(Istar, Ishtar; Inanna) Babylonisch-assyrische Hauptgöttin vermutlich semitischen Ursprunges. Ischtar ist Göttin des Krieges, der Liebe und der Mutterschaft. Sie ist Verkörperung des Planeten Venus. Ihr heilig ist die Myrte.
Sie gilt als Tochter des Mondgottes Sin.
Ischtar stieg in die Unterwelt herab, wo die Herrscherin, ihre Schwester Ereschkigal, sie gefangensetzte. Daraufhin starb auf der Erde die Vegetation ab. Doch der Gefährte der Ischtar, der Frühjahrsgott Tammuz, vertrat sie dort als Unterpfand. Im Jahreslauf vollzieht sich das Drama jährlich aufs neue. Immer wenn Tammuz stirbt, verdorrt die Vegetation. Wenn er aufersteht und mit der Ischtar (Inanna) Heilige Hochzeit feiert, beginnt das Leben wieder zu erblühen und Fruchtbarkeit kommt über das Land.
Der Kult der Ishtar war orgiastischer Natur. Die Frauen Babels gaben sich hierfür fremden Männern gegen Entgelt hin, die Einnahme wurden dem Tempel der Göttin gestiftet. Alljährlich vollzog der König auf der obersten Plattform des Ishtar-Tempels in Babylon mit der Oberpriesteruin der Ishtar den rituellen Geschlechtsakt, wodurch das Fest zu Ehren der Göttin eingeleitet wurde (DÖBLER, S. 67).
Ischtar wurde als Große Göttin weithin verehrt. Im Alten Testament ist sie auch die Astarte der Kanaanäer. Sie gilt auch als Vorbild für die iranische Anahita. Sie ähnelt der griechischen Aphrodite und der römischen Venus und ist auch Namensgeberin des Planeten Ischtar (=Venus)
(griech.; hebr. Aschtoret, aramä. Attar) Eine phönizische / westsemitische Große Göttin und Göttin der Liebe und der Fruchtbarkeit. Dargestellt wird sie mit Mondsichelhörnern (Kuhgehörn und Sonnenscheibe bzw. Vollmond).
In dieser Eigenschaft ähnelt sie den zahllosen aufbauenden und zerstörenden Göttinnen, deren Kult den Ablauf der Jahreszeiten wiederspiegelt. Nach dem Winter oder einer Dürrezeit kehrt die Muttergottheit auf die Erde zurück und vermählt sich mit dem Himmelskönig. Als Folge der Heiligen Hochzeit sprießt das frische Grün und alles schreitet zur Paarung.
Aus der Naturgöttin Astarte leitet sich der Dämon Astarot ab, wie ihn besonders christliche Dämonologen des Mittelalters beschrieben. Laut Bibel förderte der biblische Salomo auf Anregen seiner Tempelpriesterinnen (1. Könige 11,5) den Astarte-Kult. Im Osten Jerusalems errichtete er ihr eine Stätte der Anbetung (UHLIG (2002), S. 122).
Die orgiastischen Riten zu ihren Ehren erzürnten den mittelalterlich-christlichen Autoren zufolge den biblischen Gott und verwandelten die weibliche Astarte in den männlichen Astarot, der als halb schwarzer, halb weißer Mann mit üblen Atem dargestellt wird. Als einer der führenden Dämonen steht er 40 Legionen des höllischen Heeres vor.
Astarot zu beschwören soll nur am Mittwoch in der zehnten und elften Nachtstunde gelingen (PICKERING 1999, S. 21). Die Umwandlung der Göttin in einen männlichen Dämon der Unterwelt mag aus Frauenverachtung geschehen sein, ist aber nicht ganz abwegig, bedenkt man, daß die Große Göttin als Gottheit schlechthin galt. Solche Gottheiten sind auch doppeltgeschlechtlich gedacht (vgl. bärtige Aphrodite); die Göttin der Fruchtbarkeit ist auch Gottheit des Todes und der Unterwelt.
Astarte ist der Ischtar gleichgesetzt. Sie entspricht auch der griechischen Aphrodite.
