Jenem Magier, der sich in der Anwendung von Elementen noch mehr spezialisieren will, bieten sich hierzu viele Möglichkeiten. Bei der Spezialisierung ist es allerdings notwendig, daß der Magier das Element, mit dem er arbeitet, durch wiederholte Übungen derart materialisiert, d. h. verdichtet, daß die Elementekraft zur direkten physischen Kraft wird. Ist er hierin vollkommen, so kann er z. B. durch das Erdelement, das er in seinem Körper verdichtet, eine derartige Unverwundbarkeit erzielen, die den Experimenten der indischen Fakire gleichzustellen ist.
Er kann spitze Gegenstände durch seine Muskeln jagen, ohne dabei den geringsten Schmerz zu verspüren und ohne einen einzigen Blutstropfen zu verlieren, noch weniger eine Narbe zu hinterlassen. Das Liegen der Fakire auf Nägelbrettern wird von diesen durch Autosuggestion bis zu einem gewissen Grad erreicht, aber der Magier erzielt denselben Effekt auf weit schnellere Art durch das Erdelement. Große Schnittwunden bei sich oder anderen Personen vermag er direkt unter der Hand mittels des Erdelementes zu heilen, ohne daß eine Narbe zurückbleibt. Eine klaffende Wunde von mehreren Zentimetern, die chirurgisch zusammengenäht werden müßte, kann er sogar in wenigen Minuten verheilen.
Durch das Erdelement, das er außerhalb seiner Person verdichtet, ist es ihm möglich, jeden Gedanken, jede Vorstellung, jedes Wesen, ob verstorben oder nicht verkörpert, derart zu verdichten, daß es den Augen eines Ungeschulten sichtbar wird und sogar photographisch aufgenommen werden kann.
Durch blitzartiges Projizieren des Erdelementes ist es dem Magier gegeben, jedermann, selbst den größten Feind, ob Mensch oder Tier, augenblicklich zu lähmen. Noch so manch andere Möglichkeit bietet sich mit dem Arbeiten des Erdelementes, aber diese Richtschnur möge einstweilen genügen.
Das Wasserelement in sich projiziert und stark verdichtet befähigt den Magier dazu, die größte Hitze auszuhalten, ohne daß sein Körper irgendwie angegriffen oder verbrannt werden könnte. In die Hände projiziert vermag der Magier bedenkenlos glühende Kohlen- oder Eisenstücke in der Hand zu halten, ohne sich dabei zu verbrennen. Selbst im brennenden Scheiterhaufen könnte der Magier mit lächelnder Miene stehen, ohne den geringsten Schaden am Körper zu erleiden. Hierbei kann auf die biblische Begebenheit hingewiesen werden, wo der Jüngling im Feuerofen unversehrt geblieben ist. Johannes, der Lieblingsapostel Christi, wurde bekanntlich in einen Kessel mit siedendem Öl geworfen und blieb unversehrt.
Dem Magier ist jetzt klar, daß solche Begebenheiten nicht nur legendär überliefert wurden, sondern tatsächlich stattgefunden haben und daß diese anscheinenden Wunder durch die Beherrschung der Elemente durchführbar sind. Das Wasserelement, nach außen hin projiziert und verdichtet, löscht jeden Brand, ganz gleich welchen Ausmaßes.
Auch mit dem Luftelement kann der Magier viele bis ans Wunder grenzende Experimente auf diese oder ähnliche Weise vollbringen.
Durch das Feuerelement ist er in der Lage, die größte Kälte auszuhalten, falls er dieses Element in sich staut. Die tibetanischen Lamas vermögen mit Hilfe der Konzentrierung des Feuerelementes eine derartige Hitze in sich zu erzeugen, daß sie bei der kältesten Witterung nasse auf den Körper gelegte Tücher in ganz kurzer Zeit zum Trocknen bringen. Diese Praktik ist in Tibet unter dem Namen Tumo bekannt. Der Magier kann durch das nach außen hinprojizierte Feuerelement mit Leichtigkeit brennbare Stoffe anzünden. Die Bibel beschreibt ähnliche Begebenheiten, wo Scheiterhaufen, die man vorher mit Wasser begossen hatte, durch das Feuerelement angezündet wurden.
Daß durch die Projizierung des Feuerelementes eine Pflanze - auch ein Baum - zum Absterben gebracht werden kann, ist unstreitbar. Auch Christus hatte zum Beweis seiner Kraft die Blätter eines Feigenbaumes verdorren lassen, indem er dasselbe Gesetz berücksichtigte, die Projektion aber mittels eines magischen Wortes - Quabbalah - vornahm, die indirekt das Feuerelement zur Ausfiihrung seines Befehles veranlaßte. Noch viele andere magische Wirkungen können durch die Elemente ausgelöst werden, die sich der Magier auf Grund der Universalgesetze in bezug auf die Beherrschung der Elemente selbst zusammenstellen wird.
Levitations-Phänomene
Unter Levitation versteht man die Aufhebung der Schwerkraft. Nach dem Studium der Universalgesetze kommt der Magier darauf, daß die Schwerkraft von der magnetischen Anziehungskraft der Erde abhängt. Die Aufhebung der Schwerkraft im eigenen Körper kann auf zweierlei Art geschehen. Erstens, daß durch andauernde Übungen und Ladungen - Stauungen - des Luftelementes - Waju-Tattwa - die Grundeigenschaft dieses Elementes in sich derart verwirklicht wird, daß sich der Mensch gleich einem Ballon von der Erde erhebt, also federleicht wird.
Die zweite Methode liegt in der Beherrschung des elektromagnetischen Fluids. Durch Erreichung einer ausgiebigen Dichtigkeit in der Stauung des magnetischen Fluids im Körper, die dem Körpergewicht, also der Anziehungskraft der Erde entspricht, hört die Einwirkung der Anziehungskraft der Erde, also die Schwerkraft, auf. In dieser Ladung sich befindend, wird der Magier die Erde kaum berühren und kann sich getrost selbst auf der Oberfläche des Wassers fortbewegen, ohne Rücksicht auf dessen Tiefe. Verdichtet er noch mehr das magnetische Fluid, kann er sich nach Belieben von der Erde in die Luft erheben und sich mittels des verdichteten Luftelementes oder des selbst hervorgerufenen Windes in jeder Richtung bewegen.
Die Geschwindigkeit eines solchen Lufttransportes hängt dann nur noch von seinem Willen ab. Diese Levitationsphänomene beherrschen viele Yogis, und auch die Bibel sagt uns, daß Christus auf dem Meere wandelte. Daß auf diese Art auch Gegenstände oder magisch ungeschulte Personen von einem Magier nach Wunsch levitiert werden können, ergibt sich aus dem soeben Geschilderten.
Die Stauung des hierzu notwendigen magnetischen Fluids kann durch magisch geschulte Imagination oder durch andere Praktiken, wie der Quabbalah, der Wesen, Geister usw., auf gleiche Art ausgeführt werden. Die Ausschaltung des elektrischen Fluids im Körper und die Überhandnahme des magnetischen Fluids kann nicht nur bewußt, sondern auch unbewußt in Erscheinung treten, wie z. B. bei verschiedenen spiritistischen Trancemedien und Somnambulen, wo das elektrische Fluid durch Trance ausgeschaltet wird und das magnetische Fluid die Oberhand gewinnt.
Auch die Mondsüchtigen werden infolge eines plötzlichen Verlustes des elektrischen Fluids vom magnetischen Fluid ergriffen, was meist im Schlaf auftritt. Daß solche Mondsüchtige federleicht und wie eine Fliege an der Wand in die Höhe gehen können, die gefährlichsten Stellen eines Hauses erklimmen oder sich auf einem Draht ganz einwandfrei hin und her bewegen, ist vielfach beobachtet worden. Die magnetische Überladung während des Schlafes bei Mondsüchtigen ist auf den Einfluß des Mondes zurückzuführen. Deshalb werden derart betroffene Personen als mondsüchtig bezeichnet.
Jedenfalls ist es eine Disharmonie, eine Störung des elektromagnetischen Fluids und infolgedessen ein pathologischer Zustand, also eine Krankheit. Behandeln könnte man eine derart heimgesuchte Person nur durch die Harmonisierung des elektrischen Fluids, das in dem auf diese Weise erkrankten Körper verstärkt werden müßte.
Diese kurze Erklärung über die Levitation muß dem Magier genügen, und nach Belieben kann er sich dieselbe weiter ausbauen. Daß er bei sich wie bei anderen Personen oder Gegenständen das Entgegengesetzte, das ist eine vermehrte Anziehungskraft oder Schwerkraft - Gewicht - hervorrufen kann, ist logisch. Hierbei wird zwar auf die gleiche Art, jedoch nicht mit dem magnetischen, sondern mit dem elektrischen Fluid gearbeitet. Diese Erklärung ist eindeutig, wenn dem Magier bekannt ist, daß zwei gleichnamige Kräfte sich abstoßen und zwei ungleichnamige Kräfte sich anziehen.
Naturphänomene
Mit Hilfe der Elemente und des elektromagnetischen Fluids vermag der Magier in kleinem wie im großen Ausmaß auch in der Natur zu wirken. Er bedarf hierzu nur eines größeren Raumausmaßes, in dem er die gewünschten Kräfte projiziert und verdichtet. So kann er z. B. durch die Projektion des Luftelementes den Wind in der Natur beeinflussen, durch die Projektion des Wasserelementes Platzregen und sogar Landregen herbeiführen. Durch das elektromagnetische Fluid kann er wiederum Gewitter heraufbeschwören, indem er elektrische und magnetische Volts in die Luft projiziert, die aneinanderstoßen und somit Blitze erzeugen.
Er kann durch Konzentrierung des magnetischen Fluids das Wasserelement auch aus der größten Entfernung automatisch heranziehen und so Regenwetter hervorrufen. Natürlich bringt er auch das Entgegengesetzte fertig, indem er naheliegenden Regen aufhält und Wolken zerteilt. Auch Hagel kann er nach Belieben erzeugen oder denselben an eine andere Stelle ableiten. Durch die Elemente oder durch das elektromagnetische Fluid kann er all dies bewirken. Diese Wetterbeeinflussung wird in Tibet vielfach von Lamas erfolgreich geübt. Der Magier weiß die Erklärung für all diese Methoden und ist in der Lage, mit seinen Kräften denselben Effekt zu erzielen, falls er sich auf dieses Gebiet spezialisiert, genau so, wie es der tibetanische Lama mit Hilfe seiner Zeremonien Beschwörungsmagie - von Wesen und Tantras fertigbringt.
