Neben der Bundeslade sollen sich den Überlieferungen zufolge auch die geheimen Weisheiten Solomons in seinem Tempel befunden haben.[1] Bei Berührung der Schlüssel Solomons sollen sich einem die Tore zu den geheimen Lehren und dem geheimnisvollen Wissen des Tempels geöffnet haben. Doch mit der Zerstörung des Tempels verschwanden auch die Weisheiten. Seitdem konnte niemand etwas über den Verbleib der legendären Schlüssel Solomons berichten, geschweige denn sa gen, um welche Weisheiten es sich dabei handelt.
Nach Ansicht der katholischen Kirche ist das „Buch der Weisheit“ König Solomon zuzuschreiben, obwohl der Verfasser selbst nicht namentlich erwähnt wird. Anklänge an den biblischen Bericht über ihn (Kapitel 7,7 und 9,8) legen diese Vermutung nahe. In der griechischen Übersetzung trägt das Buch daher die Überschrift „Weisheit Sal omons“. In der lateinischen Vulgata heißt es hingegen aber nur „Buch der Weis heit“.[2] Die Änderung des Titels von Sapientia Salomonis in Liber Sapientiae stammt von Hieronymus. Er war davon überzeugt, dass Solomon nicht der Verfasser gewe sen sein kann.[3]
Andere sehen in den Schlüsseln Solomons ein magisches Buch und verbinden damit Zauberei.[4] Doch die Schlüssel können sich nicht allein darauf beschränken, sonst wären es nicht die legendären Weisheitsschlüssel. Durch Zauberei alleine erlangen wir schließlich keine Weisheit! Und so bleiben auch in Sachen „Solomonische Weis heiten“ noch viel Fragen offen: Gab es das geheime Wissen wirklich? Wie sehen die Weisheitslehren aus? Und nicht zuletzt: Wo befinden sie sich heute?
Die Antworten auf diese Fragen finden wir in einem unscheinbaren Buch. Wer es liest und versteht, den spricht es sofort an ‒ für andere bleibt es wohl immer das sprich wörtliche Buch mit den sieben Siegeln. Und so heißt eines der wertvollsten Bücher der Menschheit:
Kybalion Eine Studie über die hermetische Philosophie des alten Ägyptens und Griechenlands (Edition Akasha)[5]
Das Buch erschien erstmals 1908[6] in Chicago in englischer Sprache. Die Verfasser, von denen man nur erfährt, dass es sich um „drei Eingeweihte[n]“ handelt ‒ ein Hinweis, der vermutlich die Authentizität des Werks unterstreichen soll ‒ bleiben ano nym.[7]
Dem Inhalt nach handelt es sich um die streng geheim gehaltene, hermetische Philo sophie des alten Ägyptens und Griechenlands. Diese Behauptung lässt sich leider nicht in ausreichender Form belegen, denn es gibt kaum wissenschaftlich verwert bare Unterlagen zu diesem Thema. Die Weitergabe dieser Lehren erfolgte traditionell „von Lippe zu Ohr“. Ihre Existenz war somit nie ein Geheimnis ‒ wohl aber ihre Inhalte. Die Schrift beschäftigt sich mit genau sieben hermetischen Prinzipien, die als Grundlage des hermetischen Denkens schlechthin aufzufassen sind. Im Einzelnen handelt es sich um:
1. das Prinzip der Geistigkeit,
2. das Prinzip der Entsprechung,
3. das Prinzip der Schwingung,
4. das Prinzip der Polarität,
5. das Prinzip des Rhythmus,
6. das Prinzip von Ursache und Wirkung,
7. das Prinzip des Geschlechts. Wenn auch die Herkunft der Quellen nicht belegt werden kann, so ist der Wahrheits gehalt dieser Thesen in jedem Fall nachweisbar und das in mindestens dreifacher Hinsicht: Zum einen kann sie jeder selbst nachprüfen. Als gleichzeitig höchste und grundlegendste Prinzipien gelten sie auf allen Ebenen und in allen Wissensgebieten. Sie sind allen anderen Gesetzen übergeordnet und gelten immer, überall und ewig. Deshalb nennt man sie auch Universalprinzipien. Weil Wahrheit und Weisheit Wis sen voraussetzen, kann man das Kybalion auch als „Buch des Wissens“ bezeichnen. Es enthält das gesamte Urwissen der Menschheit. Vor der babylonischen Sprach verwirrung war es allen Völkern bekannt, benutzten sie doch eine gemeinsame Ur sprache, die so genannte Lichtsprache. Zudem basieren alle wahren (auch mathematischen) Theoreme auf den sieben Säulen der hermetischen Philosophie. Sie ent halten den Plan Gottes, nach dem so viele suchen.