Halb schwarz - halb weiß soll auch die germanische Unterweltsgöttin Hel gewesen sein, auch das Christentum kennt dieses Phänomen in Gestalt der lichten Maria und der schwarzen Madonna.
Eine nackte Göttin, die ihre Brüste hält, um Milch zu spenden, ist die älteste bildliche Darstellung der Göttin in Mesopotamien.
Sie symbolisierte das gebärende Element, war Ausdruck der Fruchtbarkeit von Mutter Natur und somit ein Sinnbild für den Ursprung des Lebens. Die sumerische Inanna oder Innin, die große Himmelsherrin, wurde mit der Zeit als Göttin der Liebe und der Fruchtbarkeit, aber auch des Krieges, zur weiblichen Zentralfigur des sumerischen Pantheons. Als Verkörperung des Venussterns trug sie den Namen Ninsianna. Die zahlreichen Fruchtbarkeitsgöttinnen der Sumerer verschmolzen in dieser einen Gestalt.
Als Ishtar und Astarte (west-semitische Göttin) herrschte sie später in Babylon und Assyrien als oberste Göttin. Ihre Popularität war universell im gesamten antiken Orient.
Selbst König Salomo soll sie verehrt haben und ließ ihr im Osten Jerusalems eine Kultstätte bauen. Auch in den phönizischen Mythen kann man Inanna als Astart oder Anat wiederbegegnen und Züge ihres Wesens spiegeln sich schließlich auch in der griechischen Aphrodite, die ja nicht griechischen Ursprungs ist.
Inanna ist die machtvolle Liebesgöttin des Vorderen Orients. Im Vergleich zu anderen Gottheiten stand die Himmelsherrin, das große Licht, nicht nur im Zentrum vieler sumerischer Mythen, sondern war auch Mittelpunkt der religiösen Praxis in vielen Tempeln.
In ihren frühesten Manifestationen wurde sie mit den Speicher und Lagerhäusern assoziiert und galt als Göttin der Dattelpalme, sowei der Wolle, des Fleisches und des Getreides. .
Wie ihre Existenz, so ist auch ihre Herkunft mythenumwoben. In Uruk, ihrer heiligen Stadt, galt sie als die Tochter des höchsten Himmelsgottes An, worauf auch die Silbe AN in ihrem Namen verweißt. In dem Mythenzyklus um Inanna wurde sie aber als Tochter des Mondgottes Nanna und seiner Frau Ningal und damit Schwester des Sonnengottes Utu (babylonisch: Schamasch) bezeichnet. Strenggenommen wäre der Weisheits- und Wassergott Enki (akkad. EA) somit ihr Großvater. Ebenso wurde sie als Schwester der Unterweltsgöttin Ereschkigal (= Herrin des Großen Unten) angesehen, die sie in dem Mythos von Inannas Abstieg in die Unterwelt besuchte. Andere Quellen bezeichnen sie eindeutig als Tochter des Windgottes Enlil (akkad. Ellil), dem sie als Kriegsgöttin in ihrer Wildheit und Härte in nichts nachsteht.
Dieses verwirrende, nicht ganz eindeutige Verwandtschaftsgeflecht deutet aus meiner Sicht an, daß Inanna im bildlichen Sinne viele Väter und Mütter hatte, ergo unterschiedliche Machtbereiche in sich vereinte.
In ihrer Omnipotenz - sie verbindet viele auf den ersten Blick gegensätzliche göttliche Kräfte in sich - sehe ich das Bild der Großen Urmutter verkörpert, die den Dualismus noch in sich vereint und nicht trennt.
Als Himmelsgöttin ist Inanna die Spenderin aller Fruchtbarkeit auf Erden. Damit ist sie für das Gedeihen der Vegetation ebenso verantwortlich, wie für den Ackerbau, die Viehzucht und nicht zuletzt die Fortpflanzung des Menschen. Sie läßt das Korn sprießen, die Herden gedeihen und das Kind im Mutterleib wachsen.
Zugleich ist sie aber quasi als Urbild der Mutter Erde auch die unersättliche, begehrenswerte, die in immer neuer Liebe erglühende, unabhängige und nicht zu bindende Liebhaberin. Als Göttin der Liebe steht sie auch für unbändige Begierde und Leidenschaft.
