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 Heidnisches vom Christentum entlehnt / Heidentum-Christentum
Linoma Offline




Beiträge: 1.500

27.10.2010 09:38
RE: Die heiligen 3.Könige bzw. Königinnen Antworten

Die heiligen drei Königinnen
Was K + M + B bedeutet


Nun ziehen wieder die SternsingerInnen von Tür zu Tür, sammeln für gute Zwecke und verewigen sich mit "K + M + B", was angeblich für "die heiligen drei Könige" Kaspar, Melchior und Balthasar steht. Wie in anderen Fällen auch wurde hier jedoch "heidnisches" Brauchtum uminterpretiert, um den Zwecken der katholischen Kirche zu dienen. Ursprünglich waren sie Ambeth, Wilbeth und Borbeth und Aspekte der Grossen Göttin der Kelten - auch "Dreifaltigkeit" ist ja bloss ein adaptiertes Prinzip anderer religiöser Vorstellungen. Bis in den sechziger Jahre des 20. Jahrhunderts gab selbst der Vatikan den Bethen einen Platz im Heiligenkalender, und zwar am 16. September.

Meist wurden sie Ambede, Wilbede und Warbede genannt oder erfuhren in kleinen Kirchen des Alpenraumes Abwandlungen dieser Namen. Um dieses mächtige Frauentrio zu "christianisieren", wurden sie parallel auch zu den "drei Nothelferinnen" Katharina, Margareta und Barbara gemacht, die in Wahrheit als "K + M + B den Häusern magischen Schutz gewähren sollen. Ein populärer Merkspruch nennt "Katharina mit dem Radl", "Margarete mit dem Wurm" und "Barbara mit dem Turm" als "die heiligen Drei Madl". Katharina enspricht Wilbeth, der das Rad des Schicksals zugeordnet ist; Margarete oder Ambeth hat die Urschlange als Begleiterin, die auch für den ewigen Kreislauf des Lebens steht.



Barbara oder Borbeth steht mit ihrem Turm für die Erde und den Zugang zur Anderswelt und wird "logischerweise" auch von Bergleuten um Schutz ersucht. Wilbeth wird mit Weisheit in Verbindung gebracht, mit dem Licht und der Farbe Weiss. Ambeth steht für Fruchtbarkeit und die Farbe Rot, und Borbeth gibt Schutz und Geborgenheit und wird durch Schwarz symbolisiert. Auch ein anderes Wort für die Bethen ist bekannt, nämlich die "Perchten", deren Nacht jene vom 5. auf den 6. Jänner ist. Vom 6. auf den 7. Jänner haben wir übrigens die Nacht einer anderen keltischen Göttin, von Morgan oder Morrigan.

Der Vatikan hat im Kampf gegen den "Untergrund" keltischer Überlieferungen übrigens aus "K + M + B" ein "C + M + B" im Sinne von "Christus Mansionem Benedictat" gemacht, also dass Christus dieses Haus segnen möge. Kein sehr beeindruckendes Manöver, da gerade die KeltInnen sich auf Rätsel und Vertauschungen verstanden, was Geheimnisse gegenüber Uneingeweihten schützen sollte, diesen Geheimnissen aber nichts von ihrer Wirkung nahm. In diesem Sinne können sich auch Frauen, die mit der Männerkirche nichts anfangen können, ruhig Buchstaben auf den Türstock schreiben lassen, da ihnen ja die drei Bethen Schutz gewähren. Und da die SternsingerInnen für Projekte der Entwicklungszusammenarbeit sammeln, kann frau ihnen auch getrost etwas Geld geben...

Text: Alexandra Bader (Jänner 2005)

Die Wahrheit wiegt meistens schwer.

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