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 Im Reich der Toten
Linoma Offline




Beiträge: 1.500

18.05.2011 09:08
RE: Totengericht Antworten

Der Glaube an ein Weiterleben nach dem Tod war in allen frühen Hochkulturen verbreitet.

Alle Verstorbenen mussten vor dem Totengericht erscheinen. Ein Totenbuch, das mit ins Grab gelegt worden ist, sollte dem Verstorbenen bei der Rechtfertigung vor dem Totengericht helfen.

Die Seele des Toten brauchte einen Träger. So musste auch der Körper vor der Verwesung geschützt werden. Im Mittleren Reich entwickelte sich die Vorstellung von einem Totengericht: Ein Fährmann bringt den Toten über einen See zum Eingang ins Jenseits. Dort werden Fragen über seine Reinheit, Gerechtigkeit und Barmherzigkeit gestellt.

Der Tote (links im Bild) wird vom schakalköpfigen Gott Anubis zur Waage geführt. Auf der linken Waagschale liegt sein Gewissen (sein Herz), auf der rechten eine Feder, das Symbol der Maat, der Göttin der Weltordnung und Gerechtigkeit. Da sich das Gewissen und die Feder der Maat die Waage halten, hat der Tote nicht gegen die Weltordnung verstoßen.(Der Ungerechte würde der großen Verschlingerin, einem Ungeheuer mit Krokodilskopf, zum Opfer fallen.) Diesen Vorstellungen liegt ein Moralbegriff zu Grunde, der Gerechtigkeit und Barmherzigkeit besonders betont und eine Folge der tiefen Religiosität der Ägypter ist.
Thot, der Götterschreiber mit dem Vogelkopf, zeichnet das Ergebnis des Gerichtes auf. Horus geleitet den Verstorbenen ins Totenreich.

Das Totengericht findet unter dem Vorsitz des Gottes Osiris statt (rechts im Bild). Dieser wird von seinen beiden Schwestern Isis und Nephthys beschützt. Die vier Horussöhne stehen auf einer Lotosblume (einem Symbol der Auferstehung) und bewachen die Eingeweide des Toten. Die Geiergöttin Nechbet wacht über den Mumienschrein.
Die Szene am Bildkopf zeigt den Verstorbenen, der die einzelnen Pforten zum ewigen Leben durchlaufen muss.

aus: http://www.hoelzel.at/thema/archiv/aegyp...01/thema02a.htm

Die Wahrheit wiegt meistens schwer.

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