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Dieses Thema hat 11 Antworten
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 Franz Bardon
Linoma Offline




Beiträge: 1.500

09.10.2010 10:39
RE: Magie - Die 2.Tarotkarte Antworten

Magie ist das höchste Wissen, das es überhaupt auf unserem Planeten gibt, denn es lehrt sowohl die metaphysischen als auch die metapsychischen Gesetze auf allen Ebenen kennen. Dieses höchste Wissen trägt schon seit Menschengedenken die Benennung
M a g i e, war aber bisher nur besonderen Kreisen, zu denen vorwiegend Hohepriester und die größten Machthaber gehörten, zugänglich.

Als die höchsten Eingeweihten galten deshalb immer nur die Magos. Diese wußten von den wahren Lehren, hüteten sie aber mit aller Strenge. Sie kannten genau die Synthese nicht nur ihrer eigenen Religion, sondern auch aller übrigen Religionen. Dem Volke dagegen wurde jede Religion nur in Symbolen dargereicht. Erst nach vielen Jahrhunderten kamen einzelne Brocken dieses Wissens, begreiflicherweise sehr verhüllt, auch unter die Menschheit.

Da jedoch die überwiegende Zahl der Menschen nicht gesetzmäßig magisch geschult war, konnte sie diese vereinzelten Brocken nur vom individuellen Standpunkt aus begreifen und demzufolge auch nur unzulänglich und einseitig weitergeben. Deshalb ist das magische Wissen ohne jede Übertreibung bis zum heutigen Tage ein
G e h e i m w i s s e n geblieben.

Das Begreifen der wahren magischen Gesetze hängt von der magischen geistigen Reife eines jeden einzelnen ab. Um die erforderliche Reife zu erlangen, bedarf es unbedingt einer gewissen Vorschulung. Der Leser wird daher meinen Hinweis begreiflich finden, daß er die erste Tarotkarte wenigstens bis zur achten Stufe vollends beherrschen muß, wenn er in der höheren Magie weitere und ebenfalls gute Erfolge erreichen will.

Es gibt keine Wunder als solche, es gibt auch nichts Übernatürliches, denn diese Auffassung haben nur solche Menschen, denen Dinge und Geschehnisse, die sie nicht zu fassen vermögen, unverständlich sind. Magie ist ein Wissen, welches die praktische Anwendung der niedersten Gesetze der Natur bis zu den höchsten Gesetzen des Geistes lehrt. Wer sich mit Magie befassen will, muß unbedingt vor allem das Wirken der niedersten Naturgesetze verstehen lernen, um dann die darauffolgenden und zu guter Letzt die höchsten Gesetze zu begreifen.

Je nachdem, bei welchem Abschnitt der Leser angelangt ist oder mit welchen Gesetzen er sich augenblicklich befaßt, kann er sich der leichteren Übersicht halber das magische Wissen in drei Gruppen einteilen und zwar:
In eine niedere Magie, die die Naturgesetze, deren Wirken, Walten und Beherrschen angibt und gleichsam als Naturmagie bezeichnet werden kann.
Ferner in die mittlere Magie, die das Walten und Wirken und auch das Beherrschen der Universalgesetze im Menschen, im sogenannten Mikrokosmos, also in der kleinen Welt, behandelt, und schließlich:
In die hohe Magie, die das Wirken und Walten sowie das Beherrschen im Makrokosmos, womit das ganze Universum gemeint ist, umfaßt.

Daß die Kräfte und Gesetze sowohl der niederen als auch der mittleren und ebenso der hohen Magie in einem analogen Zusammenhang stehen, habe ich bereits in meinem ersten Werk "Der Weg zum wahren Adepten" einige Male erwähnt, in dem ich diese Kräfte, deren Wirken und Walten, ausführlich beschrieben habe.

Das magische Wissen könnte mit einer Schule verglichen werden, die die niedere Magie in die Elementarklassen, die mittlere Magie, das ist die des Menschen, in die Mittelschule, und die Magie des Makrokosmos, also die hohe Magie, in die Hochschule einreiht. Da laut der Hermestafel in der Magie das universale Axiom gilt, welches lautet, daß "das, was oben ist, auch das ist, was unten ist" und umgekehrt; so kann eigentlich weder von einer niederen und mittleren, noch von einer hohen Magie die Rede sein.

Es gibt demnach nur eine einzige Magie, und der Reifezustand des betreffenden Magiers gibt den Grad seiner Entwicklung an, bis wohin er im magischen Wissen gekommen ist, d. h. wie weit er sich bereits entwickelt hat.

Die universalen Gesetze, ob nun in guter oder böser Absicht berücksichtigt oder angewendet, bleiben immer ein und dieselben. Die Anwendungsweise eines Gesetzes hängt vom Charakter und von der Absicht des einzelnen ab. Gebraucht der Magier die Kräfte für gute Zwecke, mag er für sich selbst den Ausdruck "weiße" Magie wählen, verfolgt er aber unedle Zwecke, nenne er es "schwarze" Magie. Bei guten wie bei bösen Handlungen kommen stets ein und dieselben Gesetze in Betracht.

Der vernünftige Leser wird sich jedoch vollkommen klar darüber sein, daß es weder eine weiße noch eine schwarze Magie gibt. Diesen unterschiedlichen Begriff brachten mystische und religiöse Sekten in allgemeinen Gebrauch, indem sie einen Menschen, der ihnen nicht behagte, einfach als Schwarzmagier hinstellten. Um einen schlagkräftigen Vergleich anzuführen, sei bemerkt, daß es ebenso unlogisch wäre, wollte man vom universellen Standpunkt aus z. B. die Nacht als schlecht und den Tag als gut bezeichnen. Eines kann ohne das andere nicht bestehen, und diese beiden Pole mußten bei der Schaffung der großen und der kleinen Welt entstehen, um sich voneinander zu unterscheiden.

Gott, der universale Schöpfer, hat nichts Unreines und Schlechtes erschaffen. Damit soll aber nicht gesagt sein, daß der Mensch das Gute und das Böse tun soll. Der Gegensatz besteht nur deshalb, damit ihn der Mensch beherrsche und das Wahre vom Gegensätzlichen unterscheiden lerne. Der wahre Magier wird deshalb niemals das Negative unterschätzen, er wird es aber auch nicht meiden. Er räumt dem Negativen stets den Platz ein, der ihm zusteht, und das Negative muß ihm geradeso nützlich sein wie das Positive. Der Magier sieht daher in den negativen Kräften niemals böse Kräfte. Gut wie Böse wird er nicht vom religiösen, sondern vom universellen Standpunkt aus sehen und berücksichtigen.

Magie wird zumeist mit Zauberei verwechselt. Ich will hier nur kurz den Unterschied zwischen Magie und Zauberei erklären. Der wahre Magier hält sich genau an die universalen Gesetze, er kennt ihre Ursache und Wirkung und arbeitet bewußt mit diesen Kräften, wohingegen sich der Zauberer Kräfte bedient, deren wahre Ursache er überhaupt nicht kennt. Der Zauberer weiß zwar, daß, wenn er diese oder jene Kraft in Bewegung setzt, dieses oder jenes geschieht, aber über die weiteren Zusammenhänge kann er sich keine richtige Vorstellung machen, da ihm die Kenntnis der Universalgesetze fehlt. Er kennt vielleicht dieses oder jenes Gesetz oder er weiß teilweise Bescheid darüber, aber er kann sich keinen analogen Zusammenhang vom Wirken, Werden und Walten dieser Universalgesetze machen, da er die nötige Reife nicht besitzt.

Ein wahrer Magier dagegen, der nicht zum Zauberer hinabsinken will, wird niemals etwas tun, worüber er im voraus nicht vollkommen im Bilde wäre. Auch ein Zauberer kann im guten oder im bösen Sinne dies oder jenes aus der Geheimwissenschaft in Anwendung bringen, wobei es nicht darauf ankommt, ob es positive oder negative Kräfte sind, mit denen er arbeitet. Nur ist er nicht berechtigt, deshalb schon als Magier zu gelten.

Ein Scharlatan wiederum ist eine Person, die anderen Menschen etwas vorzutäuschen versucht und daher weder als Magier noch als Zauberer angesehen werden kann. Der Volksmund würde einen solchen Menschen einfach Betrüger nennen. Scharlatane prahlen nur zu gerne mit hohen magischen Kenntnissen, die sie nicht besitzen, und hüllen sich in mystische Geheimnistuerei, nur um die eigene Unkenntnis zu verbergen.

Gerade diese Kategorie von Menschen hat es auf dem Gewissen, daß das wahre magische Wissen sehr entstellt und entwürdigt wurde. Der wahre Magier kennzeichnet sich weder durch Geheimnistuerei, noch durch äußeren Prunk, im Gegenteil, er ist bescheiden und jederzeit bestrebt, der Menschheit zu helfen und den Reifen das Wissen verständlich zu machen. Dem Unreifen wird der Magier begreiflicherweise keine Mysterien anvertrauen, um das heilige Wissen nicht zu entwürdigen. Niemals wird der wahre Magier durch sein äußeres Gebaren das wahre Wissen nach außen hin zeigen.

Ein wahrer Magier ist von einem Durchschnittsmenschen fast überhaupt nicht zu unterscheiden, denn er paßt sich jedem Menschen, jeder Gelegenheit und jeder Situation an. Seine magische Autorität ist eine innere, die es nicht notwendig hat, äußerlich zu glänzen.

Noch eine Abart der Magie ist erwähnenswert, die irrtümlicherweise mit Magie verwechselt wird, mit derselben aber durchaus nichts zu tun hat, und zwar ist es die sogenannte Taschenspielerkunst. Der Taschenspieler ahmt durch seine Handfertigkeit und durch Sinnestäuschung anderer Personen einige Phänomene nach, die der echte Magier mit Hilfe der universalen Gesetze vollbringt.

Dadurch, daß auch Taschenspieler das Wort Magie für ihre Kunststücke gebrauchen, ist abermals ein Beweis dafür erbracht, wie tief der wahre Begriff von Magie gesunken ist. Es ist nicht meine Absicht, mich in diesem Buch mit Zauberkunststücken und Bühnentricks näher zu befassen, Tatsache jedoch ist, daß ein Taschenspieler weder ein Magier noch ein Zauberer sein kann, selbst dann nicht, wenn er sich seiner Handfertigkeit wegen noch so verlockende Namen gibt.

In diesem Buch beschreibe ich die Synthese des bisher noch nicht aufgeklärten Gebietes der Magie, und zwar das der Beschwörungsmagie, da gerade diese Art von Magie die am schwersten faßbare ist. Seit dem grauesten Altertum bis zur Neuzeit kamen Hunderte von Büchern in den Umlauf, die Anleitungen für Beschwörungen von Wesen, für Teufelspakte u. dgl. m. enthielten, aber keines von diesen Büchern konnte dem Leser wahres Wissen geben, geschweige denn ihm praktische Erfolge an Hand der empfohlenen Lektionen sichern.

Allerdings kam es laut Veranlagung und Reife des einzelnen hie und da dennoch vor, daß Teilerfolge erzielt wurden. Ein wahrer Magier aber, der sich mit dem Problem der Beschwörungsmagie eingehend befassen will, braucht nicht zu befürchten, daß er keine Erfolge oder nur Teilerfolge erzielen wird. Er gelangt zu der Überzeugung, daß er mit der Synthese der Beschwörungsmagie ohne weiteres eine erfolgreiehe Evokation zustande bringt.

Die anderen Kategorien der Magie, wie z. B. Mumialmagie, Sympathiemagie, Besprechungen, Heilungen durch sympathetische Mittel, will ich in diesem Werk nicht behandeln, denn diese ergeben sich einem echten Magier von selbst, falls er sich ihrer gelegentlich bedienen will. Die in den üblichen Büchern gegebenen Anleitungen kann sich der eingeweihte Magier nach den Universalgesetzen selbst umarbeiten und für die eventuelle Praxis anwenden.

Die Wahrheit wiegt meistens schwer.

Linoma Offline




Beiträge: 1.500

09.10.2010 10:48
#2 RE: Magie - Die 2.Tarotkarte Antworten

Die Symbolik der zweiten Tarotkarte - der Tempel der Einweihung

Die zweite Tarotkarte stellt den Tempel der Einweihung dar, der mit den Mikrokosmos - kleine Welt - identisch ist. Vielfach gilt diese Karte als der Tempel Salomons. Den Tempel stützen vier Säulen, die die vier Elemente darstellen und Wissen, Wagen, Wollen, Schweigen, als das quabbalistische Jod-He-Vau-He - Tetragrammaton - bedeuten.

Jede Säule steht auf einem kreisrunden Sockel - behauener Stein - als Symbol dessen, daß der Magier, der im Tempel die Einweihung erhält bereits vollkommener Herr eines jeden Elementes geworden ist.

Der schwarzweiße marmorne Fußboden hat gleichmäßige Quadrate, die das positive und das negative Wirken der Elemente auf der grobstofflichen Welt darstellen. Im höheren Sinne ist es die Gesetzmäßigkeit - Jupitersphäre - auf der grobstofflichen Ebene, mit welcher der Magier gleichfalls vollkommen vertraut sein muß, bevor er die Einweihung erhält.

Vor dem Altar ist der Fußboden mit einem Teppich belegt, der - genau in die Mitte geteilt - auf das positive und negative Wirken sämtliche Kräfte des planetarischen Systems auf unserer grobstofflichen Welt hinweist, deren vollkommener Herr der Magier ebenfalls sein muß - elektrisches - magnetisches Fluid.

Auf dem Teppich befindet sich der magische Kreis, der die Unendlichkeit das Alpha und Omega darstellt. Siehe Beschreibung des magischen Kreise im zuständigen Kapitel dieses Werkes. Im Kreise ist das Pentagramm als Zeichen des Mikrokosmos - kleine Welt -, das der Magier vollkommen ausgebildet haben muß, d. h., daß er in völliger Harmonie mit dem Makrokosmos ist. Das Pentagramm ist das Symbol des Mikrokosmos, wogegen der Makrokosmos gewöhnlich durch ein Hexagramm symbolisiert wird.

Der Magier, mit einem violetten magischen Gewand bekleidet, hält als Zeichen der durch das Akashaprinzip erreichten Gottverbundenheit - Intuition - in der linken Hand das magische Schwert, das Zeichen des Sieges und in der rechten Hand beschwörend hochgehoben den magischen Stab das Zeichen seines absoluten Willens - seiner absoluten Macht.

Zur Rechten des Magiers sitzt auf einem goldenen Thron die Hohepriesterin als Vertreterin der I s i s mit dem Buche der Weisheit in der linken und mit den zwei Einweihungsschlüsseln in der rechten Hand als Symbol der positiven und negativen Beherrschung. Sie weiht den zur Evokation vorbereiteten Magier in die tiefen Geheimnisse der Sphärenmagie ein. In manchen Tarotkarten wird die Hohepriesterin als Päpstin oder Kaiserin bezeichnet. Es ist dies die Karte der Macht und der Weisheit und muß in diesem Falle nicht das weibliche Prinzip andeuten.

Vor dem Kreise sind drei Altarstufen, die die Beherrschung der drei Ebenen - grobstoffliche, astrale und mentale - andeuten. Der Altar selbst gilt als Symbol der Verehrung. Das in seiner Mitte angebrachte Dreieck weist auf das dreidimensionale Wirken der göttlichen Emanation in allem - im Plus- und Minusprinzip - hin.

Die beiden Räucherpfannen als Symbol deuten darauf hin, daß der evozierende Magier die positiven - guten - und die negativen - bösen Wesen in seiner Gewalt hat und diese zu materialisieren imstande ist. Der Sphärenspiegel auf dem Altar gibt mit seinen sieben sphärischen Farben symbolisch an, daß der Magier nicht nur divinatorisch und durch das mentale Wandern mit allen Wesen der sieben Planeten in Kontakt stehen muß, sondern daß er die Wesen auch auf evokative Art und Weise auf die grobstoffliche Welt zu beschwören imstande ist.

Im Hintergrunde an der Wand sind als altägyptische Symbole der zweiten Tarotkarte die Göttinnen Isis und Nephtis angebracht.

Die Wahrheit wiegt meistens schwer.

Linoma Offline




Beiträge: 1.500

09.10.2010 10:50
#3 RE: Magie - Die 2.Tarotkarte Antworten

Die magischen Hilfsmittel

Obwohl ein wahrer Magier alles mit eigenen Kräften, die er infolge seiner geistigen Reife während der magischen Entwicklung errungen hat, also ohne Zuhilfenahme irgendwelcher Behelfe, vollbringen kann, bleibt es ihm überlassen, außerdem noch zur zeremoniellen Magie zu greifen und von dieser, wie von allen dazugehörigen Hilfsmitteln, ausgiebigen Gebrauch zu machen.

Die zeremonielle Magie hat den Vorteil, daß bei ständigem, also oftmaligem Gebrauch ein und derselben Sache Wirkungen hervorgerufen werden, ohne daß dabei die eigenen Kräfte in Anspruch genommen werden müssen. Die zeremonielle Magie ermöglicht demnach unter Zuhilfenahme verschiedener Hilfsmittel ein erleichtertes Arbeiten mit okkulten Kräften.

Im Grunde genommen sind alle magischen Hilfsmittel, jedes einzelne magische Gerät, eine Bewußtseinsstütze, besser gesagt Gedächtnisstütze. Durch die auf dieses oder jenes Gerät gelenkte Aufmerksamkeit wird im Bewußtsein diejenige Fähigkeit oder Kraft wachgerufen, die das betreffende Gerät symbolisiert. Sobald der Magier bei der Evokation das eine oder das andere Gerät zur Hand nimmt, kommt er augenblicklich in den entsprechenden Kontakt und erreicht mühelos den angestrebten Zweck.

Nimmt z. B. der Magier den magischen Stab in die Hand, der seinen absoluten Willen darstellt, so wird beim Gebrauch des Stabes durch den Willen des Magiers sofort der Kontakt mit dem gewünschten Geist hergestellt. Ebenso verhält es sich mit allen anderen magischen Hilfsmitteln, da sie die Symbole geistiger Kräfte, Gesetze und Eigenschaften sind.

Falls sich also der Magier mit zeremonieller Magie befassen will, so muß er seinen magischen Geräten die größte Sorgfalt widmen. Die Geräte sind mit einer geradezu religiösen Ehrfurcht zu behandeln. Je sorgfältiger, genauer und aufmerksamer man mit ihnen umgeht, um so wirkungsvoller werden sie sein. Magische Geräte sind soviel wie Heiligtümer und dienen ebenfalls dazu, dem Magier die für die zeremonielle Magie erforderliche Tempelatmosphäre hervorzurufen.

Beim Gebrauch der Geräte muß sich der Magier geradezu in einem völligen Entrückungszustand befinden. Würde man nur ein einziges Mal ein Gerät für einen anderen Zweck verwenden als für den es bestimmt ist, so hört das betreffende Gerät auf, magisch zu wirken und ist dann für den eigentlichen Zweck für immer unbrauchbar.

Da alle magischen Hilfsmittel in jedem Magier ein besonderes Ehrfurchtsgefühl hervorrufen, müssen sie den Augen uneingeweihter Personen verborgen bleiben, damit jede Profanation vermieden wird. Bevor also der Magier zu einem magischen Gerät greift, muß er unbedingt einen inneren Reinigungsprozeß entweder durch ein Gebet oder durch geeignete Meditation vornehmen. Niemals fasse er ein magisches Gerät an, wenn er sich nicht in dem zur Zeremonie erforderlichen Verfassungszustand befindet.

Der Magier sei sich jederzeit dessen bewußt, daß alle magischen Hilfsmittel bzw. Geräte die heiligsten Gesetze symbolisieren sollen und daß mit ihnen genau so wie mit Reliquien umzugehen ist. Nur in den Händen eines Magiers, der dies alles genau berücksichtigt, werden die magischen Geräte tatsächliche magische Wirkungen hervorrufen.

