Wie auch Edelsteine für verschiedene Zwecke genutzt werden können, ist dies auch beim Salz der Fall. Man nutzte seine reinigende Wirkung schon immer. Dies auch im Hexenglauben, um sich vor bösen Geistern und Flüchen zu schützen.
Alles um uns herum besteht aus irgendeiner chemischen Verbindung, ist mehr oder minder belebt, Veränderungen unterworfen. Betrachtet man die Raumluft unter diesem Aspekt einmal, so stellt man fest, das sie mehr oder weniger positiv oder negativ geladen ist. Stark positiv geladene Luft, hervorgerufen durch den Gebrauch elektronischer Geräte und die Wärme von Heizkörpern, beeinträchtigt Gesundheit und Stimmung eines Menschen. Gebraucht man regelmäßig Salzkristallleuchten, keine Lampen, sondern Leuchten, in denen man Teelichter entzündet, so setzt man positiv geladener Raumluft einen Schub negativ geladener Teilchen entgegen, was zur enormen Verbesserung der Luft führt. Man fühlt sich wohler, die Stimmung hebt sich und Atemwegserkrankungen verschwinden. Natürlich bestehen diese Leuchten aus Salz.
Das ist ein Beispiel für den Gebrauch von Salz. Lest anschließende Texte und probiert selber dies und das rund ums Salz aus.
Einem alten Aberglauben zufolge besass das Salz als Schutz gegen Hexen und böse Geister grosse Kraft, denn die verabscheuten es, weil es bei den Menschen als heilig galt. Die für das organische Leben wichtige Substanz erschien mit ihren Eigenschaften, Speisen zu konservieren und durch Eindampfen von salzhaltigem Wasser zu entstehen, früheren Generationen als etwas Magisches und wurde in alten Zeiten sehr geschätzt. Manche Kulturen verwendeten Salz bei Opferungen für ihre Götter, zur Bestätigung wichtiger Verträge oder zur Feier anderer sozialer Abmachungen. Eine besondere Bedeutung hatte das Salz in der christlichen Mythologie: In der Bibel wird Lots Weib in eine Salzsäule verwandelt, als es auf die sündige Stadt Sodom zurückblickt. Auch in so wichtigen religiösen Zeremonien wie der Taufe oder dem Exorzismus spielte das Salz eine Rolle.
Nahezu als Gotteslästerung wurde das Verschütten von Salz angesehen, denn das verschüttete Salz sollte Dämonen anlocken können. Warf man aber eine Prise davon über die linke Schulter, dann sollte das den Teufel vertreiben, wenn er erschien, um einem Menschen Böses einzuflüstern. Die Abscheu des Teufels vor diesem Stoff und dessen schützenden Eigenschaften war so gross, dass die bei den Hexensabbaten servierten Speisen angeblich völlig salzlos zubereitet waren. Man erzählte sich häufig die Geschichte von einem Mann, der als Gast an einem solchen Schmaus teilnahm und dabei bat, man möge ihm etwas Salz bringen, worauf die ganze Gesellschaft augenblicklich verschwunden sei. Deshalb gehörte auch bei Zaubereien, mit denen Dämonen oder Teufel beschworen werden sollten, niemals Salz zu dem notwendigen Beiwerk.
Wegen seiner vermeintlichen Wirkung gegen böse Geister und verderbliche Einflüsse wurde Salz zu Hilfe genommen, wenn man einen Menschen für anfällig gegenüber solchen Erscheinungen hielt. So wurde als sicherer Schutz vor Hexerei beispielsweise empfohlen, Neugeborene in Salzwasser zu baden oder ihnen ein wenig Salz zu verabreichen; Gebärende, die in den Wehen lagen, liess man mitunter Salz in der Hand halten, da das einer Überlieferung zufolge von grossem Nutzen sein sollte, wenn die Kräfte der Frau nachliessen. Argwöhnte jemand das Wirken einer Hexerei, dann konnte er an neun Morgen hintereinander jeweils eine Handvoll Salz ins Feuer werfen, damit der Zauber gebrochen würde. Die Melkerinnen streuten eine Prise Salz in Milcheimer und Butterfässer, damit keine Hexe Milch und Butter verderben konnte. Um festzustellen, ob eine bestimmte Person eine Hexe war, rieten amerikanische Hexenschauer, etwas Salz unter den Stuhl der Verdächtigen zu legen. Handelte es sich wirklich um eine Hexe, dann würde das Salz schmelzen.
Sprach eine Hexe einen Fluch gegen jemanden aus, der sie erzürnt hatte, dann war eine Möglichkeit, sich davor zu schützen, ihr eine Handvoll Salz hinterher zuwerfen, was alle Wirkungen einer Verwünschung aufhob. Starb ein Mensch, dann stellte man ihm eine kleine Schale mit einem Gemisch aus Salz und etwas Erde auf die Brust, um ihn vor den bösen Geistern zu schützen, die die Anwesenheit des Todes angelockt hatte.
Bei allen wichtigen Anlässen des Lebens, bei der Geburt, Taufe, Hochzeit, während des Essens und Schlafs, in der Fastenzeit, beim Antritt von Reisen, auf dem Sterbebett oder beim Begräbnis, immer dann, wenn der Mensch besonders offen und empfänglich ist, wurde Salz als Schutz gegen negative Einflüsse, Hexerei und Schadenszauber gestreut, ausgelegt in die Luft oder ins Feuer geworfen.