Macht über Leben und Tod
Ein die Elemente und das elektromagnetische Fluid vollkommen beherrschender Magier ist auch Herr über Leben und Tod jedes Menschen. Niemals wird er es aber wagen, das Leben seiner Mitmenschen zu bedrohen, obwohl er genau Bescheid weiß, wie er einen magischen Tod herbeiführen könnte. Es bestehen viele Möglichkeiten, ich nehme jedoch davon Abstand, irgendwelche genaueren Methoden anzugeben, um den Magier keiner Versuchung auszusetzen. Daß ein Magier, der auf hoher Stufe in der Beherrschung von okkulten Fähigkeiten und Kräften steht, Verstorbene wieder ins Leben zurückrufen kann, ist laut Universalgesetzen möglich.
Der Magier sieht durch seine geschulten Sinne das Arbeiten der Elemente in Körper, Seele und Geist, ferner die Wirksamkeit des elektromagnetischen Fluids, er sieht das Verbindungsband zwischen dem grobstofflichen, astralen und mentalen Körper und weiß, wie alles laut den Universalgesetzen zu beeinflussen ist. Es ist für ihn eine Leichtigkeit, die beiden Verbindungsglieder mittels der Elemente und des elektromagnetischen Fluids wiederherzustellen.
In einem Falle, wo kein lebenswichtiges Organ zerstört wurde, kann der Magier eine Auferweckung oder Zurückrufung ins Leben veranlassen, vorausgesetzt, daß er von der Göttlichen Vorsehung den Wink dazu bekommt. Einen vom Blitz verursachten oder durch ähnliche Ereignisse herbeigeführten Tod eines Menschen oder Tieres kann der Magier ungültig machen. Er braucht nur in diesem Falle den Kontakt mit dem Geist in Akasha herzustellen, das elektromagnetische Fluid zwischen Geist und Seele bewußt einzuleiten, um das Bindeglied zwischen Seele und Geist zu befestigen. Dasselbe vollführt er dann rnit Geist und Seele in bezug auf den Körper und schafft durch das elektromagnetische Fluid und mittels der Elemente die richtige Hartnonie.
Durch blitzartige Füllung des Körpers mit dem Lichtprinzip wird dann der Verstorbene ins Leben gerufen. Dies ist die Synthese der Totenerweckung auf magische Art, die durch die Kräfte der Elemente und des elektromagnetischen Fluids in die Wege geleitet wird, ganz gleich ob es durch den Willen oder auf Grund anderer Methoden geschieht. Daß es Eingeweihte gab, die Totenerweckungen vollbrachten, ist zur Genüge bekannt.
Ehe ich die zehnte Stufe beende, weise ich noch einmal darauf hin, daß die hier angeführten magischen Fähigkeiten nicht alle beherrscht werden müssen. An Hand der Universalgesetze habe ich nur die Richtschnur gegeben, wie solche ans Wunder grenzende Phänomene von einem Magier hervorgerufen werden können. Wie weit sich der Magier in dieser oder jener Methode spezialisieren will, bleibt ihm allein überlassen. Ein vollkommener Eingeweihter, ein Adept, kann alle und noch größere magische Phänomene als die hier beschriebenen, auf Grund der Universalgesetze vollbringen.
Somit ist der ganze Lehrgang der ersten Tarotkarte, die des Magiers, eingehend beschrieben. Demjenigen, der sich dazu entschlossen hat, diesen Lehrgang praktisch zu verfolgen, ist die Möglichkeit gegeben, sich vollends zu entwickeln. Deutlicher kann die Praxis nicht wiedergegeben werden, und so wie hier von mir beschrieben, wurde sie bisher nur den auserwähltesten Schülern in den Tempeln der Mysterien gelehrt und anvertraut. In kurzer Zeit ist dieser Stufenlehrgang nicht zu bewältigen, er kann sich mitunter auf Jahre ausdehnen.
Aber den ernsthaften Schüler wird dies nicht abschrecken, denn er kann an Hand dieses Wissens in die erste Einweihung vollkommen eindringen. Deshalb ist auch die erste Karte, der Magier, die Eingangspforte zur wahren Einweihung. Viele, die bisher über Magie spöttisch gelächelt haben, werden nach dem Lesen dieses Werkes ihre Meinung ändern müssen, denn Magie ist etwas ganz anderes, als die meisten Menschen vermuteten. Sie ist das schwerste Wissen auf Erden, das nicht nur theoretisch, sondern vor allem praktisch bewältigt werden muß. Es ist bei weitem viel leichter und eher möglich, ein intellektuelles Wissen zu erreichen, als ein wahrer Magier zu werden.
Ich stelle meine Karmaanalyse rein die sher intressant ist
Teil 1 - Vergangene Leben Jede Seele betritt irgendwann zum ersten Mal als junge Seele diese oder eine andere Welt, um sich ab diesem Zeitpunkt zu entwickeln, Erfahrungen zu sammeln und Lernaufgaben, welche Sie sich selber stellt zu bewältigen. Das Ziel ist dabei das höchste Gottesbewusstsein zu entwickeln und wieder zurück in die Einheit mit Gott zu kommen. Alles, was sie dabei tut oder nicht tut, schafft Ursachen und Wirkungen, die wir auch Karma nennen. Was wir jetzt sind, ist ein Produkt unseres Karmas, was uns begegnet, ist nur das Resultat früherer Leben. Bei der Erläuterung der vergangenen Leben werde ich mich auf die für heute noch relevanten Leben beschränken, um das Material übersichtlich zu halten. Ihre Seele betrat diese Welt vor vielleicht zweiundzwanzigtausend Jahren, zählt also zu den mittelalten Seelen, die hier auf der Erde inkarnieren. Dabei gibt es auch Unterschiede, manche Seele bewältigt ein umfangreicheres Lernprogramm in derselben Zeit wie eine andere Seele. Wir sind aber in der Entscheidung, wie oft und wie kurz hintereinander wir inkarnieren vollkommen frei, es gibt kein besser oder schlechter in dieser Hinsicht. Seelen finden sich immer auch zu Gruppen zusammen, die viele Inkarnationen gemeinsam erleben und sich dabei in verschiedenen Rollen unterstützen. Diese Gruppen haben meist zwischen fünf und fünfzehn Mitglieder. Auch Sie gehören einer solchen Seelengruppe an, bei Ihnen konnte ich zwölf Mitglieder ausmachen. Bewertungen und Urteile finden auf der Seelenebene, auf der die Entscheidungen für die Inkarnationen getroffen werden nicht statt, dies ist ausschließlich eine menschliche Eigenschaft. Im Allgemeinen machen die Seelen zwischen den Inkarnationen eine gewisse Zeit Pause (wobei Zeit auf der Seelenebene nicht existiert, sondern nur ein Konstrukt hier auf der Erde ist), um ihre Leben aufzuarbeiten und sich auf das nächste "Leben" vorzubereiten. Diese Zeitspanne kann in irdischen Jahren zwischen zwanzig und einhundert Jahre dauern, in Einzelfällen auch länger, selten kürzer. Ihre Seele hat sich zwischen den Inkarnationen zu Beginn Ihrer irdischen Reise wenig Zeit gelassen, später jedoch lange Pausen gemacht. Dabei habe ich zu Beginn Ihrer Reise mindestens eine Inkarnation gefunden, in welcher Sie auf anderen Welten gelebt haben. Auch dies ist nicht ungewöhnlich für eine Seele, viele wählen am Anfang der Entwicklung eine Welt, in der es nicht so schwer und schwierig ist wie auf der Erde. Diese Welt ist mit heutigen Worten nicht zu beschreiben, sie scheint eher dem Astralreich anzugehören denn dem materiellen Universum. Jedenfalls hat Ihre Seele dort schon sehr früh die Fähigkeit erworben, Gefühle auch empathisch mitzubekommen und Gedanken anderer Wesen zu verstehen. Diese Fähigkeiten erwirbt jede Seele im Laufe ihrer Entwicklung, aber zum einem wesentlich späteren Zeitpunkt wie Sie. Diese dort erworbenen Talente liegen noch heute schlummernd in Ihrem Unterbewusstsein, wahrscheinlich haben Sie gelegentlich und spontan telepathische Fähigkeiten und ein sehr gutes Einfühlungsvermögen und/oder eine gute Medialität. Diese Fähigkeiten können Sie gezielt weiterentwickeln, 04.01.2010 - Seite 4 von 14 Voraussetzungen dafür sind allerdings eine gewisse Reife der Seele und großes Verantwortungsbewusstsein. In der nächsten für Sie relevanten Inkarnation finde ich Sie in Atlantis, einer hochentwickelten Kultur, die uns noch heute viele Rätsel aufgibt. Fest steht, dass es sowohl einen technischen Fortschritt gab, als auch eine hochentwickelte Magie und eine fortgeschrittene Spiritualität. Sie haben in dieser Kultur als Schiffbauer gelebt und eine große Gruppe von Handwerkern und Technikern betreut. Am ehesten könnte man Sie mit einem heutigen Ingenieur vergleichen. Es gab anscheinend zweierlei Gruppen von Schiffen: normale Holzschiffe, mit Rudern und Segeln, welche sowohl für den Handel als auch für den Krieg eingesetzt wurden, und eine zweite Gruppe von Schiffen, deren Bau und Betrieb geheim gehalten wurde vor dem Rest der einfachen Bevölkerung. Diese Schiffe ähnelten sehr unseren heutigen Unterseebooten und wurden aus einem mir unbekannten Material gefertigt und dienten ausschließlich der Kriegsführung. Sie waren bei beiden Klassen von Schiffen an Entwicklung und Bau beteiligt und galten als wohlhabender Mann, der ein hohes Ansehen genoss. Sie hatten eine Familie, viele Kinder und etliche Bedienstete und gingen bei Generälen, Priestern und dem Regierungssitz ein und aus. Irgendwann hatte Atlantis als hochspirituelle Kultur, welche sich auf den Resten einer noch älteren, vergangenen Kultur begründete, angefangen, sich selber für besser, würdiger und berufener als andere "primitivere" Kulturen zu halten und begonnen, daraus einen Führungsanspruch für sich abzuleiten. Die