Anubis ist ein allgemein anerkannter Totengott des Alten Ägyptens. Lokal bedingte Unterschiede seines Wesens treten in den Hintergrund.
Sein Tier ist der Schakal. So wird Anubis als liegender, meist tief-schwarzer Schakal abgebildet oder als Mensch mit dem Kopf eines Schakals. Manche Texte bezeichnen sein Tier als Hund. Das verwundert nicht, wenn man weiß, dass es die Ägypter mit den Bezeichnungen der Tiergattungen nicht besonders genau nahmen. Hinzu kam, dass sich die Tiere untereinander vermischten. Hunde, Schakale, Füchse und Wölfe gehören der gleichen Gattung an (Caniden).
Anubis Funktion als Totengott hängt mit dem Charakter seines Tieres zusammen. Die Ägypter beobachteten, dass sich Hunde, Füchse und Schakale oft an Begräbnisstätten zu Schaffen machten. Sie scharrten an den Gräbern, die am Rande der Wüste lagen. Ihr Treiben war natürlich für den Toten schädlich. Vielleicht aber wählte man genau deshalb dieses Tier als heiliges Tier. Man erhoffte sich dadurch eine Besänftigung und fürsorglichere Aktivitäten.
Anubis Hauptkultort war das Gebiet der Stadt Kynopolis (17. oberäg. Gaus). Nur dort gibt es das weibliche Gegenstück von Anubis: "Anubis-Windhündin" oder "Schakalin".
Funktion beim Totengericht
In sehr alten Pyramidentexten wird schon von seiner Funktion beim Totengericht geschrieben. Er "zählt die Herzen". Mit Thot zusammen tritt er als "Vornehmer des Rates" auf, welcher die Toten richtet. So versucht man sich gut mit ihm zu stellen, um auf dem Thron im Jenseits Platz nehmen zu dürfen, d.h. ein ewiges Leben zugesprochen zu bekommen.
Später wird er in den Kreis des Osiris aufgenommen. Mit Isis suchte er die Leichenteile von Osiris zusammen, die von Seth über ganz Ägypten verteilt wurden. Dann setzte er Osiris wieder zusammen. Nach der Legende balsamierte und mumifizierte Anubis erstmalig Osiris. Dann vollzog er das Ritual der Mundöffnung, um den Toten wieder zu beleben.
Nachdem Osiris dann Herr über das Totenreich wurde, wog Anubis vorwiegend die Herzen der Toten, während Thot das Ergebnis schriftlich fest hielt.
Reinigung der Toten
Anubis ist für die rituelle Vorbereitung des Toten zuständig. Das war dazumal die Aufgabe des Balsamierungspriesters (Imi-ut). Mit Thot zusammen ist er auch Vorlesepriester. Sie richten den Toten schön her und sorgen für einen angenehmen Duft der Leiche. Auch heilen sie die Glieder der Toten, wenn notwendig.
Anubis ist also Herr der Reinigungsstätte. Sie wird auch das "schöne Haus" oder "Gotteshalle" genannt. Dabei handelt es sich um die Balsamierungsstätte. Indem Anubis den Toten berührt, reinigt er ihn gleichzeitig.
Die Personifikation des frischen Reinigungswassers ist die Göttin Kebhut. Sie wird zur Tochter des Anubis. Doch Anubis reinigt nicht nur. Er schmückt und bekleidet den Toten. Nur Anubis darf mit seinen Helfern die Leiche berühren.
Schutz der Toten
Anubis sorgt auch für den Schutz der Toten. Er hat die vier Horuskinder aufgestellt um Osiris zu schützen und damit jeden Toten (siehe Kanopengötter). Anubis erschlägt mit ihnen die Feinde von Osiris.
Oft tritt er bei dieser Aktion mit Upuaut zusammen auf, der ein kriegerisches Wesen hat. Man findet Anubis oft als schwarzen Schakal oder Hund auf einem Schrein liegend dargestellt oder auf einem Kasten bzw. Kanopenkasten. Dort hält er Wache über den Toten. Mit Upuaut hat er das Tier gemeinsam, aber auch die Funktion des Totengottes. Insofern werden manchmal beide namentlich erwähnt. Im Gegensatz zu Anubis wird Upuaut jedoch immer als stehender Schakal in Tierform abgebildet. Die Schriftzeichen von Anubis und Upuaut sind jedoch identisch. Es handelt sich dabei um einen liegenden Schakal.
