In ältesten Zeiten war es allein den Göttern vorbehalten, sich in Tiere zu verwandeln. Der ägyptische Gott Osiris war wahrscheinlich der erste, dem Tiergestalt verliehen wurde: Man erzählt, dass er, als sich Isis mit Horus anschickte, Typhon zu bekämpfen, aus der Unterwelt zurückgekehrt sei, um seiner Gemahlin und seinen Sohn in Gestalt eines Wolfes gegen den Gott der Finsternis beizustehen.
Und seitdem verehren die Ägypter dieses Tier, dessen Erscheinen ihnen zum Sieg über Typhon verholfen hatte, und brachten ihm Opfer dar.
Fast alle Gottheiten hatten ihre tierischen Verkörperungen. Adonis erschien als Eber, Demeter als Schwein und Dinoysos als Stier. Für ihre Unternehmungen und zahlreiche Liebesabenteuer benutzten die Götter die Tiergestalt. Man sagt: Als die Menschheit entschied, dass sie nun nicht länger Teil des Tierreiches war, wurde der Werwolf geboren. Und nicht nur der Werwolf, sondern auch eine Unzahl anderer Wer-Bestien.
Auf der ganzen Welt sind Geschichten über menschliche Monster zu finden, in denen sich die Tierhaftigkeit des Menschen ausdrückte und immer wieder verleugnet wurde. Der Betreffende Mensch erhielt den Körper eines Tieres, das in der jeweiligen Gegend am meisten gefürchtet war.
In Asien strichen Wer-Tiger, Wer-Bären, Wer-Wildschweine, Wer-Füchse, Wer-Leoparden, Wer-Adler, Wer-Geier oder Wer-Schlangen umher In Europa: u.a. auch Wer-Hunde In Afrika: die Wer-Hyänen und Wer-Leoparden In Mittelamerika: die Wer-Kojoten In Neuseeland: die Wer-Echsen, In Russland die Wer-Bären.