Atlanter begannen, andere Völker zu unterdrücken, über den Handel und daraus resultierenden Abhängigkeiten oder über gezielte Kriegführung und Vereinnahmung der Gebiete. Gleichzeitig gab es innerhalb der atlantischen Bevölkerung eine Gegenbewegung, so daß das Land begann, in zwei oder mehrere Teile zu zerfallen. Ihr Leben als Schiffsbauer fand zu dieser Zeit statt, Sie standen jedoch auf Seiten der vorherrschenden Meinung und fühlten sich anderen Völkern überlegen. Wie tief jedoch der Riss durch die Gesellschaft ging, wurde Ihnen erst klar, als Ihr ältester Sohn sich offen gegen dieses Überlegenheitsgefühl wandte und von Ihnen des Hauses verwiesen wurde. Dieser älteste Sohn, der mit Ihnen diesen Konflikt ausfocht, gehört natürlich zu Ihrer Seelengruppe und bearbeitete damals schon ein so schwieriges und komplexes Thema, was sehr ungewöhnlich für eine damals noch junge Seele ist. Diese Seele wird Sie auch in diesem Leben wieder finden, das wird aber noch ein paar Jahre dauern, und auch hier wird es wieder Konflikte geben - aber dies dient ausschließlich Ihrer beider Lernfortschritt. Zurück zur atlantischen Inkarnation: Ihr Sohn hatte im Streit das Haus verlassen, Sie glaubten an die natürliche Überlegenheit der atlantischen Bevölkerung und bauten Ihr Leben lang Schiffe, bis Sie als alter, geachteter Mann friedlich daheim starben. Das nächste Leben verbrachten Sie wieder in Atlantis, diesmal jedoch als Angehöriger einer adligen Familie, die sich mit Metaphysik, Philosophie und Magie beschäftigte. Dies war keineswegs ungewöhnlich oder exotisch zur damaligen Zeit sondern galt als ganz normale Beschäftigung, anders als heutzutage. Adel bedeutete, ein Nachfahre jener Begründer von Atlantis zu sein. Es hieß, innerhalb 04.01.2010 - Seite 5 von 14 dieser Familien würde das alte Wissen bewahrt und an würdige Personen weitergegeben. Anfangs war dies auch so, später jedoch wurde dieses Wissen eifersüchtig in den Familien behütet und nur innerhalb der Familien weitergegeben - auch an Mitglieder, die eher ungeeignet für magische oder metaphysische Weisheiten waren. Sie jedenfalls lebten dort als Angehöriger, ein Neffe des Familienoberhauptes, und studierten eifrig die Weisheiten. Auch an Sie wurde der Riss innerhalb der Gesellschaft herangetragen, jedoch auch diesmal behielten Sie den Standpunkt der atlantischen Überlegenheit bei. Dies war das für Sie heute wichtigste Ergebnis dieses Lebens, man könnte es als eine Art Kurzsichtigkeit beschreiben. Es ging und geht heute für Sie darum, einen weiten Blickwinkel auch für jene Menschen zu entwickeln, die sich nicht für derlei Fragen interessieren, gemeinhin anders denken und anders leben. Ihre Vermutung, Sie hätten sich schon in vielen früheren Leben mit Magie beschäftigt trifft im weitesten Sinne zu. Die Entwicklung verlief jedoch nicht gradlinig, was ausgesprochen unnormal wäre, sondern nahm den üblichen spiralförmigen Verlauf - dies bedeutet, dass Sie auch das eine oder andere mal Rückschritte unternahmen, zumal Sie schon sehr früh an schwierige Themen herangingen. Nach diesen beiden insgesamt doch recht einfachen (relevanten) Leben finde ich Sie ein drittes und letztes Mal in Atlantis wieder, diesmal jedoch erlebten Sie den Untergang des Reiches mit. Sie dienten als Soldat dem Reich, hatten es etwa bis zum Rang eines Hauptmanns geschafft und galten als tüchtig. Auch diese Seite des Menschenlebens wird von allen Seelen zu Beginn ihrer Reisen ausgelebt: die tierische, gewalttätige, mörderische Seite, um Sie später zu hinterfragen und zu transformieren. Sie hatten bereits an einigen Scharmützeln teilgenommen, als im Vorfeld der eigentlichen Katastrophe eine Art Bürgerkrieg ausbrach, bei dem auch Sie gezwungen waren, gegen die eigenen Mitbürger vorzugehen. Sie erledigten diese Aufgaben pflichtbewusst und ohne viel nachdenken. Dann fand die Katastrophe statt, es kam zu einer gewaltigen Detonation, in deren Folge ein Vulkan ausbrach und die Hauptinsel zerstörte. Dies passierte ohne Vorwarnung, so dass es zu einem unbeschreiblichen Chaos kam. Hunderttausende Menschen starben sofort, überall brannte es, es kam zu einem gewaltigen Feuersturm. Die wenigen Überlebenden versuchten zu entkommen, die Häfen waren verstopft von einer panikerfüllten Menschenmenge, über deren Köpfe es Asche, Feuer und Lava regnete. Hier zeigten Sie, dass soldatische Disziplin sehr gute Seiten hat - Sie brachten ein Schiff unter Ihr Kommando und verließen mit dem überfüllten Boot die brennende Insel, bevor sie endgültig explodierte und für immer in den Fluten versank. An Bord waren mehr als dreihundert Menschen, und Sie brachten diese an die nächste Küste in Sicherheit. Zur damaligen Tragödie, die ich hier nur ganz kurz andeuten kann, gehörte es auch, dass von den nicht allzu vielen Flüchtlingen etliche nicht willkommen geheißen wurden, sondern von der aufgebrachten Bevölkerung (z. B. den Griechen) verjagt oder getötet wurden, weil eben die Atlanter vorher diese Völker unterdrückt hatten, 04.01.2010 - Seite 6 von 14 und diese rächten sich jetzt. So kamen auch Sie in dieser Inkarnation ums Leben - aufrecht verteidigten Sie die Würde von Atlantis, auch als diese gar nicht mehr existierte. Es gab ein Scharmützel bei einem überfall auf Ihre Flüchtlinge bei dem Sie im Kampf fielen. Die Menschen, die Sie damals gerettet haben, überlebten zum größten Teil, indem sie sich der Bevölkerung anpassten und in dieser aufgingen. Übrigens konnten etliche der Verantwortlichen aus Atlantis mittels der U-Boote oder einer Flugtechnik entkommen und wurden über die ganze Erde verstreut. Einige landeten in Ägypten, andere in Indien, wieder andere in Südamerika, einige auf den britischen Inseln. Einige wenige von Ihnen hatten aus der Katastrophe etwas gelernt, andere wieder nicht, was man an der geschichtlichen Entwicklung einiger Völker dieser Länder sehen kann... Wie ging nun Ihre Seele mit dieser Katastrophe um? Sie hatten sich durch die Tapferkeit und den Mut und den selbstlosen Einsatz eine Menge gutes Karma geschaffen, dennoch hatten Sie auf der Menschenebene noch nicht begriffen, daß es keinen Unterschied zwischen Angehörigen verschiedener ethnischer Gruppen oder Glaubensgemeinschaften oder Staaten gab/gibt. Dennoch entschieden Sie sich, dieses Thema auf einen späteren Abschnitt zu verschieben, und wandten sich für eine Reihe von Inkarnationen einem anderen Thema zu. Es folgten ein paar Inkarnationen als einfacher Mensch in verschiedenen Gemeinschaften auf verschiedenen Kontinenten, die Themen waren eher allgemein menschlicher Natur - Überleben lernen, mit allen Trieben, die zu dieser Thematik gehören. Sie nahmen an Jagden teil, überfielen andere Stämme, lebten mit Frauen zusammen oder brachten als Frau Kinder auf die Welt - kurzum, es ging um reine körperliche Erfahrungen, ohne den Geist mit einzubeziehen. Das nächste relevante Leben fand in Ägypten statt, in einer Zeit, bevor die großen Pyramiden errichtet wurden. Sie wurden als Sohn einer hochstehenden Familie geboren und wurden zum Priester berufen. In Ägypten war noch viel altes Atlantisches Wissen präsent, da einige Überlebende der Katastrophe dort hin geflohen waren und dieses Reich mitbegründet hatten. Aufgrund des Wissens, das die Atlanter hatten, waren diese sehr alt geworden und wurden von den Ägyptern wie Götter verehrt... Sie erlernten im Laufe Ihres Dienstes in den Tempeln sehr viel von diesem Wissen und wandten dies auch praktisch an, jedoch nicht immer in voller Verantwortung. Dies bedeutet, da die dort verehrten Atlanter nicht unbedingt die tugendhaftesten waren, daß Sie damals durchaus Praktiken verübten, die man durchaus heute schwarzmagisch nennen würde - aber damals waren die Zeiten und Sitten anders, daher war das was Sie taten durchaus nichts besonderes. Oft wurden Flüche gegen Geld oder Vorteile ausgesprochen, manchmal auch Konkurrenten beseitigt oder unliebsame Partner. 