Diese Leidenschaftlichkeit bildet schließlich die Verbindung zu ihrer zweiten göttlichen Funktion, der der Kriegsgöttin.
Der Kampf um ihre Erscheinung spiegelt sich wider im Kampf der Götter, Städte und Dynastien, die sie besitzen wollen. Deshalb ist sie im direkten Sinne dual, denn sie ist nicht nur die zärtliche Buhlerin, um immer neue Liebe, sondern auch die rasende Kriegsherrin, die Löwin der Schlachten.
Himmel und Erde, Sinnlichkeit und Mutterschaft, Empfängnis und Geburt, Kampf und Tod sind Pole, zwischen denen sich das Wirken Inannas vollzieht.
Ihre Beziehungen im Sumerischen Pantheon
Inanna wird häufig als Tochter des Himmelsgottes An angesehen. Aber sie wurde auch als Tochter der Mondgöttin Ningal und ihres Gatten Nanna. Sie ist die Schwester der Unterwelt-Göttin Ereschkial ("Die Herrin des großen Unten" ) und des Sonnengottes Utu. Von Enki, dem Gott der Weisheit, erwirbt sie in einem Wetttrinken mit Bier insgesamt über 96 heilige Me-Kräfte.
Inanna und die heiligen ME Diese erhält die Göttin durch 14 Trinksprüche, in denen Enki die me in Staffelungen von 4-6-5-4-5-6-5-5-7-5-8-9-6-5 anbietet. Damit ist sie letzlich die Nachfolgerin von Enki oder gewinnt zumindest dieselben Kräfte. Dieser versucht zwar noch ihr die me-Kräfte wieder abzunehmen, aber dies mißlingt ihm. Die me-Kräfte repräsentieren die Ordnungskräfte, welche die Welt im Innersten und Äußersten zusammenhalten. (vgl. Mythos: Inanna und Enki)
Als Inanna die me-Kräfte in ihrem Boot sicher in ihre Stadt Uruk gebracht hat und sie entladen werden, entlädt sie mehr me-kräfte als Enki ihr gegeben hat: nämlich 17 weitere Me.
Inanna und Gilgamesch
Die sumerische "Königin des Himmels" (Ninanna) erscheint zweimal im Gilgamesch Epos, wo sie sich von dem strahlenden Helden Gilgamesch angezogen fühlt und als sie von ihm abgelehnt und verhöhnt wird, rasend auf Rache sinnt.
Auf der anderen Seite ist Gilgamesch es, der Inanna hilft die ungebetenen Gäste (Lilith, Schlange und Anzu-Vogel) aus ihrem Huluppu-Baum zu vertreiben.
Inanna und Dumuzi
Außerdem gibt es noch die Quelle: den Zyklus der Inanna - eine Sammlung von Hymnen und Gedichten über ihre Rolle als höchste Gottheit und ihre Beziehung -im Leben wie im Tod zu ihrem Liebhaber Dumuzi (akk. Tammuz/ ein Hirtengott oder nur Hirte, Sohn der Schafgöttin Sirtur. Gleichzeitig ist dieser aber auch die Verkörperung des Getreides und seiner Wachstumskraft). Der überlieferte Mythos berichtet von Dumuzis Werben und ihrer Vereinigung.
Inanna und Ereschkilgal
Besonders in dem Mythos: Inannas Abstieg in die Unterwelt ist Ihre vorherrschende Rolle belegt. In diesem Mythos reist Inanna zum Reich der Toten und beansprucht auch hier die Herrinnenschaft. Sie kleidet sich mit allen Insignien ihrer Macht und nimmt ihre Me-Kräfte und tritt vor die sieben Tore der Unterwelt. An jedem der Tore muß sie mehr ablegen; bis sie zuletzt nackt ins Reich der Toten eintritt.
Ihre Schwester Ereshkigal, die an diesem Ort (kur- nu-gi-a) herrscht, verurteilt sie zum Tode. Ereshkigal ist aber nicht nur eine Göttin des Todes, sondern auch gleichzeitig die Hüterin von Wasser und Korn, weshalb sie auch später als in den Wehen liegende Göttin beschrieben wird. Da es sich um Inannas Schwester handelt deutet dies auf eine geheime Verwandschaft bzw. Ähnlichkeit der beiden Göttinnen hin.