Durch genaue Beachtung der hier empfohlenen Maßregeln bezüglich der Einstellung zu allen magischen Geräten ruft der Magier in sich einen überaus starken Manifestationszustand des Glaubens, des Willens und sämtlicher Eigenschaften des Gesetzes hervor. Dadurch steigert er nur noch mehr seine magische Autorität und übt auf ein Wesen oder auf eine Kraft den erforderlichen Einfluß aus, so daß sich das angestrebte Resultat, die gewünschte Wirkung, auch tatsächlich realisiert.

Selbst dann, wenn der Magier längere Zeit seine magischen Geräte nicht gebrauchen sollte, stehen sie infolge ihrer Symbolik dennoch dauernd im Kontakt mit den bestimmten sie symbolisierenden Eigenschaften. Da ein jedes Gerät für einen besonderen Zweck magisch geladen, also geweiht ist, verliert es, solange es richtig behandelt wird, niemals die magische Wirkung, selbst dann nicht, wenn seit dem letzten Gebrauch Jahrhunderte vergangen sein sollten.

Sind die magischen Geräte dazu geweiht und geladen, daß sie nur dem Gebrauch jenes Magiers dienen sollen, für welchen sie hergestellt wurden, so dürfen solche Geräte natürlich von keinem anderen Magier benützt werden. Die Geräte hätten auch dann keine Wirkung, wenn sie etwa in die Hände eines Magiers geraten würden, der über die heilige Wissenschaft der Magie genau Bescheid wüßte, es sei denn, daß er dieselben für sich selbst von neuem weihen würde.

In den nachfolgenden Kapiteln führe ich die wichtigsten magischen Geräte und deren symbolische Entsprechungen sowie ihren praktischen Gebrauch an, wie sie für eine zeremonielle magische Operation im allgemeinen verwendet werden. Auf Grund meiner Angaben kann sich dann jeder Magier, wenn es ihm wünschenswert oder notwendig erscheint, weitere Hilfsmittel für besondere magische Zwecke selbst herstellen. Ich gebe ihm nur eine Richtschnur, wie er zu verfahren hat.

Die Wahrheit wiegt meistens schwer.

Linoma Offline




Beiträge: 1.500

10.10.2010 09:19
#4 RE: Magie - Die 2.Tarotkarte Antworten

Der magische Kreis

Alle magischen Bücher, die über zeremonielle Magie schreiben und über Beschwörungen und Anrufungen von Wesen jeglicher Art berichten, weisen darauf hin, daß hierbei der magische Kreis die wichtigste Rolle spielt. Für die Herstellung von magischen Kreisen zu verschiedensten Zwecken sind Hunderte von Anleitungen z. B. im Albertus Magnus, in der Clavicula Salomonis, in der Goethie, im Agrippa, in Magia Naturalis, in der Faust-Magia-Naturalis und in den ältesten Grimoarien zu finden.

Überall wird nur gesagt, daß man bei der Rufung oder Zitierung eines Wesens im Kreise stehen solle, aber nur höchst selten wird die esoterische Symbolik eines magischen Kreises erklärt. Für den ernst strebenden Magier will ich laut Analogien und laut den Universalgesetzen einen magischen Kreis in jeder Hinsicht eingehend beschreiben.
Ein richtiger magischer Kreis ist die symbolische Darstellung des Makrokosmos und auch des Mikrokosmos, also des vollkommenen Menschen.

Er bedeutet den Anfang und das Ende, somit das Alpha und Omega, ferner die Ewigkeit, die weder Anfang noch Ende hat. Der Kreis ist daher ein symbolisches Diagramm des Unendlichen, der Gottheit in allen ihren Aspekten, die vom Mikrokosmos, das ist vom wahren Eingeweihten oder dem vollkommenen Magier, erfaßt werden kann. Einen magischen Kreis zeichnen heißt die Göttlichkeit in ihrer Vollkommenheit symbolisieren, mit ihr in Verbindung zu kommen, namentlich dann, wenn der Magier mitten im Kreise steht, wodurch - symbolisch ausgedrückt - die Verbindung mit der Gottheit graphisch dargestellt wird.

Es ist die Verbindung des Magiers mit dem Makrokosmos in seiner höchsten Bewußtseinsstufe. Deshalb ist es vom Standpunkt der Magie aus durchaus logisch, wenn es heißt, im Mittelpunkt des magischen Kreises zu stehen und mit dem Bewußtsein, Eins zu sein mit seiner universalen Gottheit. Daraus ist ersichtlich, daß der magische Kreis nicht nur ein Schutzdiagramm gegen unerwünschte negative Einflüsse ist, sondern die Unantastbarkeit und Unangreifbarkeit wird infolge der Bewußtseinsverbindung mit dem Höchsten zum Ausdruck gebracht.

Ein im Mittelpunkt des magischen Kreises stehender Magier ist somit gegen alle Einflüsse, ob guter oder schlechter Art, gefeit, denn er symbolisiert die Gottheit im Universum. Außerdem ist ein im Kreise stehender Magier Gott selbst im Mikrokosmos, der die im Universum erschaffenen Wesen regiert und eine absolute Herrschaft ausübt.

Die esoterische Bedeutung des Stehens im Kreise ist also etwas ganz anderes, als die üblichen Bücher der Beschwörungsmagie behaupten. Würde sich ein im magischen Kreise befindlicher Magier dieser Esoterik nicht bewußt sein, daß er Gott, das unendliche Wesen, symbolisiert, wäre er nicht in der Lage, irgendeinen Einfluß auf ein Wesen auszuüben. Der Magier ist nämlich dann eine vollkommene magische Autorität, welcher alle Kräfte und Wesenheiten absoluten Gehorsam leisten müssen. Sein Wille und sein an die Wesen erteilter Befehl ist der Befehl des Unendlichen, also Gottes, und muß von den Wesen, mit denen der Magier in Kontakt tritt, ausnahmslos respektiert werden.

Unterläßt bei einer magischen Operation der Magier diese Einstellung, sinkt er zu einem Zauberer herab, der bloß etwas nachäfft, ohne in Kontakt mit dem Höchsten zu sein. Seine magische Autorität wäre demnach eine fragliche. Außerdem bestünde für ihn die Gefahr, von den zitierten Wesen entweder überhaupt nicht respektiert zu werden oder aber, was noch schlimmer wäre, er könnte geäfft werden, ganz abgesehen von anderen unerwünschten Begleiterscheinungen, denen er von den heraufbeschworenen Kräften ausgesetzt wäre, namentlich dann, wenn es sich um negative Wesen handeln sollte.

Die Bildung des magischen Kreises hängt von der individuellen Einstellung und vom Reifegrad eines jeden Magiers ab. Das Diagramm, also die Einzeichnung und Ausdrucksform der Göttlichkeit im Kreise, beruht auf der religiösen Weltanschauung des betreffenden Magiers. Deshalb sind Anleitungen über magische Kreise, die der orientalische Magus bei seinen Operationen befolgt, für einen Abendländer unverwendbar, da seine Ansicht über die Unendlichkeit und über den Gottesbegriff eine andere ist als die des Morgenländers.

Würde ein abendländischer Magier einen magischen Kreis nach morgenländischer Anleitung mit allen dazugehörigen göttlichen Namen zeichnen, so wäre der Kreis wirkungslos und der angestrebte Zweck niemals erreichbar. Ein dem Christentum angehöriger Magier darf also niemals einen magischen Kreis nach indischer oder nach einer anderen Religion zeichnen, wenn er sich vergebliche Mühe ersparen will. Immer hängt die Zubereitung des Kreises von der Anschauung und vom Glauben des persönlichen Gottesbegriffes ab, der ja im Kreise graphisch dargestellt werden muß.

Deshalb wird es einem wahren Magier niemals einfallen, Kreise zu ziehen, Rituale durchzuführen und Anleitungen der zeremoniellen Magie zu befolgen, mit denen er in seiner Praxis nicht identisch ist. Es wäre genau so, wie wenn ein Abendländer im Abendlande morgenländische Kleidung tragen würde.

Das Zeichnen oder Ziehen des magischen Kreises ist demnach am besten so zu wählen, daß es der individuellen Reife und Ansicht des Magiers vollkommen entspricht. Ein in der Harmonie des Universums bewanderter und die Hierarchie genau kennender Magier kann bei Ziehung des Kreises diese berücksichtigen. Solch ein Magier kann in seinen Kreis zwecks leichterer Bewußtseinserhebung und Kontaktherstellung mit dem Universum je nach Möglichkeit die ganze Hierarchie des Universums in das Diagramm aufnehmen.

Es steht ihm frei, eventuell auch mehrere Kreise in gewissen Abständen zu ziehen, in die er die Hierarchie des Universums in Form von göttlichen Namen, Genien, Fürsten, Engeln und übrigen Mächten einzeichnet. Beim Zeichnen des Kreises ist natürlich entsprechend zu meditieren und die Vorstellung des betreffenden göttlichen Aspektes in Betracht zu ziehen. Der wahre Magier muß wissen, daß göttliche Namen symbolische Bezeichnungen von göttlichen Eigenschaften und Kräften sind.

Daß er bei der Ziehung des Kreises und bei der Einzeichnung der göttiichen Namen auch die den betreffenden Kräften zusagende Analogie, wie Farbe, Zahl und Weltrichtung, berücksichtigen muß, ist selbstverständlich, will der Magier nicht insofern eine Lücke in seinem Bewußtsein entstehen lassen, als er das Universum nicht vollkommen analog dargestellt hätte.

Jeder magische Kreis erfüllt stets seinen Zweck, ob er nun einfach oder kompliziert ausgearbeitet ist, wenn man in der Lage ist, das eigene Bewußtsein mit dem Universalbewußtsein, worunter das kosmische Bewußtsein zu verstehen ist, in Einklang zu bringen. Sogar ein großer Faßreifen erweist im Notfall denselben Dienst, wenn man sich bei dessen Anwendung gleichfalls richtig einzustellen vermag und felsenfest davon überzeugt ist, daß dieser Kreis, in dessen Mittelpunkt man sich befindet, das Universum darstellt, auf das zu reagieren ist.

Der Magier wird die Wahrnehmung machen, daß, je belesener, je intellektueller und je reicher an Wissen er ist, um so kompliziertere Rituale und ebenso hergestellte magische Kreise er henötigen wird, um genügend Bewußtseinsstützen in seinem Geist zu haben, die ihm dann im Mittelpunkt des Kreises eine leichtere Verbindung des Mikro- und Makrokosmos ermöglichen.

Die Kreise selbst, ob es nun um ganz einfache oder komplizierte hierarchisch gezeichnete geht, können je nach den Umständen, je nach der Situation, dem Zweck und der Möglichkeit, verschiedenartig gebildet werden.

Arbeitet man im Freien, so zieht man den magischen Kreis mit einer magischen Waffe, entweder mit einem Dolch oder magischen Schwert, in die Erde. Beim Arbeiten im Raum kann der Kreis mit Kreide auf dem Fußboden gezogen werden. Auch auf ein großes Stück Papier kann man den magischen Kreis aufzeichnen. Der idealste Kreis aber ist derjenige, der auf einem Tuch, Flanell oder Seide, genäht oder gestickt wird, da man einen solchen Kreis sowohl im Raum als auch im Freien einfach ausbreiten kann.

Auf Papier gemalte Kreise haben den Nachteil, daß bei deren öfterem Gebrauch das Papier reißt oder anderweitig beschädigt wird. Jedenfalls muß der Kreis so groß sein, daß man sich in demselben frei bewegen kann. Bei der Ziehung des Kreises ist die nötige Einstellung und Konzentration das wichtigste. Würde man einen Kreis ziehen, ohne sich dabei gleichzeitig entsprechend zu konzentrieren, hätte man zwar einen Kreis, aber keinen magischen.

Bei einem auf Tuch oder Seide aufgenähten magischen Kreis ist derselbe mit dem Finger, mit dem magischen Stab oder mit einer magischen Waffe bei entsprechender Konzentration, Meditation und Einstellung zu überfahren bzw. nachzuziehen. Der Magier muß sich bei diesem Nachziehen des Kreises magisch darauf einstellen, daß nicht die Waffe, die er zum Nachziehen benützt, den Kreis bildet, sondern daß es die göttliche Fähigkeit ist, die durch das betreffende magische Gerät symbolisiert wird.

Ferner bedenke der Magier, daß nicht er es ist, der in seiner persönlichen Einstellung den magischen Kreis zieht, sondern daß der göttliche Geist durch die Hand des Magiers und durch das Gerät den Kreis bildet. Deshalb ist vor jeder Ziehung des magischen Kreises die Bewußtseinsverbindung mit der Allmacht, also mit dem Unendlichen, durch Meditatiori und durch Influenzierung herbeizuführen.

Der geschulte Magier, der die praktischen Übungen der ersten Tarotkarte laut meinem ersten Werk "Der Weg zum wahren Adepten" vollkommen beherrscht, hat in einer der im genannten Werk angegebenen Stufen gelernt, sich seines Geistes bewußt zu werden und als Geist bewußt zu handeln. Für ihn ist es natürlich nicht schwer, sich vorzustellen, daß nicht er, sondern der göttliche Geist in allen seinen höchsten Aspekten den gewünschten magischen Kreis zieht.

Der Magier sieht hier ganz eindeutig, daß auch in der unsichtbaren Welt es nicht dasselbe ist, wenn zwei Menschen ein und dasselbe tun, denn ein Zauberer oder Stümper in der Magie, der die nötige Reife nicht hat, wird niemals imstande sein, einen Kreis
m a g i s c h zu ziehen.

Ein in der Quabbalah bewanderter Magier kann in den inneren Kreis auch noch einen zweiten schlangenförmigen Kreis ziehen, den er in 72 Felder teilt und jedes Feld mit dem Namen eines Genius versieht. Die Namen der Genien nebst Analogien werden wiederum durch das richtige Aussprechen magisch gezeichnet. Arbeitet man mit einem auf Tuch angebrachten Kreis, so müssen die Namen in den einzelnen Feldern entweder in lateinischer oder hebräischer Sprache lauten.

Über die Genien, deren Analogie, Wirkung und Gebrauch, spreche ich ganz ausführlich in meinem weiteren Werk "Der Schlüssel zur wahren Quabbalah", das die praktische Quabbalah behandelt. Ein gestickter Kreis hat den Vorteil, daß man ihn leicht ausbreiten und zusammenfalten kann, ihn nicht jedesmal zeichnen muß und auch nicht jedesmal zu laden braucht. Die innen angebrachte Schlange ist nicht nur die Kopierung eines inneren Kreises, sondern sie vertritt außerdem symbolisch die Weisheit.

Noch andere Bedeutungen können dem Schlangensymbol zugeschrieben werden, wie
z. B. die Schlangenkraft, also Imaginationsfähigkeit usw. Es erübrigt sich, alles nochmals anzuführen, da es den Rahmen dieses Werkes weit überschreiten würde.

Ein buddhistischer Eingeweihter, der sein Mandala zeichnet, in das er seine fünf Gottheiten in Form von Figuren oder Diagrammen auf die dazugehörigen Emanationen stellt, meditiert dabei über jede einzelne Gottheit, mit der er sich influenziert. Auch diese magische Zeremonie, die eigentlich ein wahres Gebet zu den buddhistischen Gottheiten ist, kann nach unserer Anschauung als ein magischer Kreis angesehen werden. Näher darauf einzugehen ist überflüssig, denn die orientalische Literatur hat über diese magische Praxis teils in exoterischen und teils in geheimen Manuskripten genügend Material herausgegeben.

Der magische Kreis bietet viele Anwendungsmöglichkeiten. Er dient bei Beschwörungen von Wesen und auch zum Schutze gegen unsichtbare Einflüsse. Ein magischer Kreis braucht nicht immer auf der Erde gezeichnet oder aufgelegt werden. Er kann mitunter auch mit irgendeiner magischen Waffe, mit dem magischen Stab oder Schwert, in der Luft um sich herum mit der festen Vorstellung der betreffenden universalen Eigenschaft des Schutzes u. dgl. gezogen werden.

Ist keine magische Waffe bei der Hand, so kann dies bei richtiger Einstellung, d. h. mit der Verbundenheit Gottes, magisch auch mit dem Finger oder mit der Hand geschehen. Sogar durch bloße Imagination kann man einen magischen Kreis herstellen. Je nach Stärke und Wirkung der Imagination äußert sich dann auch die Wirkung des magischen Kreises entweder auf der Mental- oder Astralebene und indirekt auch in der grobstofflichen Welt.

Die bindende Kraft des Kreises ist in der magnetischen Magie allgemein bekannt. Ein magischer Kreis läßt sich auch mit Hilfe der Elementestauung oder der Lichtstauung herstellen. Bei der Beschwörungsmagie oder bei Anrufungen von Wesen empfiehlt es sich außerdem noch, in den Mittelpunkt des Kreises, in dem man steht, entweder einen noch kleineren Kreis oder ein Pentagramm mit der Spitze nach oben als Symbol des Menschen zu zeichnen, wodurch die kleine Welt, also der Mensch als wahrer Magier, symbolisiert wird.

In jenen Büchern, die den magischen Kreis beschreiben, heißt es ausdrücklich, daß man bei Anrufungen aus dem Kreis nicht heraustreten solle, was magisch soviel bedeutet, daß man den Kontakt oder das Bewußtsein der Verbundenheit mit dem Absoluten, also dem Makrokosmos, nicht unterbrechen darf. Daß man bei einer magischen Operation, bei der ein Kreis verwendet wird oder wo das Wesen vor dem Kreise steht, dann natürlich auch physisch nicht eher aus dem Kreise heraustreten darf, bevor das Experiment beendet und das Wesen abgeschickt wurde, ist selbstverständlich.

Aus dem hier Gesagten geht klar hervor, daß sich der wahre magische Kreis bei Arbeiten mit zeremonieller Magie durch nichts ersetzen läßt. Der Magier wird im magischen Kreis in jeder Hinsicht stets das höchste Symbol erblicken.

Es erübrigt sich, ein Muster eines magischen Kreises anzugeben, da auf Grund all dieser Angaben jeder Magier schon wissen wird, wie er zu verfahren hat, und die gegebenen Weisungen nur noch in die eigene Praxis zu übertragen braucht. Niemals vergesse er aber dabei die Hauptsache, und zwar die Einstellung zum magischen Kreis. Erst wenn er die kosmische Verbundenheit in sich durch Meditation und Imagination, also die Verbundenheit mit seinem Gott, erreicht hat, ist er befähigt, in den Kreis einzutreten und in demselben mit seiner Arbeit zu beginnen.

Das magische Dreieck

Dieses ist im Gegensatz zum Kreis, der das Symbol der Unendlichkeit, der Gottverbundenheit, das Alpha und Omega darstellt, das Symbol der Manifestation, das Symbol alles Erschaffenen, kurz gesagt, alles dessen, was überhaupt entstanden ist. Ohne richtige Kenntnis der Symbolik des magischen Dreieckes sowie aller weiteren magischen Hilfsmittel, wäre ein rituelles oder zeremonielles Arbeiten überhaupt nicht möglich.

In sämtlichen Grimoarien oder Beschwörungsriten wird vom Dreieck im allgemeinen gesagt, daß sich in ihm der gewünschte Geist, die Wesenheit und Kraft manifestieren solle. Das Manifestieren eines Wesens in ein Dreieck ist nur ein Aspekt der rituellen Magie, und kein Wesen könnte sich vollkommen manifestieren, wenn man nicht die ganze Symbolik des magischen Dreieckes verstehen würde.