04.01.2010 - Seite 7 von 14 Sie bauten in diesem Leben ein schwieriges Karma auf. Durch die vielen magischen Praktiken haben Sie sich damals zum Ende Ihres Lebens ein Wesen angezogen, das Sie nicht beherrschen konnten, und das Sie umgebracht hat. Noch heute arbeiten Sie dieses Karma gegenüber den Menschen ab, die Sie damals verfluchten. Dies geschieht häufig in der Form, dass Sie "ausgenutzt" werden, Geld verlieren oder schwierige Beziehungen haben, in denen Sie sich betrogen fühlen. Dennoch ist all dieses gut und richtig, da Sie sich verpflichtet haben, niemandem etwas böses zu wünschen. Falls Sie sich in diesem Leben von Ägypten besonders angezogen (oder besonders abgestoßen) fühlen, wissen Sie jetzt, warum. Ihre Seele war zu dieser Zeit besonders fasziniert von Geheimnissen und magischen Künsten, von Geheimlehren, Astronomie und altem Wissen. Durch die zunehmende Verlangsamung der Erdschwingung, der daraus resultierenden Verdichtung der Materie und dem ständig stärker werdenden Einfluß der niederen Astralwesen wurde es jedoch im Laufe der Zeit immer schwieriger, überhaupt Magie zu praktizieren und auf dem rechten Pfad zu bleiben... Fast alle Seelen sind mindestens einmal abgerutscht und auf dem linken Pfad gelandet. Dies ist nicht weiter verwerflich, da auch solches in der Entwicklung der Seelen seinen Sinn hat. Sie waren Sterndeuter in Assyrien und in China, wurden aber auch von schamanischen Praktiken primitiver heute längst vergessener Völker und Stämme angezogen. ich fand Sie in diesen Zeiten auf allen Kontinenten, Seelen inkarnieren nämlich niemals ausschließlich nur in einer einzigen Volksgruppe. Ihr Interesse heutzutage an Magie und Hermetik sowie viel unbewusstes Wissen resultiert auch aus diesen Zeiten. Interessanterweise waren Sie ein römischer Soldat, stationiert in Palästina, als die Geburt Jesu stattfand. Sie erlebten die eigenartigen Befehle eines Herodes mit, der sich der römischen Besatzungsmacht sehr anbiederte und furchtbare Angst vor dem jüdischen König hatte, der ihm Prophezeit worden war. Sie bekamen all dies durch Gerüchte mit, erlebten die Angst und den Hass des jüdischen Volkes, aber als Angehöriger einer echten technokratischen Weltmacht kümmerte Sie das nicht, im Gegenteil, als Römer fühlten sie sich diesem Volk haushoch überlegen. Sie blieben zwanzig Jahre in Palästina und hatten das Glück, Meister Jesus einmal zu begegnen, als er durch das Land zog. Diese Begegnung war sehr kurz und ohne Worte, dennoch schien sich danach bei ihnen etwas zu verändern. Ihnen waren die Augen aufgegangen, und plötzlich begannen Sie, sich für Glauben und Spiritualität zu interessieren - natürlich nicht christlich, diese Richtung gab es so noch gar nicht, auch nicht jüdisch, dies war zu streng und abgeschirmt, aber auch nicht römisch mit all den vielen Göttern. Sie fingen an zu glauben, dass Menschsein mehr als nur irdisches Leben bedeutet und suchten etwas, das über das Ersichtliche und Machbare hinausging. Etwas in Ihnen erinnerte sich an seinen Ursprung, und den Rest Ihres Lebens verbrachten Sie damit, es zu suchen. Sie kehrten als ein veränderter Mann auf Ihren Hof nach Frankreich zurück. Sie erzählten allen von dieser kurzen Begegnung mit dem heiligen Mann und wurden unbewusst einer der wegbereiter des Christentums in 04.01.2010 - Seite 8 von 14 dieser Gegend. Sie starben uralt im Kreise Ihrer Angehörigen, jedoch ohne Nachkommen. Ab diesem Zeitpunkt hatten Sie lange Pausen zwischen den einzelnen Leben, Phasen intensivster Nacharbeit und Vorbereitung auf neue Leben. Sie haben in Ihren irdischen Leben seither immer den göttlichen Funken gesucht, aber noch waren Sie nicht hinter das Geheimnis gekommen. Als Mohammed seine Eingebungen für eine neue monotheistische Religion hatte, lebten Sie in seiner Nähe und gehörten zu seinen ersten Gefolgsleuten. Der Koran ist ein heiliges Buch, und durchaus von Gott inspiriert, und sein Weg führt genau wie alle anderen, ernsthaft betriebenen Wege zurück an den Ursprung. Später jedoch wurde auch diese neue Religion korrumpiert von Machthungrigen Menschen und galt als Alibi für Krieg und Raubzüge (genau wie beim Christentum auch). Sie ließen sich mitreißen und verloren den heiligen Weg aus den Augen, stattdessen fanden Sie sich in den ersten Dschihads wieder, verloren in einer Schlacht Ihr Leben. Später finde ich Sie in Paris als Hermetiker und Kabbalist wieder, wo Sie sowohl der Kirche als auch dem Königshaus dienten und durchaus auch schwarzmagisch arbeiteten. Begonnen hatten Sie als wissbegieriger Schüler auf der Suche nach der Wahrheit hinter den Dingen, später jedoch kippte Ihr Interesse zu dem, was machbar sein sollte... dahinter steckte natürlich der Wunsch nach unmittelbarer Macht. Ihnen schmeichelte das Interesse der weltlichen Mächte, und so gerieten Sie auf die Abwege. Statt dem Weg Gottes zu folgen, folgten Sie in diesem Leben dem Weg des Egos. Folgerichtig wurden Sie als Mitwisser übler Geheimnisse von einem Vertreter der kirchlichen Fraktion ermordet. Gewissermaßen als Ausgleich zu diesem Leben lebten Sie danach als frommer Mönch, der sich dem Dienst an den Armen verschrieben hatte. Ihr Kloster stand damals in Griechenland, und Sie waren damals sowohl Mystiker als auch Heiler, der sich um die armen Bauern und Tagelöhner kümmerte und in den häufigen Hungertagen sein karges Brot mit ihnen teilte. Dieses Leben sollte Ihnen gewissermaßen als Buße dienen, indem Sie uneigennützig Dienst am Nächsten verübten. Bis zu einem gewissen Teil gelang Ihnen dies auch, jedoch tappten Sie in die typische Falle, sich für etwas Besonderes zu halten. Dennoch bauten Sie mit diesem Leben sehr viel schwieriges Karma ab. Sie waren danach ein Opfer des Dreißigjährigen Krieges, als Bauersfrau ereilte Sie ein übles Schicksal in Form von Vergewaltigung, Mord und Brandschatzung Ihres Hofes im damaligen deutschen Reiche. Sie wurden von marodierenden Söldnern des schwedischen Königs überfallen und getötet, ein Schicksal dass damals nicht außergewöhnlich war. Sie wählten dieses Schicksal als Ausgleich für andere Kriege aus, in denen Sie das Schwert gegen andere Menschen erhoben hatten. Diese Form der Buße ist nicht unüblich, löst jedoch keinesfalls Karma auf, da nur ein "Wie du mir, so ich dir" stattfindet. Einzig wahre Vergebung ist imstande, Karma für immer aufzulösen. Sie versuchten immer wieder, diese Lektion zu lernen und umzusetzen, mit mehr oder weniger großem Erfolg wie fast alle Menschen. Sie waren ein Sklave auf einer 04.01.2010 - Seite 9 von 14 Baumwollfarm in Tennessee in den USA und wollten dieses Leben als Vergebungslektion nutzen, jedoch schafften Sie dies nicht. Nach der gewaltsamen Befreiung aller Sklaven durch den amerikanischen Bürgerkrieg ging Ihr jahrelang unterdrückter Zorn auf die menschenverachtende Behandlung durch die verhassten Weißen mit Ihnen durch, und Sie zogen mit einer Bande ebenso zorniger ehemaliger Sklaven eine Weile durch das vom Krieg verwüstete Land, stahlen alles was Sie konnten und ermordeten ein paar weiße Menschen. Dies nahm ein bitteres Ende, Sie wurden wie Vieh gejagt und ohne Prozess aufgehängt. Danach nahmen Sie sich wieder sehr viel Zeit um diese Inkarnation aufzuarbeiten und sich auf die nächste vorzubereiten. Diese begann etwa 1910, als Sie in Prag als Jude geboren wurden. Ihre Familie überstand den ersten Weltkrieg ohne größere Einbussen, und Sie wuchsen trotz der kriegsbedingten Einschränkungen und der Einführung des Kommunismus als ganz normaler jüdischer Mann auf, heirateten und bekamen zwei Kinder. Anscheinend interessierten Sie sich für die Kabbala und studierten diese, vielleicht nur aus religiösem Interesse, und es ist mehr als Wahrscheinlich, dass Sie zumindest von Franz Bardon hörten. Sie studierten bei einem Rabbiner, der sich in der Kabbala gut auskannte, und dieser führte für seine Lerngruppe Korrespondenz mit der ganzen Welt. Möglichweise gab es in diesem Rahmen auch Briefkontakt zu Bardon, aber ein engerer, persönlicherer Kontakt fand nicht statt. Dies endete, als die Nazis auch die Tschechoslowakei überrannten und dort mit Ihren "ethnischen Säuberungen" begannen. Es gab viele warnende Stimmen, die Ihnen empfahlen, das Land zu verlassen, aber sie beschlossen zu bleiben und auf die Dinge zu warten. Ihre Seele hatte sich vorgenommen, dieses harte Schicksal als Opfer zu ertragen und auf diese Weise Karma abzutragen. Seelen, die in früheren Leben Ihre Opfer waren, waren nun die Täter für Sie. sie schafften es diesmal, auch mithilfe Ihrer kabbalistischen Kenntnisse, den Tätern zu verzeihen, was Ihnen wirklich half, Karma aufzulösen. Dies war auch die erste Inkarnation, in welcher Sie mit Magie in weitestem Sinne zu tun hatten und sie nicht zu egoistischen Zwecken missbrauchten. Dennoch nahm die Geschichte Ihren schrecklichen Verlauf: auch Sie mit Ihrer ganzen Familie wurden zuerst im Ghetto eingesperrt und später nach Theresienstadt abtransportiert, wo Sie wie so viele Menschen ermordet wurden. Dies war die letzte Inkarnation vor der heutigen. Betrachtet man die Leben von einem entfernteren Blickwinkel, so kann man erkennen, dass Ihre Seele eine deutliche Entwicklung durchgemacht hat - Anfangs war Ihre Seele vielleicht ein bisschen zu ehrgeizig, Sie haben etwas zu früh mit schwierigen Themen begonnen, dann haben Sie umgeschwenkt und es kam dann die ganz normale Entwicklung über die körperlichen Erfahrungen, die Machterfahrungen und dergleichen mehr. Jede neue Seele entwickelt sich zuerst über den Egoismus zum Altruismus hin, bis am Ende das wiedereintauchen in die göttliche Einheit kommt. Ihre Seele macht nun die wichtigen Schritte in den Altruismus hinein, in die Demut und das Mitgefühl. 