Als Inanna stirbt und von ihrer Schwester auf einen Fleischerhacken gehängt wird, stirbt jedoch auch die Vegetation und nichts kann mehr wachsen. Durch die Intervention des Weisheitsgottes Enki und ihrer treuen Helferin (sukkal) Ninshubur ("Königjn des Ostens") kann sie jedoch wiedergeboren werden, wenn eine andere Person an ihre Stelle tritt, denn ihre Schwester ist gerade dabei ein Leben zu gebähren.
Inanna ersteht nach drei Tagen von den Toten auf bzw. wird wiedergeboren und erscheint erneut am Himmel wie der Mond oder die Venus, um erneut ihre Herrschaft über Erde und Himmel anzutreten. Sie wählt als Ersatz für sich ihren Liebhaber Dumuzi aus, der als einziger nicht um sie getrauert hatte. Dumuzi bleibt jeweils ein halbes Jahr in der Unterwelt und löst sich dann mit seiner Schwester Geschtinanna (Göttin des Traumes und des Weines) ab, die das zweite halbe Jahr dort verbringt.
Dieser Mythos hat einige Übereinstimmungen mit dem Demetermythos und den keltischen Glaubensvorstellungen. Die Vegetation bzw. die Natur stirbt um wiedergeboren zu werden.
Während der Zeit des Wachstums feierten die die Sumerer die "Heilige Hochzeit" von Inanna und Dumuzi. In Mesopotamien war dies der Herbst, wenn der erste Regen nach dem langen Sommer fiel. Dann kehrte Dumuzi aus der Unterwelt zurück und konnte erneut die Göttin Inanna befruchten.
Inanna selbst bedeutet nichts anderes als Herrin des Himmels. Die Silbe -an verweist auf ihre Verbundenheit mit dem Himmel (Himmelsgott An) . Andere Schreibweisen: Innin Innini Inninna Inana Ninanna Nin-Me-Sar-Ra Die Herrin des Hauses/Amtes der ME, der kosmischen Gesetze und Kulturgaben der Menschheit (vgl hierzu: Liste der ME) Nin-Sianna als Planet Venus: Das allessehende Auge des Himmels Nin-Nanna Königin des Himmels Nin-Kurra-igi-ga Königin, die das Hochland überwacht Ishtar Andere Schreibweisen: Ishara, Istar, Istaru, Aschtar, Aschtart, Lichtgeberin/bringerin Sharrat Schame (babylonisch) Himmelskönigin Göttin des Dattelspeichers Nin-Ibgal Herrin des Großen Hauses Dilbah Inanna als Venus/Morgenstern und Göttin des Krieges und der jagd Zib Inanna als Venus (Abendstern und Göttin dser Liebe Hanata Ein Name für Ishtar als Kriegsgöttin Absusu Sumerischer Titel für Inanna in ihrer Rolle als inbrünstig liebende Göttin Abtagigi "Sie, die Nachrichten des Begehrens sendet"; sumerischer Titel für Ianna Irnini Bedeutet soviel wie Herrin der (Zedern)-berge Nintur Lebensspenderin Zanaru Ishtar Titel: Herrin der Länder Ulsiga bedeutet 'Inanna des Himmels und der Erde'
Inanna-nun
Inanna-ud/hud
Inanna-sig
Inanna-kur
prinzliche Inanna Inanna des Morgens, Venus Morgenstern
Inanna des Abends, Venus Abendstern
Inanna von der Steppe oder der Unterwelt
Epithea (Titel)
Die heldenhafte Frau, die größer ist als ihre Mutter, der die ME von Enki (Gott der Weisheit) dargereicht wurden, erste Tochter des Mondes Fackel des Himmels und der Erde Löwin der Schlachten Heilige Himmelspriesterin Wilde Kuh Freude von An (Himmelsgott) Babylonische Inschriften verleihen ihr außerdem folgende Titel: Licht der Welt, Öffnerin des Bauches, Gerechte Richterin, Gesetzgeberin Göttin der Göttinnen, Verleiherin der Stärke, Herrin des Sieges, Vergeberin der Sünden, Schäferin des Landes Gesetzeshüterin
Wenden wir uns der sumerischen Göttin Inanna zu, der Vorläuferin der späteren Ishtar und Aphrodite/Venus, der Liebesgöttin; hier ist sie Königin des Himmels und der Erde.
