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Dieses Thema hat 2 Antworten
und wurde 257 mal aufgerufen
 Fabelwesen / Drachen bis Ungeheuer
Linoma Offline




Beiträge: 1.500

10.12.2010 20:50
RE: Drachenpoesie Antworten

Als noch der Einklang der Natur
So weise, lieblich, ohne Hast
Herrschte mit Klang und Glamour
Da lebten noch Drachen auf goldenem Mast

Sie schwebten wie Könige
Frei und stolz
Verehrt wie Heilige
Doch benutzt wie das Holz

Die Gier nach einem Haufen Gold
Wie Drachen ihn besitzen
Machte aus Menschen ein jägerisches Volk
Sie wollten die Waffen spitzen

Man hörte nicht mehr den schallenden Ruf
Den die Götter des Himmels sangen
Man Ärger und Verachtung schuf
Die Gesänge der Drachen verklangen

Die Letzten zogen sich zurück
Fernab von Mensch und Stadt
So lebten sie einsam auf kahlem Stück
Doch immer noch stolz und satt

Erst als all der Reichtum leer
Die Menschen sich besannen
Es kamen keine Drachen mehr
An denen sie Frieden gewannen

Doch auch wenn man sie nicht mehr sieht
So sind sie immer noch da
Sie leben friedlich in fremdem Gebiet
Und machen den Traum des Fliegens wahr

Sie gleiten noch durch die Lüfte sacht
Sie werden über uns wachen
Und wenn man leise lauscht in die Nacht
Dann hört man ihn, den Ruf der Drachen.....

Die Wahrheit wiegt meistens schwer.

Linoma Offline




Beiträge: 1.500

10.12.2010 21:13
#2 RE: Drachenpoesie Antworten

Drachenherz

Vor unvorstellbar langen Zeiten
weilten Drachen in der Welt,
zogen durch endlose Weiten,
kreisten hoch am Himmelszelt.

Die Hüter der Magie und Weisheit,
mächtig, stolz, frei wie der Wind -
doch Wandel löste ab ihr Walten,
die Zeiten längst vergangen sind.

Die Nacht brach an für jene Drachen,
finster, düster, schwarz und kalt.
Wo einst zu hören war ihr Lachen
dort wurd’ es still und stiller bald.

Ihr Flügelschlag verklang ganz leise,
fast unbemerkt zogen sie fort,
begaben sich auf weite Reise
an einen stillen, fernen Ort.

Die Menschen wollten sie nicht mehr,
grau und öde wurd’ das Land,
wo Fantasie und auch Gefühle
zusammen gingen Hand in Hand.

Vergessen, glaubt ihr, sind die Drachen?
Verliert nur nicht so schnell den Mut,
der Rhythmus ihres Schwingenschlages
pulst immer noch in uns’rem Blut.

Er flüstert von uralten Zeiten,
ein längst verlor’ner, fremder Klang,
und bringt zurück aus fernen Weiten
den lang vermissten Drachensang.

Der Fantasie sind nun entsprungen,
Geschöpfe der Gedankenwelt,
feurigen Atem in den Lungen
ziehen sie über’s Himmelszelt.

Silberglanz auf mächt´gen Schwingen,
Schuppenhaut im Sternenlicht,
erzähl´n von wunderbaren Dingen -
hört ihnen zu und stört sie nicht.

Die Augen funkelnd wie Diamanten,
weise das Herz und voll Magie,
sie bringen uns zu Unbekanntem,
ins herrlich’ Reich der Fantasie.

Wie glühend’ Feuers rote Flammen,
oder schwarz wie dunkle Nacht,
gleißendes Licht auf Schimmerschuppen -
in unser’n Träumen halten sie Wacht.

Mit weiten, wild geblähten Nüstern,
Feuerflügeln, Drachenherz -
Schwingen sich, leise wie ein Flüstern,
über Trauer, über Schmerz.

Könnt ihr nicht seh’n die herrlich Wesen,
unvergleichlich stolz und frei?
Als wär’n sie niemals fort gewesen,
sie waren mit uns - stets dabei.

Ihr müßt nur lauschen, müßt verstehen -
Drachen sind stets bei uns hier,
in unser’n Herzen möcht’ ich sehen
dies wunderbare Schuppentier.

Die Wahrheit wiegt meistens schwer.

Linoma Offline




Beiträge: 1.500

10.12.2010 21:25
#3 RE: Drachenpoesie Antworten

Drachen


Schwingen, die majestätisch die Luft, wie ein Schwert zerschneiden,
die ihnen helfen, durch das Blut der Erde zu schwimmen,
die die einzige Möglichkeit bieten, sie durch ihre Träume segeln zu lassen
und alles andere zu vergessen.

Weise Augen, die auf alles achtsam herabblicken,
klar und unergründlich, wie ein Meer aus Rätseln,
wie herabfallende Sterne, die im Licht des Morgensternes,
Tränengleich funkelnd, in die Unendlichkeit blicken.

Glänzende Schuppen, welche die Vergangenheit widerspiegeln
Und die Zukunft ahnen lassen,
wie Spiegel dieser und ferner Welten,
ein ewig wechselndes Muster aus Farben.

Ein Leib, aus dem Blute der Mutter Erde
Und des Herzens des Vater Himmels,
geschaffen für das ewige Leben und
für die immer währende Bereitschaft in den Lauf der Welt einzugreifen.

Riesige Klauen, die eines Tages alles umfassen, was schlecht ist,
um es aus der Welt zu tragen,
dorthin, wo es niemand mehr finden kann.
Dorthin, wo niemals die Seele eines anderen Geschöpfes angelangen wird.

Ein Verstand der den jedes anderen Lebewesens übertrifft,
dem keiner etwas vormachen kann,
mit dem Wissen um alles, um jedes Geheimnis, um jedes Rätsel,
das jemals existierte.

Wesen mit einer Seele, wie kein anderer sie besitzt,
rein wie der Fluss des Himmels, rein wie das Meer der Erde,
die Empfindungen jedes einzelnen Lebewesens teilend,
verpflichtet dazu die Bürde des Schicksals zu tragen.

Nicht sichtbar für die Sterblichen,
thronen sie auf ihren Säulen aus weißen Wolken im Reiche des Himmels
und auf ihren Säulen aus erstarrtem Erdenblut im Reiche der Erde,
wartend auf die Erfüllung ihrer Träume und
auf denjenigen, der ihnen dabei helfen wird.

Die Wahrheit wiegt meistens schwer.

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