04.01.2010 - Seite 10 von 14 Fallen für die Seelen gibt es natürlich überall, das Ego wünscht seine Herrschaft zu behalten und wird immer wieder Situationen kreieren, in denen Sie in Versuchung geführt werden, vom rechten menschlichen Pfad abzuweichen und wieder auf den Pfad des Egos zu geraten. Achten Sie in diesem Leben auf solche Versuchungen, um Ihre Entwicklung nicht wieder zurückzuführen. Dies gilt auch besonders für den Bereich der Magie, für die Sie eine besondere Vorliebe, viel unbewusstes Vorwissen und auch viele Gaben und Talente mitbringen. Hier ist wie schon oft die Gefahr sehr groß, sich für etwas Besonderes zu halten und dadurch wieder auf den linken Pfad zu geraten. Achten Sie einfach auf sich. 04.01.2010 - Seite 11 von 14 Teil 2 - Das heutige Leben Es geht für Sie in diesem Leben in allererster Hinsicht darum, Fragen der Kreativität, Zusammenarbeit mit anderen und vor allem Integrität für sich zu lösen. Darüber hinaus geht es im Ihre persönliche Entwicklung hin zu schöpferischer Teamarbeit, die durch höhere Weisheit inspiriert wird hin zum wahrhaft altruistischen Handeln. Gerade in beruflicher Hinsicht ist es wichtig, im Team zu arbeiten, Ihre Kreativität auszudrücken und zu erkennen dass gerade Sie im Team mehr leisten können als alleine. Manchmal haben Sie sicher das Gefühl, von all Ihren Gaben und Talenten überwältigt zu werden und sich nicht entscheiden zu können, anders als so mancher, der zuwenig in sich findet, was ihn interessiert. Was Ihnen nicht gut bekommt, ist eine für Sie "sinnlose" Arbeit, damit können (und sollen!) Sie sich in diesem Leben nicht abfinden. Sie werden ein wenig länger als viele andere Menschen brauchen, bis Sie wirklich in Ihrer Mitte angekommen sind und genau wissen, was sie tun wollen und wo Ihre Ziele sind, welches Ihrer Talente Sie ausdrücken wollen. Eine karmische Falle ist hierbei zu beachten, nämlich die des "Zuviel" - achten Sie darauf, nicht zuviel des guten zu tun oder sich zu sehr in die Belange anderer Menschen hineinziehen zu lassen. Dabei haben Sie mehr als genug Energie zur Verfügung, Sie verfügen über eine besonders gute Intuition auf welche Sie auch stets achten sollten - und Sie wissen auch, worauf es im Leben wirklich ankommt, Sie haben ein Gespür für die relevanten Kernfragen (Ihre seit Beginn der Inkarnationen ausgeprägte Empathie), nur manchmal nehmen Sie das Ganze sicher etwas zu ernst. Vielleicht hat man Ihnen auch schon das eine oder andere Mal genau diesen Vorwurf gemacht. Bemühen Sie sich, etwas lockerer zu werden und versinken Sie nicht in Urteilen, Schuldzuweisungen oder Selbstvorwürfen. Achten Sie darauf, auch nicht hinter jeder Bemerkung eines anderen Menschen etwas Kritisches oder Hintersinniges zu vermuten, dies wirft Sie in Ihrer persönlichen Entwicklung nur zurück, Andererseits besteht auch stets die Gefahr, dass Sie sich zu Mitleid statt Mitgefühl verleiten lassen und Ihre Energie dann sinnlos verbrauchen, statt Sie konstruktiv zu nutzen. Achten Sie stets auf diesen feinen Unterschied! Sie sind auch hier auf dieser Erde, um Ihre Mitte zu finden, Ihr inneres Gleichgewicht auszubilden, anderen zu dienen und gleichzeitig Ihre eigenen Bedürfnisse zu erfüllen. Auf Ihr altes Karma aus früheren Inkarnationen bezogen heißt dies, dass Sie den Menschen, die heute Ihre Feinde zu sein scheinen, mit Liebe und Vergebung begegnen, denn es sind die Seelen, welche früher Ihre "Opfer" waren... Achten Sie besonders auch bei Ihrer magischen Arbeit, beim "Weg des Adepten" darauf, sich stets zum Höheren hin zu entwickeln und die erworbenen Fähigkeiten und Kenntnisse auf keinen Fall für egoistische Zwecke zu nutzen, sondern stets nur zum Wohle der Allgemeinheit. Hier liegt eine karmische Falle für Sie, in die Sie schon öfter hineingetappt sind! Ein guter Leitsatz für Sie könnte hier "Nicht mein Wille sondern Dein Wille geschehe, Herr!" sein. Aufgrund Ihrer vielen Inkarnationen, in denen Sie schon mit Geheimlehren, Okkultismus, Magie und anderem gearbeitet haben, fällt Ihnen die Arbeit mit dieser 04.01.2010 - Seite 12 von 14 Materie in diesem Leben leicht. Ziel sollte es für Sie sein, auch hier Teamgeist und Integrität zu entwickeln, und Ihre Kreativität zum Ausdruck zu bringen, um den Mitmenschen zu dienen. Dies wird Ihre seelische Entwicklung inkarnationsübergreifend voranbringen. Da Sie ein besonders sensibler und sensitiver Mensch sind, neigen Sie auch sehr dazu, sich Probleme zu schwer zu Herzen zu nehmen. Dies kann zu eigenartigen Krankheiten führen, die sämtlich psychosomatischer Natur sind und weder erklärbar noch leicht behandelbar sind. Dies sind karmische Hinweise Ihrer Seele, dass etwas in Ihrem Leben noch nicht so ist, wie es sein soll. Achten Sie also auf sich, und wenn Sie die Tendenzen zu Erkrankungen bei sich finden, so ist es an der Zeit, etwas zu verändern. Je mehr Sie also in Ihrer "Mitte" sind und die Merkmale Ihrer Persönlichkeit berücksichtigen, um so weniger werden Sie gesundheitlich beeinträchtigt sein. Dabei gilt es natürlich zu beachten, daß gerade die Dinge und Verhaltensweisen gelebt werden wollen und sollen, die Ihnen besonders schwer fallen - weil eben diese noch unterentwickelt sind. Dies bedeutet konkret, wenn Sie z. B. eine Neigung zu schweren Halsentzündungen haben, und gleichzeitig oft Probleme haben, sich korrekt oder verständlich auszudrücken oder dies aus Angst vor Konflikten nicht tun, währe es genau das richtige z. B. einen Rhetorikkurs zu besuchen, oder ein Coaching zum freien Sprechen. Um den Prozess der Selbstfindung zu beschleunigen, empfiehlt sich ein Sport für Sie, der sich durch Ästhetik, Feingefühl und Stärke auszeichnet - Yoga, Tai-Chi und ähnliche fernöstliche Sportarten währen wahrscheinlich am geeignetsten für Sie. Wenn Sie noch auf der Suche nach einer passenden Beziehung sind, achten Sie darauf, sich keinesfalls in verworrene Situationen zu bringen, das bedeutet Finger weg von Menschen, die in einer anderen Partnerschaft stecken, und Finger weg von Menschen, die mit großen Problemen belastet sind. Sie können diesen Menschen auf einer freundschaftlichen Basis helfen, wenn Sie es schaffen, sich nicht in deren Probleme hinein ziehen zu lassen, aber als Lebensgefährten sind diese Menschen absolut ungeeigent für Sie. Suchen Sie eine Partnerschaft, die von Verständnis, Liebe und Mitgefühl getragen wird, in der der andere gerne teilt und nicht zu viele Forderungen stellt - damit Sie sich nicht überfordern und sich ausgenutzt fühlen. Auch wenn Sie bisweilen dazu neigen, sich Hals über Kopf zu verlieben, schauen Sie lieber zweimal hin, bevor Sie sich in eine Beziehung stürzen. Bei Ihnen sollte nicht nur Herz und Bauch, sondern auch der Kopf mitentscheiden was zwischenmenschliche Begegnungen angeht. Die Berufsfindung gestaltet sich für Sie schwierig, da Sie sich schwer für eine Neigung entscheiden können. Ein Beruf, in dem Kreativität gefordert ist, am Besten noch im Team, eignet sich hervorragend für Sie. Darunter fallen vor allem Berufe in der Medienlandschaft, aber auch im Therapeutischen Bereich. Auf jeden Fall sollte Ihre Arbeit auch einem höheren Zweck dienen. Achten Sie nur auf sich, dass Sie sich nicht in Mitleid oder Egoismus verstricken, und bleiben Sie in Ihren Ansichten und Meinungen stets flexibel. Selbstvertrauen heißt hier das Schlüsselwort für Sie! Sie werden sich Ihren Beruf nicht unbedingt nach finanziellen Gesichtspunkten aussuchen, aber wenn Sie sich für etwas entschieden haben, was Ihren Talenten entspricht und voller Selbstvertrauen darangehen, werden Sie auch ein gutes Einkommen erreichen können. Verzetteln Sie sich nur nicht indem Sie in verschiedenen Bereichen gleichzeitig tätig sein wollen, sondern nehmen Sie sich nur eine Aufgabe zurzeit vor! Sie haben es nicht unbedingt leicht in diesem Leben, aber wenn Sie die Hinweise aus dieser Karmaanalyse berücksichtigen, kann es Ihnen leichter fallen, Entscheidungen zu treffen. Denken Sie daran, dass alles was Ihnen im Leben schwerfällt zu Ihren Lernaufgaben gehört und besonders betrachtet und geübt werden will. Bei dieser Betrachtung oder Selbstreflexion geht es nicht darum, Eigenschaften abzuurteilen und wegzuwünschen, sondern zu etwas höherem zu transformieren. Jede vermeintliche Schwäche trägt den Keim einer Stärke in sich, wenn Sie entsprechende Schritte dazu unternehmen.
Wer sie nicht kannte, die Elemente, ihre Kraft und Eigenschaft, wäre kein Meister über die Geister. (Goethe: Faust I)
Die historischen Hintergründe
Die Vier-Elemente-Lehre stammt aus der Antike und wurde maßgeblich von Empedokles geprägt, der etwa um 494 v. Chr. geboren wurde und um 434 v. Chr. starb. Nach dieser Lehre besteht alles Existierende aus den vier Grundelementen Feuer, Luft, Wasser und Erde, wobei es zwei Urkräfte gibt – Liebe und Hass – die diese Elemente mischen und trennen. Mit diesen Elementen sind aber nicht die natürlichen Erscheinungen gemeint, die wir üblicherweise mit diesen Begriffen bezeichnen, sondern die entsprechenden Grundprinzipien, die diesen Erscheinungen zugrund liegen.