Genau deshalb kann man auf dieser Grundlage auch die Theorie von Allem (Theory of Everything) vollständig beschreiben. Die hermetische Philosophie des alten Ägyptens beschreibt die Theorie vom All bzw. die Theorie von Allem, denn das All ist in Allem und alles ist im All. Diese Theorie wird im Allgemeinen auch als „Weltformel“ bezeichnet. Namhafte Persönlichkeiten wie Albert Einstein und Stephen Hawking haben bislang vergeblich versucht, ihr auf die Spur zu kommen.
Mittlerweile arbeiten zahlreiche Wissenschaftler ‒ darunter die besten der Welt ‒ im europäischen Kernforschungszentrum CERN zusammenarbeiten, um mithilfe eines gigantischen Teilchenbeschleunigers den Urknall zu simulieren. Die Suche nach den fundamentalen Bausteinen im Kleinen soll Einblicke in das Universum im Großen ermöglichen und zur Lösung der Theorie von Allem beitragen.
Die „physikalische“ Suche nach der Weltformel ‒ so viel steht fest – wird nicht über die Erkenntnisse der Kybalion hinausgehen ‒ andernfalls wären es nicht die legendä ren Weisheitslehren Solomons. In der wissenschaftlichen Arbeit Die Theorie von Allem und die hermetischen Philosophie des alten Ägyptens und Griechenlands wurde bereits eine vollständige Beschreibung der in der Natur zu beobachtenden Phänomene geliefert.[8] Das Fazit: Die Theorie von Allem bestätigt im Umkehrschluss die Schlüssel Solomons.
Dass die in den Kybalion beschriebenen Prinzipien heute nicht mehr geläufig sind, hat in erster Linie damit zu tun, dass das Wissen um die Bedeutung des Begriffs selbst im Laufe der Jahrhunderte verloren gegangen ist. Anhand einer Entschlüsse lung des Wortes „Kybalion“[9] lässt sich aber eindeutig demonstrieren, dass es sich bei ihren Lehren um die legendären Schlüssel Solomons handelt, die über 2000 Jahre lang als verschollen galten. Das soll auch hier gezeigt werden.
Die Bedeutung des Wortes „Kybalion“ offenbart sich uns, wenn wir von der verborge nen Botschaft Solomons und Babylons erfahren. Freimaurer kennen auch heute noch den versteckten Sinn hinter „SOL-OM-ON“. Wie bereits erwähnt, wurde das Licht einst in allen Kulturen verehrt und angebetet. Die Römer nannten es Sol, im Sanskrit heißt es Om und bei den alten Ägyptern war das höchste Licht unter dem Begriff On bekannt.[10] Die Silbe On weist zudem auf die Sonnenstadt On hin. Zusammen ergeben die Silben ein Synonym für das dreifache Licht: den Namen „Solomon“. Wie in der ägyptischen und hebräischen Schrift existierten auch in anderen semitischen Schriften wie dem Arabischen ur sprünglich keine Vokale. Diese Tatsache erklärt, warum Solomon in unseren Breiten als Salomon, in arabischen Ländern als Suleiman und im angelsächsischen als Sol omon bekannt wurde.
Der Name „Babylon“ bedeutet ursprünglich „Tor zum magischen Licht“ oder „Sohn des Lichts“. Häufig findet man Bab-Ilu auch mit „Tor zum göttlichen Licht“, „Gottes pforte“ oder „Tor Gottes“ übersetzt.[11] Das ist aber nicht korrekt! Die Silbe Ilu leitet sich ‒ wie bereits mehrfach erwähnt ‒ vom lateinischen Verb illumino ‘(er)leuchten’ ab. Die akkadische Urform lautete Babilla. Dass Gott damit in Verbindung gebracht wird, steht im Zusammenhang mit der christlichen Hermeneutik, nach der Licht nur ein Synonym für Gott ist. Die eigentliche Bedeutung des Wortes Babylon enthüllt sich uns also, wenn wir seine Silben betrachten: Aus Bab beziehungsweise Ba ‘das Tor’, ‘die Pforte’ oder ‘der Sohn’ und ylon (yl on) beziehungsweise illu ‘das Licht’ entsteht so das „Tor zum Licht“!