Um diese Symbolik richtig zu erfassen, muß man in der Quabbalah einigermaßen bewandert sein und über das Geheimnis der Zahl D r e i völlige Kenntnis besitzen. Je mehr man von der Analogie der mystischen Zahl Drei weiß, um so tiefer kann man in die Symbolik des darzustellenden Dreieckes eindringen und um so leichter kann sich dann auch die gewünschte Kraft manifestieren.

Es würde zu weit führen, wenn ich hier die ganze Symbolik der Zahl Drei nebst deren Entsprechungen angeben wollte. Ich kann hier nur einige Anregungen bringen, die dem Magier als Richtschnur dienen mögen.

Vor allem ist das Dreieck ein Diagramm der uns bekannten dreidimensionalen Welt, worunter die mentale, astrale und grobmaterielle Welt zu verstehen ist. Jede gewünschte Kraft, die in die grobmaterielle Ebene nach außen hin projiziert wird, muß diese drei Ebenen durchlaufen. Das Diagramm zeigt uns das Dreieck mit der Spitze nach oben und deutet an, daß von oben, aus einem Punkt heraus, zwei Kräfte seitwärts auseinandergehen und in einer abgegrenzten Linie enden.

Ein Gesamtbild dieser zwei seitwärts auseinanderlaufenden Linien zeigt die beiden Universalkräfte, das ist das Plus und das Minus, Elektrizität und Magnetismus, die die untere Linie vereinigt. Damit ist die manifestierte Ursachenwelt symbolisiert, die sich vom astrologischen Standpunkt aus im Saturn, also in der Zahl Drei, kennzeichnet. Auf der Mentalebene symbolisiert sie den Willen, den Intellekt und das Gefühl, in der
Astralwelt die Kraft, die Gesetzmäßigkeit und das Leben, und auf der grobmateriellen Ebene, wie schon erwähnt, das Plus und Minus und das Neutrale.

Das Dreieck spiegelt sich mit seiner Gesetzmäßigkeit somit in allem und in jeder Hinsicht, denn es ist der Anfang alles Erschaffenen, die Grundursache alles Begreiflichen.

Auch in allen Religionen spielt die Zahl D r e i, also die Symbolik des Dreiecks, eine der wichtigsten Rollen. In der christlichen Religion ist es z. B. die Dreifaltigkeit: Gott Vater, Gott Sohn, Gott Heiliger Geist; in der indischen Lehre ist es Brahma, Vishnu und Shiva, also der Erbauer, der Erhalter und der Vernichter usw. Es ließen sich noch Hunderte von symbolischen Entsprechungen anführen, aber es soll dem Magier anheimgestellt bleiben, selbst und womöglich recht tief in diese Symbolik nebst allen Entsprechungen einzudringen.

Das Wichtigste und Wissenswerteste dabei bleibt stets das gleichseitige Dreieck, das sogleich nach dem Kreis ein universales Symbol in der Magie darstellt.
Niemals könnte man eine bestimmte Kraft oder ein Wesen in einen Kreis ohne ein Dreieck zitieren, da ja der Kreis das Symbol der Unendlichkeit und nicht das Manifestationssymbol darstellt. Diesen Grundbegriff übersehe kein Magier.

Man könnte zwar ein Wesen oder eine Kraft auch in eine andere Form als in die des Dreiecks zitieren, was zumeist bei niedrigeren Wesen gemacht wird, aber für hohe Kräfte und hohe Wesen wird es der Magier niemals unterlassen, auch das entsprechende Diagramm, in unserem Falle das Dreieck, gleich nach dem Kreis zu bilden. Der Magier weiß nun auch, daß der Kreis das unbegrenzte und das Dreieck das erste begrenzte Diagramm oder Raumzeichen ist, in welches ein Wesen, eine Kraft u. dgl. projiziert wird.

Bei magischen Anrufungen muß das Dreieck so groß sein, daß die zitierte oder projizierte Kraft oder Wesenheit darin genügend Platz hat, also nicht über das Dreieck hinausragen soll. Der Magier muß beim Arbeiten die Gewißheit haben, daß die Kräfte, die er in das Dreieck evoziert, ihm absoluten Gehorsam leisten und er selbst im Kreise stehend eine übergeordnete Kraft darstellt, durch den Kreis somit eine universale Gottesidee vertritt.

Deshalb kann auch ein Wesen, das in das Dreieck hineinevoziert wurde, dasselbe ohne vorherige Erlaubnis, oder richtig magisch gesagt ohne Abdankung, nicht verlassen. Was die Form des Dreieckes anbetrifft, so kann es sowohl spitzwinklig als auch rechtwinklig sein.

Das Dreieck wird aus demselben Material hergestellt wie der Kreis. Beim Arbeiten im Freien kann das Dreieck mit einer magischen Waffe: mit dem Schwert oder Dolch, gezogen werden. Ist der Kreis auf Tuch angebracht, so muß natürlich auch das Dreieck dementsprechend verfertigt sein. Das Zeichnen des Dreiecks ist magisch vorzunehmen, und zwar wird es nicht mit der grobstofflichen Hand, sondern mit dem Bewußtsein der astralen und geistigen Hand, ähnlich wie beim Kreis beschrieben, ausgeführt.

Ansonsten wäre das Dreieck wirkungslos und würde nicht den erwarteten Einfluß auf die gewünschte Kraft oder auf das gerufene Wesen ausüben. Dabei ist zu meditieren, daß durch das Dreieck als dem höchsten Symbol die Verdichtung der gewünschten Kraft zustande kommt. Der Magier wird zu der Überzeugung gelangen, daß, je mehr er von der Symbolik des Dreiecks weiß, einen um so größeren Einfluß er auf das gewünschte Wesen oder auf die gerufene Kraft ausüben kann.

Einen großen Vorteil bietet außerdem die Gewißheit, daß man schon beim Zeichnen des Dreieckes das Bewußtsein der Gottverbundenheit in sich hat, diese durch Meditation oder mittels Imagination hervorruft, so daß dann das magische Dreieck nicht der Magier, sondern die in ihm evozierte Gottheit zieht. Es empfiehlt sich, das Dreieck bei jedem Gebrauch mit der angegebenen Waffe nachzuziehen, um die Analogie im Dreieck selbst und im Bewußtsein des Magiers stets neu zu beleben.

Bei einem auf Papier gemalten oder auf Tuch ausgenähten Dreieck ist mit der Waffe leicht über die Linien zu fahren. Bei magischen Operationen, die keine magische Waffe erfordern, kann das Dreieck entweder mit dem magischen Stab oder auch nur mit dem Zeigefinger überfahren werden.

In die Mitte des Dreieckes wird gewöhnlich das Siegel oder der Talisman des betreffenden Wesens gelegt, womit seine symbolische Bedeutung zum Ausdruck gelangt. Die Herstellung eines Siegels oder Talismans beschreibe ich ausführlich in einem separaten Kapitel.

Ein gut geschulter Magier kann in das Dreieck statt eines Sigills einen fluidischen Kondensator mit entsprechender Ladung stellen, den er in ein flaches Gefäß, in den sogenannten Becher, schüttet. Er kann aber auch ein mit fluidischem Kondensator imprägniertes Fließpapier verwenden, das zum Zweck der Manifestierung der betreffenden Kraft oder Wesenheit entsprechend geladen wird. Welche von den beiden Möglichkeiten zu wählen ist, bleibt der Individualität des Magiers überlassen.

Diese Einzelheiten richten sich je nach der Wahl des Wesens oder der Kraft, mit der der Magier in Verbindung treten und die er verdichten oder manifestieren will.
Über fluidische Kondensatoren, flüssige und feste, einfache und komplizierte, habe ich bereits im Band "Der Weg zum wahren Adepten" eingehend berichtet. Man kann je nach Zweck und Analogie entweder einfache oder komplizierte fluidische Kondensatoren verwenden.

Das magische Dreieck ist also das Verbindungsdiagramm zu der gewünschten Kraft oder Wesenheit und kann eine, mitunter auch mehrere Aufgaben erfüllen. Vor allem dient es erstens dazu, den Kontakt mit den gewünschten Wesen anzuknüpfen, zweitens eine ganz bestimmte Wesenheit aus dem Makrokosmos in unsere grobstoffliche Welt zu evozieren und drittens die betreffende Wesenheit so zu verdichten, daß sie sogar auf der grobmateriellen Ebene Wirkungen hervorruft. All das richtet sich nach dem Wunsch des Magiers, ob die gerufene Wesenheit oder Kraft auf der Mental- oder Astralebene oder auf der grobstofflichen Welt wirken soll.

Laut dem Grundsatz, der dem Magier inzwischen gut bekannt ist, wird eine jede Kraft nur in der Sphäre wirksam sein, in die sie gerufen und verdichtet wurde. Beispielsweise kann ein in die Mentalsphäre projiziertes Wesen natürlich nicht die materielle Welt beeinflussen, sondern lediglich auf der Mentalsphäre wirken. Dasselbe gilt für die astrale und grobmaterielle Ebene. Über das Geheimnis der Verdichtung oder Materialisation von einer Sphäre in die andere findet der Leser Näheres im nachfolgenden Kapitel.

Die Wahrheit wiegt meistens schwer.

Linoma Offline




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10.10.2010 09:25
#5 RE: Magie - Die 2.Tarotkarte Antworten

Das magische Räuchergefäß

Viele Menschen glauben irrtümlicherweise, daß das gewünschte Wesen oder die gewünschte Kraft schon erscheinen muß, wenn sie bloß eine Räucherung und Zitation vornehmen, und sind dann sehr enttäuscht, wenn sich entweder gar keine Erfolge oder nur Teilerfolge einstellen! Mitunter fallen sie, was noch schlimmer ist, sogar der eigenen Phantasie und den verschiedenartigsten Halluzinationen zum Opfer. Aus diesem Grunde will ich dem Leser das große Geheimnis und die symbolische Bedeutung des Räuchergefäßes sogleich offenbaren.

Vor allem birgt die Symbolik des Räuchergefäßes das Geheimnis der Materialisation bzw. Verdichtung der gewünschten Kraft und Wesenheit. Weil nur wenigen Eingeweihten diese Tatsache bekannt war und ist, gehen so viele Anrufungen, bei denen versuchsweise die Exteriorisation eines Wesens angestrebt wird, fehl. Um hierfür ein einleuchtendes Beispiel anzuführen, könnte man solch ein einseitiges und unzulängliches Vorgehen mit einem Fisch vergleichen, den man aus seinem Element, dem Wasser, herauszieht und annimmt, daß er an der Luft weiterleben werde.

Nachher wundert man sich aber nicht wenig darüber, daß der Fisch bald zugrunde gegangen ist. Genau so verhält es sich bei Zitationen von Wesen und Kräften. Will man aus der unsichtbaren Welt ein Wesen auf unsere Erde rufen, dann muß man es verstehen, eine dem Wesen zusagende Atmosphäre zu bilden. Auch dem Menschen wäre es ohne vorherige Maßnahmen unmöglich, mit seinem grobmateriellen Körper in eine feinere Atmosphäre einzugehen.

Bei guter Veranlagung, starkem Willen und festem Glauben könnte man zwar im eigenen Mikrokosmos eine dem Wesen zusagende Schwingung hervorrufen und so den Kontakt mit dem Wesen herstellen, ähnlich wie ich es im ersten Band "Der Weg zum wahren Adepten", im Kapitel über den Gebrauch der Spiegelmagie beschrieben habe, aber dennoch wäre das Wesen dadurch niemals in der Lage, sich auf unsere grobstoffliche Ebene zu versetzen, um wirksam zu sein.

Nur hohe Intelligenzen, die die Gesetze der materiellen Welt genau so gut kennen und zu gebrauchen verstehen wie ein hoher Eingeweihter, der die Gesetze der sich außer seiner materiellen Welt befindlichen Sphären kennt und beherrscht, wären in der Lage, sich den zu manifestierenden Platz, in unserem Fall das Dreieck, für eine Materialisation selbst vorzubereiten.

Nur hat dann der Magier in einem solchen Fall keine Möglichkeit, das Wesen, das sich die für die Projektion notwendigen Vorbedingungen selbst schaffen muß, nach eigenem Gebrauch und Willen zu beherrschen, auch dann nicht, wenn er die Gottform in sich erzeugen würde. Er müßte sich damit abfinden, daß ein solches Wesen niemals seine magische Autorität vollkommen anerkennen würde, sondern freie Hand hätte, ihn zu täuschen und ihm den Gehorsam zu verweigern.

Diese Art der Evokation, wo sich ein Wesen die erforderliche Atmosphäre selbst schafft, wird leider von Zauberern gehandhabt, die es teils aus völliger Unwissenheit, teils sus mangelhafter magischer Entwicklung oder anderer Gründe wegen nicht verstehen, den sogenannten magischen Raum für das zitierte Wesen vorzubereiten. Ein auf solche Art angerufenes Wesen wird einem Zauberer in den meisten Fällen den Gehorsam verweigern, wird ihn betrügen oder gar zwingen, auf einen Pakt einzugehen, ganz abgesehen von Drohungen und vielen anderen Gefahren, denen ein Zauberer durch solch ein Wesen ausgesetzt ist.

Ein untrügliches Beispiel für diese Beschwörungsart ist und bleibt die Begebenheit mit Faust und Mephisto, über die ich noch im weiteren ausführlicher spreche. Solche und ähnliche Fälle haben sich im Laufe der Zeiten zu Hunderten, wenn nicht mehr, mit Unvorsichtigen zugetragen, nur sind sie fast durchweg unbekannt geblieben. Einem wahren Eingeweihten, der alle Maßnahmen sowie alle Entsprechungen, die für eine rituelle Magie notwendig sind, berücksichtigt, kann so eine Tragödie niemals begegnen.

Es ist daher Vorbedingung, die Symbolik aller magischen Hilfsmittel gut zu kennen und zu verstehen, um die Wesenheiten und Kräfte vollkommen beherrschen zu können.
Das Räuchergefäß ist also die Symbolik der Materialisierung eines Wesens, und bevor der Magier zur Rufung eines Wesens übergeht, muß er zuvor die für das Wesen erforderliche Atmosphäre schaffen. Er darf sich keinesfalls darauf verlassen, daß sich diese das Wesen selbst vorbereitet. Ansonsten besteht die Gefahr, daß der Magier dem Einfluß des Wesens gänzlich unterliegt.

Laut den ältesten Mysterien wurde unter Schaffung der Atmosphäre für ein gewünschtes Wesen jeglichen Ranges die Einstellung in den magischen Raum verstanden. Die verschiedensten Anleitungen waren hierfür maßgebend. Aus dem alten Ägypten bestehen bis heute noch Papyrusrollen, in denen Praktiken für die Einstellung in den magischen Raum enthalten sind, aber durch Unkenntnis der Symbolik blieben sie entweder unbeachtet oder wurden gänzlich mißverstanden.

Für die Zubereitung des magischen Raumes, also zur Symbolik des Räuchergefäßes, gehört zwecks Materialisierung eines Wesens die Raumimprägnierung. Schon in meinem ersten Werk, "Der Weg zum wahren Adepten", habe ich über die Imprägnierung des Raumes und dessen Ladungen für eigene und fremde Zwecke auf der grobstofflichen Ebene gesprochen und darauf aufmerksam gemacht, daß gerade diese Raumimprägnierung, also die Einstellung in den magischen Raum, die Zubereitung des Gefäßes, in dem sich das gewünschte Wesen oder die Kraft manifestieren soll, maßgebend ist.

Die Raumimprägnierung selbst und der Platz, an dem sich das betreffende Wesen manifestieren soll, hängen von der Kraft ab, mit der man arbeitet. Es wird sicherlich niemandem einfallen, den Raum etwa mit dem Erdprinzip zu laden, wenn man mit dem Feuerelement arbeitet usw. Dies wäre nicht nur töricht, sondern vor allem auch ungesetzmäßig. Arbeitet der Magier also beispielsweise mit Wesen der Elemente, so muß er den Raum, in dem die betreffenden Elementewesen materialisiert werden sollen, mit ihrem eigenen Element laden.

Gnomen oder Erdgeister können nur in einem Raum oder an einem Ort erscheinen, der mit dem Erdelement angefüllt ist; Wassergeister nur dann, wenn der Raum mit dem Wasserelement geladen ist. Luftgeister oder Feen können sich nur dann manifestieren, wenn das geistige astrale Luftelement im Raum vorherrscht; Salamander oder Feuergeister in einem mit dem Feuerelement geladenen Raume; höhere Wesen und Intelligenzen müssen den Raum mit Licht gefüllt haben. Das Licht muß die Farbe der dem Wesen entsprechenden planetarischen Analogie haben. Außerplanetarische Wesen können nur in reinem weißen Licht erscheinen.

Die Verfärbung des planetarischen Lichtes geschieht durch Imagination. Wesen der Saturnsphäre z. B. werden erscheinen, wenn die Farbe des Saturns vibriert, die violett ist; Wesen der Jupitersphäre erscheinen in blauer Schwingung; Wesen der Sonne in goldenem Licht; die des Marses in rotem; der Venus in grünem; des Merkurs in orangefarbigem und die des Mondes in silbernem. Arbeitet man mit guten Wesen, so darf die Verfärbung der einzelnen Sphären im glänzenden Licht nur schwach sein.

Je dunkler eine Farbe ist, um so schwieriger kann sich ein gutes Wesen manifestieren. Beim Arbeiten mit negativen Wesen ist dagegen die Sattheit der Farbe stark zu vertiefen. Wollte man ein gutes Wesen zwingen, in einem imprägnierten Raum wirksam zu sein, in dem eine Farbe dunkel vibriert, auch wenn es die Farbe des Wesens wäre, so kann es leicht vorkommen, daß ein negatives Wesen der planetarischen Sphäre die gewünschte Form des gerufenen guten Wesens annimmt und die gewünschte Intelligenz vortäuscht. Immer wird jenes Wesen erscheinen, das die Charaktereigenschaft der betreffenden Farbe hat.

Niedrige Wesen benötigen eine dunklere Färbung, also eine langsamere Schwingung als die höheren Wesen, die eine reinere Farbe und somit eine höhere Schwingung beanspruchen.

Arbeitet man im Freien, so ist imaginativ ein bestimmter Raum für die Imprägnierung zu bilden. Die Arbeit im Zimmer erfordert, daß es ganz mit dem betreffenden Element gefüllt wird. Die Imprägnierung geschieht entweder durch die Lungen- und Porenatmung in Verbindung mit der Imagination oder nur mit Hilfe bloßer Imagination. Das Einziehen des betreffenden Elementes oder des farbigen Lichtes geschieht durch den Körper des Magiers, der die Stauung im Körper vornimmt und das verfärbte Licht durch die Hände oder durch den magischen Stab oder direkt durch die Poren in den Raum ausstrahlen läßt und ihn auf diese Weise füllt, belebt und für das gewünschte Wesen oder für die gewünschte Kraft vorbereitet.

Diese Praktik der imaginativen Lichtstauung durch den Körper in den Raum wird bei Zitationen von Wesen und Kräften für eigene Zwecke angewendet. Der gleichen Methode bedient man sich, wenn man aus dem eigenen Körper, aus der eigenen Seele und aus dem eigenen Geist, also dem Mikrokosmos, eine der planetarischen Analogie zugehörige Eigenschaft oder Kraft projiziert und diese verdichten will.

Arbeitet man mit Wesenheiten, die für Zwecke anderer Menschen, also nicht für die des Magiers, bestimmt sind, so geschieht die Imprägnierung nur mittels Imagination, wobei die Raumimprägnierung direkt aus dem Universum zu nehmen ist. Erst in einem auf diese Art zubereiteten Raum kann die gewünschte Kraft oder das Wesen wirken und sich auch verdichten.

Ist der Raum genügend imprägniert, so kann der Magier noch eine spezielle Stauung im Dreieck vornehmen und mit Hilfe seiner Imagination die Form des zitierten Wesens bilden. Die Stauungskraft oder Dynamide des zugehörigen Elementes spielt hierbei die größte Rolle, und von ihr hängt auch die Wirksamkeit eines Wesens ab. Für grobmaterielle Wirkungen oder Einflüsse kann der Magier bei der Stauung eine schwache Räucherung von Ingredienzen vornehmen, die mit den betreffenden planetarischen Wesen im Einklang stehen.