Mit dieser Lehre knüpfte Empedokles an Ideen von Thales, Anaximedes und Heraklit an, die sehr unterschiedliche Vorstellungen hatten, welches dieser Elemente der eigentliche Urstoff sei. Thales (ca. 624 v. Chr.- um 546 v. Chr.) war der Ansicht, das alles aus dem Wasser entstanden sei. Für Anaximenes (ca. 585 v. Chr. – ca. 525 v. Chr.) war es die Luft. Und Heraklit (geboren zwischen 540 und 535 v. Chr.; gestorben zwischen 483 und 475 v. Chr.) meinte, dass das Feuer der Urstoff wäre. Bei Empedokles sind alle vier Elemente gleichberechtigt. Bei ihm gibt es also kein Ur-Element, aus dem sich die anderen Elemente entwickelt hätten, sondern die Elemente sind nach seiner Ansicht unveränderlich und unvergänglich. Zu den vier Elementen wurde später von Aristoteles (384 v. Chr. - 322 v. Chr.) noch der Äther als die Quintessenz hinzufügte, die den anderen vier Elementen zugrunde liegt. (Quintessenz bedeutet wörtlich übersetzt „das fünfte Seiende“.) Im Buddhismus gibt es interessanterweise eine sehr ähnliche Fünf-Elemente-Lehre mit Feuer, Luft, Wasser, Erde und Leere (nicht zu verwechseln mit den fünf Elementen der traditionellen chinesischen Medizin mit Holz, Feuer, Erde, Metall, Wasser).
Die Vier-Elemente-Lehre finden wir heute noch in der Astrologie, wo Widder, Löwe und Schütze als Feuer-Zeichen gelten, Zwillinge, Waage und Wassermann als Luft-Zeichen, Krebs, Skorpion und Fische als Wasser-Zeichen und Stier, Jungfrau und Steinbock als Erdzeichen.
Auch die vier Farben des Kartenspiels Kreuz, Pik, Herz und Karo kann man den vier Elementen zuordnen. In der Literatur ist es üblich, dass das Kreuz dem Element Feuer zugeordnet wird, Pik dem Element Luft, Herz dem Element Wasser und Karo dem Element Erde. Abweichend von der Literatur komme ich aber – wenn ich die symbolischen Bedeutungen betrachte – zu einer anderen Zuordnung: Kreuz entspricht meiner Ansicht nach Erde und Karo entspricht Feuer. Das Kreuz ist ein typisches Erdsymbol und Karo nennt man in England „diamonds“. Der Diamant entspricht von der Symbolik her dem Feuer, denn auch vom Diamanten sagt man, dass er Glut oder Feuer habe.
Manchmal begegnen uns heute noch die Begriffe aus der Temperamente-Lehre des Hippokrates (460 v. Chr. –375 v. Chr.), die ebenfalls auf der Vier-Elemente-Lehre basiert. Dabei wird üblicherweise der Choleriker dem Feuer zugeordnet, der Saguiniker der Luft, der Phlegmatiker dem Wasser und der Melancholiker der Erde. Bei manchen Quellen (z.B. Franz Bardon) werden Phlegmatiker und Melancholiker genau entgegensetzt zugeordnet (was mir persönlich auch logischer erscheint). Eng verwand mit der Temperamente-Lehre war auch die Vier-Säfte-Lehre mit Blut ( Luft), gelber Galle ( Feuer), schwarzer Galle ( Erde) und Schleim ( Wasser). Diese Vier-Säfte-Lehre wurde bis ins 19. Jahrhundert angewendet und geht zurück auf den berühmten Arzt Galen, der von ca. 129 n. Chr. bis ca. 216 n. Chr. lebte.
Die Vier-Elemente-Lehre begegnet uns auch in der Hermetik. In den Smaragdtafeln des Hermes Trismegistos heißt es z.B.:
Sein Vater ist die Sonne, seine Mutter der Mond. Der Wind hat es in seinem Bauch getragen. Seine Nährmutter ist die Erde.
Die Sonne entspricht in diesem Fall dem Element Feuer, der Mond dem Element Wasser, der Wind dem Element Luft und die Erde natürlich dem Element Erde. Die meisten dieser Entsprechung sind ganz offensichtlich und selbstverständlich, aber es stellt sich natürlich schon die Frage: Was hat der Mond mit dem Wasser zu tun? – Es ist zunächst einmal der fahle, silberne Mondschein, der farblich an das Wasser erinnert. Weiterhin gibt es einen Zusammenhang zwischen der Stellung des Mondes und den Gezeiten. Darüber hinaus gibt es aber auch einen indirekten Zusammenhang: Sowohl der Mond als auch das Wasser sind nämlich Symbole für das Seelische und Emotionale. Die Dreiheit von Sonne, Mond und Erde galt in der Antike als ein Gleichnis für Geist, Seele und Körper.
Wenige Zeilen später heißt es dann in den Smaragdtafeln:
Trenne die Erde vom Feuer, das Subtile vom Dichten, schrittweise und mit großem Verstand.
Wenn man die Elemente schrittweise nach Dichtigkeit trennt, dann entsteht auf diese Weise folgende Reihenfolge: Erde (das ist das dichteste Elemente), Wasser, Luft und schließlich Feuer.
In der Alchemie gibt es darüber hinaus auch noch ein ganz eng verwandtes System, das aber im Gegensatz zur Vier-Elemente-Lehre mit nur drei Prinzipien auskommt - mit Salz, Quecksilber und Schwefel:
- Sulphur bzw. Schwefel steht für das Feurig-Flüchtige. - Mercurius bzw. Quecksilber steht für das Wässrige, das nicht brennt und das kein großes Beharrungsvermögen besitzt. - Sal bzw. Salz steht für das Erdigfeste und Unbewegliche.
Wenn wir die antike Vier-Elemente-Lehre vom naturwissenschaftlichen Standpunkt aus betrachten, dann mag sie uns heute vorkommen wie eine naive Vorstellung aus längst vergangenen Zeiten. In der Chemie sind inzwischen mehr als hundert Elemente bekannt – aber gerade diese vier Elemente Feuer, Luft, Wasser und Erde sind gar nicht dabei. Nach der heutigen Definition ist Feuer gar kein Element, sondern ein chemischer Prozess. Luft ist ein Gemisch aus Stickstoff, Sauerstoff und einigen anderen Gasen. Wasser ist eine Verbindung aus denn Elementen Wasserstoff und Sauerstoff. Und Erde besteht aus ganz vielen unterschiedlichen Stoffen. Auch die Lehre von den vier Temperamenten oder von den vier Säften entspricht heute nicht mehr dem aktuellen Wissenstand.
Vor diesem Hintergrund stellt sich natürlich die Frage: Warum sollten wir uns heute als moderne Menschen noch immer mit dieser alten Lehre beschäftigen, die doch eigentlich in naturwissenschaftlicher Hinsicht vollkommen veraltet ist?
Die spirituelle Bedeutung der Vier-Elemente-Lehre
Die Menschen der Antike haben diese Lehre nicht nur in einem naturwissenschaftlichen Sinne verwendet, um die stofflichen Grundbestandteile der natürlichen Dinge zu beschreiben, sondern sie haben die Elemente darüber hinaus auch in einem übertragenen bzw. allegorischen Sinne genutzt, um seelische und spirituelle Zusammenhänge darzustellen. Und in diesem übertragenen bzw. allegorischen Sinne ist die Vier-Elemente-Lehre noch immer anwendbar.
Sie ist vor allem dann wichtig, wenn man die religiösen Lehren verstehen will (wie z.B. das Christentum), die aus der Antike stammen und die sich immer wieder auf diese Vier-Elemente-Lehre beziehen.
Im ersten Moment mag man sich denken: Was hat die griechische Vier-Elemente mit dem Christentum zu tun, das doch eigentlich aus der jüdischen Tradition stammt? Das sind doch eigentlich zwei ganz verschiedene Traditionen.
Die jüdisch-christliche Theologie und die griechische Naturphilosophie sind aber tatsächlich sehr viel enger miteinander verwandt, als es zunächst erscheint. Über die Jahrhunderte gab es vielfältige Kontakte und Berührungspunkte zwischen beiden Kulturen. Das begann schon in der Zeit des Babylonischen Exils (598 v. Chr - 539 v. Chr.) und setzte sich fort bei den Essenern und Therapeutae (wo pythagoreische Ideen ins Judentum einflossen) bis hin zum hellenistischen Judentum in Ägypten, wo sich die griechische und jüdische Traditionen wieder begegneten. Besonders Philon von Alexandria sei in diesem Zusammenhang erwähnt. Er lebte um die Zeitenwende herum – unmittelbar vor der Entstehung des Christentums – und verband die jüdische Theologie mit der Ideenlehre des Platon, der Zahlensymbolik der Pythagoreer und der Sittenlehre der Stoiker. Auch die späteren Kirchenväter knüpften immer wieder an griechische Ideen an (z.B. Augustinus und Clemens von Alexandria).
In der jüdischen Tora können wir auch etliche Bezüge zur Vier-Elemente-Lehre wiederfinden, z.B.
- wenn der Geist Gottes über dem „Wasser“ schwebt - wenn am dritten Schöpfungstag „Wasser“ und „Erde“ voneinander getrennt werden - wenn dem Mensch aus „Erde“ der Atem Gottes eingehaucht wird - wenn es heißt, dass man sich die „Erde“ untertan machen soll - wenn Gott durch einem brennenden Dornbusch zu Moses spricht - wenn Moses bzw. Aaron die Hand bzw. den Stock über die „Erde“, über das „Wasser“ und in die „Luft“ halten, um die Plagen auszulösen - wenn Moses das „Wasser“ durchquert und wenn die Ägypter im „Wasser“ umkommen - wenn die Israeliten auf ihrer Wanderung nachts von einer Feuer-Säule geleitet werden - usw.
Und das setzt sich im neuen Testament fort. Einen sehr deutlichen Hinweis auf die Vier-Elemente-Lehre finden wir im Matthäus-Evangelium. Dort sagt Johannes der Täufer:
„Ich taufe euch mit Wasser zur Buße; der aber nach mir kommt, [...] der wird euch mit dem heiligen Geist und mit Feuer taufen“ (Mt 3,11)
Wenn wir nun berücksichtigen, dass „pneuma“ im Griechischen sowohl Geist als auch Atem bedeutet und dass wir mit dem Atem eine Entsprechung für das Luft-Element haben, können wir feststellen, dass alleine schon in diesem in einen Satz drei Elemente genannt werden, nämlich Wasser, Luft und Feuer. Zwei dieser Elemente begegnen uns auch in der Aussage von Jesus:
„Es sei denn dass jemand geboren werde aus Wasser und Geist, so kann er nicht in das Reich Gottes kommen.“ (Joh. 3,5)
Es geht hier nicht nur darum, dass die Begriffe Feuer, Luft, Wasser und Erde in der Bibel erwähnt werden – das wäre an sich noch nicht besonders signifikant, denn es handelt sich schließlich um ganz alltägliche Dinge –, sondern es geht darum, dass diese Begriffe im Rahmen der Vier-Elemente-Lehre auch eine übertragene Bedeutung haben. Und man kann diese Bibelstellen tatsächlich auch entsprechend dieser übertragenen Bedeutung interpretieren.
Die übertragene Bedeutung der vier Elemente
Erde steht für alles Materielle. Dazu gehören die uns umgebende materielle Welt und natürlich auch unser Körper, mit dem wir uns in dieser materiellen Welt bewegen.
Wenn es heißt „macht euch die Erde untertan“, dann kann man das durchaus auch in diesem Sinne interpretieren.
Wasser hat sehr unterschiedliche Aspekte. Einerseits steht es für Empfindungen und Emotionen, denn an vielen starken Emotionen sind Flüssigkeiten beteiligt (z.B. Tränen, Schweiß, Blut ...). Durch das „Dahinfließen“ steht es aber auch für die Zeit. In der Antike gab es Wasseruhren, und so sagt man auch heute noch, dass die Zeit „verrinnt“. Weiterhin lässt Regen die Pflanzen wachsen und ermöglicht damit Leben, Wachstum und Entwicklung. Wasser hat aber auch eine spiegelnde Wirkung. Man spricht von einem „Wasserspiegel“. Wenn wir über einen See blicken, dann sehen wir, wie sich die Dinge oberhalb des Sees nach unten hin im See widerspiegeln. In der Antike gab es die Vorstellung, dass die materiellen Dinge in einer ganz ähnlichen Weise auch das Spiegelbild einer höheren, geistigen Wirklichkeit sind.
Luft versinnbildlicht geistige Ideen, Gedanken und Prinzipien, die man ebenso wie die Luft nicht greifen kann.
Diese Dreiheit von Erde, Wasser und Luft könnte man auch als eine Entsprechung für die Dreiheit des Menschen aus Körper, Seele und Geist interpretieren: die Erde entspricht dem Körper, das Wasser der Seele und die Luft dem Geist. Im biblischen Kontext begegnen uns sehr häufig auch die Begriffe Fleisch, Blut und Atem, um diese drei Anteile zu bezeichnen:
- Im Zusammenhang mit der bereits erwähnten Geburt aus Wasser und Geist werden z.B. anschließend auch die Fleischgeborenen erwähnt.
- Zum Thema Blut und Seele heißt es bei 5. Mose 12,23: „Allein merke, dass du das Blut nicht essest, denn das Blut ist die Seele ...“
- Der Zusammenhang von Atem und Geist ergibt sich im Hebräischen durch die doppelte Bedeutung des Wortes „ruach“, das sowohl Atem als auch Geist bedeutet. Den gleichen Zusammenhang gibt es (wie schon erwähnt) bei dem griechischen Wort „pneuma“ und auch beim lateinischen „spiritus“. Im Deutschen gibt es das alte Wort „Od“ bzw. „Odem“, das ebenfalls diese doppelte Bedeutung hat.
Bezogen auf unseren Körper steht also das „Fleisch“ für den Erd-Anteil, das „Blut“ für den Wasser-Anteil und der „Atem“ für den Luft-Anteil. Es gibt aber auch Stellen in der Bibel, wo zwischen Wasser und Blut unterschieden wird, z.B.
1. Joh. 5,6 Dieser ist's, der da kommt mit Wasser und Blut, Jesus Christus; nicht mit Wasser allein, sondern mit Wasser und Blut.
Vermutlich sollen damit (wie auch bei der Verwandlung von Wasser in Wein in Joh. 2,7) zwei unterschiedliche Qualitäten von seelische Äußerungen unterschieden werden – rein emotionale (durch Wasser) und solche, die auch spirituelle Motive und Aspekte enthalten (durch Blut).
Nun zum Element „Feuer“, das oftmals eine Sonderrolle spielt, weil es auf die anderen drei Elemente einwirkt. Ganz allgemein steht das Element Feuer für den Willen bzw. für eine Kraft, die uns antreibt.
- Es gibt auf der körperlichen Ebene einen Antrieb nach Nahrung, Fortpflanzung und materieller Sicherheit. Wenn diese Kraft zu stark wird oder wenn sie sich verselbstständigt, dann führt sie möglicherweise aber auch zu Völlerei, Wollust und Habgier. Solche körperlichen Leidenschaften sind ein ganz typischer Aspekt der Feuer-Symbolik.
- Daneben gibt es auch einen seelischen Antrieb z.B. nach Anerkennung und Gerechtigkeit. Auch diese Kraft kann umschlagen, so dass sie zu Hochmut und Rachsucht führt. Ein anderer Anrieb auf der seelischen Ebene wäre im positiven Sinne die Begeisterung (die man z.B. für ein Thema haben kann) – im negativen Sinne die Verblendung.
- Und es gibt eine geistige Kraft, die uns vorantreibt und die uns zur Erkenntnis führt. In diesem geistigen Zusammenhang ist auch noch eine andere Eigenschaft des Feuers von Bedeutung: Das Feuer gibt uns Licht und ermöglicht uns damit das Erkennen. Es gibt uns den „Funken den der Inspiration“, die „zündende Idee“ und den „Geistesblitz“.
Das Element Feuer kann also sehr unterschiedliche Bedeutungen haben – sowohl positive als auch negative. Und so kann das Feuer einerseits für das „göttliche Feuer“ stehen und andererseits auch für das „Höllenfeuer“, das uns quält.
Die Beherrschung des Feuers hat also auch im übertragenen Sinne eine ganz wichtige Funktion für unsere menschliche Entwicklung bzw. für die Entwicklung unserer Menschlichkeit.
Die Anwendung der Vier-Elemente-Lehre auf die Bibel
Wenn wir diese allegorischen Bedeutungen der vier Elemente Feuer, Luft, Wasser und Erde berücksichtigen, dann bekommen manche Bibelstellen plötzlich einen ganz anderen Sinn. Betrachten wir z.B. den zweiten Schöpfungsbericht. Dort steht folgendes:
1. Mose 2,5 Und allerlei Bäume auf dem Felde waren noch nicht auf Erden, und allerlei Kraut auf dem Felde war noch nicht gewachsen; denn Gott der HERR hatte noch nicht regnen lassen auf Erden, und es war kein Mensch, der das Land baute. Aber ein Nebel ging auf von der Erde und feuchtete alles Land. Und Gott der HERR machte den Menschen aus einem Erdenkloß, und blies ihm ein den lebendigen Odem in seine Nase. Und also ward der Mensch eine lebendige Seele.
Untersuchen wir nun die Aussagen im Detail:
Gott hatte es noch nicht regnen lassen. -> Der Regen ist ein Wasser, das von der Luft zur Erde fällt.
Aber ein Nebel ging auf von der Erde. -> Der Nebel ist in diesem Fall ein Wasser, das von der Erde in die Luft aufsteigt.
Es gibt also in diesem Zusammenhang zwei Ausgangspunkte für das „Wasser“ – einerseits die „Luft“ und andererseits die „Erde“.
Gott der HERR machte den Menschen aus einem Erdenkloß, ... -> Hier haben wir wieder das Erd-Element.
... uns blies ihm ein den lebendigen Odem in seine Nase. -> Und hier ist wieder das Luft-Element. („Odem“ bedeutet „Atem“.)
Und also ward der Mensch eine lebendige Seele. -> Die Seele besteht somit aus dem Zusammenspiel von Luft und Erde.
Hier wird also mit zwei unterschiedlichen Allegorien zweimal genau das gleiche gesagt: Die Seele entsteht aus der Verbindung von Geist und Materie – und der materielle Ausgangspunkt ist in beiden Darstellungen zuerst da.
Was daran bemerkenswert ist: Diese Aussage, dass die Seele aus der Verbindung von Geist und Materie entsteht, ist im Gegensatz zur wörtlichen Interpretation keine theologische Spekulation über die Art und Weise, wie Gott den Menschen geschaffen hat, sondern es ist eine Sichtweise, die tatsächlich rational begründbar ist:
Die Seele ist der Anteil von uns, der zur bewussten Wahrnehmung fähig ist. Wenn wir etwas wahrnehmen, dann verknüpfen wir den sinnlichen Eindruck von einem materiellen Objekt mit einem abstrakten Begriff bzw. mit einer geistigen Idee. Das materielle Objekt entspricht dem Erd-Element – die geistige Idee entspricht dem Luft-Element. Die Wahrnehmung entsteht also aus der Verknüpfung von Erde und Luft.
Der Aufstieg über die vier Elemente
Ich möchte noch mal die Aussage von Johannes dem Täufer aufgreifen:
„Ich taufe euch mit Wasser zur Buße; der aber nach mir kommt, [...] der wird euch mit dem heiligen Geist und mit Feuer taufen“ (Mt 3,11)
In dieser Aussage steckt sehr viel mehr drin, als was man auf den ersten Blick vermuten würde. Wo wir in der deutschen Übersetzung das Wort „Buße“ lesen, da steht in der griechischen Original-Fassung das Wort „Metanoia“. Wenn wir umgangssprachlich das Wort Buße verwenden, dann denken wir üblicherweise an Strafe (z.B. beim Bußgeldkatalog) oder an irgendwelche Bußübungen, die einem nach der Beichte auferlegt werden. Aber Metanoia bedeutet etwas ganz anderes. In machen Übersetzungen wird Metanoia als Sinnesänderung übersetzt. Aber auch diese Übersetzung gibt (meiner Ansicht nach) die volle Bedeutung von Metanoia nur sehr unvollkommen wieder.