Inanna/Venus hat diesen wunderschönen Huluppu-Baum gepflanzt, der symbolisch für Wachstum, Ausdehnung, Glück und Erkenntnis steht (Jupiter-Qualitäten). Sie ist traurig, weil ihr Glück getrübt scheint, dadurch, dass sich Schlange, Vogel und Lilith im Baum eingenistet haben. Die Inanna/ Eva/Venus-Position scheint nicht zu bedenken, dass sie diese drei dringend braucht, um selbst ganz zu werden. Die Schlange steht symbolisch für die ungebändigte Lebenskraft, sie wird auch mit der Kundalini-Energie in Verbindung gebracht, und für eine tiefe Wandlung (Häutung) und Transformation. 'Die Schlange, die nicht bezähmt werden kann' steht also für die unbändige Lebenskraft, die in jedem von uns steckt, wenn wir sie nur freilegen. Der Anzu-Vogel, der mit seinen Jungen ein Nest im Huluppu-Baum bewohnte, ist ein Adler, der sinnbildlich für Freiheit, Weisheit und sinnübergreifende Erkenntnis steht. Und Lilith selbst bewohnte den Stamm des Baumes, also unsere ausgestoßene wilde, lustvolle und starke Symbolfigur für das eigenständige Weibliche in uns. Inanna/Venus begreift diese Zusammenhänge nicht, und lässt es zu, dass Gilgamesch, ein Mann, alle drei vertreibt; die Schlange, also die Lebenskraft, wird sogar erschlagen. Der Preis ist hoch: der Huluppu-Baum, Sinnbild für ihr Glück, wird dabei zerstört. So liefern uns die alten Sumerer eine märchen-anmutende Geschichte, über die Jahrtausende hinweg, und doch heute von immenser Bedeutung. Die Venus in uns - und das gilt für Männer genauso wie für Frauen - sollte sich bewußt machen, dass die liebevolle, doch angepaßte Seite nur die Hälfte darstellt. Wir dürfen Lebenskraft, Freiheit und Stärke nicht länger opfern für eine religiöse Vorstellung, die eindeutig auf Angst vor Machtverlust basiert.
Es gibt keinen Gott, der mit Bestrafung droht. Wenn Gott absolute und bedingungslose Liebe ist, hat er uns nicht dazu erschaffen, immer wieder Teilung, Zwiespältigkeit, Angst, Trennung und Ohnmacht zu erfahren. Wir müssen diese überholten Zwangsvorstellungen loslassen, denn sie halten uns gefangen. Gott hat Mann und Frau völlig ebenbürtig erschaffen, denn er liebt alle seine Kinder gleichermaßen. Und Gott ist auch eine Göttin; eine Wesenheit, die Animus und Anima zur höchsten Vollendung gebracht hat.
Lilith ist ein großes Unrecht widerfahren. Ihre Rehabilitation ist notwendig und unumgänglich. Ihre Kraft und Ursprünglichkeit sind Eigenschaften, die wir annehmen und aus vollem Herzen bejahen sollten – damit verliert sie ihre angebliche "Gefährlichkeit". Die jetzt unmittelbar bevorstehende Venus/Lilith-Konjunktion findet auf 0° Krebs statt. Das Sabische Symbol sagt dazu: "Auf einem Schiff holen die Seeleute eine alte Flagge ein und ziehen eine neue auf". Schlüssel: ein radikaler Wechsel der Zugehörigkeit, ausgedrückt durch eine symbolische Handlung; ein Punkt, an dem es keine Umkehr gibt. Das Individuum erfreut sich der Stunde seiner größten Herrlichkeit, es ist beglückt von seiner Fähigkeit, eine freie Entscheidung zu treffen – das heißt, als ein Wesen zu handeln, das sich selbst Ziel und Zugehörigkeit für sein Leben auswählt. Lilith ist der Inbegriff unserer Abspaltung der starken, wilden, sinnlichen Großen Göttin. Wer sie einlädt, zurückzukommen, erhält die Rückfahrkarte in das Paradies.