Stellt man diesen Silben die Silben des Wortes Kybalion gegenüber, dann offenbaren sich darin die Schlüssel des Lichts:
Ky ba lion = Ba ky lion = Ba by lon
Die Worte Babylon und Kybalion unterscheiden sich in nur zwei Buchstaben. Dabei ist es kein Zufall, dass sie fast dieselben Silben beinhalten. Nachdem wir oben be reits die Bedeutung von Babylon entschlüsselt haben, können wir in Analogie dazu auch die letzten beiden Silben des Wortes Ky ba lion mit „Tor/Pforte zum Licht“ oder „Sohn des Lichtes“ übersetzen.
Tore öffnet man mit Schlüsseln. Um das Tor zum Licht zu öffnen, benötigen wir ganz besondere Schlüssel. Verstehen wir, dass wir mit den Kybalion die Hauptschlüssel zur Wahrheit in den Händen halten, dann erkennen wir, dass wir die Silbe Ky mit „Schlüssel“ übersetzen müssen. Und so halten wir mit den Kybalion[12] „die Schlüssel zum Tor des Lichts“, „die Schlüssel des Sohnes des Lichts“ oder einfach ausgedrückt
die Schlüssel Solomons (die Schlüssel des Lichts)
in den Händen. Die Etymologie der Wörter bestätigt uns diese Schlussfolgerung. Im Englischen heißt Schlüssel key, im Französischen clé und im Spanischen clave. Und so haben wir die Schlüssel Solomons gefunden und halten eines der größten Ge heimnisse der Menschheitsgeschichte in den Händen – die sieben Prinzipien der Weisheitslehren. Lehren, deren Bedeutung jahrhundertelang als verloren galt! Viele haben nach ihnen gesucht, obwohl sie doch immer (all)gegenwärtig waren.
Der Tempel Solomons ist ein Tempel des Lichts, so wie auch die Weisheiten Sol omons Weisheiten des Lichts sind. Zu Ehren des Lichtes wurde vor 2000 Jahren in Jerusalem der Tempel Solomons symbolisch in Stein gehauen ‒ ob er jemals real existiert hat, wird sich vielleicht nie klären lassen. Im Grunde genommen spielt das aber auch eine nur untergeordnete Rolle. In erster Linie ist er nämlich ein fiktiver Tempel – ein Tempel des Wissens, der auf genau sieben Prinzipien basiert.
Wer die sieben Weisheiten Solomons kennt und versteht, besitzt den magischen Schlüssel, bei dessen Berührung sich alle Tore des Tempels öffnen.[13] Es sind Prinzi pien, die im gesamten Universum und in allen Welten ihre Gültigkeit haben. Sie sind allen anderen Gesetzen auf allen Ebenen und allen Wissensgebieten übergeordnet. Sie gelten immer, überall und ewig. Deshalb nennt man sie auch universelle Prinzi pien. In Anbetracht ihrer Sonderstellung und außerordentlichen Bedeutung sollen die Prinzipien auch hier im Einzelnen wiedergegeben werden.[14]
Weiter mit:
4.1. Die sieben Prinzipien der Kybalion (Schlüssel Solomons)
[4] Wahre Magie ist den Schlüsseln Solomons zufolge die geistige Verwandlung, vgl. Kybalion, S. 36.
[5] Kybalion, S. 15.
[6] Das Buch Kybalion wurde acht Jahre vor Albert Einsteins allgemeiner und drei Jahr nach der spe ziellen Relativitätstheorie veröffentlicht. Zu diesem Zeitpunkt enthielt das Kybalion bereits alle sie ben Prinzipien, mit der man die Theorie von Allem beschreiben kann.
[7] Vgl. Kybalion, S. 11.
[8] Vgl. Lucifer 2009.
[9] Vgl. Lucifer 2009, Bd. 2, Kapitel 11. Die Schlüssel Solomons. Vgl. auch Lucifer 2009, (TOE), Kapitel 2.1. Die Herleitung des Begriffs „Kybalion“.
[10] Vgl. die Ausführungen des Großmeisters Robert Deumié auf der Website der Grand Loge SOL-OM-ON, Rite Oriental ET PRIMITF DE Memphis-Misraim. Die Großloge verweist mit der Silbe On auf die Sonnenstadt und erste ägyptische Hauptstadt Memphis hin. Online unter: http://pages.infinit.net/daath/solomon.html [Stand: 12.09.2009].
[12] Gemeint ist hier das gleichnamige Buch Kybalion.
[13] Kybalion, S. 25.
[14] Die Prinzipien sind ebenfalls Bestandteil der wissenschaftlichen Abhandlung Die Theorie von Allem und die hermetische Philosophie des alten Ägyptens und Griechenlands, auf die wir bereits weiter oben zu sprechen gekommen sind. Online unter: http://www.ky-ba-lion.de/portal/index.ph...eorie-von-allem [Stand: 09.09.2009].