„noia“ kommt vom Verb „noein“ und dieses bedeutet „denken“. Dieses Wort „noia“ verwenden wir z.B. auch, wenn jemand mit seinem Denken etwas neben der Spur ist. In diesem Fall sprechen wir von Para-noia. (para = neben). Para-noia würde also wörtlich übersetzt „Neben-Denken“ bedeuten. Die Vorsilbe „meta“ kennen wir von Begriffen wie Meta-pher, Meta-morphose, Meta-Ebene, Meta-physik, Meta-Suchmaschie (z.B. MetaGer - die MetaSuche über deutschsprachige Suchmaschinen - Das ist eine Suchmaschine, die auf den Ergebnissen von anderen Suchmaschinen aufbaut.)... Die exakt wörtliche Übersetzung von „metanoia“ wäre also „Metadenken“.
Dabei geht es um ein Denken in einem übertragenen Sinn bzw. auf einer höheren Ebene bzw. über das normale irdische Denken hinaus – genau so, wie wir die Vorsilbe „meta“ auch bei den anderen Beispielen benutzen.
Mit diesem Wissen klingt der Satz schon etwas anders:
„Ich taufe euch mit Wasser zum Metadenken; der aber nach mir kommt, [...] der wird euch mit dem heiligen Geist und mit Feuer taufen“
Im Zusammenhang mit dem Metadenken werden also drei Stufen erwähnt:
Mt. 3,11: Ich taufe euch mit Wasser ...
Das ist die erste Stufe.
der aber nach mir kommt, [...] der wird euch mit dem Heiligen Geist (taufen) ...
Das ist die zweite Stufe und entspricht dem Element Luft.
... und (der wird) mit Feuer taufen.
Das ist die dritte Stufe.
Das Element „Erde“ wird in diesem Stufenschema nicht aufgeführt. Es gibt keine „irdische Stufe des Metadenkens“, denn das Metadenken geht über das irdisch-materielle Denken hinaus.
Um zu verstehen, was mit diesen Stufen des Metadenkens gemeint ist, müssen wir uns kurz mit der Lehre von „Dreifachen Schriftsinn“ beschäftigten, die uns von dem christlichen Theologen Origenes überliefert wurde, der von 185 bis ca. 254 lebte.
Origenes beschreibt den dreifachen Schriftsinn folgendermaßen:
Dreifach also muss man sich die „Sinne“ der heiligen Schriften in die Seele schreiben: Der Einfältige soll von dem „Fleische“ der Schrift erbaut werden – so nennen wir die auf der Hand liegende Auffassung –, der ein Stück weit Fortgeschrittene von ihrer „Seele“, und der Vollkommene [...] erbaut sich aus „dem geistlichen Gesetz“, „das den Schatten der zukünftigen Güter enthält“ (vgl. Röm. 7,14 und Hebr. 10,1). Wie nämlich der Mensch aus Leib, Seele und Geist besteht, ebenso auch die Schrift, die Gott nach seinem Plan zur Rettung der Menschen gegeben hat.
Es gibt also - ein fleischliches Bibelverständnis, das man dem Element Erde zuordnen könnte - ein seelisches Bibelverständnis, das man dem Element Wasser zuordnen könnte - ein geistiges Bibelverständnis, das man dem Element Luft zuordnen könnte.
Das fleischliche Bibelverständnis bedeutet, dass man die Bibel in einem wörtlichen Sinne als die Beschreibung von historischen Ereignissen interpretiert. Beim seelischen und geistigen Bibelverständnis geht es darum, dass man sich vom Fleischlichen löst und dass man die Bibel in einem übertragenen Sinne als eine Beschreibung von seelischen und geistigen Zusammenhängen interpretiert. (Dabei muss ich aber ergänzen, dass das seelische Bibelverständnis nach damaligem Verständnis auch moralische Aspekte umfasste. Es wäre also besser, wenn man von einem seelisch-moralischen Bibelverständnis spricht.)
Damit diese Lehre vom dreifachen Schriftsinn nicht so abstrakt klingt, möchte ich das Konzept mit einem Beispiel verdeutlichen:
Jesus hat sein Kreuz getragen.
- Das kann man in der ersten Stufe wörtlich-historisch interpretieren – in dem Sinne, dass der Mensch Jesus vor 2000 Jahren den Kreuzbalken tragen musste, an dem er später hingerichtet wurde (unabhängig von der Frage, ob es wirklich so passiert ist).
- Man kann dieses Motiv in der zweiten Stufe seelisch-moralisch interpretieren: Wir alle haben im übertragenen Sinne unser „Kreuz“ zu tragen. Die moralische Tugend wäre also diesem Fall die Fähigkeit, Belastungen auszuhalten und zu ertragen.
- In einer dritten Stufe kann man das Motiv geistig deuten: Das Kreuz ist wegen seiner vier Enden ein typisches Symbol für das Materielle. Und auch das Holz steht im übertragenen Sinne für die Materie. Das griechische Wort „hyle“, das mit unserem deutschen Wort „Hülle“ verwandt ist, bedeutet zunächst einmal Holz. Der griechische Philosoph Aristoteles (384-322 v. Chr.) gebrauchte jedoch den Begriff etwas allgemeiner als Stoff oder Materie. Wenn Jesus das Holz-Kreuz trägt, dann könnte man das so interpretieren, dass das Göttliche die Materie auf sich nimmt bzw. dass sich das Göttliche in die Materie geht, um sich im Materiellen zu offenbaren.
Wir haben also bei Origenes mit seinem dreifachen Schriftsinn
- ein System des Metadenkens (im Sinne von „Denken auf einer höheren Ebene“), - das im frühen Christentum eine ganz zentrale Rolle spielte und - das man tatsächlich den Elementen Erde, Wasser und Luft zuordnen kann.
Das einzige, was hier fehlt, ist das Element Feuer. Wir können also mit ziemlicher Sicherheit annehmen, dass Johannes der Täufer ein vergleichbares Konzept kannte, das jedoch eine Stufe weiter ging.
Was die vierte Bedeutungsebene betrifft, so sind aus späterer Zeit tatsächlich auch Konzepte mit vier Bedeutungsebenen überliefert:
Etwa hundert Jahre nach Origenes lebte Johannes Cassian (ca. 360 – ca. 435) der einen vierfachen Schriftsinn kannte. Dabei unterschied er zwischen einem wörtlichen, allegorischen, moralischen und anagogischen Sinn (anagogisch bedeutet „hinaufführend“). Dieses Konzept kann man bis heute im katholischen Katechismus finden (es handelt sich im die Paragrafen 115-117).
Ganz ähnlich ist auch die PaRDeS-Methode der Kabbalisten: Die vier Konsonanten P, R, D und S stehen hierbei für
- Pschat (das ist der einfache, wörtliche Sinn) - Remes (das ist der angedeutete Sinn) - Drasch (das ist der belehrende Sinn) und - Sod (das ist der geheime, mystische Sinn)
Es ist nicht überliefert, wie Johannes der Täufer die unterschiedlichen Stufen des Metadenkens genau interpretiert hat. Wenn man den Bezug zur Vier-Elemente-Lehre berücksichtigt, dann wäre ein Konzept denkbar, dass auf dem dreifachen Schriftsinn aufbaut:
- Auf der Stufe der Erde werden die biblischen Grundmotive vermittelt. - Auf der Stufe des Wassers lernt man, diese Grundmotive in einem übertragenen Sinne seelisch-moralisch zu deuten. - Auf der Stufe der Luft lernt man, dass man auf diese Weise auch geistige Grundprinzipien erkennen kann. - Auf der Stufe des Feuers lernt man, dass man diese geistigen Grundprinzipien bzw. den göttlichen Funken auch in sich selbst und in der Schöpfung erkennen kann.
Johannes selbst bearbeitete aber nur die Stufe des Wassers – also das Metadenken auf der seelisch-moralischen Ebene. Für die weitergehenden Stufen verweist er auf den, der nach ihm kommt. (“..der aber nach mir kommt, [...] der wird euch mit dem heiligen Geist und mit Feuer taufen“).
Der prinzipielle Unterschied zu den traditionellen Glaubenssystemen
Diese allegorische Herangehensweise an die Bibel (oder auch an andere mythische Geschichten) hat einen ganz prinzipiellen Unterschied zu den traditionellen Religionen – sie basiert nämlich nicht auf einer spekulativen Glaubenslehre (die entweder stimmen kann oder auch nicht), sondern es handelt sich um einen spirituellen Erkenntnisweg, der uns für eine bestimmte Wahrnehmungsebene sensibilisiert.
- Wir müssen nicht daran glauben, dass die biblischen Geschichten in einem historischen Sinne wahr sind, denn das ist für die allegorische Sicht vollkommen irrelevant. - Wir müssen nicht daran glauben, dass man die Bibel im Kontext der Vier-Elemente-Lehre allegorisch interpretieren kann, denn wir können es selbst ausprobieren. - Wir müssen nicht daran glauben, dass man auf diese Weise für eine bestimmte Wahrnehmungsebene sensibilisiert wird, denn wir können es selbst erleben, wenn wir diesen Erkenntnisweg gehen.
Die Sensibilisierung für diese Wahrnehmungsebene ist meiner Ansicht nach die eigentliche Pointe der ganzen Geschichte. Auf diese Weise lernt man etwas wahrzunehmen, für das man vorher blind gewesen ist. Mit dieser Methode werden also – bildlich gesprochen – Blinde sehend gemacht.
Der spirituelle Erkenntnisweg über die Vier-Elemente-Lehre kann also etwas leisten, was die traditionellen Glaubenssysteme nicht leisten können: Er kann uns zu einer eigenen spirituellen Erkenntnisfähigkeit hinführen. Und deshalb ist die Vier-Elemente-Lehre in spiritueller Hinsicht noch immer hochaktuell, auch wenn sie in naturwissenschaftlicher Hinsicht schon längst veraltet ist.