Zum einen galt Anubis als einer der vier Kinder des Re, "der vom Himmel herabsteigen musste, um Osiris herzurichten." Zum anderen galt er als der Sohn des Osiris und Nephthys, der Gemahlin Seths. Er wird aber auch als Sohn der Bastet bezeichnet.
Hundegestaltiger Totengott, eng verbunden mit Balsamierung und Mumifizierung. Meist in Gestalt eines sitzenden oder liegenden schwarzen Hundes oder als Mann mit Hundekopf dargestellt, doch könnte dieser Hund - oft durch das ägyptische Wort sab identifiziert - auch ein Schakal sein. Die Verbindung zwischen Schakalen und dem Gott der Mumifizierung entstand wahrscheinlich aus dem Wunsch zu verhindern, dass Leichname von solchen Wildhunden zerstückelt und aufgefressen wurden. Die schwarze Farbe des Anubis ist jedoch nicht typisch für Schakale; sie stellt vielmehr einen Bezug her zur Färbung verwesender Körper und zur fruchtbaren schwarzen Erde des Niltals (die eng mit der Vorstellung von Wiedergeburt verknüpft war).
Der sitzende Anubis trug meist ein Zeremonialband bzw. einen -kragen um den Hals und hielt - wie Osiris, der andere bedeutende Totengott - eine Geissel oder ein Sechem-Zepter. Der Kult des Anubis ging schliesslich im Kult des Osiris auf. Dem Mythos zufolge hat der Schakalgott den Leichnam des verstorbenen Osiris umwickelt, was seine besonders enge Verbindung mit dem Mumifizierungsprozess begründet. Anubis war auch mit dem Imiut-Fetisch verbunden, der offenbar aus einem an einer Stange aufgehängten kopflosen Tierbalg bestand; Darstellungen dieses Fetischs gehören im Neuen Reich zur königlichen Grabausstattung. Sowohl Anubis als auch der Imiut-Fetisch galten als „Söhne der Hesat-Kuh“.
Anuis' Rolle als Nekropolenwächter wird in zwei seiner gebräuchlichsten Beinamen reflektiert: neb-ta-djeser („Herr des heiligen Landes“) und chenti-seh-netjer („Erster der Gotteshalle“), wobei ersterer auf seine Herrschaft über die Nekropole hinweist und letzterer auf seine Verbindung mit dem Balsamierzelt oder der Grabkammer. Eine Darstellung des Anubis befand sich auf dem Siegel, mit dem die Grabeingänge im Tal der Könige verschlossen wurden. Es zeigte einen Schakal über einer Gruppe von neun gefesselten Gefangenen, ein Hinweis, dass Anubis die Gräber vor Übeltätern schützen sollte.
Der wohl anschaulichste von Anubis' Titeln ist tepi-dju-ef („Der auf seinem Berg“); er beschwört das Bild von einem Gott, der von seinem Aussichtspunkt hoch in der Wüste ständig über die Nekropole wacht. In ähnliche Richtung zielt der häufig verwendete Beiname chenti imentiw („Erster der Westlichen“), den er mit Osiris teilt und der auf ihre Herrschaft über die gewöhnlich im Westen liegende Nekropole verweist. Chentiimentiu oder Chontamenti war ursprünglich der Name einer früheren Kanidengottheit in Abydos, die Anubis ablöste. http://sphinx-suche.de/aegypten/anubis.htm
An Anubis, an egyptain god coming from the darkness like a nightmare incarnate.
In späteren Zeiten des Osiris Kults war Anubis der Totenrichter, der in der Halle von Maat das Herz gegen die Feder der Wahrheit (Maat) abwog. Dann geleitete er die Toten nach Amenti (die Unterwelt) und dort zum Königreich des Osiris. Es wird gesagt, dass er vor dem Toten stehend spricht: