottes Heliopolis nannten.
Vermischtes
Der Übergang der Herrschaft von Kronos auf Zeus wird als Übergang von den vorhellenischen zu den olympischen Göttern betrachtet, die die in Griechenland eindringenden Stämme mitbrachten.
Das antike griechische Adelsgeschlecht der Aiakiden leitete die Herkunft seiner Untertanen von Ameisen her, welche von Zeus in Menschen verwandelt worden seien und nannte dieses Volk daher Myrmidonen. (K. BETH i. Handwörterbuch, I, 465)
In manchen Tarotdecks heißt die sonst meist als „Der Hierophant” oder „Der Hohepriester” bezeichnete fünfte Karte der Trumpfreihe „Zeus”. Sie symbolisiert „die Auslegung des göttlichen Gesetzes im Hinblick auf das persönliche Verhalten und den gesellschaftlichen Verhaltenskodex” (SCOTT HOLLANDER, 49).
Quelle: Soweit nicht gesondert angegeben folgt die Sammlung HEDERICHs Gründl. mythol. Lexikon