Will man einen besonders starken Einfluß für materielle Wirkungen hervorbringen, dann ist bei diesen Räucherungen in die für die Erscheinung erzeugte Form entweder das elektrische oder das magnetische Fluid gestaut einzuleiten. Man kann auch das eine oder das andere Fluid oder eventuell beide zusammen - elektromagnetisches Fluid -, so wie es im Kapitel des ersten Werkes, "Der Weg zum wahren Adepten", über das Voltieren beschrieben ist - in einen fluidischen Kondensator bannen, den dann das Wesen benützt, um sich physisch betätigen zu können.

Besteht man aber bei der Materialisierung eines Wesens auf keinerlei Formbildung, so daß das Wesen auch formlos wirkt oder selbst eine beliebige Form annimmt, dann ist in das Dreieck auf die Oberfläche des flüssigen oder festen fluidischen Kondensators ein entsprechendes elektromagnetisches Volt mit der Wunschkonzentration zu bilden, das Wesen möge diese Kraft benützen, um die gewünschte Wirkung hervorzurufen.

Die Herstellung eines Voltes - in Form einer Kugel, innen elektrisch, außen magnetisch findet der Leser im ersten Werk, "Der Weg zum wahren Adepten", im Kapitel über die Erzeugung elektromagnetischer Volte beschrieben. Es sind hier gleichfalls alle Gesetze, wie Zeitdauer der Wirkung usw. zu berücksichtigen. Die grobstoffliche Räucherung mit den zuständigen Ingredienzen bezweckt nur eine leichtere Bildung des elektromagnetischen Fluids.

Der Magier bedient sich ihrer im Anfang, falls er eine entsprechende Bewußtseinsstütze in dieser Hinsicht benötigt. Durchaus notwendig ist sie nicht, und ein Magier, der alle Gesetze gut beherrscht, kann ruhig davon Abstand nehmen.

Der Gebrauch von narkotischen Räuchermitteln, die in vielen über die Beschwörungsmagie handelnden Büchern angeführt sind, ist vom richtigen Standpunkt des Magiers aus verwerflich, denn Opiate rufen, abgesehen von ihrer Gifthaltigkeit, nicht das gewünschte Wesen herbei, dafür aber Halluzinationen oder Unterbewußtseinsprojektionen des gewünschten Wesens hervor. Ein Magier wird deshalb niemals durch solche Versuche oder ähnliche Experimente seine Gesundheit gefährden.

Will der Magier Verstorbene oder Wesen, die sich im Akasha oder in der Astralwelt befinden, erscheinen lassen oder sie für andere Zwecke benützen, dann hat er auf dieselbe Art und Weise, wie bereits beschrieben, die Raumimprägnierung mit Akasha vorzunehmen und das elektromagnetische Fluid als Volt zu gebrauchen oder herzustellen. Diese Praktik behandle ich noch ausführlicher in einem weiteren Kapitel betrefiend die Nekromantie.

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Linoma Offline




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10.10.2010 09:26
#6 RE: Magie - Die 2.Tarotkarte Antworten

Der magische Spiegel

Nur vereinzelt wird in der bisher erschienenen Literatur der Gebrauch von magischen Spiegeln bei ritueller Magie empfohlen, da die Anwendung von fluidischen Kondensatoren in bezug auf die magischen Spiegel nur sehr wenigen Eingeweihten bekannt war und von diesen stets als ein großes Geheimnis gehütet wurde.

Der magische Spiegel ist zwar nicht unumgänglich notwendig, aber der Magier wird bei seinen Arbeiten zu solch einem guten Hilfsmittel immer gern greifen, namentlich dann, wenn er mit weniger intelligenten Wesen oder Kräften arbeitet. Mitunter kann der magische Spiegel sogar das magische Dreieck ersetzen. Vorteilhafter ist ein mit einem fluidischen Kondensator versehener magischer Spiegel, aber im Notfall kommt man auch mit einem optischen magischen Spiegel aus.

In meinem ersten Buch, "Der Weg zum wahren Adepten", habe ich in einem separaten Kapitel über den Gebrauch von magischen Spiegeln ausführlich geschrieben, so daß ich hier nur ganz kurz den Zweck anführe, dem ein magischer Spiegel bei einer Evokation dient um das Arbeiten zu erleichtern. Der magische Spiegel kann also bei ritueller Magie für folgende Zwecke verwendet werden:

1. Zur Kontaktherstellung mit Wesen und Kräften und zum Erschauen derselben.
Hierbei wird der magische Spiegel entweder in das Dreieck gestellt oder - was noch vorteilhafter ist - außerhalb des Dreieckes über der oberen Spitze angebracht. Die Ladung oder Imprägnierung ist dann mit der gewünschten Kraftstauung vorzunehmen. Die Wunschkonzentration erfolgt für den gedachten Zweck mittels Imagination in die gestaute Kraft - Volt - noch vor der eigentlichen Anrufung.

2. kann mit Hilfe eines magischen Spiegels die Raumimprägnierung vorgenommen werden, wobei die erforderliche Dynamide automatisch während der ganzen Evokation erhalten bleibt, ohne daß der Magier seine besondere Aufmerksamkeit darauf lenken muß und sich statt dessen anderen Phasen des Rituals, wie z. B. der Materialisation, dem Schauen, voll zuwendet. In diesem Falle wird der Spiegel in einer Ecke des Zimmers aufgestellt, so daß sich der Einfluß auf das ganze Arbeitsfeld erstreckt.

3. dient der Spiegel als Anziehungsmagnet für das gewünschte Wesen. Zu diesem Zweck ist mittels Imagination in der gewünschten Richtung die Spiegeloberfläche mit einem fluidischen Kondensator entsprechend zu laden. Der Spiegel ist dann entweder in der Mitte des Dreieckes oder über der oberen Spitze aufzustellen.

4. ist der magische Spiegel auch als Akkumulator zu verwenden, in den mittels Imagination und Stauung so viel qualitative und quantitative Kraft einkonzentriert wird, die es dem Wesen ermöglicht, die gewünschte Wirkung hervorzurufen. Hierbei kommt es nicht darauf an, ob durch diese gesammelte Kraft das Wesen eine sichtbare Form annimmt oder ein anderer Effekt, eine andere Wirkung, hervorgerufen werden soll. All dies hängt vom Wunsch und Willen des Magiers ab.

5. Ferner kann der Spiegel auch als Fernsprechgerät wirken. Zu diesem Zweck ist der fluidische Kondensator mit Akasha zu laden, und durch die Wunschkonzentration (Imagination) ist die Zeit- und Raumlosigkeit herzustellen. Die Evokation wird dann in den Spiegel hineingesprochen respektive hineinzitiert, und der magische Spiegel wird auf diese Weise zum astralen Fernsprechrohr gemacht.

Durch diese Methode wird nicht nur eine Kraft oder ein Wesen herbeigerufen, sondern das Wesen ist auch in der Lage, aus dem Spiegel heraus zu sprechen, und der Magier vernimmt dessen Stimme wie aus einem Lautsprecher nicht nur mentalisch oder astralisch, sondern er hört das Wesen zuweilen auch physisch. All dies bleibt dem Magier überlassen, wie und auf welche Sphäre er seinen Spiegel einstellen will.

Ein für die physische Ebene geladener Spiegel gibt auch magisch unentwickelten Personen die Möglichkeit, die Stimme eines Geistes physisch zu vernehmen. Nebenbei bemerkt können sich zwei gleichgeschulte Magier durch diese Spiegelmethode auch auf die größte Entfernung nicht nur geistig und seelisch, sondern auch physisch unterhalten und alles, ähnlich wie bei einem Radiosender, mit dem materiellen Ohr hören.

6. Noch eine weitere Möglichkeit bietet der Gebrauch des magischen Spiegels bei ritueller Magie, und zwar die Abschirmung von unerwünschten Einflüssen. Die Lichtkraftstauung ist dabei die gebräuchlichste Art. Bei der Ladung ist die Wunschkonzentration darauf zu lenken, daß alle unerwünschten Einflüsse zurückgehalten werden.

Die Strahlkraft eines auf diese Weise geladenen Spiegels muß so groß sein, daß ein unerwünschtes Wesen (Larve, Schemen u. dgl.) nicht einmal in die Nähe des Arbeitsfeldes kommt, geschweige denn sich getrauen würde, in dasselbe einzudringen. Auch hier ist der magische Spiegel so aufzustellen, daß er das ganze Arbeitsfeld bestrahlt.

In den meisten Fällen wird der Magier nur einen einzigen magischen Spiegel verwenden, und zwar für diejenige Aufgabe, die ihm am schwierigsten zu sein scheint. Bei zeremonieller Magie kann der Magier, wenn er will, mehrere magische Spiegel als Hilfsmittel für seine Zwecke verwenden, um sich die Arbeit zu erleichtern.

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Linoma Offline




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10.10.2010 09:32
#7 RE: Magie - Die 2.Tarotkarte Antworten

Die magische Lampe

Über diese, bekannt als die sogenannte Laterna magica, wurde ebenfalls in vielen Grimoarien und in den ältesten Büchern, die Geisterbeschwörungen behandeln, so manches angedeutet. Auch die magische Lampe ist in der Praxis der rituellen Magie ein sehr wichtiger Behelf, und der Magier wird sich ihrer beim Arbeiten sicherlich gern bedienen.

Die magische Lampe ist das Symbol der Erleuchtung, Erkenntnis, Erfahrung, der Intuition sowie des inneren Lichtes. Kurz gesagt, alle symbolischen Entsprechungen des Lichtes sind durch die magische Lampe vertreten. Das Anzünden der magischen Lampe bedeutet vom hermetischen Standpunkt aus soviel, als das innere Licht des Magiers anzünden und zur Flamme entfachen. Zum Mysterium der magischen Lampe gehört gleichzeitig auch die Farbe, worunter die Qualität, Vibration und Schwingung des Lichtes zu verstehen ist.

Die Qualität eines Wesens oder einer Ebene kommt in der Qualität der Farbe - rein oder gemischt -, die dem Charakter des Wesens entspricht, zum Ausdruck. Je reiner, heller, lichter und gleißender sich die farbige Atmosphäre eines Wesens oder einer Ebene gestaltet, mit einer um so höheren, intelligenteren und reineren Qualität hat man es zu tun. Niedrigere oder negative Wesen machen sich durch eine dunkle und trübe, somit unreine Farbe bemerkbar.

All dies zu wissen, ist für den rituell arbeitenden Magier von großer Wichtigkeit, und durch die Lampe bringt er die Erleuchtung symbolisch zum Ausdruck. Beim Arbeiten mit Wesen ist das Lampenlicht mit Gläsern oder farbigem Cellophan (Folie) so abzuschirmen, damit man diejenige Farbe erzielt, die dem Wesen zusagt. So wird z. B. beim Arbeiten mit Elementewesen bei Feuergeistern das Lampenlicht mit rubinroten Gläsern versehen oder das Glas so gefärbt, damit die Lampe rotes Licht verbreitet.

Bei Luftgeistern oder den sogenannten Feen ist dunkelblaues Licht notwendig; die Lampe ist also mit dunkelblauem Cellophan oder mit Seide von dieser Farbe zu umgeben, damit blaues Licht entsteht. Wassergeister, die sogenannten Nixen, müssen grünes Licht haben. Bei Erdgeistern nimmt man gelbes bis ins Braune gehendes Licht. Als Universallicht gilt die Akashafarbe, und die magische Lampe muß infolgedessen violett leuchten.

Hohe Wesen oder außerplanetarische Intelligenzen beanspruchen weißes Licht. Bei planetarischen Intelligenzen ist stets jenes Licht zu wählen, welches der den Planeten entsprechenden Farbe zusagt. Demzufolge beanspruchen Saturnwesen hellviolettes oder ultramarin gefärbtes Licht, Jupiterwesen blaues, Marswesen rotes, Wesen der Sonne gelbes, Wesen der Venus grünes, Merkurwesen opalisierendes und Mondwesen weißes Licht.

Bei normalem künstlichen Licht dürfen nur in den seltensten Fällen magische Operationen bei ritueller Magie vorgenommen werden, da die grobstoffliche Elektrizität auf die Astralschwingung, die im Raume vibriert, störend einwirkt. Im allgemeinen wird die Laterna magica oder die magische Lampe mit einer Kerze oder Ölflamme versehen. Ein ideales Licht ist die Spiritusflamme. Der Brennstoff (Spiritus - vergällter Weingeist) wird so zubereitet, daß man 1/3 getrocknete Kamillenblüten und 2/3 Brennspiritus zusammenschüttet, 8-9 Tage in einem geschlossenen Gefäß ziehen läßt und hierauf durchseiht oder durchfiltriert.

Der so gewonnene Brennstoff ist gleichfalls ein guter fluidischer Kondensator, den der Magier außerdem noch mit seinem Willen laden kann, um bessere Erfolge zu erzielen. Der geladene Brennspiritus hilft beim Brennen in der Lampe eine günstigere Atmosphäre schaffen, was gleichfalls zu guten Erfolgen beiträgt. Auch beim Hellsehen und bei Arbeiten mit dem magischen Spiegel oder bei anderen astralen magischen Arbeiten, wo kein künstliches Licht gebraucht wird, kann man eine solche Spiritusflamme laden.

Arbeitet man in einem abgeschlossenen Raum, so kann die Lampe entweder in den magischen Kreis gestellt werden oder in einer Ecke des Zimmers Platz finden. Am vorteilhaftesten ist es, die Lampe über dem Kopf des Magiers anzubringen, wodurch das Zimmer gleichmäßig beleuchtet wird. Beim Anzünden der Lampe ist zu meditieren, daß sich das innere Licht der Seele und des Geistes gleichmäßig entfache.

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Linoma Offline




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10.10.2010 20:45
#8 RE: Magie - Die 2.Tarotkarte Antworten

Der magische Stab

Das allerwichtigste Hilfsmittel in der rituellen Magie ist und bleibt der magische Stab. Seit jeher hat man einen Magier und ebenso einen Zauberer mit einem magischen Stab versehen dargestellt. Scharlatane und Bühnenzauberer bedienen sich noch heutzutage des Zauberstabes, mit dem sie alle möglichen Kunststücke vorgaukeln. Wer annimmt, daß es genügt, einen magischen Stab in die Hand zu nehmen, um Wunder mit ihm zu vollbringen, der ist im Irrtum.

Nachstehend beschreibe ich die symbolische Bedeutung und gleichzeitig die Synthese des magischen Stabes vom magischen Standpunkt aus sowohl theoretisch als auch für die praktische Anwendung.

Vor allem ist der magische Stab das Symbol des Willens, der Kraft und der Macht, mit der der Magier seinen Einfluß auf diejenige Sphäre geltend macht, für die der Stab hergestellt und geladen wurde. Ein Magier wird deshalb für seine Praxis nicht nur einen einzigen Stab besitzen, sondern er wird sich mehrere Stäbe anfertigen, je nachdem, was er zu tun beabsichtigt und was er erreichen will.

Der eigentliche Zweck eines magischen Stabes liegt darin, daß der Magier durch denselben seinen Willen in jeder Ebene und Sphäre nach außen hin projiziert. Er kann einen Stab haben 1. für Beeinflussungen sämtlicher Wesen - ohne Unterschied, ob es Mensch oder Tier ist -, 2. für Heilungen von Krankheiten und für das Beseitigen von ungünstigen Einflüssen, 3. für Rufungen von hohen Intelligenzen und für Zitierungen von Dämonen und Geistern.

Die Behauptung, daß der magische Stab die absolute Macht des Magiers symbolisiert, ist durchaus gerechtfertigt. Wer das Mysterium des magischen Stabes in seiner Größe erfaßt hat, wird namentlich in der rituellen Magie ohne dieses Hilfsmittel niemals arbeiten. Es wäre zu umfangreich, wenn ich alle Möglichkeiten des magischen Stabes hier anführen wollte. Dem verständigen Schüler müssen diese Hinweise genügen und werden ihm als Richtschnur dienen. Durch ausreichende Meditation kann er sein Wissen darüber noch mehr bereichern.

Ein magischer Stab ist, ganz gleich aus welchem Material geschaffen und auf welche Weise hergestellt, ein Kondensator, der, mit dem Willen des Magiers geladen, eine gewisse Macht ausdrückt. Es gibt gewöhnliche - einfache - und zusammengesetzte magische Stäbe. Unter die gewöhnlichen Stäbe werden alle aus Holz geschnitzten gezählt. Es ist immer spezielles, dem Zweck entsprechendes Holz zu nehmen.

So verwendet man z. B. für Wünschelruten Haselnuß und Weide. Eine Wünschelrute ist nämlich auch eine Abart des magischen Stabes. Ein aus Eschenholz hergestellter magischer Stab kann wohl für alle magischen Arbeiten genommen werden, aber der Magier wird ihn bei ritueller Magie nur für solche Ladungen vorziehen, welche für Krankenbehandlungen maßgebend sind.

Der Holunderstab ist infolge seiner analogen Entsprechung zum Saturn als ein besonders wirksamer Stab für Rufungen oder Zitierungen sowie für Beschwörungen von Elementegeistern und Dämonen zu empfehlen. Auch aus Weidenruten können magische Stäbe für jeden Zweck und für jede magische Operation hergestellt werden, da die Weide ein sehr guter fluidischer Kondensator ist.

Jeder aufmerksame Leser wird sich dabei daran erinnern, daß in Weiden infolge ihres hohen Wassergehaltes - Aufnahmefähigkeit - gern der Blitz einschlägt. Und nicht umsonst heißt es ja auch im Sprichwort bei Gewittern: "Weiden sollst du meiden, Buchen sollst du suchen!". Auch Eichen- oder Akazienholz eignet sich ausgezeichnet für die Herstellung von magischen Stäben.

Die eigentliche Herstellung eines magischen Stabes aus einer der hier angeführten Holzarten ist sehr einfach. Man schneidet eine Rute von ungefähr 1-2 cm Durchmesser und ca. 30-50 cm Länge ab, befreit sie von der Rinde und macht sie glatt. Vielfach wurde das Schneiden der magischen Ruten an astrologische Zeiten gebunden, und dem astrologiekundigen Magier steht es frei, diese beim Herstellen eines magischen Stabes nach freiem Ermessen zu berücksichtigen.

Notwendig ist es aber nicht, da der Magier sich dessen bewußt ist, daß die Sterne wohl beeinflussen, aber nicht zwingen und daß der Weise die Sterne regiert. Es ist also jedem Menschen möglich, sich einen magischen Stab aus einer der hier angeführten Holzarten selbst anzufertigen. Besteht die Absicht, einen magischen Stab für rituelle Zwecke herzustellen, dann empfiehlt es sich, zum Schneiden ein ganz neues Messer zu nehmen. Das Messer kann dann für andere rituelle Zwecke oder magische Arbeiten weiterverwendet werden, aber für den allgemeinen Gebrauch soll es nicht mehr genommen werden.

Ist der Magier der Ansicht, daß er nach Anfertigung des magischen Stabes das Messer nicht mehr gebrauchen wird, so soll er es irgendwo vergraben, damit es einem zweiten Menschen nicht in die Hände falle.

Eine weitere Art von magischen Stäben ist ein Stahlmagnet, den man mit einem Isoliergriff versieht. Für diesen nehme man einen 30-50 cm langen runden Stahlstab, am besten Elektrostahl, also Magnetstahl, von 1 cm Durchmesser, poliere denselben und lasse ihn vernickeln, damit er mit der Zeit nicht verrostet. Nach dem Vernickeln kann der Magier diesen Stahlstab durch eine Elektrospule magnetisieren lassen, ähnlich wie es bei Hufeisenmagneten oder bei Magneten für Elektromotore gemacht wird.