(Übersetzung eines altbabylonischen Textes zu Ehren von Ishtar)
Ich flehe Dich an, Herrin der Herrinnen, Göttin der Göttinnen, Ishtar, Königin aller Wohnstätten, Lenkerin der Menschheit ! Irnini, du bist Herrschein, die größte der Igigi, Gewaltig bist Du, eine Fürstin. Dein Name ist erhaben. Du bist die Leuchte des Himmels und der Erde, starke Tochter des Sin, Du leitest die Waffen, setzest den Kampf ins Werk, Du verfügst über alle Kulte, mit der Herrscherkröne bist Du geschmückt, Herrin, herrlich ist Deine Größe, über alle Götter erhaben !
Du Stern des Kampfgeschreis, die einträchtige Brüder in Streit bringt. Die einander ausliefern läßt Freund und Freundin, Herrin der Schlacht, die niederstößt meine Berge. Guschea, die mit Kampf bedeckt, mit Entsetzen bekleidet ist, Du vollziehst Strafgericht und Entscheidung, das Gesetz des Himmels und der Erde !
Heiligtümer, Tempel, Göttersitze und Altäre harren auf Dich. Wo ist nicht Dein Name, wo nicht Dein Kult ? Wo sind Deine Bilder nicht gezeichnet, wo Deine Altäre nicht aufgeschlagen ?
Wo bist Du nicht groß, wo du nicht erhaben ? Anu, Enil und Ea haben Dich erhoben, unter den Göttern Deine Herrschaft groß gemacht, Haben Dich erhöht unter allen Igigi, haben Deinen Platz überragend gemacht !
Beim Gedanken Deines Namens erbeben Himmel und Erde, Die Götter erbeben, es zittern die Anunnaki, Deinen furchtbaren Namen verehren die Menschen ! Du bist groß und erhaben. Alle Schwarzköpfigen, die wimmelnden Menschen, preisen Deine Stärke ! Das Recht der Menschen richtest Du in Recht und Gerechtigkeit.
Du siehst den Bedrückten und Geschlagenen an, du leitest uns recht Tag für Tag. Wie lange noch zögerst Du, Herrin des Himmels und der Erde, Hirtin der beschränkten Menschen ?
Wie lange noch zögerst Du, Herrin des heiligen Eanna, des reinen Vorratshauses ? Wie lange noch zögerst Du, Herrin, deren Füße nicht erlahmen, deren Knie dahineilen ? Wie lange noch zögerst Du, Herrin der Schlacht und aller Kämpfe ? Du Herrlichste, Löwin der Igigi, die niederwirft die erzürnten Götter, Du Stärkste aller Herrscher, die die Könige am Zügel hält, die öffnet den Schleier aller Frauen,
Du bist erhaben und fest gegründet, Heldin Ishtar, groß ist Deine Stärke !
Leuchtende Fackel des Himmels und der Erde, Licht aller Lande, Wütend in unwiderstehlichem Angriff, stark im Kampfe, Feuerbrand, der gegen Feinde aufleuchtet, der die Vernichtung der Mächtigen bewirkt, Bleich machende Ishtar, die die Schar versammelt.
Göttin der Männer, Ishtar der Frauen, deren Ratschluß niemand erfährt. Wo Du hinschaust, wird der Tote lebendig, steht der Kranke auf, Wird gerecht der nicht Gerechte, der Dein Anlitz erblickt ! Ich rufe Dich an, ich Dein elender, jammervoller, kranker Knecht ! Sieh mich an, meine Herrin, nimm an mein Flehen, Schau mich in Gnaden an und höre mein Gebet !
Meine Begnadigung sprich aus, und Dein Gemüt besänftige sich ! Die Begnadigung meines elenden Leibes, der voller Verwirrung und Unordnung ist, die Begnadigung meines kranken Herzens, das voller Tränen und Seufzer ist, die Begnadigung meiner elenden Eingeweide, die voller Verwirrung und Unordnung sind, die Begnadigung meines betrübten Hauses, das wehleidige Klagen ausstößt, die Begnadigung meines Gemütes, das satt ist von Tränen und Seufzern.