Besonders nett ist in diesem Zusammenhang der in verschiedensten Gegenden verbreitete Brauch besorgter Mütter, ihren ausgehenden Töchtern Salz in die Kleidung zu geben oder hinterher zu streuen, damit diese sich nicht mit den jungen Männern einlassen oder sich gar verlieben. Salz wurde außerdem in die Baugrube gestreut, bevor man das Fundament legte, vor dem Einzug in neue Häuser und Ställe gestreut. Salz schützte die Ernte bei der Einlagerung und das Vieh beim Austrieb. Aus dem Fenster geworfen, sollte es vor dem herannahenden Gewitter schützen, beim Backen und Kochen böse Geister fernhalten. Diese Bräuche sind bereits in den ältesten Schriften festgehalten.
Bei den Griechen und Römern wurde Salzwasser als Weihwasser, sowie als Schutz- und Abwehrzauber verwendet. Im Mittelalter sprach man ihm die Kraft zu, Dämonen zu vertreiben, wozu es sowohl im katholischen, als auch im späteren protestantischen Ritus verwendet wurde. Daher war auch der ursprüngliche Taufritus nicht nur eine Wassertaufe, sondern eine Reinigung mit Wasser, ein Prozeß der Öffnung und Segnung durch das Salben mit Öl und abschließend folgte die Neustrukturierung und Schutz durch das Salz. Als Schutzsymbol und damit als Garant für Glück und Reichtum wurde Salz immer heilig gehalten.
Es unvorsichtigerweise zu verschütten, brachte Unglück, es bewußt dagegen auszustreuen oder über die Schulter zu werfen, brachte Glück und bewahrte vor Schaden. Auch dieser Glaube hat sich bis heute gehalten und zieht mit den "Abenteuern des Tom Sawyer und Huckleberry Finn" (Mark Twain) noch heute in die meisten Kinderzimmer ein.
Salz als Reinigungsmittel
So wie negative Einflüsse durch das Salz abgewehrt werden sollten, so konnten bestehende Schwierigkeiten durch Salz aufgelöst werden: Um die Atmosphäre eines Hauses von Streit und Unfrieden zu befreien, wurde ein Salzkreis darum gezogen, oder die Stube mit Salz bestreut und anschließend ausgefegt. Auch verstorbene Seelen sollten so aus ihrer Verhaftung an das irdische Dasein befreit werden, damit sie Wohnungen und Häuser verlassen konnten. Das Lösen von Verhaftung ist ein großes Thema in der Mythologie des Salzes. Um einen friedlichen Tod zu erleichtern, wurde Salz ins Feuer gestreut, wenn ein Verwandter auf dem Sterbebett lag. Es sollte ihm helfen, sich zu verabschieden und den Weg zum Himmel zu finden.
Aber auch das Loslassen von, Gewohnheiten, Ängsten, Sorgen, Depressionen, aller "Quälgeister" der Menschen, sollte das Salz bewirken. Diese Bräuche ziehen sich bis in unsere Tage hindurch, in der modernen esoterischen Literatur wird erneut immer wieder auf die Reinigungskraft des Salzes verwiesen. Insbesondere für Mineralien und Edelsteine wird empfohlen, sie in Salz oder Salzwasser zu legen, um sie von negativer Energie zu befreien.
Salz als Heilmittel
Da Salz die Eigenschaft hat, Totes vor Zerfall und Verwesung zu bewahren, wurde in ihm schon immer eine besonderes erhaltende und lebensspendende Kraft vermutet. Schon die Germanen sahen im Salz die ansonsten unmögliche Verbindung zweier gegensätzlicher Elemente: Des Feuersund des Wassers. Salz war für sie daher etwas unmittelbar Göttliches. In der germanischen Überlieferung waren Salzquellen " dem Himmel nahe" Gebetsstätten, es wurden dort Wünsche erhört und Krankheiten geheilt. Dieses Element finden wir im Mittelalter wieder, wo Salz als " Übermittler göttlicher Segenskraft" bezeichnet wird, ebenso den christlichen Taufriten, die vom "Salz der Weisheit" sprechen.
Salz galt auch als Krankheitsorakel: Wurde Salz in der Hand beim Betreten des Krankenzimmers schnell feucht, so galt dies als Zeichen, daß die Krankheit nicht heilbar sei, blieb es dagegen trocken, war die baldige Genesung sicher. Salz galt als generelles Heilmittel gegen alle Krankheiten.
Es wurde für Bäder, Fußbäder, Abreibungen, Waschungen und zur Wunddesinfektion verwendet. Über den Kranken geworfen sollte es Fieber vertreiben. Die innere Einnahme half gegen Ohnmacht und Schwächeanfälle, äußerlich wurde es gegen Juckreiz, Geschwüre und Ausschläge verwendet. Als Schutz in einem Beutel getragen sollte es Ansteckung verhindern. Salzwasser-Fußbäder wurden gegen Kopfschmerzen, ausbleibende Menstruation und Impotenz angewandt, im Essen half es Heimweh und Liebeskummer zu lindern. Darin mag die alte Weisheit wurzeln, die vom versalzenen Essen auf einen verliebten Koch, bzw. eine verliebte Köchin schließt.