Je stärker die physische Anziehungskraft des Magneten ist, um so besser arbeitet es sich mit demselben. Man bekommt auf diese Weise einen sehr starken Stahlmagnet, der nicht nur als ein solcher, sondern auch als ausgezeichneter magischer Stab für viele magische und magnetische Experimente gebraucht werden kann. Vor allem stelle man auf dem magischen Stahlmagnetenstab den Südpol und den Nordpol fest und zeichne beide Pole an: den Südpol mit einem Minusund den Nordpol mit einem Pluszeichen.

Um die Mitte des Stabes wickle man in der Länge der inneren Handfläche, also ungefähr 8-10 cm, zwecks Isolierung ein Seidenband oder wähle in der gleichen Länge einen Gummischlauch oder durchbohre einen Holzgriff. Mit einem solchen Stab ist man dann in der Lage, viele magnetische und magische Phänomene hervorzurufen, von denen ich hier nur einige anführe.

Arbeitet der Magier mit dem elektromagnetischen Fluid aus dem Universum und will er es besonders stark physisch verdichten, dann nehme er den Stab so zur Hand, daß der Pluspol in seine rechte und der Minuspol in seine linke Hand kommt, die Enden des Stabes demnach in die Mitte der Handflächen zu liegen kommen. Hierauf leite er durch die rechte Seite des Stabes das elektrische Fluid aus dem Universum mittels Imagination in seinen Körper ein.

Die in dem Stab vorhandene Plusstrahlung - Odpolstrahlung - wird sich infolge der gleichartigen Schwingung des Pluspoles stark verdichten, so daß es dem Magier leichter fallen wird, das elektrische Fluid in seinem Körper zu stauen. Dasselbe gilt von dem magnetischen Fluid im Südpol. In umgekehrter Folge verdichtet der Magier wiederum das elektrische Fluid, das er in seinem Körper durch Stauung hervorgerufen hat, in den Plusraum des Stabes so stark, daß er direkt auf der physischen Ebene seinen Einfluß geltend machen kann.

Dasselbe gilt von dem magnetischen Fluid, das er in die linke, das ist die negative Polstrahlung, zu stauen vermag. Die mit der Isolierschicht versehene Mitte des Stabes bleibt neutral. Konzentriert nun der Magier in das in diesen Stahlmagneten gestaute elektromagnetische Fluid seinen Wunsch mittels Imagination, so wird auf diese Weise der Stab tatsächlich zu einem magisch-magnetisch-elektrischen Stab gemacht.

Mittels des elektromagnetischen Fluids, welches aus diesem Stab strahlend leuchtet, läßt sich jede Realisation auf der grobstofflichen Ebene erreichen. Eingeweihte wählen diese Stäbe namentlich für Beeinflussungen von Personen bei Krankenbehandlungen und für alle magnetischen Phänomene. Dieser magisch-elektromagnetische Stab ist laut den Universalgesetzen ein ausgezeichneter Kondensator mit denselben Schwingungen wie das Universum, nur in subtilster Form.

Wer darüber eingehend meditiert, wird sich auf Grund der Universalgesetze mittels des magisch-magnetischen Stabes weitere Methoden selbst mühelos zusammenstellen können. Der Magier wird z. B. gleich einer Antenne das Fluid entweder aus dem Universum ziehen und in sich stauen oder aber es auf andere nahe oder fern befindliche Personen mittels Imagination übertragen. Der Stab wird für ihn ein unentbehrliches Hilfsmittel, denn die in den Stab einkonzentrierte Plus- und Minuskraft wird ihm behilflich sein, in seinem elektromagnetischen Fluid die gleiche Schwingung hervorzurufen.

Ferner gibt es magische Stäbe, die mit festen, flüssigen oder zusammengesetzten Kondensatoren gefüllt sind. Über ihre Herstellungsweise wäre vieles zu sagen, und auch viele Herstellungsmethoden ließen sich anführen. Ich will hier nur einige angeben, von denen die besten dem Magier dienlich sein mögen.

Nimm eine Holunderrute von 30-50 cm Länge und 1-2 cm Stärke, die du von der Rinde befreist und mit Glaspapier glättest. Ferner ist das Mark zu entfernen, so daß du ein Holunderrohr erhälst. Die eine ausgehöhlte Seite verkorkst und verklebst du mit Siegellack, und von der anderen Seite schüttest du in den Hohlraum einen Kondensator eventuell flüssigen -, worauf du die Einschüttöffung gleichfalls luftdicht verschließt.

Der Stab ist hiermit gebrauchsfertig. Auf gleiche Art kannst du auch mit einer anderen Holzart, wie Esche, Haselnuß, Weide oder Eiche verfahren. Nur sind die Holzarten, die kein Mark haben, mit einem langen feinen Bohrer vorsichtig zu durchbohren, damit ein hohles Holzrohr entsteht. Statt des flüssigen Kondensators kann auch ein fester fluidischer Kondensator genommen werden, derselbe, wie ich ihn in der Herstellung von magischen Spiegeln in meinem ersten Werk, "Der Weg zum wahren Adepten", beschrieben habe.

Auch besteht die Möglichkeit, statt des festen und flüssigen Kondensators ein mit einem fluidischen Kondensator getränktes Fließpapier zu verwenden, das nach dem Austrocknen zu laden ist und zusammengerollt in den Hohlraum des Stabes behutsam geschoben wird. Da Holz den einen Nachteil hat, nämlich daß es mit der Zeit vermodert oder durch den fluidischen Kondensator angegriffen, somit porös wird, kann das Holzrohr durch ein Metallrohr ersetzt werden.

Von den Metallen eignen sich am besten gute Wärme- und Elektrizitätsleiter. Am vorteilhaftesten eignet sich ein Kupferrohr in der ' Stärke von 1-1,5 cm. Um ein Oxydieren des Metalles zu vermeiden, kann man das Rohr vor dem Füllen mit dem Kondensator entweder vernickeln, verchromen oder verzinnen lassen. Die eine Öffnung wird sofort zugelötet und die andere Öffnung sogleich nach dem Anfüllen.

Man erhält auf diese Weise einen vorzüglichen magischen Stab, der für alle Zwecke zu gebrauchen ist. Magier, die das eine Mal mit dem magnetischen und das andere Mal mit dem elektrischen Fluid arbeiten, werden gut tun, sich auf die empfohlene Weise für das magnetische Fluid einen Stab aus einem schwachwandigen Eisen- und Stahlrohr anzuschaffen und für das elektrische Fluid einen Kupferstab herzustellen.

Ein geübter Magier kann allerdings auch mit zwei Stäben auf einmal arbeiten, indem er in das Kupferrohr das elektrische und in das Eisen- oder Stahlrohr das magnetische Fluid bannt. Ein Universalstab wird ebenso hergestellt, nur nimmt man statt des Kupfers oder des Eisens ein vernickeltes Messingrohr. Bei wem die finanzielle Frage keine so große Rolle spielt, so daß er statt des fluidischen Kondensators einen aus Halbedelsteinen zusammengesetzten Kondensator für seinen magischen Stab nehmen kann, verfährt folgendermaßen:

Für das elektrische Fluid verwendet er den Kupferstab, in dessen Hohlraum er pulverisierten Bernstein gibt, der für dieses Fluid ein unübertrefflicher Kondensator ist. Für das magnetische Fluid müßte er dann in das Stahlrohr statt des festen Kondensators pulverisierten Bergkristall schütten, der wiederum ein sehr guter fluidischer Kondensator für das magnetische Fluid ist.

Auch besteht die Möglichkeit, zwei einzelne kleine Röhrchen zu einem einzigen Stab zusammenzulöten, in dessen eine Hälfte man das Bernsteinpulver gibt und die zweite Hälfte mit Bergkristallpulver füllt, so daß in einem einzigen in der Mitte getrennten Stab beide fluidische Kondensatoren enthalten sind. In so einem Fall ist die eine Hälfte mit der anderen durch einen dünnen Kupfer- und Eisendraht zu verbinden, der durch die Mitte der beiden Röhrchen geht. Äußerlich kann man den Stab gut vernickeln lassen. Dieser ideale Stab hat dann eine fluidale Eigenschaft und eignet sich für jede magische Handlung.

Es besteht noch eine Möglichkeit und zwar die, daß ein Holzstab mit sieben aus den planetarischen Metallen angefertigten Ringen verziert werden kann. Die Ringe sind entweder der quabbalistischen Reihenfolge gemäß anzubringen oder es kommt die Sonne, also der Goldring, in die Mitte des Stabes und zu je einer Seite die weiteren drei Metallringe.

Für die Anfertigung der Ringe kommen folgende Metalle in Betracht:
Blei, das dem Saturn entspricht,
Zinn, das dem Jupiter entspricht,
Eisen, das dem Mars entspricht,
Gold, das der Sonne entspricht,
Kupfer, das der Venus entspricht,
Messing, das dem Merkur entspricht,
Silber, das dem Mond entspricht.

Die Ringe können außerdem mit Gravierungen der Intelligenzen der genannten Planeten versehen werden. Solch ein magischer Stab wird zumeist nur für Beschwörungen von Intelligenzen der sieben Planeten gebraucht, ist aber sonst in seiner Wirkung den anderen magischen Stäben nicht überlegen. Diese Beispiele mögen dem Magier genügen, und an Hand derselben wird er auf andere Variationen selbst kommen.

An der Form und Größe eines Stabes ist weniger gelegen. Das Wichtigste bei einem magischen Stab ist die Ladung für den praktischen Gebrauch, deren Beschreibung gleich anschließend folgt: Ähnlich wie ein mit einem fluidischen Kondensator versehener magischer Spiegel für spezielle Zwecke geladen werden kann, verhält es sich mit der Ladung eines magischen Stabes.

Es gibt viele Ladungsmöglichkeiten, die sich alle nach dem Wunsch und nach der Absicht, die der Magier mit seinem Stab verfolgt, richten. Vor allem muß sich der Magier stets dessen bewußt sein, daß der magische Stab seinen Willen, seine Kraft und seine Macht symbolisiert und einen Behälter, sozusagen einen fluidischen Kondensator derjenigen Kraft, Qualität etc. darstellt, in dem er die gewünschte Kraft nicht nur laden, sondern daselbst besonders stark stauen kann.

Dabei spielt es keine Rolle, ob der Stab bloß eine einfache Rute ist, die für diesen Zweck abgeschnitten und entsprechend bearbeitet wurde, oder ob es ein komplizierter, mit einem fluidischen Kondensator getränkter oder gefüllter Stab ist. Ein magischer Stab kann geladen werden:
1. mit dem Willen,
2. mit Eigenschaften, Qualitäten u. dgl.,
3. mit Magnetismus - Biomagnetismus usw.,
4. mit den Elementen,
5. mit Akasha,
6. mit Hilfe des Lichtfluids.
Anschließend einige praktische Beispiele:

Zu Punkt 1: Ladung mit dem Willen:

Nimm den vorbereiteten Stab zur Hand und konzentriere insofern deinen Willen in denselben hinein, als du dich mit deinem Bewußtsein in den Stab hineinversetzt und dich selbst als Stab fühlst. Nun konzentrierst du dabei, daß deine ganze Willenskraft, deine Macht usw. dem Stabe einverleibt wird. Es ist ohne Unterbrechung mindestens fünf Minuten lang auf diese Weise zu konzentrieren.

Schon bei der Einverleibung deines Willens in den Stab mußt du denken, daß, sobald du den Stab in die Hand nimmst, sich deine Willenskraft sogleich in Bewegung setzt und daß alles geschieht, was nach deinem Wunsche geschehen soll. Hast du mit äußerster Spannung und stärkster Imagination deine ganze Willenskraft in den Stab hineinversetzt, beendest du die Ladung damit, daß du den Stab in ein Stück echte Seide hüllst und dort gut aufbewahrst, wo du deine übrigen magischen Hilfsmittel untergebracht hast.

Wiederhole ein andermal diese Ladung, und bei jeder Wiederholung verstärkst du die Intensität deiner Imagination. Niemals darfst du vergessen, daß du in dem Stab deinen ganzen geistigen Willen verkörperst. Wichtig ist dabei, die in den Stab einkonzentrierte Kraft zeitlich, eventuell räumlich, zu terminieren.

Konzentriere also deine Willenskraft in den Stab mit der Terminierung, daß, solange der Stab bestehen wird, er deinen ganzen Willen, deine ganze Macht verkörpert und wirksam bleibt. Ein so geladener Stab kann bis an dein Lebensende, und wenn es dein Wunsch sein sollte, noch nach deinem physischen Tode wirksam, also magisch sein.

Er kann sogar Jahrhunderte lang seinen Einfluß behalten, der mit der Zeit immer stärker wird, falls bei der Ladung die Wunschäußerung in den Stab hineingelegt wird, daß sich derselbe automatisch von Tag zu Tag verstärken soll. Anfänglich wird der Stab nur auf der Mentalsphäre, nach längerer Zeit und nach wiederholtem Laden auf der Astralsphäre und schließlich auch auf der physischen Welt wirksam sein können.

Die Zeit, in welcher ein Stab von der Mentalebene bis auf die grobstoffliche Welt wirksam gemacht werden kann, hängt von der Reife, Entwicklung, Imaginationsfähigkeit und dem Wunsch ab, welchen der Magier anstrebt und erzielen will. Ein in der Quabbalah bewanderter Magier wird genau wissen, daß eine Realisierung von der Mentalsphäre in die grobstofiliche Welt gewöhnlich 462 Mal wiederholt werden muß, bis sich der Einfluß von oben nach unten, d. h. von der Mentalsphäre auf die grobstoffliche Welt verdichtet.

Damit ist aber nicht gesagt, daß nicht schon früher der gleiche Erfolg erreicht werden könnte. Wie schon bemerkt, richtet sich die Realisationsfähigkeit des magischen Stabes nach dem Wunsch und Zweck, für den der magische Stab verfertigt und geladen wird. Man könnte einwenden, warum der magische Stab überhaupt geladen werden muß, da doch die Willenskraft des Magiers ausreichen müßte. Nicht immer ist der Magier in der Lage, mit seiner äußersten Willensanstrengung expansionsfähig zu sein, um die erforderliche Willensprojektion hervorzurufen.

Es kommen Situationen vor, wo auch der beste Magier erschöpft ist und infolgedessen nicht gleich expansiv konzentrierfähig sein kann. Dagegen ist ein gut geladener magischer Stab auch dann ständig wirksam, wen der Magier nicht seinen Willen anstrengt und nur den Gedanken auf die Realisation seines Wunsches richtet und dazu den Stab gebraucht. Nur besteht hierbei die Gefahr, daß dann auch ein Uneingeweihter in der Lage ist, mit dem Stabe eine Realisation des eigenen Wunsches zu erreichen, was auf Kosten des Magiers und seines Stabvoltes gehen würde.

Deshalb wird der Magier immer gut daran tun, wenn er niemandem, auch nicht dem besten Freund, verrät, für welchen Zweck, in welcher Hinsicht und auf welche Art er seinen magischen Stab geladen hat.

Diese Ladungsart des Willens in den magischen Stab dient im allgemeinen für Beeinflussungen von Geistern, Wesen, Menschen und Tieren, welchen man absoluten Willen aufzwingen will, damit sie der Macht des Magiers gehorchen, ganz gleich, ob auf
der Mental-, Astral- oder grobstofflichen Ebene. Die Beeinflussung beschränkt sich nicht nur auf Lebewesen, sondern auch auf die tote Materie, falls bei der Ladung des Stabes dieselbe berücksichtigt wurde.

Zu Punkt 2: Ladung mit Eigenschaften - Qualitäten u. dgl.

Darunter ist die Ladung mit einer bestimmten universalen Eigenschaft zu verstehen, wie z. B. die der Allmacht, Allkraft oder einer anderen spezifischen Eigenschaft, die der Magier für seine Realisierung auf der mentalen, astralen oder grobstofflichen Ebene benötigt und die er auf gleiche Weise, wie im vorigen Kapitel angegeben, in den Stab projiziert.

Wie bei der Ladung mit dem Willen, ebenso bei der Ladung mit einer Eigenschaft, besteht die Möglichkeit, nicht nur durch die Bewußtseinsversetzung in den Stab und durch die Kraftstauung die Eigenschaft in den Stab zu bannen, sondern man kann auch mittels Imagination die Eigenschaft direkt aus dem Universum in den Stab mit der Wunschkonzentration herabziehen und sie im Stab zusammenpressen respektive stauen.

Bei andauernder Stauung ein und derselben Eigenschaft, besser gesagt Qualität, wird die in den Stab einkonzentrierte und gestaute Kraft direkt zur physischen Kraft, und man hat auf diese Weise im Stab einen Akkumulator, der einem mit Starkstrom geladenen Akkumulator gleicht. Daß dann ein und dieselbe Kraft sowohl für gute als auch für schlechte Zwecke gebraucht werden kann, ist wohl wahr, aber ein Magier, der in seiner Entwicklung bis hierher gekommen ist, wird sich niemals dazu hergeben, unedle Motive aufkommen zu lassen und zu verfolgen, will er von der Göttlichen Vorsehung stets als ihr treuer Diener betrachtet und geachtet werden.

Zu Punkt 3: Die Ladung des Stabes mit Magnetismus - Biomagnetismus oder Prana

Diese hat denselben Vorgang, wie im vorhergehenden Kapitel beschrieben. Nur empfiehlt es sich, die Stauung der Kraft im Stab ohne Bewußtseinsversetzung vorzunehmen, und zwar entweder durch den Körper mittels Imagination oder direkt aus dem Universum. Auch hier darf die Terminierung der Kraft im Stab nicht vergessen werden, und die Wunschkonzentration für den entsprechenden Zweck ist gleich bei der Imagination mit einzufügen.

Durch wiederholte Ladungen wird die Kraft nicht nur auf der mentalen und astralen, sondern auch auf der grobstofflichen Ebene wirksam sein. Daß man diese Kraft aus dem Stab auch auf die weiteste Entfernung aussenden kann, braucht dem erfahrenen Magier nicht erst von neuem gesagt zu werden. Wenn er das Akashaprinzip zwischen das Subjekt und sich selbst einleitet, hat er die Möglichkeit, sofort Zeit und Raum zu überbrücken und die Kraft dann ohne weiteres mittels des Stabes auf die betreffende Person mit demselben Einfiuß, mit gleicher Stärke und mit gleichem Erfolg zu übertragen, als wenn die Person direkt bei ihm stehen würde.

Die Ladung mit Lebenskraft oder Magnetismus gibt bei richtiger Terminierung, nämlich, daß sich diese im Stab automatisch aus dem Universum von Tag zu Tag verstärkt, dem Magier die Möglichkeit, mit Hilfe des Stabes alle Phänomene, die mittels der Lebenskraft erzielt werden können, spielend leicht hervorzurufen. Mit einem derart magisch geladenen Stab könnte auch eine unerfahrene Person Wunder wirken, wenn sie den Stab zu gebrauchen wüßte, und es liegt daher im Interesse des Magiers, das Geheimnis seines Stabes wohlweislich zu hüten.

Der Magier kann auch den Stab so laden, daß er automatisch, ohne Willensanstrengung, ein Stück Lebenskraft aus dem Universum heranzieht und durch den Stab aussendet. Dieser Art von Ladung mit Magnetismus - Biomagnetismus - gibt man namentlich für Heilzwecke den Vorzug. Ein Magier, der sich mit Heilungen befaßt, wird gern von dieser Methode Gebrauch machen und seinen auf diese Art geladenen Stab für Fernheilungen seiner Patienten anwenden. In der Hand eines Magiers ist ein auf diese Weise geladener Stab, mit dem Wunderheilungen selbst auf die größte Entfernung vollbracht werden können, ein Segen für die leidende Menschheit.