Irnini, erhabene, grimme Leu, Dein Herz beruhige sich ! Zornige Wildstierin, Dein Gemüt beschänftige sich ! Deine gnädigen Augen mögen auf mir ruhen ! Mit Deinem glänzenden Antlitz blicke mich in Gnade an ! Verscheuche die böse Verzauberung meines Leibes, Dein glänzendes Licht will ich sehen.
Wie lange noch, meine Herrin, sollen meine Widersacher nach mir blicken, in Falschheit und Unwahrheit, Böses gegen mich ersinnen ? Wie lange noch soll mein Verfolger, meine Nachsteller, gegen mich wüten ? Wie lange noch, meine Herrin, soll der schwache Tor über mich herfallen ? Gewandt hat sich gegen mich, der geringste Schwächling, die Schwachen sind stark geworden, ich aber bin schwach geworden.
Ich woge wie eine Flut, die der böse Sturm bedrängt, Mein Herz fliegt und flattert, wie ein Vogel des Himmels. Ich klage wie eine Taube, Tag und Nacht, Ich bin niedergedrückt und weine jämmerlich, Von Weh und Ach ist mein Gemüt gepeinigt. Was habe ich getan, mein Gott und meine Göttin, ich ? Wie wenn ich meinen Gott und meine Göttin nicht fürchtete, geht es mir.
Zuteil geworden sind mir Schmerz, Kopfkrankheit, Verderben und Untergang, Zuteil geworden sind mir Drangsal, Ungnade und Fülle des Zornes, Zuteil geworden sind mir Grimm, Wut, Groll der Götter und der Menschen. Ich sehe, meine Herrin, Gericht, Verwirrung und Aufruhr, es packt mich Tod und Not !
Verödet ist mein Altar, verödet mein Heiligtum, Über mein Haus, Tor und Fluren hat sich Trauerstille ergossen. Meines Gottes Antlitz ist nach einem anderen Orte gewandt, Aufgelöst ist meine Sippe, meine Mauer ist zerbrochen, Ich harre auf meine Herrin, auf Dich ist mein Sinn gerichtet.
Löse meine Schuld, mein Vergehen, meine Missetat und meine Sünde, Vergiß meine Missetat, nimm an mein Flehen ! Löse meine Fesseln und bewirke die Befreiung.
Lenke meinen Schritt, daß ich strahlend als Herr mit den Lebenden die Straße ziehe.Befiehl, daß auf Deinen Befehl der erzürnte Gott wieder gut werde, Daß die Göttin, die sich zürnend abwandte, wieder zurückkehre, Mein finsteres, düsteres Kohlenbecken möge wieder leuchten,
Meine erloschene Fackel flamme wieder auf ! Meine aufgelöste Sippe sammle sich wieder, Mein Hof werde weit, geräumig meine Hürde !
Nimm an meine kniefällige Verehrung, höre an mein Gebet, schau mich in Gnade an. Wie lange, meine Herrin, grollst Du, ist voll Grimm Dein Gemüt ? Wende zurück Deinen Nacken, den Du abgewendet hast, zu einem Wort der Gnade richte Dein Antlitz !
Wie von dem lösenden Wasser des Stromes beruhige sich Dein Gemüt ! Auf meine Feinde laß mich treten wie auf den Erdboden, die auf mich zürnen, unterwirf mir, daß sie hocken zu meinen Füßen ! Mein Gebet und mein Flehen gelange zu Dir; Deine große Barmherzigkeit ruhe auf mir ! Wer mich auf der Straße sieht, verherrliche Deinen Namen, Und auch ich will vor den Schwarzköpfigen Deine Gottheit und Deine Stärke preisen !
Ishtar ist erhaben, Ishtar ist die Königin ! Irnini, die Tochter Sin, die Heldin, hat nicht Ihresgleichen.
(Übersetzung eines altbabylonischen Textes zu Ehren von Ishtar
[ Editiert von Administrator Linoma am 04.04.10 12:38 ]