Die Ladung eines magischen Stabes mit dem elektrischen, magnetischen oder elektromagnetischen Fluid ist bis auf eine kleine Ausnahme, die darin besteht, daß die Bewußtseinsversetzung in den Stab entfällt, dieselbe. Ladet man nur einen einzigen Stab, so ist die Ladung ein wenig komplizierter. Wird ein magischer Stab nur mit einem Fluid, ob nun mt dem elektrischen oder magnetischen, geladen, so ist das Fluid aus dem Universüm mittels Imagination zu ziehen und in den Stab gleichzeitig mit der Wunschkonzentration zu bannen, daß das im Stab befindliche Fluid den Wunsch augenblicklich realisiert, selbst dann, wenn man es in die größte Entfernung entweder auf eine Ebene oder ins Akashaprinzip schleudert.

Terminiert man die Stauung und zwar, daß sich das im Stab gestaute Fluid aus dem Universum automatisch verstärkt, also von selbst bioelektrisch oder biomagnetisch arbeitet, wächst ein solcher Stab zu einer enorm starken Batterie heran. Dem Magier wird empfohlen, vor jedem Gebrauch das entsprechende Fluid vorher in sich selbst zu stauen, damit er der Spannkraft des gestauten Fluids im Stab gewachsen ist.

Beabsichtigt er, dies nicht zu tun, muß er sich wenigstens isolatorisch schützen, indem er sich vorher echte Seidenhandschuhe anzieht, die er sich am besten selbst verfertigt. Erst wenn er sich auf diese Weise isoliert hat, nimmt er den Stab in die Hände. Da der Magier gewöhnlich mit beiden Fluiden arbeitet, soll er den mit dem elektrischen Fluid gestauten Stab in die rechte Hand und den mit dem magnetischen Fluid gestauten in die linke Hand nehmen.

Es ist immer besser, zwei Stäbe zu laden, den einen mit dem elektrischen und den anderen mit dem magnetischen Fluid, insbesondere wenn es sich um gewöhnliche Ruten oder um einfache Holzstäbe handelt, die nicht mit einem fluidischen Kondensator imprägniert sind. Es ist zwar nicht unbedingt notwendig, aber immerhin läßt es sich so besser arbeiten.

Hat der Magier einen magischen Stab, der mit einem fluidischen Kondensator zwar gefüllt, aber in der Mitte nicht abgeteilt ist, dann ist es für ihn vorteilhafter, wenn er den Stab nur mit einem einzigen Fluid ladet, weil es sich so auch leichter arbeitet. Handelt es sich um eine elektromagnetische Ladung, wo also beide Fluide in einern Stab vorherrschen sollen, dann muß der Magier einen Stab nehmen, der nicht in der Mitte durchbohrt ist.

Statt der Mitte sind die Seiten anzubohren und jede Hälfte separat mit einem fluidischen Kondensator zu versehen. Nur muß sich der Magier anzeichnen, wo das elektrische und wo das magnetische Fluid sich befindet. Der besseren Übersicht halber wird die für das elektrische Fluid vorgesehene Hälfte des Stabes mit roter Farbe und die für das magnetische Fluid bestimmte Hälfte mit blauer Farbe gekennzeichnet.

Die Ladung hat dann so zu erfolgen, daß die größte Spannkraft der Fluide den Enden des Stabes zukommt und die durch Seide isolierte Mitte frei, somit neutral bleibt. Die Ladung jeder Stabhälfte ist getrennt vorzunehmen, so daß man beispielsweise zuerst das elektrische Fluid aus dem Universum zieht und in die eine Stabseite solange staut, bis diese gehörig geladen ist und gleich darauf die Ladung mit dem magnetischen Fluid vornimmt.

Niemals aber darf man einige Male nur das elektrische und nachher wiederum einige Male nur das magnetische Fluid stauen. Immer soll das Gleichgewicht im Stab mit den Fluiden aufrecht erhalten werden, so daß der Magier an einem Tage zuerst das elektrische und gleich anschließend daran das magnetische Fluid staut und bei der nächsten Ladung die umgekehrte Folge einhält. Im übrigen gelten alle bereits empfohlenen Maßregeln.

Diese Ladung von Stäben mit dem elektrischen oder magnetischen Fluid oder mit beiden Fluiden zusammen gebraucht der Magier überall dort, wo er mit den Fluiden entweder in nächster Nähe oder weit entfernt, ganz gleich, ob im Akasha oder auf der Mental-, Astral- oder grobstofflichen Ebene wirken will. Einzelne Variationen von Arbeiten, z. B. mit Volten oder bei Krankenbehandlungen, ferner als Träger der Imagination, will ich einzeln nicht näher beschreiben, denn wer mir bis hierher aufmerksam gefolgt ist, hat die Möglichkeit, sich individuelle Arbeitsmethoden selbst zusammenzustellen.


Die Wahrheit wiegt meistens schwer.

Linoma Offline




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10.10.2010 20:45
#9 RE: Magie - Die 2.Tarotkarte Antworten

Zu Punkt 4: Die Ladung mit Elementen:

Diese Ladung läßt sich auf zweierlei Art vornehmen, und zwar:
1. Man ladet seinen Stab - ob einfachen oder mit einem fluidischen Kondensator versehenen - entweder durch Imagination mit dem Machtbefehl, daß durch den Gebrauch desselben die Elemente dem Magier absolut gehorsam sein müssen, ohne Unterschied auf welcher Ebene. Ist der magische Stab mit der Macht über die Elemente genügend geladen, dann vollbringen die Wirkungen die Elemente-Wesen.

Der Magier wird gut tun, wenn er seine Macht auf alle Elemente, also Feuer, Luft, Wasser und Erde erstreckt, so daß er sich nicht nur auf ein Element zu beschränken braucht. Bei der Evokation soll der Magier der Reihe nach die Vorsteher der Elemente vor seinen magischen Kreis rufen und sie ebenfalls der Reihe nach auf den magischen Stab schwören lassen, daß sie ihm stets absoluten Gehorsam leisten werden.

Nachher kann der Magier noch die betreffenden Symbole oder Siegel der einzelnen Elementevorsteher in seinen magischen Stab eingravieren. Unbedingt notwendig ist es jedoch nicht, denn der Stab vertritt in der Hand des Magiers seinen absoluten Willen und seine Macht über jedes Wesen der Elemente. Die Siegelformen der einzelnen Vorsteher kann sich der Magier durch seinen hellsichtigen Blick im magischen Spiegel erforschen oder durch die Mentalkörperversetzung direkt im Elementereich feststellen.

Einige Siegel der Elementewesen beschreibe ich im Kapitel betreffend die Hierarchie (Uranusmond Caliban). Der Magier hat überdies die Möglichkeit, sich gemäß seiner Anschauung und Entwicklung selbst ein Symbol des betreffenden Elementes zu bilden, auf das er dann irgendeinen Vorsteher schwören läßt, daß dieser nicht nur dem Symbol - das der Magier in den Stab einritzte - Gehorsam leisten werde, sondern auch dem ganzen Stab.

Die zweite Art der Ladung durch die Elemente ist die, daß der Magier jenes Element, mit dem er arbeiten will, direkt aus dem Universum respektive aus dessen Sphäre mittels Imagination in seinem Stab dynamisch staut. Bei dieser Ladung vollbringen die Wirkungen nicht die Elementewesen, sondern der Magier selbst. Diese Ladung hat den Vorteil, daß der Magier das innere Gefühl der Befriedigung hat, weil er selbst Ursache der magischen Wirkung ist.

Allerdings ist es notwendig, daß für jedes Element ein Stab hergestellt wird. Die Stäbe müssen voneinander getrennt aufbewahrt werden. Auch dürfen sie nicht verwechselt werden und müssen sich durch ihr Äußeres irgendwie unterscheiden. Zur leichteren Orientierung kann jeder Stab die Farbe des Elementes tragen. Anfangs wird sich die Wirkung nur in der Mentalsphäre bemerkbar machen. Bei längerem Gebrauch und bei wiederholter Ladung erstreckt sie sich auch auf die Astralsphäre und schließlich auf die physische Welt.

Mit einem solchen Stab besteht auch die Möglichkeit, Wesen, Menschen, Tiere, ja sogar die leblose Natur durch das Element zu beeinflussen, ähnlich wie es mit dem elektromagnetischen Fluid der Fall ist. Gute Magier rufen mit einem solchen Stab fabelhafte Naturphänomene hervor, wie Wetterbeeinflussungen, Wachstumsförderungen von Pflanzen und noch vieles andere.

Zu Punkt 5: Ladung mit dem Akashaprinzip

Mit diesem Prinzip kann der magische Stab mittels Imagination wohl geladen, aber nicht gestaut werden, da sich das Akashaprinzip nicht verdichten läßt. Aber durch öfteres Meditieren über die Eigenschaften des Akashaprinzipes mit allen Aspekten im Stab ist es dem Magier möglich, mit einem solchen Stab direkt im Akashaprinzip Ursachen zu schaffen, die sich dann in der Mental- und Astralsphäre und auch in der grobstofflichen Ebene auswirken.

Mit einem derart geladenen Stab kann der Magier imaginativ eine Kraft oder Eigenschaft durch den Stab ins Akasha bannen, die dann ähnlich wie ein Volt, das mit dem elektromagnetischen Fluid geschaffen wurde, einen direkten Einfluß von oben herunter auf die dreidimensionale Welt ausübt. Ein solcher Stab flößt auf jeder Ebene den positiven Intelligenzen Ehrfurcht und den negativen Wesen Furcht ein. Diese Ladungsart bevorzugen meistens Magier, die mit negativen Wesen - den sogenannten Dämonen - arbeiten und dieselben gefügig machen wollen. Über dieses Gebiet siehe Näheres im Kapitel, das die Nekromantie beschreibt.

Zu Punkt 6: Die Ladung mit dem Lichtfluid

Das universale Licht, aus dem alles erschaffen wurde, wird mittels Imagination unter Bezugnahme auf die Eigenschaften des Lichtes im Stab derart gestaut, daß der Stab gleich einer Sonne - konzentriertes universales Licht - leuchtet. Ein auf diese Weise geladener magischer Stab wird meistens für theurgische Zwecke, d. h. für Rufungen von hohen Lichtwesen und Intelligenzen gebraucht, da er ein vorzüglicher Anziehungsmagnet ist, durch den der Magier die betreffenden Lichtwesen auf sich, auf seinen Wunsch und Willen, aufmerksam macht. Ansonsten gelten alle übrigen Maßregeln, wie Isolierung des Stabes mit weißer Seide, gute Aufbewahrung usw..

Nicht nur, daß der Magier mit Hilfe seines magischen Stabes auf der grobstofflichen Ebene arbeiten kann, er wird außerdem durch Versetzung der mentalen oder astralen Hand oder bei Anwendung beider Möglichkeiten die mentale und astrale Form des Stabes in die entsprechende Sphäre versetzen und daselbst seinen Einfluß geltend machen, ohne daß er den Stab in der physischen Hand halten muß.

Bei der Exteriorisation des ganzen Mentalkörpers kann er sich nicht nur die Mentalform seines magischen Stabes nebst dessen Qualitäten in das Mentalreich mitnehmen, sondern die Mentalform aller magischen Geräte und Hilfsmittel, und kann dort so wirken, wie wenn er mit dem ganzen physischen Körper zugegen wäre und arbeiten würde. Niemals vergesse der Magier, daß der Stab seinen wahren Willen in seiner Vollkommenheit, Absolutheit und Macht darstellt, was mit einem magischen Eide zu vergleichen ist, und viele Magier symbolisieren den magischen Stab nicht nur als ihren Willen, sondern auch als den magischen Eid, der vom hermetischen Standpunkt aus niemals
gebrochen werden kann und darf.

Viele Magier gravieren in ihren Stab die einzelnen Symbole, die dem Willen und der Ladung des Stabes entsprechen. Es können entweder universale Symbole oder besondere individuelle Symbole, Zeichen, Siegel der Intelligenzen, göttliche Namen und dergleichen gewählt werden, die den wahren Willen des Magiers ausdrücken. Diese Handhabung ist vollkommen individuell und Sache jedes einzelnen. Der Magier wird auf Grund dieser Anleitungen wissen, wie er für seine Zwecke vorzugehen hat, und es bleibt ihm anheimgestellt, seinen magischen Stab eventuell mit einem geheimen Namen zu versehen, der seinen Willen beinhaltet. Daß so ein Name geheim gehalten werden muß und niemals ausgesprochen werden darf, ist für den arbeitenden Magier eine Selbstverständlichkeit.

Die Wahrheit wiegt meistens schwer.

Linoma Offline




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10.10.2010 20:48
#10 RE: Magie - Die 2.Tarotkarte Antworten

Das magische Schwert - Dolch, Dreizackgabel

Es gibt Evokationen von negativen oder solchen Wesen, die sich nicht gerne in unsere Erdatmosphäre versetzen, und für diese Wesen, vorausgesetzt, daß der Magier auf deren Manifestierung besteht, benützt er das magische Schwert, wenn der Stab nicht ausreicht. Das magische Schwert hat mehrere symbolische Bedeutungen, aber im allgemeinen vertritt es das Symbol des absoluten Gehorsams eines Wesens, einer Kraft, dem Magier gegenüber.

Gleichzeitig ist es ein Symbol des Sieges und der Überlegenheit über jede Kraft und über jedes Wesen. Das Schwert ist dem Licht analog, es ist also ein Aspekt des Feuers und somit auch des Wortes. Schon in der Bibel heißt es ja: "Im Anfang war das Licht - Wort - und das Wort war bei Gott". Wer sich in der Symbolik einigermaßen auskennt, wird sich daran erinnern, daß z. B. der Erzengel Michael, der den Drachen tötete, mit einem flammenden Schwert versinnbildlicht wird, wobei der Drache das feindlich gesinnte, also negative Prinzip darstellt.

Auch Adam und Eva wurden aus dem Paradies durch einen Engel mit flammendem Schwert vertrieben. Die symbolische Bedeutung ist auch hier ganz klar und eindeutig wiedergegeben.

Als Hilfsmittel dient das magische Schwert gewöhnlich nur dort, wo der Magier auf eine Kraft oder ein Wesen eine bestimmte Gewalt, einen gewissen Zwang, meistens gegen den Willen des betreffenden Wesens, ausüben muß. Unentbehrlich ist das Schwert für jene Magier, die sich ausschließlich mit Dämonologie befassen und daher ohne Gebrauch des Schwertes niemals etwas Positives erreichen würden.

Der wahre Magier kommt meistenteils mit seinem magischen Stab aus. Trotzdem wird auch er es nicht unterlassen, sich ein magisches Gerät, wie das magische Schwert es ist, anzufertigen, um es im Notfalle bei der Hand zu haben. Das magische Schwert gibt dem Magier eine erhöhte Sicherheit und festigt seine Autorität. Er wird bei seinen Operationen, insbesondere bei Evokationen, sich nur dann des Schwertes bedienen, wenn sich ihm irgendeine Kraft entgegenstellen oder ihm den Gehorsam verweigern wollte.

In manchen Grimoarien wird statt von einem Schwert von einem Dolch gesprochen. Der magische Dolch ist nichts anderes als ein verkleinertes Schwert und hat die gleiche Symbolik. Die Herstellungsweise eines Dolches ist genau dieselbe wie die des Schwertes.
Bei Zitierungen von Dämonen und niedrigeren Geistern kann das Schwert oder der Dolch auch durch eine dreizackige Gabel ersetzt werden, die auf einen längeren Holzstiel ähnlich wie eine Holzgabel aufgesetzt wird.

Auch die Dreizackgabel ist wie das Schwert oder der Dolch ein Zwangsmittel. In den Grimoarien wird außerdem noch empfohlen, die Dreizackgabel mit verschiedenen Gravierungen von göttlichen Namen zu versehen. Dies ist ganz individuell und richtet sich nach dem Zweck der Evokation und der Einstellung des Magiers. Die Dreizackgabel ist gleichzeitig eine erweiterte Symbolik des Schwertes, indem durch die drei Zacken auf die dreidimensionale Welt hingewiesen wird, und der Magier kann die Wesen zwingen, nicht nur in der Mental- und Astralebene, sondern auch auf der grobstofflichen Welt oder in allen drei Ebenen gleichzeitig seinen Wunsch zu erfüllen.

Bei dieser Gelegenheit wäre noch zu erwähnen, daß Dämonen im allgemeinen mit einer dreizackigen Gabel erscheinen und auch mit einer solchen gemalt werden, was nicht etwa bedeuten soll, daß sie in der sogenannten Hölle Seelen aufspießen und dergleichen tun, was törichterweise angenommen und verbreitet wird, sondern daß sich ihr Einfluß auf die mentale, astrale und grobmaterielle Welt erstreckt.

Eine weitere Verwendungsmöglichkeit des magischen Schwertes, Dolches oder der dreizackigen Gabel ist die, daß der Magier unerwünschte, ungerufene oder ungebetene Begleiterscheinungen wie z. B. Larven, Schemen, Elementale, Elementare u. dgl., die sich ihm bei der Evokation aufdrängen wollten, mit der Spitze des Gerätes zersplittern oder zerfließen lassen kann. Noch eine Anwendungsart, die nur wenigen bekannt ist, wäre anzuführen, und zwar die, daß ein magisches Schwert oder ein Dolch - nicht so gut eine Gabel - auch als magischer Blitzableiter gute Dienste leistet.

Wenn der Magier seine Evokation beendet und sich namentlich nach einer Zitierung höherer negativer Wesen, Dämonenfürsten u. dgl., zur Ruhe begibt, aber im Zweifel ist, ob ihn während des Schlafes diese Wesen unbehelligt lassen, so kann er sein Bett mit einem magischen Blitzableiter versehen. Dieser wird so hergestellt, daß man um die Füße des Bettes einen Kupfer- oder Eisendraht zieht, dessen beide Enden um das Schwert oder um den Dolch gewickelt werden, worauf man das Schwert oder den Dolch in den Fußboden stößt.

Der Draht bildet um das Bett herum einen abgeschlossenen Kreis auch dann, wenn er die Form eines Viereckes hat, und der Dolch dient dazu, den Einfluß, der auf den Magier ausgesandt wird, in die Erde abzuleiten. Der Draht ist natürlich mit der Wunschvorstellung zu ziehen, daß er einen Kreis darstellt und daß weder ein Wesen noch ein ungünstiger Einfluß über diesen Kreis hinaus, d. h. das Bett, eindringen kann und jeder Einfluß, von wem immer ausgesandt, durch den Draht in die Erde abgeleitet wird.

In so einem magisch geschützten, mit einem magischen Blitzableiter versehenen Bett kann der Magier dann ruhig schlafen und kann sicher sein, daß er von keinem Einfluß, ganz gleich aus welcher Sphäre er kommen sollte, getroffen oder überfallen wird. Ist ein magisches Schwert oder ein Dolch nicht gerade bei der Hand oder benötigt ihn der Magier für andere Zwecke, dann kann statt dessen ein neues Messer, das für nichts anderes als nur für diesen Zweck verwendet wird, genommen werden.

Dieser magische Blitzableiter dient auch dazu, vor schwarzmagischen Einflüssen, namentlich während des Schlafes, geschützt zu sein. Ein geübter, vollends entwickelter Magier kann dieses Mittel wohl entbehren, denn er hat die Möglichkeit, entweder mit seinem Stab, Schwert oder Dolch mittels Imagination mentalisch oder astralisch einen magischen Kreis um sein Bett zu ziehen und sich so gegen jeden unerwünschten Einfluß zu schützen.

Die Herstellung eines magischen Schwertes ist vollkommen individuell. In den üblichen Anleitungen verschiedener Bücher wird dem Magier geraten, ein Schwert für seine magischen Operationen zu verwenden, mit dem ein Mensch enthauptet wurde. Dies hat den Zweck, im Magier ein bestimmtes Ehrfurchtsgefühl, eine gewisse Spannung hervorzurufen, sobald er das Schwert zur Hand nimmt.

Eines solchen Schwertes bedienen sich meistens Zauberer oder Menschen, die sich erst durch Äußerlichkeiten in einen gehobenen Bewußtseinszustand versetzen müssen. Vom hermetischen Standpunkt aus sind solche und ähnliche Vorbedingungen nicht notwendig, vorausgesetzt, daß alle sonstigen erforderlichen Fähigkeiten bestehen. Ein aus bestem Stahl (Elektrostahl) hergestelltes Schwert genügt vollkommen.

Ist der Magier nicht in der Lage, sich selbst so ein Schwert herzustellen, dann kann er es von einem Schmied oder sonstigen Metallfachmann anfertigen lassen. Die Länge des Schwertes richtet sich nach der Größe des Menschen und bewegt sich ungefähr zwischen 70 cm bis zu 1 m. Der Schwertgriff kann aus Kupfer sein, da Kupfer ein sehr guter fluidischer Leiter ist.

Die Form des Schwertes spielt keine so wesentliche Rolle. Das Schwert braucht nur an einer Seite oder es kann evtl. auch an beiden Seiten geschliffen sein, muß aber eine gute geschliffene Spitze haben. Ob es nun irgendwelche Verzierungen auf dem Griff haben soll oder mit geeigneten Symbolen zu versehen ist, bleibt der persönlichen Ansicht des Magiers überlassen. Soviel über die Herstellung eines magischen Schwertes.

Die sogenannte Ladung des Schwertes geschieht dadurch, daß man mittels Imagination die betreffenden Eigenschaften, die dem Schwert zustehen, also die Macht über alle Wesen, den absoluten Sieg und die Respektierung desselben als Symbol des Kampfes, des Lebens usw. in das Schwert verlegt und durch oftmaliges Wiederholen diese Eigenschaften dynamisch verstärkt. Man kann aber auch das Lichtfluid in das Schwert hineinstauen, so daß es einer glühenden Sonne, einem flammenden Schwert gleicht, ähnlich wie es vom Erzengel Michael in der symbolischen Darstellung des Schwertes bekannt ist.

Die Hauptsache ist die richtige Einstellung zum magischen Schwert, begleitet von einem unerschütterlichen Glauben an den absoluten Sieg in allen Ebenen, der dem Schwert die Macht verleiht, daß sich jede Kraft, jedes Wesen, vor demselben fürchtet und das Schwert in jeder Hinsicht respektiert. Das Schwert ist nach jedem Gebrauch in weiße oder schwarze Seide zu hüllen und ebenso wie die anderen magischen Geräte gut zu verwahren.

Der Magier kann durch das mentale Wandern die geistige Form des Schwertes auf die Mentalebene versetzen und ebenso wie mit dem Stab, so auch mit dem Schwert ausgerüstet, die planetarischen Sphären besuchen und dort mit seinen magischen Geräten seinen Einfluß nach Wunsch geltend machen. Daß ihm in den dortigen Ebenen dann jedes Wesen gehorchen muß, geht aus dem Geschilderten klar hervor. Der Magier hat die Möglichkeit, bei magischen Operationen - Evokationen die mentale Form des Schwertes mit der mentalen Hand mittels Imagination in die betreffende Ebene zu versetzen und von dort aus das Wesen zu zwingen, seinem Willen nachzukommen.

Ein solcher Zwang kann aber nur von einem Magier gefahrlos ausgeübt werden, der reinen Herzens und edler Seele ist. Würde sich ein Zauberer vermessen, etwas Derartiges zu tun, zöge er sich nur den Haß der Wesen zu und wäre dann den Wesen und ihrem Einfiuß untrüglich ausgeliefert. Die Geschichte der okkulten Wissenschaft lieferte schon viele Beispiele vom tragischen Schicksal und noch tragischeren Ende so manchen Zauberers. Von den Schilderungen einzelner Begebenheiten nehme ich Abstand, da es das Ausmaß dieses Werkes nicht zuläßt.

Die Wahrheit wiegt meistens schwer.

Linoma Offline




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10.10.2010 20:49
#11 RE: Magie - Die 2.Tarotkarte Antworten

Die magische Krone - Mütze, Magusbinde

Bei jeder rituellen magischen Operation, ohne Unterschied, ob es sich um eine Evokation, Invokation oder um anderweitige rituelle magische Arbeiten handelt, soll der Magier mit einer Kopfbedeckung bekleidet sein. Diese kann entweder eine goldene Krone sein, in der magische Zeichen eingraviert sind; ebensogut kann aber eine Mütze oder eine andere Kopfbedeckung verwendet werden, die entweder die Zeichen des Makro- und Mikrokosmos trägt oder das Symbol der Gottheit, mit der der Magier in Verbindung steht oder deren Form er annimmt, versinnbildlicht.

Die Symbole sind entweder mit guter Farbe aufzutragen, mit Seide zu sticken oder aufzunähen. Ein Symbol des Makro- und Mikrokosmos ist z. B. ein sich in der Mitte zweier Kreise befindliches Sechseck, in dessen Innenraum das mikrokosmische Symbol des Menschen, das flammende Pentagramm, anzubringen ist. Stickt sich der Magier die Mütze selbst oder läßt er sie sich sticken, kann er die Kreise in goldener Farbe als Zeichen der Unendlichkeit versinnbildlichen, das Dreieck in silberner Farbe als Zeichen des erschaffenen Universums ausführen und für das sich in der Mitte befindliche Pentagramm die weiße oder violette Farbe wählen.

Statt der Kopfbedeckung, die einer Mütze oder einem Turban gleichen kann, genügt auch eine Seidenbinde, die sogenannte Magusbinde, die in weißer, violetter oder schwarzer Farbe ausgeführt auf den Kopf gesetzt wird. Die Stirn schmückt das bereits beschriebene makro- und mikrokosmische Symbol, das entweder ausgestickt wird oder aber auf einem Pergamentpapier in den entsprechenden Farben auszuführen ist.

An Stelle des makrokosmischen Symboles kann eventuell auch ein anderes Symbol gewählt werden, das die Verbindung mit der Gottheit symbolisiert. Der Magier kann z. B. auch ein Kreuzzeichen anbringen, das gleichzeitig das Plus und Minus symbolisiert, dessen Enden die vier Elemente darstellen. Auch ein Rosenkreuzersymbol kann gewählt werden, und zwar ein Kreuz mit sieben Rosen in der Mitte, wodurch ebenfalls die vier Elemente, das Plus und Minus und die sieben Planeten, mit denen der Magier in Verbindung steht, angedeutet werden.

Der Magier ist nicht nur auf ein gewisses Symbol angewiesen, er kann seine geistige Entwicklung - sein Ziel, seine Reife, seine kosmische Verbundenheit - je nach Belieben durch mehrere Symbole ausdrücken und auf seiner Mütze oder Magusbinde bedenkenlos anbringen.

Wie schon bemerkt, ist die Krone, Mütze oder Magusbinde ein Symbol der Würde der magischen Autorität des Magiers. Sie ist ein Symbol der Vollendung seines Geistes, ein Symbol der Verbundenheit mit dem Makro- und Mikrokosmos, also mit der großen und kleinen Welt, somit der höchste Ausdruck seiner magischen Macht, mit welcher der Magier symbolisch sein Haupt krönt. Sämtliche Utensilien, sei es Mütze, Krone oder Magusbinde, müssen aus dem besten Material hergestellt werden und dürfen ausschließlich nur rituellen Zwecken dienen.

Sobald die Mütze, Magusbinde oder Krone angefertigt und ausprobiert ist, soll sie durch Meditation und einen heiligen Eid geweiht werden, daß der Magier sie nur dann auf sein Haupt setzt, wenn er mit der Idee der göttlichen Verbundenheit Eins ist und die Mütze nur bei magischen Operationen benützen wird, die diese symbolische Ausdrucksweise erfordern.

Beim Ablegen des Eides lege der Magier seine rechte Hand auf die Mütze und konzentriere sich dabei mit fester Imagination, daß die Mütze in dem Augenblick, wo er sie auf sein Haupt setzt, die Verbindung mit seiner Gottheit oder mit dem auf der Mütze angebrachten Symbol sofort herbeiführt. Hierauf lege er seine magische Kopfbedeckung zu seinen übrigen magischen Hilfsmitteln.

Ist der Magier durch geeignete Meditation für die Evokation vorbereitet und setzt er sich seine Kopfbedeckung auf, tritt er sofort mit seiner Gottheit in Verbindung und empfindet nicht nur in sich selbst, sondern auch im ganzen Raum oder eben dort, wo er sich dieselbe aufsetzt, eine heilige Tempelatmosphäre. Der Magier sieht also, daß auch die Kopfbedeckung ein wichtiger Bestandteil seiner magischen Geräte ist, dem er gleichfalls seine vollste Aufmerksamkeit zu schenken hat.

Auch Zauberer bedienen sich einer Mütze, auf der magische Zeichen von Dämonen aufgeritzt sind, aber nur sehr wenige von ihnen wissen von der wahren Bedeutung und von der richtigen Handhabung derselben, geschweige denn von der eigentlichen Symbolik. Ein Magier jedoch, der alles bewußt tut, kann niemals zu einem Zauberer herabsinken und wird niemals etwas tun, was ihm unverständlich wäre. Jede Handlung hat für ihn einen besonderen Zweck.

Das magische Gewand

Mit diesem wird ebenso verfahren wie mit der Mütze oder Magusbinde. Das magische Gewand ist ein langer aus Seide verfertigter Mantel, der bis zum Hals zugeknöpft wird und von da an bis an die Fußspitzen reicht. Die Ärmel des Gewandes gehen bis zu den Handgelenken. Der Mantel gleicht einem Priestergewand und drückt symbolisch die absolute Reinheit aller Ideen und die Reinheit der Seele des Magiers aus. Gleichzeitig ist das Gewand das Symbol des Schutzes.

Geradeso wie die übliche Kleidung den physischen Körper des Menschen vor äußeren Einfiüssen - Kälte, Regen - schützt, so dient das magische Gewand dem Magier als Schutz gegen unerwünschte Einfiüsse von außen, die seinen Körper durch die astrale und mentale Matrize irgendwie angreifen könnten. Wie schon wiederholt gesagt, ist Seide der beste Isolierstoff gegen sämtliche astralen und mentalen Einflüsse jeglicher Art.

Infolgedessen ist ein aus Seide verfertigter Mantel ein vorzügliches Isolationsmittel, das sich erfolgreich auch bei anderen Arbeiten anwenden läßt, die mit der rituellen Magie nicht direkt in Verbindung stehen, wie z. B. zum Schutz des Astral- und grobstofflichen Körpers, beim Mental- und Astralleib-Aussenden, damit vom Astral- als auch vom grobmateriellen Körper des Magiers kein Wesen ohne seine Einwilligung Besitz ergreifen kann.

Auch bei anderen ähnlichen Arbeiten, wo es sich um eine Isolierung des Mental-, Astral- und grobstofflichen Körpers handelt, könnte ein magisches Gewand erfolgreich angewendet werden, und es ist Sache des Magiers, Variationen in dieser Hinsicht nach eigenem Ermessen selbst vorzunehmen. Auf keinen Fall darf aber ein Gewand, das für gewöhnliche Zwecke, eventuell bei Übungen oder bei laufenden magischen Arbeiten benützt wird, für rituelle Magie oder bei Evokationen Verwendung finden.

Für diese hohe Art von Magie muß ein besonderes Gewand genommen werden, dessen Farbe dem Zweck entspricht. Um nicht zu vergessen, bemerke ich, daß beim gewöhnlichen astralen und mentalen Arbeiten oder Experimentieren das Isoliergewand auch über die andere Kleidung angelegt werden kann, wohingegen bei ritueller Magie und bei Evokationen das magische Gewand auf den bloßen Körper kommt.

Es kann jedoch, wenn es kalt ist, ein Hemd und eine Hose, ebenfalls aus echter Seide, angezogen und darüber der Mantel genommen werden. In diesem Fall muß aber die Farbe der Seidenwäsche die des Mantels sein. Die Beschuhung kann aus Hausschuhen bestehen, die gleichfalls die Farbe des Mantels haben müssen, wobei die Sohlen der Hausschuhe aus Leder oder Gummi sein können.

Die Farbe des Mantels entspricht der Arbeit, der Idee und dem Zweck, den der Magier verfolgt. Er kann jedoch eine von den drei Universalfarben wählen, also die weiße, violette oder schwarze Farbe. Violett entspricht der Akashafarbe und gilt fast für alle magischen Arbeiten. Eine weiße Farbe wird für den Mantel nur dann gewählt, wenn es sich um hohe und gute Wesen handelt. Die schwarze Farbe gilt für negative Wesen und Kräfte. Mit diesen drei Farben kann der Magier fast alle rituellen Operationen ausführen.

Ist es ihm finanziell möglich, so kann er sich drei Gewänder in je einer der angeführten Farben anschaffen. Ein mit irdischen Gütern gesegneter Magier kann für seine Gewänder Farben wählen, die analog den Farben der Planeten respektive Sphären, mit denen er arbeitet, sind, und zwar nimmt er
für Saturnwesen = dunkelviolett,
für Jupiterwesen = blau,
für Marswesen = purpurrot,
für Wesen der Sonne = gelb, gold oder orange,
für Wesen der Venus = grün,
für Merkurwesen = opalisierend - Taft -,
für Mondwesen = silbrig oder weiß.

Diesen Aufwand kann sich aber nur ein begüterter Magier erlauben. Ein nicht so gutsituierter Magier kommt auch mit einem und zwar in hellvioletter Farbe gehaltenen Gewand aus. Die Farbe der Mütze oder Magusbinde soll auch die Farbe des Gewandes haben.

Wenn das Gewand fertig genäht ist, so wasche es der Magier in fließendem Wasser, um es auf diese Weise zu entoden, damit kein fremder Einfluß auf der Seide haften bleibe, und bügle sich das Gewand selbst, damit es nicht mehr in fremde Hände gerät. Der Magier wird diese Maßregel als durchaus berechtigt finden, denn ein feinfühliger Magier empfindet schon den Umstand störend, wenn jemand anderer, selbst wenn es ein Familienangehöriger, Verwandter oder Freund sein sollte, seine magischen Geräte nur berührt.

Das vorbereitete magische Gewand lege der Magier vor sich hin, verbinde sich imaginativ mit seiner Gottheit und segne es, nicht als seine Person, sondern als die sich evozierende Gottheit. Er leiste einen Eid auf das Gewand und schwöre, daß er es nur für rituelle Zwecke gebrauchen werde. Ein auf diese Weise beeinfiußtes und imprägniertes Gewand hat dann wirklich magische Kraft und bietet dem Magier beim Arbeiten absolute Sicherheit. Bevor der Magier sein Gewand magisch vorbereitet, kann er es nach Belieben mit Universalsymbolen besticken, ähnlich wie er dies bei seiner Mütze getan hat. All dies bleibt jedoch dem Wunsch des Magiers überlassen. Er sei versichert, daß er dabei keine Fehler begehen kann.

Der magische Gürtel

Zum magischen Gewand gehört noch ein magischer Gürtel, der um die Lenden gelegt, das ganze Gewand zusammenhält. Der Gürtel wird entweder aus demselben Material hergestellt wie das Gewand und die Mütze, es kann aber auch Leder genommen werden, das jedoch die Farbe des Gewandes haben muß. Die alten Magier gaben Gürteln aus Löwenhaut den Vorzug, die sie für diesen Zweck zuerst zu Leder und dann zu einem Gürtel verarbeiteten. Löwenhaut galt als Symbol der Kraft, Stärke und Beherrschung.

Die symbolische Bedeutung des Gürtels deutet tatsächlich auf die Beherrschung der Elemente hin, also auf das magische Gleichgewicht, und die obere und untere Hälfte des menschlichen Körpers, in der Mitte mit dem Gürtel zusammengehalten, versinnbildlicht die Waage. Das gewählte Symbol kann entweder in das Leder eingeritzt oder eingezeichnet werden oder ist auf einen Seidengürtel aufzusticken.

Die symbolische Zeichnung des Gleichgewichtes der Elemente und deren Beherrschung bringt der Magier nach eigenem Ermessen zum Ausdruck. Er kann z. B. einen Kreis zeichnen, in dessen Mitte er ein Pentagramm mit der Spitze nach oben anbringt, und in die Mitte des Pentagramms wiederum ein Dreieck gibt als Zeichen der Beherrschung der Elemente in den drei Welten. In die Mitte des Dreieckes kommt ein gleicharmiges Kreuz als Zeichen des Plus- und Minusprinzipes und des Gleichgewichtes.

Auch hier verfahre der Magier so wie bei Gewand und Mütze, indem er den magischen Gürtel weiht (segnet) und dabei den Eid ablegt, den Gürtel nur in Verbindung mit dem Gewand für rituelle Zwecke zu gebrauchen. Aufbewahrt wird der Gürtel mit dem Gewand dort, wo alle übrigen magischen Geräte untergebracht sind.

Die Wahrheit wiegt meistens schwer.

Linoma Offline




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10.10.2010 20:50
#12 RE: Magie - Die 2.Tarotkarte Antworten

Weitere magische Hilfsmittel

So wie bei den bereits beschriebenen magischen Geräten kann der Magier mit allen weiteren Hilfsmitteln, die er für seine rituellen Zwecke gebraucht, verfahren. Es gibt ihrer noch eine ganze Anzahl, und es wäre zu umfangreich, alle hier anzuführen, denn die magischen Hilfsmittel richten sich alle nach dem Zweck und Ziel, für welche sie angefertigt werden sollen.

So z. B. benötigt der Magier zum Schreiben und Gravieren der Talismane Schreibzeug, Tinte, Gravierstift, Nadeln zum Sticken, Stickwolle oder Stickseide, Pergamentpapier, Farbe, bei bestimmten Operationen eventuell auch Opferblut, das sogenannte heilige Öl, mit dem er seine Geräte und sich selbst an bestimmten Stellen einreibt, Salz, Weihrauch oder andere Räuchermittel, eine Geißel, die er ähnlich wie das magische Schwert anwendet und ihr dieselbe Symbolik zuschreibt.

Ferner eine Kette, die die symbolische Bedeutung der Verbundenheit des Makro- und Mikrokosmos mit allen seinen Sphären darstellt. Gleichzeitig ist die Kette ein Symbol der Eingliederung in die große Bruderschaft der Magier und in die Hierarchie sämtlicher Wesen des Makro- und Mikrokosmos. Die Kette kann wie ein Schmuckstück um den Hals getragen werden und deutet an, daß der Magier auch ein Glied der Verbundenheit sämtlicher echten und wahren Magier ist.

Für bestimmte magische Operationen wird auch ein Becher verwendet als Symbol der Weisheit und des Lebens, aus dem der Magier bei bestimmten magischen Handlungen das heilige Opfermahl - Eucharistie - und das Sakrament der Kommunion einnimmt. Der mit Wein gefüllte Becher dient dazu, den Wein ähnlich wie bei der christlichen Kommunion mit der göttlichen Kraft - Qualität - zu laden. Die Ladung hat so zu geschehen, daß der Magier sich in seine Gottheit verwandelt und den Wein segnet, ihn also zum göttlichen Blut - Weisheit, Stärke, Leben - macht.

Bei zeitweiliger Unterbrechung der Arbeit trinkt der Magier den verwandelten Wein und wird so des Heiligen Sakramentes teilhaftig. Darüber habe ich bereits im ersten Buch "Der Weg zum wahren Adepten" im Kapitel über die Eucharistie eingehend geschrieben.

Als ein weiteres Hilfsmittel für die Evokation kann auch eine Glocke verwendet werden. Diese wird vorschriftsmäßig aus Elektromagicum, das ist ein Gemisch von sämtlichen den Planeten entsprechenden Metallen, hergestellt. Die Glocke verwendet der Magier nur dann, wenn er die unsichtbare Welt durch rhythmisches Läuten auf sich aufmerksam machen will. Der Rhythmus und die Anzahl der Glockenschläge entsprechen den Zahlenrhythmen der betreffenden Sphäre, mit der der Magier in Verbindung treten will. Diese orientalische Methode wird bei den wahren Magiern weniger angewendet.

Im Orient dagegen - meistens in Tibet - wird diese Anrufungsart, Glockenläuten, Zimbelschlagen usw., häufig gehandhabt. Daß alle diese Hilfsmittel neu sein müssen und nur für den ihnen zugesprochenen Zweck verwendet werden dürfen, habe ich schon einige Male betont. Jedes Hilfsmittel ist sofort nach Gebrauch gut aufzubewahren. Wird es nicht mehr benötigt, oder wenn keine Absicht besteht, es je noch zu verwenden, so ist es zu vernichten oder unschädlich zu machen. Würde man ein magisches Hilfsmittel für andere Zwecke gebrauchen, so wird es entweiht und ist magisch wirkungslos.

Mit allen magischen Hilfsmitteln gehe man wie mit Reliquien um. Je sorgfältiger man seine magischen Geräte behandelt, eine um so größere magische Wirkung werden sie haben und auch ausüben können.

Das Pentakel, Lamen oder Siegel

Der Unterschied zwischen einem Pentakel und einem Siegel liegt darin, daß das Pentakel ein universales Symbol der Macht darstellt und mit der Eigenschaft der betreffenden Macht mit Hilfe des magischen Stabes oder mittels Imagination geladen wird. Das Pentakel hat den Zweck, einen Ehrfurcht und Gehorsam einflößenden Einfluß auf das Wesen auszuüben, damit es dem Willen des Magiers gehorche.

Das Universalsymbol wird je nach der religiösen Einstellung gewählt. Es kann z. B. dasselbe universale Machtsymbol sein, das der Magier auf der Kopfbedeckung (Krone, Mütze, Magusbinde) ausgestickt oder eingraviert hat, also ein aus zwei Dreiecken gebildetes Sechseck, in dessen Mitte sich ein Fünfeck oder Pentagramm befindet. Die Mitte des Pentagramms füllt ein gleicharmiges Kreuz aus. Auch nur ein Kreuz allein kann als universales Symbol gelten.

Viele Magier bedienen sich des Pentakels Salomonis als Zwangssymbol für alle Wesen. Jedenfalls wird der Magier nicht ein Symbol wählen, dessen graphische Darstellung er analog den Universalgesetzen nicht verstehen würde, da er die für seine Zwecke erforderliche Autorität nicht zum Ausdruck bringen könnte. Nur dadurch, daß der Magier die ganze Bedeutung seines Symboles versteht, und sich darauf einzustellen vermag, kann das Symbol richtig magisch wirken. Dies habe der Magier stets vor Augen. Er verwende deshalb nur Symbole, die ihm verständlich sind und durch die er die Idee seiner Macht vertritt.

Ein Siegel ist im Gegensatz zum Pentakel die graphische Darstellung eines Wesens, einer Kraft oder Ebene, die der Qualität des betreffenden Wesens entspricht und die durch das Symbol ausgedrückt wird.
Es gibt folgende Arten von Siegeln:

1. Die traditionellen, das sind solche, die entweder mittels des Hellsehens eruiert worden sind oder durch Astralbesuche in den einzelnen Sphären von Wesen wiedergegeben wurden. Auf diese Siegel reagieren Wesen nur dann, wenn es ein Magier versteht, sich in ihre Machtsphäre zu versetzen. Aus dem Kraftreservoir, das durch den vielen Gebrauch ein- und desselben Siegels gespeichert wird, stärkt der Magier seinen Einfluß und übt ihn auf das betreffende Wesen aus.

Durch das häufige Abschreiben und Kopieren der Siegel sind viele Fehler entstanden, so daß die Siegel vielfach verstümmelt wurden, mitunter sogar bewußt, um dem mit diesem Material arbeitenden Magier den Erfolg zu erschweren oder gänzlich unmöglich zu machen. Ein Magier, dessen astrale Sinne offen sind, kann sich durch Einführung des Akashaprinzipes - Trance - und durch Einstellung auf das Siegel von der Echtheit desselben überzeugen und hat dadurch die Möglichkeit, das Siegel zu berichtigen.

2. gibt es Universal-Siegel, die sowohl die Qualität und den Wirkungsbereich, als auch die Eigenschaften des Wesens symbolisieren. Durch graphische Darstellungen und unter Berücksichtigung der Analogiegesetze kann man sich solche Siegel selbst herstellen und kann sie mit den betreffenden Eigenschaften des Geistes mittels Imagination laden. Auf solche Siegel muß dann das Wesen widerstandslos reagieren.

3. gibt es Siegel, die sich jeder Magier nach eigenem Gutdünken selbst herstellt, ohne daß er dabei irgendwelche analogischen Beziehungen verfolgen müßte. Solche Siegel muß er allerdings von Wesen billigen lassen. Die Annahme eines solchen Symbols oder Zeichens geschieht etwa dadurch, daß der Magier sich mit seinem Geist in die Sphäre des Wesens versetzt und mentalisch das Wesen auf sein Siegel, dessen Form, Zeichnung u. dgl. schwören läßt, daß es auf das Siegel reagieren werde.

Ein Lamen gleicht einem Universalsymbol, nur vertritt es nicht das Symbol des Mikro- und Makrokosmos, sondern bringt die geistige und seelische Autorität, Einstellung und Reife des Magiers symbolisch zum Ausdruck. Gewöhnlich wird ein Lamen am Gewand in der Brustgegend aufgenäht oder gesondert wie ein Amulett in ein geeignetes Metall eingraviert oder auf Pergamentpapier gemalt und getragen. Das Lamen drückt durch seine symbolische Aufzeichnung die vollkommene Autorität des Magiers aus.

Ein Talisman wird bei magischen Operationen zumeist dort verwendet wo es sich um Schutz vor unerwünschten Einflüssen handelt oder wo der Magier durchschlagenden Erfolg mit Hilfe der magischen Operation erreichen will. Ein Talisman kann eine graphische Darstellung der Eigenschaften oder Fähigkeiten sein, mit denen er geladen wurde. Die Ladung nimmt entweder der Magier vor oder ein dafür gerufenes Wesen. Wird die Ladung von einem Wesen vollbracht, geht die hierfür aufgewendete Kraft auf Kosten des fluidischen Kraftstoffes des Wesens oder seines Kraftreservoirs.

Auch hier können traditionelle Zeichen eingraviert werden, das sind solche, die entweder von einem Magier auf den anderen übertragen wurden oder von Wesen selbst gegeben worden sind. Ferner relative Zeichen, die sich der Magier von den Wesen billigen läßt.
Die Herstellung eines Pentakels, Lamens, Siegels oder Talismans für rituelle Zwecke kann entweder analog der Ebene des Wesens zu den Elementen, Planeten, Tierkreiszeichen aus maßgebenden Metallen erfolgen und die Zeichen oder Symbole eingraviert werden, oder man kann dieselben auf eine kleine Wachsplatte, die man sich aus reinem Bienenwachs selbst herstellt, einritzen und sie nachher laden.

Man kann aber auch die Siegel, Pentakel, Talismane aus Pergamentpapier herstellen, auf das mit der maßgebenden Farbe - Tusche - die Symbole gezeichnet oder gemalt werden.
Die alten Grimoarien schreiben Jungfernpergament vor, worunter ein Papier aus einem durch Frühgeburt gewonnenen und verarbeiteten Kalbsfell zu verstehen ist. Der wahre Magier bedarf dessen nicht, ihm erweist ein Stück gewöhnliches Pergamentpapier, das er mittels Imagination entodet, d. h. alle schlechten Einflüsse, die eventuell daran haften sollten, entfernt, genau denselben Dienst.

Der Magier kann für ein Siegel oder Pentakel auch ein mit einem fluidischen Kondensator imprägniertes Fließpapier verwenden, nur darf er dann das Symbol nicht mit flüssiger Farbe, sondern mit einem weichen Farbstift einzeichnen, damit ihm beim Zeichnen der Siegel usw. die Farben nicht zusammenfließen.

Die Ladung eines Siegels, Pentakels, Talismans oder Lamens geschieht mit einem Finger, mit dem über die Zeichen zu fahren ist und mittels Imagination die Eigenschaft in das Siegel, Lamen oder Pentakel einkonzentriert wird. Daß dabei die Verbindung mit dem Höchsten, also seiner Gottheit, stattfinden muß, so daß nicht der Magier, sondern die Gottheit durch ihn, d. h. durch seinen Körper das Siegel usw. ladet, ist selbstverständlich.

Der Magier kann sich statt des Fingers auch seines magischen Stabes bedienen, mit dem er die Ladung des Talismans oder Siegels vollbringt. Daß so ein Talisman usw. dann tatsächlich magisch wirkt, ist außer Zweifel, denn durch diesen Vorgang wird ein Talisman oder Pentakel zu einer Reliquie geweiht und der Magier ist von ihrer magischen Wirkung vollkommen überzeugt.

Die verschiedenen Siegel der Wesen beschreibe ich eingehend im Abschnitt über die Hierarchie der Wesen nebst ihren Eigenschaften und Wirkungen.

Das Buch der Formeln

In allen bisher erschienenen Werken, die über rituelle Magie schreiben, wird das magische Buch, das Buch der Formeln, das Buch, das die Beschwörungsformeln an den betreffenden Geist oder an das Wesen, das man ruft oder beschwört, enthält, gewöhnlich als das Wichtigste in der Beschwörungsmagie betrachtet. Der Inhalt dieses Kapitels wird aber ständig derart mißverstanden, daß es durchaus am Platze ist, wenn ich vom hermetischen Standpunkt aus darüber genau berichte.

Von vornherein sei gesagt, daß eine ganz verkehrte Ansicht derjenige vertritt, der glaubt, daß er sich bloß ein Buch anzuschafien braucht, in das er die Beschwörungs- und Zwangsformeln an den Geist hineinschreibt, ferner, daß es genügt, wenn er diese Formeln dann einfach herunterleiert, worauf ihm das gewünschte Wesen unverzüglich erscheint. Alle Grimoarien, die mir bis heute in die Hände gekommen sind, ob sie nun aus alter oder neuer Zeit stammen, enthalten, was die Erklärung des Buches der Formeln anbetrifft, leider ausnahmslos ein und denselben Fehler.

Wahre Eingeweihte lächeln über die Mystifikation und bedauern diejenigen, die durch eine irrige Annahme keine Erfolge verzeichnen können. Man hat einesteils mit vollem Recht über die Formelmagie so unklar geschrieben und das wahre Geheimnis überhaupt niemals enthüllt, um jeder Profanation vorzubeugen. Da dieses Buch nur für ethisch Hochstehende und Entwickelte bestimmt ist und nur tatsächlich reife Menschen in der Lage sind, mit meinen Anleitungen Erfolge zu erzielen, ferner, die wahren Einweihungen zu verstehen und sich den Inhalt innerlich anzueignen, habe ich mich entschlossen, auch über dieses Kapitel ganz offen zu sprechen.

Vor allem ist das Buch der Formeln nicht wörtlich zu nehmen, denn die Benennung - "Magische Formeln" -, wie in den Grimoarien angegeben, diente einesteils als Deckmantel bestimmter Ideengänge und andernteils dazu, durch angegebene barbarische Ausdrücke - Wörter, Namen - das Bewußtsein des betreffenden Operateurs aus der normalen Lage zu bringen und es in einen gewissen ekstatischen Zustand zu versetzen, in dem er dann einen Einfluß auf das Wesen auszuüben imstande sein sollte.

Im allgemeinen sind aber die Erfolge, die ein unvorbereiteter Operateur damit erzielen kann, entweder Halluzinationen, Schemen, Phantome oder unvollkommene mediumistische Ergebnisse, die ich nicht erst näher beschreiben will. Zumeist sind solche mediumistische Phänomene, vorausgesetzt, daß es sich überhaupt um solche handelt, das Endergebnis einer Exteriorisation des Unterbewußtseins.

Mitunter werden auch Elementale, bei starker Emanationsfähigkeit sogar Elementare gebildet, wie sie dem wahren Magier schon aus meinem Buch "Der Weg zum wahren Adepten" inklusive Praxis bekannt sind. Solche Elementare werden dann fälschlich als die gerufenen Wesen angesehen, und ein Mensch, dessen astrale Sinne nicht entwickelt sind, ist außerstande, dies zu kontrollieren und zu unterscheiden. Deshalb sei abermals davor gewarnt, magisch unvorbereitet rituelle Magie zu betreiben.

Neben großen Enttäuschungen kann man sich außerdem noch gesundheitliche Störungen - an Geist und Seele - zuziehen, was noch bedauernswerter wäre. Ein wahrer Magier, der die magische Ausbildung vollends durchgemacht hat, kann gefahrlos und mit vollster Sicherheit rituelle Magie betreiben. Diese Art von Magie ist kein Versuchsfeld, auf dem Experimente vorgenommen werden sollen, sondern es ist das Schema eines Arbeitsvorganges, bei dem der reife Magier mit seinen bereits entwickelten Kräften leichter operieren kann.

Das Buch der Formeln, fälschlich Geisterbuch genannt, ist das wahre magische Tagebuch des rituell arbeitenden Magiers, in dem er stufenweise seinen Arbeitsvorgang in der rituellen Magie festlegt, um Punkt für Punkt gewissenhaft vorzugehen und sein Ziel zu erreichen. So mancher Leser wird fragen, wie es überhaupt dazu kam, daß verstümmelte Formeln, Zitationsphrasen u. dgl. entstanden sind. Seit jeher war Magie Eigentum nur der hohen Kasten, Eigentum der Herrscher, Könige und Hohepriester.

Damit die echten Wahrheiten und Ideen, geistige Vorschläge u. dgl. nicht in die Hände der Öffentlichkeit gelangen, hat man verschiedene Decknamen - die sogenannten Formeln - ersonnen, deren Dechiffrierung wiederum nur Eingeweihten bekannt war. Der Dechiffrierungsschlüssel wurde nur Reifen und zwar von Mund zu Ohr übergeben, und eine Profanation konnte nur mit dem Tode gesühnt werden. Infolgedessen blieb die Lehre bis zum heutigen Tag geheim und wird auch weiterhin okkult und mystisch bleiben, selbst wenn sie direkt veröffentlicht wird, denn der Unreife und Uneingeweihte wird alles nur als Phantasterei und Trugschluß betrachten, und je nach dem Grad seiner Reife und seelischen Empfänglichkeit wird er für diese Lehre stets seine individuelle Anschauung und Erklärung haben.

So werden auch die geheimsten Dinge ihre okkulte Tradition niemals verlieren, und nur wenige werden den wahren Nutzen daraus ziehen können. Kommt Uneingeweihten ein derartiges Formelbuch ohne Kenntnis des richtigen Schlüssels in die Hände, nehmen sie alles für bare Münze, also wörtlich, ohne zu wissen, daß diese Formeln Gedächtnisstützen des wahren Magiers waren, also ein schematischer Plan für seine rituelle Arbeit.

Dadurch läßt sich erklären, daß manchmal die unsinnigsten Worte als Zauberformeln hingestellt wurden, die ein bestimmtes Wesen herbeirufen sollten. Statt dessen ist das Buch der Formeln ein regelrechtes Vormerkbuch, in das der wahre Magier seinen ganzen Arbeitsvorgang vom Beginn bis zur Beendigung der magischen Operation vermerkt. Ist er nicht ganz sicher, daß das Buch niemand in die Hände fällt, versieht er einen Punkt nach dem anderen mit Decknamen. Ich führe hier nur einige Richtlinien an, und der wahre Magier kann sich individuell, seinem Ideengang gemäß, nach diesen halten.

1. Zweck der Operation.
2. Die in Frage kommende Wesenheit, Kraft, Ebene usw.
3. Wahl des Platzes, wo die magische Operation durchgeführt wird.
4. Vorbereitung aller magischen Hilfsmittel, die für die Operation gebraucht werden.
5. Die eigentliche magische Operation.
6. Annahme der Gottform, die über dem betreffenden Wesen liegt, d. h. die Verbindung mit der betreffenden Gottheit einschließlich Attribute, Eigenschaften usw.
7. Als Gottverbundener Ziehung des magischen Kreises. Wird mit einem auf Leinwand, Tuch u. dgl. aufgenähten Kreis gearbeitet, Nachziehung desselben.
8. Ziehung des magischen Dreieckes.
9. Aufstellung des Räuchergefäßes einschließlich evtl. Räucherung.
10. Anzünden der magischen Lampe nebst meditativer Einstellung auf Intuition und Erleuchtung.
11. Ladung des Siegels, Pentakels oder Lamens des gewünschten Wesens.
12. Ladung des magischen Spiegels, eventuell mehrerer Spiegel, wenn mit zwei oder drei Spiegeln für besondere Zwecke gearbeitet wird.
13. Anlegen des Gewandes und meditative Einstellung des Schutzes, der Reinheit usw.
14. Aufsetzen der Kopfbedeckung - Krone, Mütze oder Magusbinde - und Meditation auf die Gottverbundenheit.
15. Umgürtung mit dem magischen Gürtel mit der Einstellung der Kraft, der Beherrschung sämtlicher Kräfte, namentlich der Elemente.
16. Umhängen des Schwertes an den magischen Gürtel mit der meditativen Einstellung des absoluten Sieges, nochmalige Ladung mit gleichzeitiger Einstellung des magischen Stabes, den der Magier in der rechten Hand hält, daß sein absoluter Wille verwirklicht wird.
17. Eintreten in den Kreis mit dem gleichzeitigen Empfinden der Verbundenheit und der Symbolisierung des Mikro- und Makrokosmos.
18. Einstellung in den magischen Raum, d. h. Ausschaltung des Zeit- und Raumbegriffes.
19. Abermalige Verbindung mit seiner Gottheit.
20. Versetzung seiner ganzen Persönlichkeit in die betreffende Ebene des Geistes mit allen magischen Geräten.
21. Befehl an die Kraft oder Macht der Ebene oder des Wesens, das herbeigerufen wird und imaginative Bildung der Form, in der das gewünschte Wesen im Dreieck oder im magischen Spiegel erscheinen soll.
22. Zurückversetzung mit seinem Bewußtsein in den Arbeitsraum.
23. Befehl oder Wunsch an den Geist, was derselbe mitteilen soll oder zu verrichten hat, ganz gleich auf welcher Ebene.
24. Nach beendeter Arbeit Abschickung des Wesens mit dem Bewußtsein in diejenige Sphäre, aus der das Wesen gerufen wurde und Beendigung der Operation durch ein Dankgebet.
25. Aufbewahrung aller magischen Geräte samt Kreis usw.
26. Eintragung des Verlaufes der ganzen Operation, Zeit, Erfolg usw. in das Buch der Formeln.

So oder ähnlich muß der wahre Magier das Buch der Formeln auffassen und sich dementsprechend danach richten. Wer in der Quabbalah bewandert ist, kann bei der Bewußtseinsversetzung in diese oder jene Ebene die der Ebene zustehenden Gottesnamen gebrauchen. Diese dienen aber lediglich nur als Hilfsmittel, als Stützpunkte des Bewußtseins, und der wahre Magier wird auch ohne dieselben auskommen. Die erste Operation wird wohl immer ein bißchen unsicher sein, aber mit der Zeit lernt der Magier alles Dazugehörige kennen und bringt es auch hier zu einer vollkommenen Meisterschaft. Ohne Fleiß eben kein Preis!

Die Wahrheit wiegt meistens schwer.

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